von Doggy | Mrz 12, 2023 | Arthrose, Ellbogendysplasie, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Senior, Spondylose
Arthrose spielt bei den Gelenkerkrankungen unserer Hunde eine sehr große Rolle. Wichtig ist es hier auch immer, sich damit auseinanderzusetzen, wie man mögliche Schmerzen bei unseren Hunden, die durch
Arthrose,
Hüftdysplasie oder andere Gelenkerkrankungen entstehen, lindern kann. Ich freue mich an dieser Stelle sehr, dass Anne Sasson, Tierheilpraktikerin, Ernährungsberaterin und Hundepsychologin, uns hierzu einen tollen Einblick in die Phytotherapie gibt und uns Möglichkeiten aufzeigt, Hunde bei Gelenkschmerzen aktiv mit Heilpflanzen zu unterstützen und Schmerzen zu lindern. Viel Freude mit dem Artikel!
Immer mehr Hunde leiden unter Schmerzen im Bewegungsapparat. Das liegt einerseits daran, dass Hunde länger leben. So erfreulich das ist, begünstigt das Verschleißerscheinungen in den Gelenken. Fütterungsfehler, genetische Veranlagung oder falsche Belastungen spielen dabei ebenfalls eine Rolle. Arthrose Schmerzen Hund
Doch egal, woher die Schmerzen kommen: Sie dürfen niemals auf die leichte Schulter genommen werden. Schmerzen sind nicht nur unangenehm, sie haben auch schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit deines Hundes. Auch solche, die als „leicht“ eingestuft werden, bedürfen einer umgehenden Behandlung. Es ist unverantwortlich zu denken, ein wenig Schmerz sei gut auszuhalten und gehöre einfach dazu. Oftmals wird der Beginn der Behandlung verschoben, um den Hund nicht mit den Nebenwirkungen der schulmedizinischen Schmerzmittel zu belasten.
Hier kommt die Phytotherapie ins Spiel Arthrose Schmerzen Hund
Viele verschiedene Kräuter und Pflanzen können sehr erfolgreich in der Behandlung von Schmerzen eingesetzt werden. In vielen Fällen sind sie so wirksam, dass komplett auf Medikamente verzichtet werden kann. Bei stärkeren Schmerzen können diese zumindest herunterdosiert werden. Das ist vor allem bei chronischen Beschwerden sehr wichtig, da die Behandlung mit großer Wahrscheinlichkeit ein Leben lang andauern wird. Viele Pflanzen und Kräuter sind dafür bekannt, dass sie gut gegen Schmerzen helfen. Um sie gezielt einsetzen zu können, ist es sinnvoll zu wissen, wie die einzelnen Pflanzen wirken. Sie enthalten fast immer verschiedene Inhaltstoffe, die unterschiedlich wirken.
Es ist zwar möglich, den Fokus auf eine bestimmte Wirkung zu legen, doch oftmals ist es sinnvoll, Pflanzen aus den hier beschriebenen Kategorien zu kombinieren, um das Wirkspektrum zu erweitern.
Diese Kräuter und Pflanzen wirken besonders entzündungshemmend
Entzündungen machen sich dadurch bemerkbar, dass die schmerzhafte Stelle gerötet, warm und geschwollen ist. Das ist zum Beispiel bei Arthritis der Fall. Hier sind zwei Pflanzen, die sich in der Behandlung von Entzündungen bewährt haben. .
- Indischer Weihrauch (Boswellia serrata): Die Harze, die in der Rinde des Baums enthalten sind, wirken zuverlässig entzündungshemmend. Da die Dosierung des Wirkstoffs aus der Droge selbst nicht ganz einfach ist, empfiehlt es sich, auf Präparate mit standardisiertem Wirkstoffgehalt zurückzugreifen. Dabei ist besonders darauf zu achten, dass es sich um den indischen Weihrauch handelt. Bei manchen Hunden kann Weihrauch Übelkeit und Verdauungsbeschwerden verursachen.
- Ingwer wirkt ebenfalls entzündungshemmend und kann frisch oder als Pulver gegeben werden. Wichtig ist es, die Behandlung mit ganz kleinen Mengen zu beginnen. Da Ingwer bei empfindlichen Hunden den Magen reizen kann, ist nur die kurweise Anwendung zu empfehlen.
Diese Kräuter und Pflanzen wirken besonders durchblutungsfördernd Arthrose Schmerzen Hund
Eine gute Durchblutung im Bereich der betroffenen Gelenke ist für die Linderung der Schmerzen sinnvoll. Behandlungen mit Wärme oder mit Phytotherapeutika, die Wärme erzeugen, dürfen aber nicht bei Entzündungen erfolgen: Das würde die Entzündung verschlimmern.
- Cayennenpfefferfrüchte: Die Hauptkomponente Capsaicin wirkt stark durchblutungsfördernd. Hier wird nur äußerlich mit einer Tinktur und nur für eine kurze Dauer von einem oder zwei Tagen behandelt.
- Heublumen haben eine sanftere Wirkung und können in Form von feucht-warmen Kompressen eingesetzt werden. Bekannt und hilfreich sind Heublumenkissen, die man über einen Dampftopf erwärmt und mit einem Zwischentuch auf die schmerzhafte Stelle fixiert.
- Senfsamen: Sie werden als Senfmehl mit warmem Wasser zu einem Brei verarbeitet und auf die Stelle aufgetragen. Es sollte ein Verband angelegt werden, damit der Hund die Paste nicht ableckt.
- Campher und Rosmarin fördern ebenfalls die Durchblutung und helfen besonders bei Muskelschmerzen. Allerdings ist die Behandlung mit Ölen aufgrund des Fells nicht immer möglich.
Diese Kräuter und Pflanzen wirken besonders schmerzlindernd
- Brennnesselkraut/-blätter: Studien bei Menschen haben belegt, dass die Behandlung mit Brennnesselkrautpräparaten die Schmerzen bei Arthrosen deutlich lindern kann, sodass die Einnahme von Medikamenten reduziert werden konnte. Brennnesselkraut kann bei Hunden sehr einfach als Tee zubereitet werden, den man zum Futter gibt. Auch ein Mus aus gedämpften Brennnesselblättern bzw. roh pürierte Blätter können bei Arthrose sehr regelmäßig über das Futter gegeben werden.
- Die Teufelskralle kann für die Behandlung von Schmerzen ebenfalls als Tee gegeben werden. Fertigpräparate garantieren aber einen konstanten Gehalt der Wirkstoffe. Ein Vorteil der Teufelskralle ist, dass sie gleichzeitig entzündungshemmend wirkt. Allerdings wird sie von Hunden mit einem empfindlichen Magen nicht gut vertragen.
- Die Weidenrinde enthält Salicyl, das in Salicylsäure umgewandelt wird und ähnliche Wirkungen wie die synthetische Acetylsalicylsäure (ASS = Aspirin) hat. Sie wirkt sehr zuverlässig gegen Schmerzen und ist für Hunde gut verträglich. Sie hat nicht die blutverdünnenden Nachteile des Aspirins. Die Weidenrinde kann sehr einfach als Pulver zum Futter gegeben werden. Darüber hinaus sind zahlreiche Präparate erhältlich, die Weidenrinde enthalten.
- Mädesüß hat eine ähnliche Wirkung wie die Weidenrinde. Die Blüten können ganz einfach im Sommer gesammelt und getrocknet werden, um später daraus einen Tee gegen Schmerzen zuzubereiten. Arthrose Schmerzen Hund
Diese Kräuter und Pflanzen wirken besonders entwässernd
Bei schmerzhaften Gelenkerkrankungen ist es sehr sinnvoll, auch den gesamten Organismus zu betrachten und ganzheitlich zu behandeln. Viele Hunde, die unter Gelenkschmerzen leiden, profitieren von einer Entgiftungskur. Alle Pflanzen, die den Stoffwechsel anregen und entwässern, können als Kur eingesetzt werden. Hierzu sind ganz herkömmliche Kräuter wie Brennnessel und Löwenzahn sehr gut geeignet. Sie können als Tee oder auch roh püriert über das Futter gegeben werden. Während dieser Detox-Kur ist es auch sinnvoll, die Leber z.B. mit Mariendistel zu unterstützen. Arthrose Schmerzen Hund
Und was ist mit akuten Schmerzschüben?
Da phytotherapeutische Maßnahmen einige Stunden oder mehrereTage brauchen, bis sie ihre komplette Wirkung entfalten, sind sie natürlich nicht optimal für die akute Behandlung von sehr starken Schmerzen geeignet. In diesen Fällen sollten sie begleitend gegeben werden, sodass die konventionelle Schmerzmedikation nach und nach herunterdosiert werden kann.
Viele schmerzlindernde Pflanzen wie z.B. Arnika oder Beinwell werden für die akute Anwendung vor allem äußerlich angewendet, was aufgrund des Fells bei Hunden meistens nicht möglich ist. Salben, die diese Pflanzen enthalten, können an Stellen mit wenig Fell als Kompresse angewendet werden, sofern die Haut an der Stelle nicht beschädigt ist. Arthrose Schmerzen Hund
Wenn die Gelenke schmerzen: Erkennen, Vorbeugen, Behandeln: Das ist das Thema im Interview mit Martina Flocken in GlücklicHundGesund – dem Online-Kongress für strahlende Hundeaugen.
Der Kongress findet vom 24. bis 30.3.2023 statt.
Hier kannst du dich kostenlos anmelden:
Zur kostenfreien Anmeldung des GlücklicHundGesund Online Kongress
Danke, liebe Anne Sasson, für diesen ausführlichen und hilfreichen Gastartikel!

Anne Sasson | GlücklicHundGesund
Hi, ich bin Anne
Ich bin Tierheilpraktikerin, Ernährungsberaterin & Hundepsychologin aus Leidenschaft.
Ich helfe dir dabei, wichtige Entscheidungen für die Gesundheit deines Hundes zu treffen.
So werdet ihr mit Leichtigkeit und Verstand GlücklicHundGesund und mit viel Freude gemeinsam durchs Leben gehen.
Anne Sasson | GlücklicHundGesund
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Alles Liebe, deine Tina
von Doggy | Dez 8, 2022 | Arthrose, Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Ellbogendysplasie, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Kreuzbandriss, Muskelverletzungen, Neurologische Erkrankung, Senior, Spondylose
Schmerz an sich ist zwar unangenehm, hat aber im Körper des Hundes – und natürlich auch des Menschen – eine wichtige Funktion. Er ist ein Warnsignal und führt in der Regel dazu, dass man sich mit dem Bereich, in dem der Schmerz auftritt beschäftigt. Man schaut nach, prüft, behandelt und schont ggfs.. Wenn du dir beispielsweise den Ellbogen anstößt, dann nimmst du dies wahr, wendest deinen Blick und deine Aufmerksamkeit dorthin. Klassischerweise reiben wir dann über diese Stelle. Beobachte dich beim nächsten Mal einfach mal ganz bewusst dabei. Also ist der Schmerz eigentlich eine tolle Idee des Körpers. Doch der Schmerz kann seine wichtige Warnfunktion auch verlieren. Schmerzgedächtnis beim Hund
Wie kann das passieren? Schmerzgedächtnis beim Hund
Wenn ein Schmerz sehr stark ist, häufiger auftritt, oder bei einem Schmerz, der chronisch ist, kann es passieren, dass sich die Signalverarbeitung des zentralen Nervensystems verändert. Beispiele hierfür wären chronische Schmerzen, die nicht oder nicht ausreichend behandelt werden, nach Operationen oder bei akuten Verletzungen, die nicht oder nicht ausreichend schmerztherapeutisch behandelt werden.
Was passiert, wenn sich die Signalverarbeitung des zentralen Nervensystems verändert?
Die Funktion der Rezeptoren ist gestört und sie reagieren selbst bei schwachen Reizen oder wenn gar kein Reiz vorliegt. Ein Fehlalarm. Es wird ein Schmerzsignal an das Gehirn gesendet, obwohl kein schmerzauslösender Faktor vorhanden ist.
Der Schmerz selbst ist zum Krankheitsbild geworden. Der Hund hat ein Schmerzgedächtnis entwickelt.
Wie ist es für den Hund, wenn er ein Schmerzgedächtnis entwickelt hat?
Wenn ein Hund ein Schmerzgedächtnis entwickelt hat, sollte man sich bewusst sein, dass er den Schmerz tatsächlich so wahrnimmt, auch wenn es keinen schmerzauslösenden Faktor gibt. Der Schmerz ist für ihn real und belastend. Der Hund simuliert nicht.
Weisst du, woran du erkennst, ob dein Hund Schmerzen hat? Falls nicht, findest du im Artikel zum Thema Schmerzen die 21 häufigsten Schmerzanzeichen.
Was kann man tun, wenn der Hund ein Schmerzgedächtnis entwickelt hat?
Leider ist es nicht so einfach ein Schmerzgedächtnis zu löschen. Es ist nicht so, dass man einfach mal eine Schmerztablette gibt und dann ist der Schmerz „beseitigt“. In der Regel ist hier viel Geduld gefragt, da die Funktion der Rezeptoren Schritt für Schritt wieder normalisiert werden muss. Es ist sinnvoll, wenn man das Schmerzgedächtnis mit einem durchdachten Schmerzmanagement, das auf unterschiedliche Weise an der Behandlung des Schmerzes ansetzt, behandelt. Beispiel für eine sinnvolle multimodale Therapie wäre eine Kombination aus Hundephysiotherapie, Osteopathie, konventionelle Schmerzmedikation und natürliche schmerzlindernde Mittel. Der Vorteil an einer pflanzlichen Schmerzlinderung ist, dass diese ebenso wie die physiotherapeutische und osteopathische Behandlung auch langfristig nebenwirkungsfrei ist. Schmerzgedächtnis beim Hund
Dennoch sollte man nicht grundsätzlich konventionelle Schmerzmittel ablehnen, dass ein Schmerzgedächtnis eine starke Einschränkung für den Hund in seinem Alltag bedeutet und ihn körperlich, aber auch sozial beeinträchtigen und belastet. Ein pauschales „Behandlungsrezept“ kann man hierzu nicht aussprechen, da die Wahrnehmung von Schmerz individuell ist und auch die Intensität des Schmerzes variiert. Daher sollte für jeden Hund individuell geschaut werden, welche Maßnahmen für ihn passend sind.
Wie kann man die Entstehung eines Schmerzgedächtnis verhindern? Schmerzgedächtnis beim Hund
Grundsätzlich lege ich dir ans Herz, wenn dein Hund unter Schmerzen leidet, diese zu behandeln und etwas gegen die Schmerzen zu tun. Es gibt hierzu z.B. viele verschiedene Möglichkeiten aus der Physiotherapie oder der Naturheilkunde. Falls notwendig auch mit einem Schmerzmittel. Immer noch viel zu oft, wird die Behandlung eines Schmerzes abgelehnt, weil man der Meinung ist, dass der Hund sich dann nicht schonen würde oder man ihn nicht handeln könne. Zudem wird häufig auf die Nebenwirkungen konventioneller Schmerzmittel verwiesen und sie deswegen abgelehnt. Schmerzgedächtnis beim Hund
Man sollte hier allerdings gut abwägen. Vielfach ist eine kurzfristige Gabe einer Schmerzmedikation nicht schädigend für die Organe. Die Behandlung eines entstandenen Schmerzgedächtnis aus einem unbehandelten Schmerzsymptom heraus macht allerdings häufig die Anwendung konventioneller Schmerzmittel für einen längeren Zeitraum unvermeidbar. Zudem ist der Leidensweg bis zur Schmerzfreiheit für den Hund oft ungleich länger und wirkt sich signifikant auf die Lebensqualität aus.
Deshalb gilt: lasse deinen Hund keine Schmerzen leiden. Er simuliert sind und eine dem Schmerz angemessene Behandlung desselbigen ist unverzichtbar für Gesundheit und Lebensqualität.
PS: Mehr zum Schmerzempfinden des Hundes findest du im passenden Artikel zum Thema.
Alles Liebe, deine Tina
von Doggy | Apr 12, 2022 | Arthrose, Fitness, Gelenkerkrankungen, Senior, Sporthund, Training
Hoopers Agility auch bekannt unter N.A.D.A.C Hoppers oder einfach nur Hoopers, ist eine Hundesportart, die eigentlich aus den USA nach Europa kam. In Europa erfreuen sich immer mehr Hundehalter daran und die Sportart wird immer bekannter.
Doch was ist Hoopers Agility genau?
Im Hoopers Agility geht es darum, einen weitläufigen Geräteparcours in einer bestimmten Reihenfolge zu absolvieren. Dieser besteht aus Geräten wie z.B. Tonnen (Barrel), Tunnel, den sogenannten Zäunen (Gates) und Bögen (Hoops). Gesprungen wird beim Hoopers nicht. Dieser sollte möglichst fehlerfrei absolviert werden. Dafür bedarf es einer tollen Kommunikation zwischen Mensch und Hund, Timing und Geschicklichkeit.
Wie sind die Regeln für den Sport und was unterscheidet ihn vom Agility?
Wie viele Geräte auf dem Parcours absolviert werden, wie die Reihenfolge und die Distanz zwischen den Geräten sind, ist immer abhängig davon, in welcher Klasse die Mensch Hund Teams starten. Anders als im klassischen Agility läuft der Hundehalter beim Hoopers nicht mit. Der Hund wird an den Start und geht dann in einen Führbereich, der nicht verlassen werden darf. Das macht Hoopers natürlich zu einer genialen Hundesportart für Menschen, die selbst Gelenkprobleme haben oder anderweitig in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Der Hund wird über Distanz mittels Sicht- und Hörzeichen und der Körpersprache des Hundehalters geführt.
Warum finde ich als Hundephysiotherapeutin Hoopers Agility klasse?
Du fragst dich sicher, warum ich so begeistert über Hoopers schreibe. Ganz einfach: Es ist eine Sportart für Hunde, die ausgesprochen gelenkfreundlich ist. Der Parcours ist weitläufig, was bedeutet, dass es keine engen Wendungen und kurze Stopps gibt. Zudem gibt es keine Sprünge, die bekanntermaßen nicht besonders gelenkfreundlich sind. Das macht es zu einer Sportart, die sich wirklich für „Jederhund“ eignet. Ob klein oder groß, jung oder alt. Jeder kann sich hier entfalten. Auch für Hunde mit Gelenkerkrankungen wie Arthrose ist es eine Hundesportart, die sich sehr gut eignet, da sie gelenkschonend ist.
Hast du schon mal Hoopers mit deinem Hund probiert? Wie sind deine Erfahrungen? Teile sie gern in den Kommentaren mit mir!
Alles Liebe, deine Tina
von Doggy | Mrz 9, 2022 | Pflege, Senior
Grundsätzlich kann es jeden Hund treffen, doch besonders ältere Hunde sind vom Vestibularsyndrom betroffen. Von jetzt auf gleich – meist über Nacht, können sie ihr Gleichgewicht nicht mehr halten und leiden unter starken Bewegungsstörungen, der Stellreflex ist verzögert, sie halten ihren Kopf oft schief, teils auch den Körper. Betroffene Hunde wirken wie betrunken und laufen im Kreis. Es kommt zum sogenannten Nystagmus und auch Schielen. Den Hunden ist übel, sie verweigern oft das Essen und leiden unter Erbrechen. Hund einschläfern Vestibularsyndrom
Doch wie kommt es zum Vestibularsyndrom? Hund einschläfern Vestibularsyndrom
Es handelt sich um eine Störung des Gleichgewichtsorgans, in dessen Folge der Hund aus dem Gleichgewicht gerät und sich nicht mehr auf den Beinen halten kann. Es fühlt sich für ihn an, als würde er in einem Karussell sitzen und er hat jedes Gefühl für die Position seines Körpers im Raum verloren. Die Ursache der Störung des Gleichgewichtsorgans ist immer noch nicht gänzlich geklärt. Hund einschläfern Vestibularsyndrom
Extrawissen: Auch Katzen, Meerschweinchen und Kaninchen können betroffen sein.
Wichtig zu wissen ist, dass das Vestibularsyndrom beim Hund nichts mit einem Schlaganfall zu tun hat, auch wenn es teilweise sogar von Tierärzten als solcher bezeichnet wird. Es handelt sich um zwei verschiedene Krankheitsbilder. Beim Schlaganfall ist das Gehirn des Hundes betroffen, beim Vestibularsyndrom das Gleichgewichtsorgan. Ausführliche Informationen zu den Symptomen, der Diagnostik, etc. findest du hier.
Müssen Hunde mit einem Vestibularsyndrom eingeschläfert werden?
Ganz klar NEIN! Es passiert immer noch viel zu häufig, das betroffene Hunde eingeschläfert werden. Dabei gibt es hierzu keinen Grund – auch nicht, dass der Hund bereits älter ist!
Ich kann es nicht oft genug sagen, doch in der Regel braucht es nur ein wenig Geduld. Bereits innerhalb der ersten 48 Stunden treten die ersten Verbesserungen auf. Dazu gehört, dass die Bewegungsstörungen weniger werden. Auch das Schwindelgefühl, das Erbrechen und der Nystagmus lassen nach. Auch wenn ein Hund älter ist, kann er sich von einem Vestibularsyndrom in kurzer Zeit vollständig erholen. Bei einigen Hunden bleibt eventuell eine leichte Kopfschiefhaltung und leichte Koordinationsstörungen zurück.
Also bitte lasse deinen Hund nicht voreilig einschläfern und gebe ihm Zeit sich zu erholen.
Wie kann man das Vestibularsyndrom behandeln? Hund einschläfern Vestibularsyndrom
Das wichtigste für deinen Hund ist Ruhe und das du Ruhe bewahrst. Unterstützend machen Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen Sinn. Sehr bewährt hat sich die Gabe von durchblutungsfördernden Medikamenten. Auch eine Infusionstherapie kann eine gute Unterstützung sein. Zumeist erholen Hunde sich am besten in ihrer gewohnten Umgebung. Hier kannst du vieles tun, um die Genesung deines Hundes zu unterstützen und auch seinen Alltag in dieser Krankheitssituation zu erleichtern.
Es ist völlig klar, dass du in dieser Situation aufgeregt und eventuell auch überfordert bist. Hierbei möchte ich dich gern unterstützen und dir deine Angst nehmen und dazu Maßnahmen an die Hand geben, wie du die Gesundung deines Hundes fördern kannst. Wie du deinen Hund Zuhause unterstützen kannst, erfährst du in diesem Artikel: So kannst du deinen Hund nach einem Vestibularsyndrom unterstützen. Hund einschläfern Vestibularsyndrom
Maßnahmen zur Mobilisierung, die den zweiten wichtigen Baustein in der Genesung bildet, habe ich dir in diesem Artikel zusammengefasst:
So mobilisierst du deinen Hund nach einem Vestibularsyndrom.
Es ist mir sehr wichtig, dass du in dieser Akutsituation deinen Hund bestmöglich unterstützen kannst und du dich sicher fühlst. Dies gibt auch deinem Hund Sicherheit und unterstützt seine Genesung. Hund einschläfern Vestibularsyndrom
Alles Liebe, Tina
von Doggy | Jan 18, 2022 | Arthrose, Fitness, Gelenkerkrankungen, Hundefitness, Muskelverletzungen, Senior, Sporthund, Training, Übungen
Hunde müssen ausgepowert werden – also so richtig, oder? Es ist in den letzten Jahren ein großer Trend, dass Hunde regelmäßig „ausgepowert“ werden (müssen). Nur wenn der Hund völlig platt in seinem Bettchen liegt und möglichst auch am nächsten Tag die Aktivität noch in den Knochen spürt, ist das Ziel erreicht. Hund auspowern
Glaubst du nicht? Ist aber so. Ein normaler Spaziergang ist viel zu langweilig. Einmal die Wochen Mantrailing oder Sport? Nicht genug. Der Hund muss so oft wie möglich richtig fertig sein.
Versteh mich bitte nicht falsch. Hunde dürfen aktiv sein, sie dürfen spielen, Sport machen und rennen und nach der Aktivität auch müde und zufrieden in ihrem Bett liegen. So geht es uns ja nach dem Sport oder einem spannenden Ausflug auch. Man ist angenehm ermüdet von der Aktivität und den Eindrücken. Aber es ist die Aufgabe von uns Hundehaltern, ein gesundes Mittelmaß zu finden. Denn unsere Hunde haben kein Vernunftsdenken. Allzuoft sehe ich Hundehalter, die ihren Hund alleine durch Bällchenspiele so platt machen, dass diese völlig fertig mit wahnsinnigem Blick am Boden liegen. Geht es dem Hund gut damit? Nein.
Was passiert, wenn man den Hund einfach sinnlos auspowert?
Der Hund ist überlastet. Geistig – er ist völlig drüber – aber auch körperlich. Bewegungen sind oftmals einseitig, mit häufigen Wiederholungen. Oder sie sind einfach über eine sehr lange zeitliche Periode und der Hund ist durch die Dauer der Belastung überlastet.
Was passiert im Hundekörper? Hund auspowern
Zumeist treten die Folgen der Überlastung nicht zeitnah auf. Klar, nach der Überanstrengung und oft auch am Tag danach ist der Hund ziemlich müde und hat wahrscheinlich auch einen dicken Muskelkater. Doch wenn es regelmäßig zu diesen Überlastungen kommt, entstehen Überlastungsschäden in Form von stark beanspruchten Gelenken, überbeanspruchter Muskulatur und einem stark belasteten kardiovaskulären System. Die Folge sind z.B. Gelenkverschleiß in Form von Arthrose. Der Hund altert besonders schnell.
Wie kann man es besser machen? Hund auspowern
Grundsätzlich gibt es keinen Grund, seinen Hund regelmäßig über seine Grenzen hinaus zu belasten. Körperliche Aktivität ist in Ordnung, aber bitte immer im gesunden Mittelmaß. Mal einen Ball werfen – meinetwegen. Wenn du meine Beiträge schon länger liest, weißt du, dass ich kein Freund von Bällchenwerfen bin und eher eine Alternative suchen würde. Hund auspowern
Wenn es um intensive Belastungen beim Sport geht, solltest du daran denken, den Hundekörper auf die Belastung vorzubereiten – Stichwort Warm Up beim Sport – und dir danach auch einen Moment für ein Cool Down nehmen. Spaziergänge und auch jede andere körperliche Belastung sollten immer dem aktuellen körperlichen Befinden deines Hundes angepasst sein. Wenn dein Hund z.B. schon älter ist und eigentlich gut eine Runde von 30 Minuten schafft, dann solltest du diese Grenze respektieren und ihn nicht stattdessen 45 Minuten bewegen. Das dein Hund auch bei normalen Spaziergängen sehr stark ermüdet, erkennst du z.B. daran, wenn er beginnt, hinterherzulaufen, immer wieder Pausen macht, sich hinsetzt oder hinlegt. Alleine durch die Überlastung durch zu lange Spaziergänge kommt es dazu, dass sich die Regenerationszeit des Körpers signifikant verlängert. Hund auspowern
Wie schaffst du es, für die Aktivität deines Hundes ein gesundes Mittelmaß zu finden?
Teile deine Gedanken gern in den Kommentaren mit mir!
Alles Liebe, deine Tina Hund auspowern
von Tina | Okt 26, 2021 | Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Neurologische Erkrankung, Senior, Spondylose
Wenn dein Hund (plötzlich) nicht mehr springen will, gibt es verschiedene Ursachen. Die eine kann sein, dass er es einfach nicht möchte. Häufig ist es aber so, dass er es nicht mehr kann, bzw. ihm die Bewegung schwer fällt oder Schmerzen bereitet. Springen tun Hunde nicht nur im Hundesport. Eigentlich ist es eine recht alltägliche Bewegung. Für viele Hunde ist es ganz normal, ins Auto zu springen oder aufs Sofa oder Bett zu springen. Besonders wenn es sich um liebgewonnene Gewohnheiten deines Hundes handelt und er für sein Leben gern neben dir auf dem Sofa kuschelt und das nicht mehr tut, solltest du aufmerksam werden.
Oft kann man dann beobachten, dass der Hund beispielsweise in diesen Situationen um das Sofa oder Bett herumschleicht und Ansätze für einen Sprung macht, aber immer wieder abbricht. Auch kommt es häufig vor, dass Hunde Sprünge nicht sofort komplett vermeiden, sondern die Sprungbewegung plötzlich anders und schwerfälliger oder ungelenker aussieht. Ähnlich sieht die Situation aus, wenn der Hund wie immer ins Auto hüpfen soll und plötzlich zögerlich vor dem Auto steht und von einer Pfote auf die andere tippelt. Das hat in den wenigsten Fällen etwas mit Sturheit oder „Ungehorsam“ zu tun.
Wenn dir ein solches Verhalten auffällt solltest du dir im ersten Schritt einige Fragen stellen wie z.B.: Hund will nicht mehr springen
- Leidet dein Hund eventuell bereits an einer Erkrankung des Bewegungsapparates?
- Hast du in der letzten Zeit festgestellt, dass dein Hund lahmt?
- Ist das Verhalten deines Hundes verändert?
- Gibt es weitere Dinge, die er hinsichtlich Bewegungen verändert hat?
- Zeigt dein Hund Probleme mit der Koordination?
- Ist seine Muskulatur weniger geworden?
- Schleift er häufiger mal mit den Pfoten?
- Schnappt er manchmal plötzlich nach hinten, als würde er nach einer Fliege schnappen?
Wenn du hier feststellst, dass einer oder mehrere Punkte bei deinem Hund zutreffen, dann liegt es nahe, dass er Sprünge vermeidet, weil er Schmerzen im Bewegungsapparat hat. Hund will nicht mehr springen
Der Hund geht in ein schmerzmeidendes Verhalten
Das bedeutet, dass er mehrfach festgestellt hat, dass er in einer Bewegung einen Schmerz gespürt hat und diese deswegen vermeidet. Das ist eine ganz logische Konsequenz, die wir auch von uns Menschen kennen. Wenn wir spüren, dass in einer Bewegung wiederholt ein Schmerz auftritt, beginnen wir ganz automatisch diese zu vermeiden. Hund will nicht mehr springen
Was können die Ursachen für Schmerz oder körperliche Schwäche sein?
- (neurologische) Rückenerkrankungen wie Spondylose, Cauda Equina Kompressions Syndrom oder Bandscheibenvorfall. Hierbei schmerzt zum einen der Rücken, aber es kommt vielfach auch zu Störungen in der Nervenfunktion, Koordinationsproblemen und geschwächter Muskulatur. Das Vertrauen in die Hinterhand und die Kraft gehen mehr und mehr verloren und der Hund schafft es nicht mehr, zu springen.
- Hüftprobleme wie Hüftdysplasie können ebenfalls zu einem Meideverhalten bei Sprüngen führen. Es fehlt an Kraft und Muskulatur und die Bewegung tut im Hüftgelenk weh.
- Erkrankungen im Kniegelenk können auch dazu führen, dass Hunde Sprünge vermeiden. Arthrose im Knie z.B. ist besonders im fortgeschrittenen Stadium sehr schmerzhaft. Die Beweglichkeit im Kniegelenk ist eingeschränkt, oftmals ist auch die Muskulatur bereits geschwächt und so bereitet es große Probleme aufs Sofa oder Bett oder ins Auto zu hüpfen.
- Das Alter deines Hundes – den Alterungsprozess unserer Vierbeiner können wir zwar verzögern und sie auch im Alter fit halten. Doch im Verlaufe des Alterungsprozesses kommt es zwangsläufig zu fortschreitender körperlicher Schwäche. Die Kraft und die Muskulatur werden dann bei vielen Hunden sukzessive weniger. Dies kann auch dazu führen, dass wie bei uns Menschen bestimmte Bewegungen dann nunr noch beschwerlich möglich sind.
Was kannst du tun? Hund will nicht mehr springen
Keinesfalls sollst du es nun einfach als gegeben hinnehmen, dass dein Hund es halt nicht mehr zu dir aufs Sofa schafft. Ich empfehle dir unbedingt, der Ursache auf den Grund zu gehen und deinen Hund tierärztlich untersuchen zu lassen. Oftmals kann man – besonders wenn man früh genug handelt – die schmerzauslösende Ursache beseitigen oder zumindest eine Linderung herbeiführen. Dies ist sehr wichtig, damit es neben der Problematik im Bewegungsapparat nicht auch noch zu einer Chronifizierung des Schmerzes kommt.
Wenn sich herausstellt, dass dein Hund unter einer Erkrankung des Bewegungsapparates leidet, dann solltest du ihn beim Einstieg ins Auto z.B. mit einer Hunderampe unterstützen, oder ihn ins Auto heben. Wenn du nicht darauf verzichten möchtest, dass dein Hund auf dem Sofa oder im Bett liegt, gibt es hierfür Aufstiegshilfen und Treppen, die du ihm zur Unterstützung anbieten kannst.
Alles Liebe, deine Tina
von Tina | Okt 12, 2021 | Senior
Der Alterungsprozess unserer Hunde ist ein Thema, was uns Hundehalter früher oder später alle beschäftigt. Die wohl am häufigsten gestellte Frage ist, wie alt der Hund wohl in Menschenjahren ist. Zudem stellt sich die Frage, ab wann ein Hund überhaupt alt ist. Die althergebrachte Umrechnung 1 Hundejahr entspricht 7 Menschenjahren, hat keine Gültigkeit mehr – auch wenn sie sich hartnäckig hält. Weiter unten habe ich dir eine Tabelle zusammengestellt, die die aktuelle Umrechnung des Hundealters in Menschenalter grob wiedergibt. Du wirst sehen, dass es alles viel komplexer ist, als man denken mag. Alter ist nämlich nicht pauschal definierbar.
Wann ist ein Hund alt? Hundejahre in Menschenjahre
Es gibt keine einheitliche Formel zur Berechnung des Alters. Verschiedene Faktoren beeinflussen, wann ein Hund in den Alterungsprozess startet. Zudem ist Alter auch individuell. Der möglicherweise ausschlaggebendste Faktor im Alterungsprozess, ist die Größe des Hundes. Kleine Hunde wie z.B. Dackel sind oftmals mit 12-13 Jahren noch recht fit unterwegs. Der Irische Wolfshund hingegen steckt mit 5-6 Jahren schon mitten im Alterungsprozess. Man sieht, dass Körpergröße und das Gewicht eine entscheidende Rolle spielen, wie schnell der Hund altert. Natürlich spielt auch die genetische Disposition eine Rolle und Einflüsse wie z.B. Haltung, Bewegung, Ernährung, etc.. Auf jene Faktoren, die in unserer Hand liegen sollten wir von Beginn an achten. Übergewicht in jungen Jahren wirkt sich in jedem Fall auf den Alterungsprozess aus. Selbiges gilt für Ernährung und Bewegung. Doch selbst unter besten Lebensbedingungen und mit der besten genetischen Disposition wird der Irische Wolfshund niemals so alt wird, wie der Dackel.
Die Umrechnung von Hundejahren in Menschenjahren
Nach neuerlichen Erkenntnissen wird in der Umrechnung von Hundejahren in Menschenjahren vor allem das Gewicht des Hundes als feste Größe genommen. Hundejahre in Menschenjahre
Dies sieht dann wie folgt aus:
Gewicht Hund/
Alter Hund |
Bis 15 kg |
15-45 kg |
mehr als 45 kg |
1 |
20 |
18 |
14 |
2 |
28 |
27 |
22 |
3 |
32 |
33 |
31 |
5 |
40 |
45 |
49 |
7 |
45 |
57 |
67 |
10 |
60 |
75 |
94 |
12 |
68 |
85 |
100 |
14 |
76 |
94 |
|
16 |
84 |
100 |
|
18 |
92 |
|
|
20 |
100 |
|
|
Quelle: Modifiziert nach Prof. J.-L. Pouchelon, Tierärztliche Hochschule Alfort, 1998
Auch wenn uns Hundehaltern Zahlen und Fakten eine gewisse Sicherheit im Umgang mit dem Alterungsprozess unseres Hundes gibt, so möchte ich dir ans Herz legen, dich daran nicht zu sehr „festzuklammern“. Du kannst es als grobe Orientierung sehen. Was viel mehr zählt, als Zahlen, ist unseren Hund individuell in seinem Alterungsprozess zu begleiten und auf seine Bedürfnisse einzugehen. Ihm das Älterwerden zu erleichtern und Hilfestellung zu geben, wenn Dinge nicht mehr so leicht fallen und auch jeden Moment bewusst mit ihm zu erleben, bedeutet viel mehr, als Zahlen in einer Tabelle. Hundejahre in Menschenjahre
Alles Liebe, deine Tina Hundejahre in Menschenjahre
von Tina | Aug 31, 2021 | Arthrose, Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Gelenkerkrankungen, Neurologische Erkrankung, orthopädische Hilfsmittel, Pflege, Senior, Spondylose, Sporthund
Pfotenschuhe erfreuen sich nicht nur immer größer werdender Beliebtheit. Dank der ständigen Weiterentwicklung sind die Einsatzmöglichkeiten mittlerweile auch wirklich vielfältig. Zum einen kommen Pfotenschuhe bzw. Pfotenschutzschuhe zum Einsatz bei Rettungshunden, die häufig auf gefährlichen Untergründen wie spitzen Steinen, Scherben, heißem Asphalt etc. unterwegs sind. Selbiges gilt auch für Dienst- und Sporthunde. Hierbei geht es darum, die Pfoten der Hunde vor Verletzungen zu schützen.
Doch auch als orthopädisches Hilfsmittel kommen Pfotenschuhe zum Einsatz und sind je nach Einsatzbereich unterschiedlich gearbeitet.
Pfotenschuhe für Hundesenioren und bei neurologischen Erkrankungen
Hundesenioren und Hunde mit neurologischen Erkrankungen, die Überköten, Lähmungserscheinungen, Paresen oder Plegien nach sich ziehen, haben besonders mit glatten Untergründen wie Fliesen oder Parkett zu kämpfen. Pfotenschuhe bieten zum einen deutlich mehr Halt besonders auf glatteren Untergründen. Zum anderen werden die Pfoten und Krallen geschützt. Andernfalls kommt es häufig zum Wundscheuern der Pfoten und zu abgeschliffenen Krallen, was für unsere Hunde ausgesprochen schmerzhaft ist.
Stoßdämpfende Wirkung
Besonders bei Erkrankungen wie z.B. schmerzhaften Zehengelenksarthrosen tut häufig jeder Schritt weh. Pfotenschutzschuhe mit speziellen Silikoneinlagen bieten eine stoßdämpfende Wirkung und ermöglichen somit auch eine schmerzfreiere Fortbewegung.
Verbesserung des Gangbildes durch Pfotenschuhe
Fehlstellungen, Schmerzen und insbesondere Gelenkerkrankungen und Bänderschwächen an den Pfoten- und Zehengelenken führen zu einem unphysiologischen Gangbild. Durch Pfotenschuhe kann eine Normalisierung des Gangbildes und damit auch verbesserte Nutzung der Muskulatur gefördert werden.
Ausgleich von Beinlängen
Sowohl durch Fehlbildungen, schlecht verheilte Brüche oder Wachstumsstörungen kann es zu Beinlängenunterschieden kommen. Diese führen zu einem veränderten Gangbild und in der Folge auch zu Fehl- und Überbelastungen. Durch Pfotenschuhe besteht die Möglichkeit, die Beinlängenunterschiede auszugleichen und dem Hund zu normalen Bewegungsabläufen zu verhelfen.
Du siehst, es gibt vielfältige Einsatzmöglichkeiten für Pfotenschuhe.
Doch wie wählt man die passenden Pfotenschutzschuhe aus?
Es gibt mittlerweile Pfotenschuhe, die eher Indoor eingesetzt werden. Sie haben weniger dicke Sohlen und sind leichter. Und es gibt jene, die für den Outdoor Einsatz konzipiert sind. Sie haben dickere Sohlen und mehr Profil und sind insgesamt noch etwas robuster.
Weiterhin ist es sehr wichtig, dass du auf eine gute Passform des Pfotenschuh achtest. Er sollte weder zu groß sein und rutschen noch zu klein und einengen. Beides würde deinem Hund die Fortbewegung noch erschweren. Auch das Material ist wichtig. Grundsätzlich sollten Pfotenschutzschuhe aus atmungsaktiven Materialien bestehen und waschbar sein. Für den Außeneinsatz sollten sie möglich Feuchtigkeit fernhalten.
Hattest du bei deinem Hund schon einmal Pfotenschuhe im Einsatz? Teile deine Erfahrungen gern ein den Kommentaren mit mir.
Alles Liebe, deine Tina
von Tina | Jul 7, 2021 | Arthrose, Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Gelenkerkrankungen, Kreuzbandriss, Muskelverletzungen, Neurologische Erkrankung, Patellaluxation, Pflege, Senior, Sporthund
Der orthopädische Bereich für Hunde entwickelt sich mehr und mehr weiter und so haben sich besonders die Bereiche der Orthesen und Bandagen für Hunde rasant entwickelt. Was eine Bandage kann und wo sie eingesetzt wird und was Orthesen beim Hund leisten können und wie sie unterstützen, habe ich dir hier verständlich zusammengefasst. Zudem erfährst du, was man bei der Auswahl beachten sollte und wann man nicht „von der Stange“ kaufen sollte.
Bandagen für Hunde – wann sie eingesetzt werden
Bandagen bieten Hunden, die unter einer altersbedingten Gelenkschwäche, Bänder- oder Muskelschwäche, degenerativen Gelenkerkrankung wie Arthrose, neurologischen Erkrankungen oder akuten Verletzungen leiden, eine gute Unterstützung und Sicherheit in der Bewegung. Aber auch im Hundesport oder bei intensiver Belastung wie Wanderungen, werden sie vermehrt zur Prävention eingesetzt. Orthesen für Hunde
So funktionieren Bandagen Orthesen für Hunde
In ihrer Funktion stabilisieren und/oder fixieren Bandagen Gelenke. Sie sind weicher, leichter und flexibler aufgebaut als Orthesen. Aufgrund der verwendeten Materialien behindern sie die Bewegung des Hundes nicht.
Diese Unterschiede gibt es bei Bandagen
Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen. So wird z.B. über die Dicke des Materials eine unterschiedlich stabilisierende Funktion erreicht. Weiterhin können auch Gelenkschienen zur weiteren Stabilisierung zum Einsatz kommen. In ihrer Form sind die Bandagen auf das entsprechende Gelenk angepasst. Orthesen für Hunde
Eine wichtige Passform ist sehr wichtig, damit die Bandage auch in ihrer Funktion wirken kann. So darf sie weder zu weit sein und rutschen, noch einschneiden. Druckstellen sollten vermieden werden und auf ein luftdurchlässiges Material geachtet werden. Hier wird gerne Neopren eingesetzt. Orthesen für Hunde
Viele Gelenkbandagen gibt es mittlerweile „vorgefertigt“ zu kaufen. Bei Kniebandagen beispielsweise empfehle ich, nach Möglichkeit auf eine Maßanfertigung zurückzugreifen. Sie können temporär aber auch dauerhaft eingesetzt werden.
Orthesen für Hunde – Unterstützung in der Reha, Stabilität für Gelenke und mehr
Im Gegensatz zur Bandage ist eine Orthese ist eine feste Schiene. Sie ist aus einer stabilen Rahmen- oder Schalenkonstruktion gefertigt. Dies ist besonders hilfreich, wenn der Hund unter Funktionseinschränkungen an einem Gelenk der auch der Wirbelsäule leidet. Auch Orthesen können sowohl temporär, als auch dauerhaft eingesetzt werden.
Der Unterschied zwischen Schalenorthesen und Zweischalenorthesen beim Hund und wie sie wirken
Man unterscheidet zwischen Schalenorthesen, bei denen die Schale mit Hilfe von Gurten am Lauf befestigt wird. Hierdurch erreicht man eine Stabilisierung eines Gelenkes. Dies ist hilfreich bei Erkrankungen wie Arthrose oder jenen, die Bänder und Sehnen betreffen. Auch Fehlstellungen können hiermit unterstützt werden. Schalenorthesen gibt es mit Gelenkfunktion, die z.B. in der Rehabilitation eine sukzessiv gesteigerte Gelenkbewegung ermöglicht. Gerne empfehle ich Orthesen auch für ältere Hunde, denen man eine Operation nicht mehr zumuten möchte, um möglichst physiologische Bewegungsabläufe zu erhalten, indem man mit Hilfe der Orthese zur Entlastung des betroffenen Laufes beiträgt und auch Schmerzen lindern kann. Auch nach einer Amputation kann eine Orthese am gegenüberliegenden Lauf gute Dienste zur Entlastung leisten.
Auf der anderen Seite gibt es Zweischalenorthesen, die den gesamten Lauf umschließen. Dadurch erreicht man eine intensive Stabilisierung. Sie kommt z.B. zum Einsatz bei Gelenkversteifungen, Lähmungen oder sehr großen Hunden.
Orthesen können vielfältig eingesetzt werden und werden in ihrer Funktionalität auf die Bedürfnisse des Hundes angepasst. Die genannten Anwendungsbeispiele bieten nur einen kleinen Überblick, wann Orthesen zum Einsatz kommen können. Ein Orthopädietechniker kann im individuellen Fall beraten und auf den Hund zugeschnitten eine Orthese anfertigen.
Hast du schon Erfahrungen mit Bandagen oder Orthesen bei deinem Hund gemacht? Teile deine Erfahrungen gern in den Kommentaren mit mir!
Alles Liebe, deine Tina
von Tina | Jun 10, 2021 | Arthrose, Gelenkerkrankungen, Pflege, Senior
Du magst dich fragen, was das Thema Beschäftigung für Hundesenioren oder gelenkkranken Hunden mit Hundephysiotherapie zu tun hat. Auf den ersten Blick nicht viel. Allerdings sind Hundesenioren und auch Hunde mit Erkrankungen des Bewegungsapparates häufig von Bewegungseinschränkungen betroffen. Ein typisches Beispiel wäre ein junger Malinois, dessen Kreuzbandriss operativ behandelt wurde und der nun ruhig gehalten werden muss. Ausgiebige Spaziergänge sind dann nicht möglich. Um solche Phasen zu überbrücken oder beispielsweise einem älteren Hund, dessen Spaziergänge kürzer ausfallen und entsprechende Alternativen zu bieten, darauf möchte ich hier eingehen. Beschäftigung für Hunde
Denn nicht selten stehen Hundehalter eben vor diesem Problem, dass sie überfordert sind, auf welche Art sie ihren Hund nun auslasten können, um Frust und Langeweile zu vermeiden. Zugleich bietet die Beschäftigung deinem Hund nicht nur eine geistige Auslastung. Sie fördert auch die Ausschüttung von Endorphinen und macht nicht nur glücklich, sondern wirkt auch schmerzlindernd! Deshalb stelle ich hier einige Ideen zur Beschäftigung zusammen, die sich unkompliziert umsetzen lassen.
Diese Beschäftigungsideen für Hunde sind perfekt bei Gelenkerkrankungen und für ältere Hunde beschäftigung für Hunde
Intelligenzspielzeuge
Es gibt heutzutage eine große Auswahl an Intelligenzspielzeugen mit unterschiedlich hohem Anspruch. Das bietet tolle Möglichkeiten, deinen Hund entsprechend seinen Bedürfnissen und Möglichkeiten geistig auszulasten. Wichtig ist, dass du deinen Hund immer vor lösbare Aufgaben stellst, um Überforderung zu vermeiden.
Futterbälle
Futterbälle bieten eine schöne Möglichkeit, einen Hund auch für eine kürzere Zeitspanne auszulasten. Besonders für ältere Hunde, die schneller ermüden, ist dies eine gut lösbare Beschäftigung. Zugleich bieten Futterbälle den Vorteil, dass sie auch im Liegen „bearbeitet“ werden können. So sind sie eine sehr gute Wahl bei Hunden, für die Stehen und Gehen schwierig ist. Zugleich wird die Feinmotorik des Hundes trainiert.
Schnüffelteppich
Auch der Schnüffelteppich ermöglicht es deinem Hund, dass er sich sogar im Liegen damit beschäftigen kann. An Tagen, an denen die Gelenke schmerzen und längeres Stehen schwer fällt, oder bei gelähmten Patienten bieten sie eine tolle Möglichkeit zur Beschäftigung. Schnüffelteppiche kann man unkompliziert selbst herstellen, aber auch im Handel beziehen.
Futterbeutel suchen
Viele Hunde haben Freude daran, versteckte Futterbeutel zu suchen und zu apportieren. So kombinierst du Bewegung und Nasenarbeit. Hier hat dein Hund Bewegung und gleichzeitig Nasenarbeit. Der Vorteil ist, dass Bewegungen hier sehr gut kontrolliert werden können und du auch über eine kurze Distanz mit deinem Hund arbeiten kannst.
Den Futterbeutel kannst du deinen Hund sowohl im Haus, als auch im Garten und sogar auf kurzen Gassigängen suchen lassen, um diese etwas aufzupeppen. Beschäftigung für Hunde
Leckerlisuchspiele
Ganz simpel Leckerlis zu verstecken, ist die wohl schnellste und unkomplizierteste Möglichkeit, deinem Hund etwas Beschäftigung zu bieten. Je nachdem, wie erfahren dein Hund ist, kannst du die Suche auf ein Zimmer oder sogar die gesamte Wohnung ausdehnen. Auch im Garten oder auf dem Spaziergang kannst du Snacks verstecken und deinen Hund suchen lassen und so Abwechslung in Spaziergänge bringen. Eine schöne Möglichkeit für ein Leckerlisuchspiel ist, diese in einem mit zerknülltem Zeitungspapier gefüllten Karton zu verstecken und sie deinen Hund heraussuchen zu lassen. Achte bei der Wahl des Kartons immer darauf, dass er der Größe deines Hundes angepasst ist.
Gegenstände suchen lassen beschäftigung für Hunde
Du kannst deinem Hund natürlich auch beibringen, verschiedene Gegenstände zu suchen. Wenn er z.B. ein Lieblingsspielzeug hat, dann kannst du dieses verstecken und ihn suchen lassen.
Tricks lernen lassen
Auch ältere Hunde und solche mit Gelenkerkrankungen können Tricks lernen. Diese sollten natürlich immer ihren körperlichen Bedürfnissen angepasst sein. Du kannst deinem Hund z.B. beibringen, verschiedene Gegenstände in eine Kiste zu räumen und beispielsweise sein Spielzeug wegzuräumen.
Schöne weitere Ideen, mit denen du deinen Hund beschäftigen kannst, wären auch Do as I do oder Clickertraining.
Falls du deinen Hund beschäftigen möchtest und zugleich etwas für seine Gesundheit tun möchtest, dann lege ich dir die Hundefitness Mediathek ans Herz.
Versuche die (vorrübergehende) Immobilität deines Hundes als Chance und nicht als Hindernis zu sehen. Ihr habt die Möglichkeit, beide schöne neue Dinge miteinander zu entdecken und kennenzulernen. Beschäftigung für Hunde
Alles Liebe, Tina
von Tina | Mrz 30, 2021 | Arthrose, Fitness, Gelenkerkrankungen, Physio-Training, Senior, Spondylose, Sporthund, Training, Übungen
Muskelaufbau beim Hund ist nicht nur ein Thema bei Sporthunden. Auch bei Gelenkproblemen, nach längerer Immobilität ist es wichtig, die Muskulatur Schritt für Schritt wieder aufzubauen. Beim Kraft- und Muskeltraining ist gibt es allerdings einige wichtige Eckpunkte zu beachten. Denn viel hilft hier – wie bei vielen anderen Themen auch – nicht zwangsläufig viel. Vielmehr geht es um ein gut strukturiertes Training. Im Artikel erfährst du zum einen, was im Körper beim Muskelaufbau passiert, wie man Muskulatur trainieren kann und was du beim Training beachten solltest. Weiterhin stelle ich dir einige Maßnahmen zum Outdoor Muskeltraining vor.
Muskelaufbau im Hundesport
Immer mehr Hundehalter sind mit ihrem Hund im Hundesport aktiv. Auch die Anzahl der Hundesportarten wächst stetig und die Sportarten entwickeln sich weiter. Ebenso entsteht ein Bewusstsein dafür, dass es für erfolgreich und verantwortungsvoll betriebenen Sport nicht ausreicht, regelmäßig der sportlichen Aktivität nachzugehen. Vielmehr wird immer deutlicher, dass der Erfolg und auch die Gesundheit des Hundes stark abhängig sind von einem effektiven Training von Kondition, einem guten Körpergefühl, Koordination, Beweglichkeit, Balance, Kraft und Muskulatur. Dies sind die Komponenten, die es im Zusammenspiel erst möglich machen, dass der Hund erfolgreich und vor allem mit möglichst geringem Verletzungsrisiko dem Sport nachgehen kann.
Gezieltes Kraft- und Muskeltraining unterstützt Deinen Hund bei Belastungen im Sport. Bei einem gut bemuskelten Hund werden Gelenke und Wirbelsäule besser vor Verletzungen geschützt. Gelenke werden gesund gehalten, die Bänder bleiben straff und der Gelenkknorpel wird gut ernährt und bleibt belastbar.
Kraft ist nötig, z.B. um schnell beschleunigen und eine hohe Geschwindigkeit während des Rennens und Springens aufrechterhalten zu können. Kommt es doch einmal zu einer Verletzung, regeneriert ein gut trainierter Hundekörper deutlich schneller. Gleichzeitig wird auch die Leistungsfähigkeit des Hundes gesteigert. Kraft und starke Muskulatur sind für jeden sportlich geführten Hund essentiell wichtig.
Muskelaufbau beim Hund – das passiert im Körper
Kraft kann man durch gezieltes Training um etwa 40% steigern. Dabei wird der Muskelaufbau verbessert. Es kommt zu einer Zunahme der Anzahl der Myofibrillen in den Muskelfasern. Dadurch wird der Muskelfaserquerschnitt vergrößert. Durch die verbesserte Erregungsübertragung können mehr Einheiten innerhalb eines Muskels gereizt werden. Auch die intramuskuläre Koordination – das bedeutet das Zusammenspiel zwischen Nerv und Muskel – wird verbessert.
Was ist beim Kraft- und Muskeltraining zu beachten?
Viel hilft nicht viel. Gönne deinem Hund regelmäßig Trainingspausen. Steigere das Pensum langsam und vorsichtig. Achte darauf, dass du deinen Hund im Training nicht überlastest. Es kann sonst zu Schäden in der Muskulatur kommen wie z.B. Muskelkater und Muskelfaserrissen. Auch überlastungsbedingte Verschleißerscheinungen der Gelenke wie Arthrose können bei übertrainierten Hunden entstehen. Achte auch darauf, immer gleichmäßig den gesamten Körper zu trainieren. Muskelaufbau beim Hund
Wie viel und wie lange?
Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden, denn dies ist abhängig vom Trainingsstatus deines Hundes. Jeder Hund ist individuell zu betrachten. Im Allgemeinen empfehle ich, Krafttraining ca. zweimal bis dreimal wöchentlich zu absolvieren. Halte intensive Trainingseinheiten die eine hohe Konzentration erfordern kurz. Steigere Intensität und Dauer des Trainings nur langsam.
Wie kann man Kraft und Muskulatur trainieren?
Kraft und Muskulatur kann man zum einen über aktive Bewegung aber auch über Spannungsübungen ohne aktive Gelenkbewegung trainieren z.B. mit Hilfe von isometrischen Übungen. Optimal ist eine Kombination aus Beidem. Bei beiden Varianten wird auch Balance, Körpergefühl und Koordination trainiert. Beim aktiven Training auch die Gelenkbeweglichkeit. Alle Komponenten sind im alltäglichen Leben wie auch im Hundesport unerlässlich.
Kraft- und Muskeltraining Outdoor Muskelaufbau beim Hund
Es gibt verschiedenen Möglichkeiten, die Kraft und Muskulatur deines Hundes Outdoor zu trainieren. Diese stelle ich dir im Folgenden kurz vor.
Joggen
Beim Laufen im Trab werden schonend Kraft und Muskulatur aufgebaut. Gleichzeitig werden die Kondition und das Herz-Kreislaufsystem des Hundes trainiert. Gut geeignet ist das Laufen auf weichem Boden. Starte mit wenigen Minuten im leichten Trab und wechsele dann für kurze Zeit in den Schritt, bevor du die nächste Einheit im Trab anschließt. Dein Hund muss die Möglichkeit haben, fit zu werden und Kondition aufzubauen. Für sportlich geführte Hunde, ist das eine sehr gute Möglichkeit des Trainings. Wenn dein Hund unter Gelenkproblemen leidet oder bereits älter ist, empfehle ich dir, statt des Joggens auf Wassertreten oder aktive Bewegungsübungen zurückzugreifen, um die Muskulatur zu trainieren.
Laufen am Rad
Dein Hund kann auch neben dem Rad traben. Auch hierbei trainierst du ebenfalls gezielt Kraft und Muskulatur deines Hundes, sowie Kondition und ein starkes Herz-Kreislaufsystem. Beginne auch hier mit kurzen Einheiten im Wechsel von Schritt und Trab und baue schonend und langsam auf. Diese Art des Trainings ist sehr gut für bereits sportlich geführte, gesunde Hunde. Bei Hunden mit Gelenkproblemen und Seniorhunden würde ich auch hier eher zu Maßnahmen wie dem Wassertreten und aktiven Bewegungsübungen zurückgreifen.
Schwimmen und Wassertreten
Auch Schwimmen und Wassertreten sind speziell in der warmen Jahreszeit eine gute Möglichkeit zum Muskelaufbau. Der Vorteil beim Training im Wasser ist, dass dein Hund sehr gelenkschonend trainiert. Denn im Wasser werden die Gelenke maximal entlastet. Gleichzeitig ist der Trainingseffekt durch den Wasserwiderstand sehr hoch. Aber natürlich auch die Anstrengung! Achte daher darauf, dass du deinen Hund nicht überanstrengst. Das Wassertreten ist eine besonders schonende Variante für ältere Hunde und Vierbeiner mit Erkrankungen des Bewegungsapparates.
Bergauf-Bergaublaufen
Beim Bergauf und Bergabtraining wird die Kraft und Muskulatur des gesamten Körpers trainiert. Bergaufgehen trainiert die Muskulatur der Hinterbeine und des unteren Rückens – bergab, die Brustmuskulatur, die der Vorderbeine und des Schultergürtels. Dabei sollte die Dauer immer langsam gesteigert werden. Es ist hier bereits ein kleiner Hügel völlig ausreichend, an dem du deinen Hund hinauf und hinunter führst, oder ihr einen Hügel im Zickzack hinauf und hinunter lauft. Hier eignen sich kürzere Einheiten auch sehr gut für ältere Hunde oder bei Gelenkerkrankungen.
Du hast somit viele Möglichkeiten, die du Outdoor mit deinem Hund machen kannst, um gezielt Muskulatur aufzubauen und die Kraft deines Hundes zu trainieren.
Grundsätzliches zum Muskelaufbau beim Hund
Bei allen Trainingsaktivitäten empfehle ich dir, deinen Hund immer kurz aufzuwärmen und auch im Anschluss das Cool Down nicht zu vergessen. Beobachte deinen Hund nach dem Training aufmerksam. Sind seine Bewegungsabläufe und seine Aktivität normal? Oder bewegt er sich schwerfällig und ist auffällig ruhig? Auch Hunde können einen schmerzhaften Muskelkater bekommen, wenn sie zu intensiv trainieren. Falls das vorkommt, solltest du das Trainingspensum unbedingt anpassen. Gönne deinem Hund auch regelmäßige Trainingspausen. Der Körper braucht Zeit, um sich zu erholen und die Muskulatur baut sich nur in den Pausen auf. Ist dein Hund krank oder nicht gut drauf, solltest du auf jeden Fall aufs Training verzichten.
Für ein umfassendes Muskel- und Krafttraining ist es ebenso wichtig, dass du mit deinem Hund regelmäßig ergänzend Fitness- und Bewegungsübungen durchführst. Eine Kombination aus aktivem Training bestehend beispielsweise aus regelmäßigen Einheiten vom Laufen am Rad kombiniert mit gezielten Bewegungsübungen, sichern ein effektives Training. Hier gibt es eine sehr große Auswahl an Möglichkeiten. Grundsätzlich sollte immer der gesamte Körper im Training berücksichtigt werden. Dabei geht es nicht darum, dass die Übungen möglichst spektakulär aussehen oder nur unter größter Anstrengung umgesetzt werden. Vielmehr geht es hierbei um eine präzise, langsame und bewusste Umsetzung.
Im nächsten Artikel stelle ich dir aktive Bewegungsübungen vor, mit denen du den Muskelaufbau beim Hund trainieren kannst.
Alles liebe, deine Tina
von Tina | Mrz 2, 2021 | Arthrose, Ellbogendysplasie, Fitness, Gelenkerkrankungen, Physio-Training, Senior, Training, Übungen
Arthrose ist eine der häufigsten Gelenkerkrankungen beim Hund. Oft sind die Gelenke betroffen, die das meiste Gewicht des Körpers tragen. Dazu gehören Ellbogen, Schulter, Knie und Hüfte. Grundsätzlich können aber alle Gelenke von Arthrose betroffen sein. Sogar die kleinen Zehengelenke. Im Verlaufe ihres Lebens erkrankt nahezu jeder Hund an Arthrose – auch wenn diese häufig lange unbemerkt bleibt. Bewegungstraining bei Arthrose beim Hund
Die häufigsten Ursachen von Arthrose beim Hund
- Verschleiß in Folge des natürlichen Alterns
- Übergewicht
- Fehl- und Überbelastung
- Inaktivität und Fehlstellungen von Gelenken
Ist Schonen die Lösung? Bewegungstraining bei Arthrose beim Hund
Komplettes Schonen ist nicht die Lösung. Das Wichtigste ist es, die Beweglichkeit zu erhalten. Denn die Arthrose schreitet sonst weiter fort. Dein Hund verliert weiter an Muskulatur. Und je weniger Muskulatur er hat, desto mehr müssen die Gelenke ausgleichen. Allerdings muss die Belastung dem Krankheitszustand deines Hundes anpasst werden. Es ist besser, mehrere kurze Spaziergänge am Tag zu machen, als zwei ausgiebige Gassirunden.
So unterstützt du mit aktive Bewegungsübungen deinen arthrosekranken Hund
Durch gezielte Übungen aus der Bewegungstherapie kannst du die Beweglichkeit, den Muskelerhalt und eine Schmerzfreiheit deines Hundes aktiv unterstützen. Der Hund kommt so besser mit seiner Erkrankung zurecht. Normale und gesunde Bewegungsabläufe speichert das Gehirn durch regelmäßige, langsame Durchführung ab. Bewegungstraining bei Arthrose beim Hund
Bei den hier vorgestellten Bewegungsübungen stehen eine langsame und präzise Durchführung sowie leichte Anwendbarkeit für Hund und Halter im Vordergrund. Dennoch haben auch einfach erscheinende Übungen einen sehr großen Trainingseffekt.
Allgemeine Tipps zum Training
Achte bitte immer auf die Tagesform deines Hundes. Wie wir Menschen, sind auch unsere Hunde nicht jeden Tag gleich leistungsfähig. Passe das Training dementsprechend an. Die Freude am Training steht ganz klar im Vordergrund.
Gönne deinem Hund alle 2-3 Tage eine Trainingspause, damit die Muskulatur „wachsen“ kann. An diesen Tagen solltest du entweder ganz auf das Training verzichten, oder das Pensum deutlich reduzieren. Wenn du feststellst, dass dein Hund sich mit einer Übung unwohl fühlt und diese wiederholt verweigert, nehme seine Zeichen bitte ernst. Ich empfehle dir, der Ursache auf den Grund zu gehen und ihn bei deinem Tierarzt oder Physiotherapeuten vorzustellen.
Auch diese Punkte solltest du beim Training beachten
Achte darauf, dass dein Hund auf einem rutschfesten Untergrund steht. Weiterhin steht im Vordergrund, dass die Übungen langsam und präzise durchgeführt werden. Um einen gesunden Bewegungsablauf zu trainieren, ist es wichtig, dass die Übungen möglichst langsam durchgeführt werden. Nur so gelingt es, die vom Gehirn automatisierten Bewegungsmuster zu unterbrechen, die in einer gewissen Grundgeschwindigkeit ohne aktive Beteiligung des Gehirns ablaufen.
Habe Geduld mit deinem Hund und baue die Übungen langsam auf. Dein Hund sollte die Chance bekommen, mitzudenken und seine Bewegungen bewusst wahrzunehmen und zu entwickeln.
3 aktive Übungen für mehr Gelenkbeweglichkeit und eine stärkere Muskulatur bei Arthrose Bewegungstraining bei Arthrose beim Hund
Mikado – Cavaletti Training
Wirkung
Beim Cavalettitraining Mikado werden die Gelenkbeweglichkeit und die Muskulatur aller vier Läufe trainiert. Mittels langsamer, bewusster Bewegungen werden ein gesunder Bewegungsablauf, Balance und Koordination des gesamten Hundekörpers gefördert.
Wann nicht
Bei versteiften Gelenken
Equipment
4–7 Hindernisse wie Äste, Stangen, Besenstiele
So geht´s
Die Mikado Variante, ist eine Abwandlung des klassischen Cavaletti Trainings. Grundsätzlich bietet das Cavaletti Training viele verschiedene Varianten mit deinem Hund zu trainieren.

Für die Mikado Variante nimmst du 4-7 Hindernisse wie Cavaletti Stangen, Besenstiele oder Äste und ordnest diese wie ein Mikado Spiel an. Die Stangen liegen also in unterschiedlichen Abständen und Höhen und auf relativ engem Raum. Aufgabe ist nun, dass dein Hund langsam und bewusst Pfote für Pfote über die Stangen klettert. Wichtig ist hier vor allem, dass dein Hund sich langsam und bewusst bewegt.
Wenn diese Variante deinem Hund zu schwerfällt, dann empfehle ich dir folgende Variante:
Du setzt dich mit gespreizten Beinen auf den Boden. Dein Hund sollte neben dir absitzen. So kommt er zur Ruhe und kann sich konzentrieren.
Führe ihn langsam, Schritt für Schritt über deine Beine. Damit er versteht, was du von ihm möchtest, ist es zu Beginn sinnvoll, wenn du deine Hand über deine Beine führst. So folgt er deiner Hand und steigt über deine Beine. Auf der anderen Seite angekommen, kannst du ihn wieder absitzen lassen und ihn belohnen. Nun geht es wieder zurück über deine Beine. Je langsamer dein Hund geht, desto besser ist es, denn so werden die gesunden Bewegungsabläufe im Gehirn des Hundes abgespeichert. Wenn dein Hund verstanden hat, worum es geht, kannst du das Gehen über deine Beine auch mit einem Wortsignal verbinden. Belohnen solltest du ihn dann jeweils, wenn er auf der anderen Seite angekommen ist. So ist er nicht auf das Futter konzentriert, sondern voll und ganz bei der Bewegung. Bewegungstraining bei Arthrose beim Hund

Pfoten anheben
Wirkung
Die Übung ist ein effektives Muskeltraining, ohne dass eine aktive Gelenkbewegung nötig ist. Daher spricht man von einer isometrischen Übung (Muskelstärkung ohne aktive Bewegung des Gelenks). Zusätzlich trainierst du das Körpergefühl, die Koordination und die Balance deines Hundes.
Wann nicht
Keine Einschränkung
So geht´s
Dein Hund ist in der Ausgangsposition Steh. Du hockst zunächst vor oder neben ihm. Greife nun einen Vorderlauf (oberhalb der Pfote) und hebe ihn für 3-5 Sekunden an. Setze die Pfote ab, greife den anderen Vorderlauf und hebe das Bein ebenfalls leicht an und halte die Position.

Hocke dich nun hinter deinen stehenden Hund. Hebe den einen Hinterlauf – ebenfalls oberhalb der Pfote – an und beuge den Lauf leicht, so wie du es machst, wenn du deinem Hund die Pfote abtrocknest. Halte die Pfote wieder für die angegebene Dauer.
Auch wenn die Übung einfach aussieht, Effekt und Anstrengung sind hoch, gerade wenn dein Hund einen Schwachpunkt im Bewegungsapparat hat.
Beim Anheben des Laufs kräftigst du durch die Gewichtsverlagerung die Muskulatur der übrigen drei Läufe und dein Hund muss die Verlagerung des Körperschwerpunktes ausgleichen.
Steh Platz Transfer
Wirkung
Der Steh-Platz-Transfer ist eine sehr effektive Übung, um die Muskulatur aller vier Läufe und des Rückens zu trainieren. Zusätzlich trainierst du die Gelenkbeweglichkeit und dein Hund muss sich ausbalancieren. Seine Körperspannung und das Körpergefühl werden gestärkt. Ein perfektes Ganzkörpertraining also.
Wann nicht
Instabilität oder Schmerzen von Wirbelsäule oder Gelenken, versteifte Gelenke
So geht´s
Dein Hund befindet sich in der Ausgangsposition Steh. Für die korrekte Ausführung der Übung hilft es vielen Hunden, wenn die auf einer räumlichen Begrenzung wie einer Matte o.ä. stehen. Gebe deinem Hund das Signal vom Steh direkt ins Platz zu gehen. Wenn er noch kein Signal dafür kennt, kannst du zu Beginn ein Leckerli nehmen und dies vor seiner Nase nach unten führen. Sukzessive kannst du das dann mit einem Wortsignal oder/und Sichtsignal verbinden. Wenn dein Hund im Platz ist, sollte er gerade liegen und nicht mit dem Po auf die Seite rutschen.


Vom Platz geht es denn wieder ins Steh, und zwar ohne, dass dein Hund sich zunächst hinsetzt. Kennt dein Hund hierfür ein Signal, kannst du dies nutzen. Alternativ kannst du ein Leckerli von seiner Nase aus zügig nach oben führen.
Dein Hund sollte bei der Übung mit seinen vier Pfoten möglichst auf der Stelle bleiben, ohne nach vorne zu gehen. So ist der Trainingseffekt am größten. Wenn du recht nah vor deinem Hund stehst, unterstützt du dies. Besonders zu Beginn wird dies eventuell nicht sofort gelingen. Gebe ihm etwas Zeit, entsprechend an seiner Körperspannung und Muskulatur zu arbeiten. Der Weg ist das Ziel.
Ich wünsche dir und deinem Hund viel Freude bei den hier vorgestellten aktiven Bewegungsübungen zur Förderung der Gelenkbeweglichkeit und Muskulatur bei Arthrose! Falls du mehr Übungen für deinen Hund suchst und gerne gezielt dauerhaft mit ihm trainieren möchtest, lege ich dir meine Online Kurse für Hundehalter zum Bewegungs- und Fitnesstraining für Hunde ans Herz.
Alles Liebe, deine Tina