Rückenmarksinfarkt beim Hund - Krankheitsbild, Symptome & Diagnose

Martina Flocken - Rückenmarksinfarkt beim Hund – Krankheitsbild, Symptome und Diagnose - Hundephysio - Hundefitness

Es muss nicht immer ein Bandscheibenvorfall dahinter stecken, wenn es bei einem Hund aus einer Bewegung heraus plötzlich zu einer Lähmung kommt. Nicht selten ist ein Rückenmarksinfarkt – auch fibrokartilaginöse Embolie genannt – die Ursache. Es handelt sich dabei um eine degenerative und traumatische Erkrankung der Wirbelsäule, die eher bei größeren Hunden vorkommt und meist ohne Schmerzen einhergeht. Im Gegensatz zum Bandscheibenvorfall sind beim Rückenmarksinfarkt zudem auch oft jüngere oder mittelalte Vierbeiner betroffen. Das Durchschnittsalter liegt bei 6 Jahren.

Aus bislang noch ungeklärter Ursache löst sich degeneriertes Bandscheibenmaterial und gerät in ein das Rückenmark versorgendes Blutgefäß. Das hat zur Folge, dass das Gefäß verstopft und ein Teil des Rückenmarks von der Blutzufuhr abgeschnitten wird und abstirbt. Es kommt zu einer Einblutung. Der Infarkt kann an jeder Stelle im Rückenmark auftreten. Dementsprechend unterschiedlich können die neurologischen Ausfälle sein. So kann der Hund sowohl „nur“ an den Hinterbeinen gelähmt sein, als auch eine Lähmung aller vier Gliedmaßen zeigen.

Rückenmarksinfarkt – Diagnosestellung

Die Diagnose Rückenmarksinfarkt stellt man im Ausschlussverfahren. Hierzu müssen Erkrankungen wie Rückenmarkstumor, Degenerative Myelopathie, Bandscheibenvorfall, Trauma, Cauda Equina Compressionssyndrom und das Wobbler Syndrom ausgeschlossen werden. Ein neurologischer Untersuchungsgang ist also elementar wichtig. Eine sichere Diagnose durch CT oder MRT ist nicht möglich. Besonders im hochakuten Stadium kann sich ein MRT sogar absolut unauffällig zeigen.

Martina Flocken – DoggyFitness Rückenerkrankungen beim Hund verstehen und lindern

Symptome und Krankheitsverlauf des Rückenmarksinfarkts

Plötzlich und meist unerklärlich kommt es meist aus einer Bewegung heraus zu einer akuten Lähmung. Meist sind Brust- und Lendenwirbelsäulenbereiche betroffen, seltener der Halswirbelsäulen – Bereich. Es kommt zu einem Verlust der Sensibilität und auch Harn- und Kotinkontinenz sind möglich.

In knapp der Hälfte der Fälle wird von einer größeren körperlichen Anstrengung in den Stunden zuvor berichtet. In den ersten Stunden nach dem Infarkt kann der Hund Schmerzen haben und eine weitere Verschlechterung auftreten. Danach bleibt der Status in der Regel stabil und der Hund hat keine Schmerzen mehr.

Bei einem leichten Infarkt können sich die neurologischen Ausfallerscheinungen möglicherweise binnen der ersten 1-2 Tage von selbst verbessern. Je nach dem wie viel Rückenmark vom Infarkt betroffen ist, können sich alle Symptome zurückbilden. Es können allerdings auch Lähmungen zurück bleiben.

Behandlungsmöglichkeiten beim Rückenmarksinfarkt

Eine schnelle Behandlung eines Rückenmarksinfarktes ist sehr wichtig. Je schneller man den Hund behandelt, desto größer ist die Chance, dass sich die Lähmungserscheinungen vollständig zurückbilden. In der Regel erfolgt eine Behandlung mit entzündungshemmenden und schmerzlindernden Medikamenten – insbesondere in der Akutphase.

Zudem ist es elementar wichtig für den Patienten, dass er so schnell wie möglich physiotherapeutisch behandelt wird.

Im nächsten Artikel erfährst du, wie du deinem Hund mit Physiotherapie beim Rückenmarksinfarkt helfen kannst und du bekommst hilfreiche Verhaltenstipps.

Alles Liebe, deine Tina

 

FAQ zu Rückenmarksinfarkt beim Hund

Was ist ein Rückenmarksinfarkt beim Hund?

Ein Rückenmarksinfarkt – auch fibrokartilaginöse Embolie genannt – ist eine plötzliche Durchblutungsstörung im Rückenmark. Dabei stirbt Rückenmarksgewebe ab, weil ein Blutgefäß durch Bandscheibenmaterial verstopft wird. Die Folge sind neurologische Ausfälle oder Lähmungen.

Welche Hunde sind davon betroffen?

Der Rückenmarksinfarkt tritt eher bei größeren Hunden auf, oft im Alter von ca. 6 Jahren. Im Gegensatz zum Bandscheibenvorfall sind auch jüngere oder mittelalte Hunde betroffen. Die Erkrankung verläuft in der Regel schmerzfrei.

Wie entsteht ein Rückenmarksinfarkt?

Aus unbekannter Ursache löst sich degeneriertes Bandscheibenmaterial und gelangt in ein Rückenmarksgefäß. Dort blockiert es die Blutzufuhr – das betroffene Rückenmarksareal stirbt ab. Der Infarkt kann an jeder Stelle des Rückenmarks entstehen, daher sind die Symptome unterschiedlich stark ausgeprägt.

Woran erkennt man einen Rückenmarksinfarkt?

Typisch ist eine plötzliche Lähmung – oft während oder direkt nach Bewegung. Meist sind Brust- oder Lendenwirbelsäule betroffen, seltener der Halsbereich. Es kommt zu Sensibilitätsverlust, Teil- oder Volllähmung und in manchen Fällen zu Harn- und Kotinkontinenz.

Wie wird ein Rückenmarksinfarkt diagnostiziert?

Die Diagnose erfolgt durch Ausschlussverfahren. Erkrankungen wie Bandscheibenvorfall, Tumor, Cauda Equina, Trauma, DM oder Wobbler müssen ausgeschlossen werden. CT/MRT können unauffällig sein – besonders im Akutstadium.

Wie verläuft die Erkrankung?

In den ersten Stunden kann sich der Zustand verschlechtern. Danach bleibt er meist stabil und schmerzfrei. Leichte Fälle können sich innerhalb von 1–2 Tagen von selbst bessern. Je nach Ausmaß können Lähmungen vollständig abklingen – oder dauerhaft bestehen bleiben.

Wie wird ein Rückenmarksinfarkt behandelt?

Wichtig ist eine schnelle Behandlung mit entzündungshemmenden und schmerzlindernden Medikamenten. Physiotherapie sollte so früh wie möglich beginnen, um Beweglichkeit, Muskelerhalt und Nervenfunktion zu unterstützen.

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Hallo, ich bin Martina

Hundephysio-, Phyto- und Mykotherapeutin und Buchautorin.
Die Hundephysiotherapie ist nun schon seit vielen Jahren meine Leidenschaft und ich durfte schon vielen Hunden zu mehr schmerzfreier Mobilität verhelfen.

Mein Leitsatz ist „Bewegung ist Leben“.

Auf diesem Blog teile ich mein Wissen rund um die Hundegesundheit mit dir.

Sämtliche Artikel, die du hier auf meiner Seite lesen kannst, sind von mir selbst geschrieben und fundiert recherchiert worden.

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