von Doggy | Sep 29, 2020 | Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Fitness, Gelenkerkrankungen, Neurologische Erkrankung, Physio-Training, Senior, Spondylose, Training, Übungen
Viele Hunde haben im Verlaufe ihres Lebens Rückenprobleme und Hundehalter möchten ihre Vierbeiner mit einem gezielten Rückentraining für Hunde unterstützen.
Ich bin sehr froh, dass unter Hundehaltern mittlerweile ein größeres Bewusstsein für den Rücken ihres Hundes und damit mögliche Probleme bzw. Erkrankungen gegeben ist. Noch vor wenigen Jahren waren Erkrankungen wie beispielsweise Spondylose eher Zufallsbefunde und Vierbeiner haben sich vielfach über einen langen Zeitraum mit Rückenschmerzen gequält, obwohl sie ihrem Menschen doch deutliche Symptome gezeigt haben.
Im Bewegungstraining sind die Möglichkeiten und Übungen sehr vielfältig, vor allem aber auch abhängig davon, was man trainieren möchte. Wenn man beispielsweise einen Sporthund hat, dessen Rückenmuskulatur gestärkt werden soll, aber keine Erkrankungen der Wirbelsäule vorliegen, können andere Übungen Sinn machen, als bei einem Hund mit Spondylose, nach einem Bandscheibenvorfall oder bei einem Cauda Equina Compressions Syndrom. Hier muss dann natürlich entsprechend Rücksicht auf die Erkrankung der Wirbelsäule genommen werden.
Das ist wichtig bei Rückenübungen für Hunde
In diesem Artikel stelle ich dir zwei Übungen vor, die dein Hund leicht erlernen kann und die man gezielt einsetzen kann, um zum einen die Flexibilität der Wirbelsäule und der Muskulatur zu erhöhen und zwar mittels einem aktiven Stretching. Auf der anderen Seite stärken die Übungen die Rückenmuskulatur und geben so der Wirbelsäule Stabilität. Rückentraining für Hunde
Die Kombination aus beiden Faktoren ist sehr wichtig, denn eine verkürzte Muskulatur und bei einer eingeschränkten Beweglichkeit kann man nicht wirklich gezielt Muskulatur aufbauen.
Beide Übungen sind Bestandteile eines effektiven Trainings und ich nutze sie sehr gern in meinen Kursen, besonders im Rückenfit Kurs. Sie bieten dir einen Einstieg und einen Einblick in das Bewegungstraining, ersetzen allerdings keinen Besuch beim Tierarzt oder ein gezieltes Training.
Rückentraining für Hunde – 2 aktive Übungen aus meinen Kursen
K9 – Umrunden

Trainierte Körperbereiche
Rückenmuskulatur Rückentraining für Hunde
Wirkung
Das Umrunden ist ein intensives, aktives Stretching der Rückenmuskulatur. Zusätzlich werden Balance und Koordination des gesamten Körpers sowie gleichmäßige Belastung beider Körperseiten gefördert.
So geht’s

Dein Hund befindet sich in der Ausgangsposition „Steh“ vor dir. Locke nun deinen Hund mit einem Leckerli in der rechten Hand rechts um deine Beine herum. Wenn dein Hund hinter dir ist, kommt deine linke Hand zum Einsatz und du holst ihn hinter dir mit dem Leckerli in deiner linken Hand ab und führst ihn wieder vor dich. Die Übung kannst du natürlich auch im nächsten Schritt mit einem Signalwort aufbauen und das Leckerli nach der Hälfte des Weges weglassen. So wird die Bewegung dann immer flüssiger. Achte darauf, dass dein Hund in beide Richtungen läuft, damit beide Körperhälften gleichmäßig trainiert werden.
Übrigens: Es ist nicht außergewöhnlich, wenn du feststellst, dass das Umrunden deinem Hund in eine der beiden Richtungen leichter fällt. Auch Hunde haben eine Schokoladenseite. Über das kontinuierliche Training kannst du die schwächere Seite allerdings stärken.
Trainingsempfehlung
Starte mit 2-3 Umrundungen pro Richtung.
S4 – Sit Pretty Rückentraining für Hunde

Trainierte Körperbereiche
Schultermuskulatur und Vorderläufe, Nacken-, Rücken- und Kruppenmuskulatur
Wirkung
Stretching von Nacken- sowie Rückenmuskulatur, Training der Muskulatur der Vorderläufe und der Schultern, der Muskulatur des Rückens und der Kruppe, Balance und Koordination des gesamten Körpers
So geht´s

Dein Hund befindet sich in der Ausgangsposition „Sitz“. Du stehst neben deinem Hund und ihr schaut in die gleiche Richtung. Halte ein Leckerli dicht über die Nase deines Hundes und führe es sehr langsam senkrecht ein wenig nach oben, sodass dein Hund sich danach streckt. Achte darauf, dass er nicht aufspringt; wenn das passiert, warst du zu schnell bzw. dann hältst du das Leckerli zu hoch. Optimal ist die Übung ausgeführt, wenn dein Hund nicht nur den Hals streckt, sondern sich mit den Vorderpfoten leicht auf die Zehenspitzen stellt. Halte die Position für etwa 3 Sekunden. Führe das Leckerli langsam wieder in die Ausgangsposition bevor du deinen Hund belohnst.
Tipp: Wenn es deinem Hund schwerfällt, auf der Stelle sitzen zu bleiben, dann kannst du dir auch ein Target zur Hilfe nehmen, auf das er seine Vorderpfoten stellt. Alternativ zum Training mit dem Leckerli kannst du auch mit dem Nasentouch arbeiten, falls er deinem Hund vertraut ist.
Variante: Beherrscht dein Hund die Übung sicher, kann er mit seinen Vorderpfoten auch auf einem flexiblen Untergrund stehen, um den Trainingseffekt der Übung zu steigern.
Trainingsempfehlung Rückentraining für Hunde
Die Übung sieht sehr einfach aus, bedeutet aber eine hohe Körperspannung für deinen Hund und eine große Anstrengung. Beginne mit 2-3 Wiederholungen á 3 Sekunden.
Dein Hund leidet unter Rückenproblemen und du möchtest ihn gern intensiver unterstützen? Melde dich gern bei mir und wir tauschen uns aus, wie du ihm helfen kannst! Rücke
Übrigens: Diese und viele Übungen mehr findest du auch in meinen Online Kurse zum Bewegungs- und Fitnesstraining für Hunde – hier lernst du gezielt und gesund mit deinem Hund zu trainieren! Rückentraining für Hunde
Alles Liebe, Tina
von Doggy | Sep 2, 2020 | Fitness, Gelenkerkrankungen, Physio-Training, Senior, Sporthund, Training, Übungen
Das Thema Hundefitness und Bewegungstraining wird bei Hundehaltern immer beliebter. Ich begeistere mich schon seit einigen Jahren damit und für mich ist es mein absoluter Schwerpunkt in meiner Arbeit mit Hunden geworden. Es fasziniert mich immer wieder, wie man schon mit wenigen, einfachen Übungen die Gesundheit und Basisfitness des Hundes stärken kann.
Hundefitness – ist das was für meinen Hund?!
Auf jeden Fall! Hundefitness ist nicht nur ein Thema für gesunde Hunde. Man kann es perfekt für wirklich jeden Hund nutzen. Ganz gleich ob präventiv zur Förderung der allgemeinen Fitness beim gesunden Hund oder Sporthund, für ältere Hunde, um die Mobilität wieder zu fördern, bei Vierbeinern mit Gelenkproblemen oder für junge Hunde, um ihnen von Beginn an ein gutes Körpergefühl zu geben.
Ich freue mich über jeden einzelnen Hundehalter, den ich für das Thema Bewegungstraining oder auch Fitnesstraining begeistern kann. Das Tolle ist nämlich, dass du es nach entsprechender Instruktion durch eine Fachfrau/einen Fachmann auch regelmäßig selbst mit deinem Hund machen kannst.
Hierbei ist es zum einen wichtig, dass du genau weißt, wie du die Übungen durchführst, aber auch welche Übungen für die körperlichen Bedürfnisse deines Hundes passend sind. Zusätzlich solltest du nicht willkürlich trainieren, sondern einen passenden Trainingsplan haben, in dem Übungen sinnvoll miteinander kombiniert werden und auch eine passende Anzahl an Wiederholungen für jede Übung definiert werden. Du brauchst also Struktur.
Möchtest du auch gerne einen Einstieg in das Thema finden und bist noch nicht sicher, ob dein Hund mitmacht und Spaß daran hat? Hundefitness
Ich finde es toll, dass du offen für das Thema bist! Damit du einen ersten Einblick in das Thema bekommst, stelle ich dir hier einige Übungen aus dem Hundefitness Training vor. Diese Übungen sind für jeden Hund geeignet und du kannst sie leicht nachmachen. Damit du auch eine entsprechende Struktur für dein Training hast, kannst du dir kostenfrei noch den passenden 6 Tage HAPPYFIT Trainingsplan herunterladen! HIER HAPPYFIT TRAININGSPLAN HERUNTERLADEN.
Mit diesen Übungen gewähre ich dir gleichzeitig einen kleinen Einblick in meine Online Kurse zum Fitness- und Bewegungstraining für Hunde, die du zu verschiedenen Themen auf Doggy Fitness findest. Wenn du Freude am Training gefunden hast und weitermachen möchtest, aber noch unsicher bist, welcher Kurs für deinen Hund passt, melde dich jederzeit gern bei mir und wir können uns austauschen: tina@doggy-fitness.de . Hundefitness
Einige wichtige Punkte zum Training:
- Du benötigst kein Equipment, sondern kannst Dinge aus deinem Haushalt nutzen
- Achte immer auf einen rutschfesten Untergrund, damit dein Hund stabil steht
- Berücksichtige immer die Tagesform deines Hundes. Wie wir Menschen sind unsere Hunde nicht immer gleich gut drauf
- Arbeite immer positiv mit deinem Hund. Bestrafung ist tabu. Zwinge deinen Hund auch nicht, wenn er ausweicht!
- Halte dich bitte an die im Trainingsplan angegebene Anzahl von Wiederholungen – mehr hilft nicht mehr
- Was für dich so einfach aussieht, ist für deinen Hund durchaus anstrengend – Leistungsdruck ist tabu. Es geht um bewusstes Bewegungstraining, im Sinne der Gesundheit
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K2 – Slalomlaufen durch die Beine Hundefitness
Wirkung
Beim Slalomlaufen durch die Beine werden eine gleichmäßige Belastung aller vier Läufe, ein gesunder Bewegungsablauf sowie Balance und Koordination trainiert. Gleichzeitig wird die Beugung der Wirbelsäule intensiviert und die Muskulatur des Rückens und der Läufe gestärkt.
Wann nicht
Instabilität oder Schmerzen in der Wirbelsäule
So geht´s
Für das Achtenlaufen durch die Beine stellst du dich mit gegrätschten Beinen hin und lockst deinen Hund mit einem Leckerli zwischen deinen Beinen hindurch und außen um deine Beine herum. Dies solltest du in beide Richtungen durchführen, damit dein Hund seine Wirbelsäule in beide Richtungen stretcht. Hat dein Hund verstanden, was er machen soll, lässt du das Leckerli weg und lockst deinen Hund mit der Handbewegung und kannst auch ein Wortsignal ergänzen. Belohne deinen Hund dann immer, wenn er eine ganze Acht gelaufen ist, damit der Bewegungsablauf möglichst flüssig ist.

K4 – Balance Training auf der Decke
Wirkung
Das Balance Training fördert gezielt die Koordination, das Gleichgewicht und ein gutes Körpergefühl deines Hundes. Zugleich wird mit der Übung das Vertrauen in seinen Körper und die gesamte Muskulatur gestärkt.
Equipment
Decke oder großes Handtuch
So geht´s
Für die Übung nimmst du dir ein größeres Handtuch oder eine Decke – je nach Größe deines Hundes. Dein Hund soll sich dann etwa mittig auf diese Decke stellen. Nun beginnst du leicht und langsam an unterschiedlichen Ecken der Decke oder des Handtuchs leicht zu ziehen. Dein Hund muss so den Belastungsschwerpunkt von einem Lauf auf den anderen geben und sich ausbalancieren. Zusätzlich nimmt er so seinen Körper gesamthaft wahr. Die Übung ist für deinen Hund anstrengender, als es auf den ersten Blick aussehen mag. Starte mit einer Einheit von 20-30 Sekunden und steigere die Einheiten dann langsam.

M1 – Pfote geben
Wirkung
Das Pfote geben eignet sich, um die Beweglichkeit des Ellbogens zu fördern. Auch die Muskulatur des gesamten Vorderlaufes wird trainiert. Zusätzlich förderst du die Koordination deines Hundes, da er beim wechselweisen Pfote geben sein Gleichgewicht verlagern muss. Hundefitness
Wann nicht
Schmerzen im Vorderlauf, bei versteiften Ellbogengelenken
So geht´s
Dein Hund sollte sich zunächst in der Grundposition Sitz befinden. Wenn dein Hund den Trick Pfote geben bereits kennt, lässt du dir nun abwechseln beide Vorderpfoten in verschiedenen Höhen geben.
Kennt dein Hund den Trick noch nicht, kannst du die Übung folgendermaßen aufbauen:
Dein Hund befindet sich in der Anfangsposition Sitz. Nehme nun ein Leckerli in eine Hand und halte sie in Höhe der Handgelenke deines Hundes vor ihn. Dein Hund wird nun Interesse an deiner Hand und dem versteckten Leckerli zeigen. Versucht er, es mit der Nase zu erlangen, ignorierst du dies. Wenn dein Hund mit der Pfote deine Hand berührt, lobst du ihn (oder clickst das Verhalten) und gibst ihm das Leckerli.
Das wiederholst du, bis dein Hund eine Pfote sicher hebt. Im nächsten Schritt motivierst du ihn, seine Pfoten abwechselnd zu geben, indem du deine Hand vor seinen jeweiligen Lauf hältst. Funktioniert auch das, bietest du ihm nicht mehr die geschlossene Hand mit dem Leckerli, sondern deine offene flache Hand, in die er seinen Vorderlauf legt. Du kannst die Übung nun auch mit einem Wortsignal verbinden. Er sollte die Position der gehobenen Pfote 2-4 Sekunden halten.

M3 – Steh Sitz Transfer
Wirkung
Der Steh Sitz Transfer ist ein sehr effektives Kraft- und Beweglichkeitstraining für die Hinterläufe deines Hundes. Zudem wird die Muskulatur des unteren Rückens trainiert.
Wann nicht
Schmerzen oder Instabilität des Hinterlaufs, versteifte Gelenke oder Versteifung des unteren Rückens
So geht´s
Dein Hund befindet sich in der Ausgangsposition Sitz und du stehst vor deinem Hund – mit dem Blick zueinander. Dein Hund sollte möglichst gerade sitzen und nicht auf die Seite rutschen oder einen Lauf bequem abwinkeln. Ziel ist eine möglichst hohe Körperspannung.
Gebe deinem Hund nun das Signal vom Sitz ins Steh zu wechseln. In dieser Bewegung sollte er den Schwung möglichst aus den Hinterläufen nehmen und sich nicht über die Vorderläufe nach oben ziehen. Unterstützen kannst du die Bewegung deines Hundes damit, dass du selbst eine kleine Bewegung nach hinten machst und ihn mit einem Leckerli lockst. Achte darauf, dass der Abstand zwischen dir und deinem Hund nicht zu groß ist, sonst motiviert ihn das im Umkehrschluss eine deutliche Vorwärtsbewegung zu machen. In der Position Steh belohnst du dann deinen Hund. Du kannst ihn aus dieser Position nun wieder ins Sitz bringen für die nächste Wiederholung der Übung.
So ist sichergestellt, dass wir gezielt die Muskulatur der Hinterläufe und des unteren Rückens trainieren und eine physiologische Belastung des Hundekörpers trainieren.
Ein sauberer Wechsel vom Sitz ins Steh und umgekehrt ist für die meisten Hunde schwieriger als wir denken. Gebe deinem Hund daher die Möglichkeit seine Bewegungsabläufe im Verlauf des Trainings zu verbessern. Kontinuierliche Wiederholungen schulen das Bewusstsein für korrekte Bewegungsabläufe.
Extratipp: es hilft vielen Hunden sehr, wenn sie die Übung auf einer fest umrissenen, leicht erhöhten Fläche durchführen, wie z.B. einem Target oder einem Stepper.

M9 – Mikado – Cavaletti Training
Wirkung
Beim Cavalettitraining Mikado werden die Gelenkbeweglichkeit und die Muskulatur aller vier Läufe trainiert. Mittels langsamer, bewusster Bewegungen werden ein gesunder Bewegungsablauf, Balance und Koordination des gesamten Hundekörpers gefördert.
Wann nicht
Bei versteiften Gelenken
Equipment
4–7 Hindernisse wie Äste, Stangen, Besenstiele
So geht´s
Dein Hund sollte für die Mikado Variante, die Basisvariante des Cavalettitrainings sicher beherrschen.
Für die Mikado Variante nimmst du 4-7 Hindernisse wie Cavaletti Stangen, Besenstiele oder Äste und ordnest diese wie ein Mikado Spiel an. Die Stangen liegen also in unterschiedlichen Abständen und Höhen und auf relativ engem Raum. Aufgabe ist nun, dass dein Hund langsam und bewusst Pfote für Pfote über die Stangen klettert

M15 – Pfoten anheben
Wirkung
Die Übung ist ein effektives Muskeltraining, ohne dass eine aktive Gelenkbewegung nötig ist. Daher spricht man von einer isometrischen Übung (Muskelstärkung ohne aktive Bewegung des Gelenks). Zusätzlich trainierst du das Körpergefühl, die Koordination und die Balance deines Hundes.
Wann nicht
Keine Einschränkung
So geht´s
Dein Hund ist in der Ausgangsposition Steh. Du hockst zunächst vor oder neben ihm. Greife nun einen Vorderlauf (oberhalb der Pfote) und hebe ihn für die im Trainingsplan angegebene Zeit an. Setze die Pfote ab, greife den anderen Vorderlauf und hebe das Bein ebenfalls leicht an und halte die Position. Hundefitness
Hocke dich nun hinter deinen stehenden Hund. Hebe den einen Hinterlauf – ebenfalls oberhalb der Pfote – an und beuge den Lauf leicht, so wie du es machst, wenn du deinem Hund die Pfote abtrocknest. Halte die Pfote für die im Trainingsplan angegebene Dauer.
Auch wenn die Übung einfach aussieht, Effekt und Anstrengung sind hoch, gerade wenn dein Hund einen Schwachpunkt im Bewegungsapparat hat.
Beim Anheben des Laufs kräftigst du durch die Gewichtsverlagerung die Muskulatur der übrigen drei Läufe und dein Hund muss die Verlagerung des Körperschwerpunktes ausgleichen.
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Ich wünsche dir und deinem Hund viel Freude beim Training!
Alles Liebe, deine Tina
von Doggy | Mai 26, 2020 | Arthrose, Ellbogendysplasie, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Kreuzbandriss, OCD, Patellaluxation, Senior, Spondylose, Training
Wenn Hundehalter die Diagnose Arthrose bei ihrem Hund erhalten, sind sie meist unsicher, was in Sachen Bewegung noch gut für ihren Hund ist. Der erste Gedanke ist in der Regel, dass man den Hund nun gänzlich schonen müsse, um ein Fortschreiten der Arthrose zu vermeiden. Dies ist aber so nicht richtig und kann sogar schädlich für deinen Hund sein.
Was passiert, wenn du deinen Hund bei Arthrose und anderen Gelenkerkrankungen komplett schonst
Gelenke brauchen Bewegung, damit die Ernährung des Knorpels gewährleistet ist. Das liegt daran, dass die Nährstoffe mittels einer Pumpbewegung über die Gelenkflüssigkeit in den Knorpel gelangt. Diese entsteht durch die Bewegung des Gelenks. Bleibt die Bewegung aus, wird der Knorpel nicht mehr ausreichend genährt. In der Folge entsteht weitere Arthrose.
Zudem verändert die Gelenkflüssigkeit ihre Konsistenz und wird zäh, wenn ein Gelenk nicht ausreichend bewegt wird. Auch die Bänder, Sehnen und Muskeln werden in Mitleidenschaft gezogen und die Gelenkbeweglichkeit ist eingeschränkt. Die Muskulatur baut ab, was wiederum eine zusätzliche Belastung für die Gelenke bedeutet. Du siehst, bei kompletter Schonung oder zu wenig Bewegung gerät dein Hund sehr schnell in einen Teufelskreis. Dieser zieht ein Fortschreiten der Arthrose nach sich.
Es ist also klar, dass eine komplette Schonung bei einer Gelenkarthrose nicht das Mittel der Wahl sein kann, um ein Fortschreiten der Arthrose zu verhindern und eine sinnvolle Unterstützung für den Hund zu bieten. Doch was ist der richtige Weg?
In Bewegung bleiben – aber dem Gesundheitszustand angepasst
Angepasste Bewegung ist das Zauberwort. Ich weiß, es ist ein dehnbarer Begriff und wenig greifbar, weil es nicht einfach eine Zahl ist, die man pauschal in den Raum werfen kann. Denn jeder Hund ist unterschiedlich.
Grundsätzlich sollte die tägliche Bewegung deines Hundes seinem Gesundheitszustand angepasst sein. So ist es bei Gelenkerkrankungen sinnvoll, dass dein Hund nicht mehr beispielsweise zweimal täglich lange Spaziergänge macht. Besser ist, über den Tag verteilt mehrere kürzere Spaziergänge zu machen. Das hat den positiven Effekt, dass dein Hund nicht so sehr erschöpft und zugleich die Erholungsphase deutlich verkürzt wird.
So schaffst du es trotz Arthrose, die nötige Bewegung zu gewährleisten. Wie gesagt kann man hier keinen Pauschalwert nennen, wie lang die einzelnen Spaziergänge sein dürfen. Hier muss man sich wirklich herantasten und schauen, was dem Hund gut tut.
„Aber mein Hund läuft doch trotz Arthrose seine große Runde und hat auch Spaß daran!“
Klar, dein Hund hat ja auch kein Vernunftsdenken! Die Aussage, dass Hunde trotz schwerer Gelenkprobleme förmlich bis zum Umfallen laufen und über ihre Grenzen hinausgehen höre ich gar nicht selten. Das liegt ganz einfach daran, dass unsere Hunde kein Vernunftsdenken haben. Dein Hund denkt sich nicht: „Ich sollte jetzt besser nach Hause gehen, sonst tut mir mein Knie morgen wieder weh.“ Oder „Nee, besser spiele ich nicht so wild mit meinem Hundekumpel, sonst kann ich morgen wieder kaum aufstehen.“.
Wir müssen diesen Job für unsere Hunde übernehmen und es ist die Verantwortung von uns als Hundehalter, für unsere Hunde vernünftig zu sein. Das bedeutet nicht, alles zu reglementieren und dem Hund nichts mehr zu gönnen. Ein gesundes Gleichgewicht ist immer wichtig. Dem Hund seine liebsten Aktivitäten gänzlich zu nehmen, um sicherzustellen, dass seiner Gesundheit hinreichend Genüge getan wird, ist auch nicht sinnvoll. Dann haben wir zwar einen Hund, der ganz sicher nichts macht, was ihm schaden könnte, aber wir haben einen auch einen Hund, der womöglich depressiv wird, weil seine Lebensqualität einfach sehr negativ beeinflusst wird.
Es gilt also immer entsprechend abzuwägen.
Reichen Spaziergänge alleine, um das Fortschreiten der Arthrose aufzuhalten?
Die Spaziergänge sind in jedem Fall ein sehr wichtiger Faktor. Zusätzlich ist es hilfreich, deinen Hund gezielt mit verschiedenen Bewegungsübungen zu unterstützen. Das ist wie ein regelmäßiges Gymnastizieren, um die Muskulatur und Beweglichkeit zu erhalten und zu fördern. So wie es auch ein Humanphysiotherapeut empfehlen würde, wenn du Gelenkprobleme hast. Hier kann ich dir übrigens meinen Arthrosfit Selbstlernkurs für Hundehalter ans Herz legen. Dort lernst du gezielt Bewegungsübungen für deinen Hund, die ihn bei Arthrose in Bewegung halten: ARTHROSEFIT BEWEGUNGSTRAINING.
Fazit – Arthrose = Schonen?!
Schonen ist keinesfalls die alleinige Lösung. Es ist wichtig, eine gewisse Bewegung und Beweglichkeit deines Hundes zu erhalten, um damit das Fortschreiten der Gelenkprobleme zu verhindern. Angepasste Spaziergänge – häufiger, dafür kürzer – und zusätzlich gezieltes Bewegungstraining sind optimal, um deinen Hund bei Gelenkproblemen richtig und ausreichend zu bewegen, ohne ihn zu überlasten und ohne die Gelenke durch übermäßiges Schonen „einrosten“ zu lassen.
Alles Liebe, deine Tina!
von Doggy | Mai 13, 2020 | Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Gelenkerkrankungen, Neurologische Erkrankung, Pflege, Senior, Spondylose, Training, Übungen
Eine ganze Reihe von Rückenerkrankungen bringen gleichzeitig auch neurologische Probleme mit sich. Häufige Erkrankungen, die eng mit neurologischen Problemen verbunden sind, sind typischerweise Bandscheibenvorfälle, das Cauda Equina Compressions Syndrom, Spondylose oder Rückenmarksinfarkt – um nur einige zu nennen. Eine Erkrankung, die keine neurologische Ursache hat, aber neurologische Symptome nach sich zieht, ist die Degenerative Myelopathie.
So zeigen sich neurologische Probleme beim Hund
Sie zeigen sich häufig durch ganz typische Anzeichen, wie beispielsweise das klassische Pfotenschleifen, aber auch koordinative Probleme. Zudem wird die Muskulatur immer schwächer. Betroffene Hunde stolpern häufiger, stehen nicht mehr wirklich stabil, bei Rüden klappt das Beinchen heben nicht mehr so recht und auch Alltagsbewegungen werden gemieden. Dazu können Dinge wie Treppenlaufen gehören.
Was kann man tun, um die Nervenweiterleitung zu fördern?
Das macht uns als Hundehalter natürlich hilflos. Doch in vielen Fällen gibt es viele Möglichkeiten, die Nervenweiterleitung wieder zu verbessern. Dazu gehören neben dem Bewegungstraining, stimulierenden Massagen, passivem Bewegen auch Maßnahmen, wie das Ausstreichen der Zehenzwischenräume. Das schlage ich Hundehaltern mit Hunden mit neurologischen Problemen gern als Hausaufgabenübung vor, denn es ist sehr einfach, nicht wirklich fehleranfällig und extrem effektiv. Umso mehr wundere ich mich, dass es immer noch so wenige Menschen kennen. neurologische Probleme beim Hund
Reizsetzungen sorgen dafür, dass Nervenimpulse wieder ankommen
Wenn wir die Nervenweiterleitung unserer Hunde fördern wollen, müssen wir natürliche Reize setzen, denn bei neurologischen Problemen, ist die Nervenweiterleitung gestört. Das führt dazu, dass die „Botschaft“ nicht mehr bis in die Muskeln und Zehen weitergeleitet wird. In der Konsequenz kommt es dann dazu, dass Hunde an Stabilität verlieren, die Muskulatur abbaut und Bewegungen immer schwerer fallen. In letzter Konsequenz kann es eine Lähmung des Hundes nach sich ziehen. neurologische Probleme beim Hund
Die gute Nachricht: so lange noch eine Tiefensensibilität da ist, haben wir gute Chancen, den Zustand deutlich zu verbessern (das darfst du nun natürlich bitte nicht als „Diagnose“ oder Versprechen werten!). Solange der Hund also noch „Gefühl“ in seinen Pfoten hat – sprich ein wenig der Botschaft, die die Nerven senden, kommen noch in der Peripherie an, können wir dieses auch wieder verstärken. Wir können dies wieder fördern, indem wir am anderen Ende, sprich an den Zehen anfangen zu stimulieren und so dem Gehirn signalisieren, dass da etwas ist. So fördern wir die Weiterleitung und Verbindung.
So geht das Ausstreichen der Zehenzwischenräume:
Du brauchst keine Angst zu haben – es funktioniert ganz einfach. Wenn du meine Artikel schon länger liest, weißt du, dass ich besonders gern Dinge mag, die einfach sind und eine große Wirkung haben. Diese Übung gehört definitiv dazu!
Du gehst dafür einfach mehrmals täglich mit deinen Fingern in die Zehenzwischenräume der Hinterpfoten und massierst sie sanft und streichst sie aus. Zusätzlich kannst du auch leicht an den Häärchen in den Zehenzwischenräumen und den Schwimmhäuten „zubbeln“ – natürlich nur sanft. Das stimuliert und fördert sehr effektiv die Nervenweiterleitung. Wenn dein Hund kitzelig ist, dann achte darauf, dass du die Zehen nicht zu „zart“ anfasst.
„Steter Tropfen höhlt den Stein“ neurologische probleme beim Hund
Natürlich wirst du nicht nach einmaligem Ausstreichen der Zehenzwischenräume ein Wunder erleben. Aber wenn du kontinuierlich am besten mehrmals täglich die Zwischenräume der Hundepfoten ausstreichst und massierst, wirst du – vor allem in Kombination mit anderen Maßnahmen – eine deutliche Verbesserung erreichen.
Alles Liebe, deine Tina
von Doggy | Apr 28, 2020 | Cauda Equina, Fitness, Sporthund, Training, Übungen
Das Thema Hundesport – und vor allem gesunder Hundesport – begegnet mir als Hundephysiotherapeutin immer wieder und immer mehr. „Gott sei Dank!“ – muss ich sagen. Es zeigt mir, dass das Bewusstsein von Hundesportlern für die Gesundheit ihrer Hunde immer intensiver und auch wichtiger wird. Hunde sind für mich einfach kein „Sportgerät“ sondern Partner, mit denen man gemeinsam Sport betreibt.
Es wird sich immer genauer mit der Bewegung der Hunde und dem Bewegungsapparat beschäftigt, denn es zeigt sich nachhaltig, dass verantwortungsvoll betriebener Hundesport dazu führt, dass die Vierbeiner nicht nur leistungsfähiger sind, sondern auch Verletzungen vermieden und gemindert werden. Aber auch Gelenkerkrankungen als Folge von Über- und Fehlbelastung wird minimiert. Das ist gut so!
Gesunder Hundesport – Das Team von Hundesport Nubi hat mir Löcher in den Bauch gefragt – danke dafür!
Ich habe mich wirklich sehr gefreut, als unser schon seit langer Zeit bestehender Kontakt darin mündete, dass Mara und Tim vom Blog Hundesport Nubi mich zum Thema Hundesport interviewt haben. Beide sind, wie der Name des Blogs es schon sagt, absolut Hundesport-begeistert. Dabei ist es ihnen genauso wichtig, dass sie mit ihren beiden Hunden Wollie und Nubi, ihren Hundesport immer mit dem Blick auf die Gesundheit ihrer beiden Vierbeiner betreiben.
Diese Fragen lagen den Beiden besonders am Herzen:
- Was unseren Hunden beim Hundesport am meisten schadet – Stichworte: Warm Up, direkt aus dem Auto auf den Platz, kritische Bewegungen etc..
- Wo der Unterschied zwischen Hundefitness und Tricktraining liegt – ja eine sehr wichtige Frage – es gibt zwar ein paar Gemeinsamkeiten, aber grundsätzlich zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe.
- Das Thema Fußarbeit – wie es auf den Hundekörper wirkt, mit welchen Übungen man unterstützen und gegensteuern kann. Auch eine super Frage, man sieht nämlich viele Hund, die durch intensive Fußarbeit in den Passgang verfallen.
- Welche Gelenkerkrankungen man mit Fitnesstraining beim Hund vorbeugen kann. Das sind natürlich eine ganze Menge.
- Wie ich Tessa beim Training motiviere – es scheint, als sei auch zu ihnen durchgedrungen, dass Podencos manchmal etwas – sagen wir – autark in ihrem Handeln sind.
Ich bin mir sicher, dass alles das Fragen und Themen sind, die dich auch interessieren. Auch wenn sie hundesportspezifisch sind, so sind einige Fragen auch relevant für das ganz alltägliche Leben mit Hund. Wenn dich meine Antworten dazu interessieren, dann geht es hier zum Interview bei Hundesport Nubi mit Martina Flocken. Hundesport Nubi hält übrigens im Artikel auch noch einen exklusiven Rabattcode für die Doggy Fitness Kurse bereit. Danke an Tim & Mara, dass es euch eine Herzensache ist, dass die Gesundheit unserer Hunde beim Sport immer im Fokus steht!
Viel Freude wünsche ich dir mit dem Artikel!
Alles Liebe, Tina
von Doggy | Jan 21, 2020 | Arthrose, Bandscheibenvorfall, Ellbogendysplasie, Fitness, Gelenkerkrankungen, Physio-Training, Senior, Spondylose, Training, Übungen
Nein, es geht hier nicht um Gehorsamstraining. Das Sitzen ist genau wie das Stehen eine normale Grundhaltung unserer Hunde. Doch wenn man sich umschaut sieht man, dass es vielen Hunden ausgesprochen schwer fällt, sich normal hinzusetzen, oder sauber zu stehen. Hund Sitz
Wir Menschen sind nicht besser Hund Sitz
Du kennst vielleicht auch diesen nervigen Satz deiner Eltern „Setz dich gerade hin, du sitzt schon wieder so krumm!“. Was uns als Kinder und Jugendliche so unsäglich genervt hat, war durchaus sinnvoll. Immer krumm zu sitzen manifestiert sich nämlich irgendwann in unseren Bewegungen. Und zwar als korrekt! Dabei ist es definitiv eine Fehlhaltung, mit einem krummen Rücken dazusitzen. Dauerhaft kann sie Gelenk- und Bandscheibenschädigungen nach sich ziehen. Auch die Muskulatur „passt“ sich dieser ständigen Haltung an. Doch zurück zum Hund.
Auch unsere Hunde sitzen „krumm“
Sicher hast du selbst schon Hunde gesehen, die wenn sie sich hinsetzen mit dem Po sofort auf die Seite rutschen. Auch ein sehr krummer Rücken oder abgewinkelte Hinterläufe sind keine Seltenheit. Das ist übrigens nicht niedlich oder ein Zeichen für Entspannung. Es ist eine Fehlhaltung. Hund Sitz
Diese Fehlhaltung hat auch Einfluss darauf, wie sich dein Hund bewegt
Wenn dein Hund nun aus dem Sitz, das er ganz bequem auf der einen Pobacke eingenommen hat, wieder aufstehen möchte, kann man sich vorstellen, dass dies nicht so passieren kann, wie der Körper das als gesunden Bewegungsablauf vorgesehen hat. Statt sich aus den Hinterläufen hochzustemmen und dafür die Muskulatur des unteren Rückens und der Hinterläufe zu nehmen, zieht der Hund sich über die Vorderläufe und seinen Schultergürtel nach oben.
Falsches Sitzen bleibt nicht folgenlos und schädigt den Hundekörper Hund Sitz
Das wiederum hat eine Überlastung der Muskulatur der Vorderläufe und in der Folge Verspannungen, Blockaden und möglicherweise auch Überlastungsschäden am Gelenkknorpel der Vorderläufe zur Folge. Die Muskulatur der Hinterläufe und des unteren Rückens werden schwächer. Auch in der Fortbewegung wird dein Hund mehr und mehr auf seine Vorderläufe setzen und die Hinterläufe laufen halt so mit. Hund Sitz
Steh Sitz Transfer als effektive Übung im Fitness- und Bewegungstraining für Hunde
Daher ist es wichtig, dass du mit deinem Hund Sitz nicht einfach nur als Kommando trainierst. Achte auch darauf, wie er sich hinsetzt und fördere gezielt ein sauberes Hinsetzen und Aufstehen. Hund Sitz
In meinen Online Kursen ist das Steh Sitz Training fester Bestandteil der Übungen. Für die meisten Hundehalter klingt die Übung langweilig, denn „Sitzen“ kann der Hund ja. Doch ein großer Teil der Hunde sitzt eben nicht sauber und normal und mit Hilfe der Übung kann man ihn dazu animieren, ganz bewusst an seiner „Haltung“ zu arbeiten. Übrigens stärkt so ein simpler Steh Sitz Transfer auch die Muskulatur der Hinterläufe und des unteren Rückens. Auch die Gelenkbeweglichkeit der kompletten Hinterläufe wird gefördert. Eine tolle Allroundübung, die man mit wenig Aufwand in den Alltag integrieren kann.
Wenn du Auffälligkeiten deines Hundes im Sitzen beobachtest, wie beispielsweise ein Abwinkeln des Hinterlaufes o.ä. macht es immer auch Sinn, einen Blick vom Tierarzt darauf werfen lassen. Möglicherweise wählt dein Hund diese Position als Schonhaltung aufgrund von Rücken-, Knie-, oder Hüftproblemen.
von Doggy | Dez 17, 2019 | Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Gelenkerkrankungen, Neurologische Erkrankung, Senior, Spondylose
Ein Gleitwirbel beim Hund ist ein unnatürlich beweglicher Rückenwirbel, der seine normale Position innerhalb der Wirbelsäule verlässt und dadurch Beschwerden verursacht. Man kann sich vorstellen, dass dies bei einem komplexen Konstrukt wie der Wirbelsäule, die bestimmte Bewegungen von Natur aus zulässt, aber an anderer Stelle auch wieder Beweglichkeit begrenzt, große Auswirkungen hat. Zumal die Wirbelsäule umgeben ist von Nerven, Muskeln, Sehnen und Bändern. Diese unnatürliche Beweglichkeit hat also unmittelbare Auswirkungen auf die Strukturen, die die Wirbelsäule umgeben.
Bei einem Gleitwirbel handelt es sich also um eine Instabilität der Wirbelsäule, bei der sich zwei Wirbel gegeneinander verschieben. In der Regel verschiebt sich der gesamte Wirbel, also auch der Wirbelbogen mit seinen Querfortsätzen und die oberen Gelenkfortsätze. Da in diesen Bereichen auch Nerven verlaufen, führt dies fast unweigerlich dazu, dass Nerven eingeklemmt werden. Das wiederum bedeutet, dass die Nerven geschädigt werden und im schlimmsten Fall in ihrer Funktion eingeschränkt sind oder ausfallen.
Die Ursachen eines Gleitwirbels
Es gibt unterschiedliche Ursachen für einen Gleitwirbel. Häufig handelt es sich um eine angeborene Verformung der Wirbelsäule. Es kann aber auch eine nicht angeborene Veränderung der Wirbelsäule vorliegen. Dazu gehören beispielsweise Verschleißerscheinungen der Wirbelgelenke (Facettenarthrose), Knochenabbau oder aber vorangegangene Brüche. Verschleißerscheinungen der kleinen Wirbelgelenke (Facettenarthrose) sind allerdings die häufigste Ursache.
Symptome – diese Probleme verursacht ein Gleitwirbel beim Hund
Ein Gleitwirbel verursacht vor allen Dingen Schmerzen. Durch die Reizung und auch das Ein- bzw. Abklemmen der Nerven kommt es auch zu neurologischen Problemen. Je nach Position des Gleitwirbels können das beispielsweise Lähmungserscheinungen der Hinterläufe, aber auch aller vier Läufe sein, Koordinationsstörungen oder Pfotenschleifen sein. Auch die Blasen- und Darmfunktion kann gestört sein. In der Folge wird auch die Muskulatur schwächer.
Durch die unphysiologische Beweglichkeit der Wirbel kommt es auch zu einem übermäßigen Verschleiß der Bandscheiben. Bandscheibenvorfälle können somit eine Folge sein. Auch kann es durch die Reizung zu einem übermäßigen Verschleiß der Wirbelgelenke kommen und infolge dessen zu Spondylarthrose.
Diagnose der Spondylosisthesis
Um den Gleitwirbel von anderen Erkrankungen abzugrenzen, die ähnliche Beschwerden und Symptome verursachen, wird zunächst ein neurologisch-orthopädischer Untersuchungsgang und eine gründliche Anamnese durchgeführt. Bildgebende Verfahren wie ein MRT geben hier besonders gut Aufschluss darüber, oder der Hund unter einem Gleitwirbel oder einer anderen Erkrankung der Wirbelsäule leidet.
Differenzialdiagnose – welche anderen Erkrankungen müssen ausgeschlossen werden?
In jedem Fall müssen andere Wirbelsäulenerkrankungen wie beispielsweise Spondylose, ein Bandscheibenvorfall, das Wobbler Syndrom oder das Cauda Equina Compressions Syndrom ausgeschlossen werden.
Behandlung eines Gleitwirbels
Die Art der Behandlung hängt vor allem immer von der Ausprägung des Gleitwirbels und den Beschwerden des Patienten ab. Immer jedoch empfehle ich unbedingt eine Stärkung der Rückenmuskulatur, um die Wirbelsäule zu entlasten und zu stabilisieren. So kann eine weitere Schädigung der umliegenden Strukturen vermieden werden und auch Schmerzen genommen werden. Zusätzlich empfiehlt sich bei der konservativen Behandlung eine Gabe entzündungshemmender und schmerzlindernde Medikamente. Auch Nahrungsergänzungsmittel können hier gute Dienste leisten. Zusätzlich kann eine Neuraltherapie für Schmerzlinderung sorgen.
Auch eine operative Stabilisierung des Gleitwirbels ist möglich. Hier findet die minimalinvasive Vertebralverblockung Anwendung. In jedem Fall sollte ein betroffener Hund durch Hundephysiotherapie begleitet werden.
Therapieziele der Physiotherapie
An erster Stelle steht hier immer ein gutes Schmerzmanagement. Das bedeutet, Schmerzen sollten so weit wie möglich gelindert werden und kontrolliert werden. Bei der Behandlung eines Patienten mit einem Gleitwirbel steht auch die Stärkung der Rückenmuskulatur ganz klar im Vordergrund, um der Wirbelsäule Stabilität zu geben und weiterer Schädigung der Nerven und umliegenden Strukturen vorzubeugen. Auch eine Verbesserung und Stärkung der Nervenfunktion durch gezieltes Training, ist immer Bestandteil der Behandlung. Gleitwirbel beim Hund
Sehr wichtig ist hier auch, dass der Hundehalter entsprechende Übungen zur Stärkung der Muskulatur, der Koordination und zum Erhalt der Beweglichkeit an die Hand bekommt, die er regelmäßig zwischen den physiotherapeutischen Sitzungen mit seinem Hund durchführt.
Verhaltenstipps im Alltag bei einem Gleitwirbel beim Hund
Ich empfehle dir, darauf zu achten, dass du in Hundebegegnungen unbedingt das Aufreiten anderer Hunde vermeidest. Auch wildes Spiel, Rempler etc. sollten in jedem Fall vermieden werden. Auch das Tätscheln des Hundes auf dem Rücken ist unbedingt zu vermeiden, da es sehr unangenehm ist.
Passe die Belastung deines Hundes immer seinem Krankheitszustand an. Das kann auch von Tag zu Tag unterschiedlich sein. Es ist besser, lieber mehrere kurze Spaziergänge zu machen, als zwei oder drei lange Gassirunden. Sprünge in das Auto oder heraus solltest du ebenfalls vermeiden, da sie eine große Belastung für die Wirbelsäule sind. Hier kannst du sehr gut eine Rampe fürs Auto nutzen. Liegt dein Hund gern auf dem Sofa oder im Bett? Dann gibt es tolle Hundetreppen, mit denen er Sofa und Bett leicht erreicht.
In Sachen Schlaf solltest du darauf achten, dass die Wirbelsäule möglichst druckentlastend gelagert ist. Wenn wir bedenken, dass unsere Hunde 17-20 Stunden schlafen und Ruhen, ist das ein besonders wichtiger Punkt. Hier lege ich dir unbedingt ein orthopädisches Hundebett ans Herz. Sportarten wie Agility sind absolut tabu. Enge Wendungen, kurze Stopps etc. sind Gift für die Wirbelsäule. Wenn dein Hund übergewichtig ist, dann ist eine Gewichtsreduktion unerlässlich, um seine Wirbelsäule nicht noch mehr zu belasten. Bei schlechtem Wetter macht es Sinn den Rücken deines Hundes mit einem Hundemantel warm zu halten.
Du siehst, es gibt eine Menge Möglichkeiten, deinen Hund im Alltag zu unterstützen und ihm mit einfachen Mitteln Erleichterung zu verschaffen. Dein Hund kann mit einem Gleitwirbel gut leben. Allerdings muss die Erkrankung entsprechend behandelt und begleitet werden und im alltäglichen Leben verschaffen schon einfach umzusetzende Tipps eine enorme Erleichterung für deinen Hund.
von Doggy | Dez 3, 2019 | Arthrose, Bandscheibenvorfall, Gelenkerkrankungen, Neurologische Erkrankung, Pflege, Senior, Spondylose
Viele Hundehalter schauen mich mit großen Augen an, wenn ich ihnen empfehle, weil ihrem älteren Hund einen regelmäßigen Gesundheitscheck für ältere Hunde machen zu lassen. Die Antwort lautet meist: „Aber der hat doch gar nichts, der ist einfach nur alt.“ Gesundheitscheck alter Hund
Allerdings ist es so, dass sich der Körper im Alter verändert. Ältere Hunde haben einen veränderten Stoffwechsel und ein schwächeres Immunsystem. Das macht sie anfälliger für Krankheiten. Gleichzeitig ist aber auch die Gesundung sehr anstrengend für den Körper und benötigt viel Kraft.
Viele Erkrankungen entstehen schleichend
Viele Erkrankungen zeigen zu Beginn kaum auffällige Symptome und der Vierbeiner kann sie auch gut kompensieren und auch vertuschen. Dabei erhöht eine frühe Erkennung der Krankheit in sehr vielen Fällen die Heilungschancen und verkürzt die Rekonvaleszenz.
Daher liegt es in unserer Verantwortung als Hundehalter, unsere Seniorenhunde regelmäßig durchchecken zu lassen, um Erkrankungen frühzeitig zu erkennen. Unsere Vierbeiner können sich uns nicht mitteilen und im Alltag fallen Veränderungen häufig verzögert auf. Daher ist es absolut unverzichtbar, den älteren Hund zumindest alle 6 Monate zum Geriatriecheck für Hunde vorzustellen.
Ein chronischen Verlauf kann irgendwann zu eingeschränkter Lebensqualität führen Gesundheitscheck alter Hund
Es ist nicht nur so, dass der Hundekörper mit Erkrankungen im Alter schlechter umgehen kann. Viele Erkrankungen nehmen zusätzlich einen chronischen Verlauf. In einigen Fällen kann das verhindert werden. Doch selbst wenn der chronische Krankheitsverlauf nicht verhindert werden kann, so können jedoch die Krankheitssymptome abgemildert werden und Schmerzen gelindert oder sogar verhindert werden.
Schöner Lebensabend und Lebensqualität trotz Krankheit
Wie eingangs bereits beschrieben: je eher eine Erkrankung festgestellt wird, desto besser kann sie behandelt werden. Vielfach kann das Fortschreiten der Erkrankung aufgehalten werden. Im besten Fall bevor es zu Symptomen kommt, die die Lebensqualität mindern. Besonders bei alterstypischen Herzerkrankungen und Gelenkerkrankungen wie Arthrose und Rückenproblemen wie Spondylose ist dies der Fall.
Diese Parameter werden beim Geriatriecheck für Hunde überprüft
Der Tierarzt wird im ersten Schritt eine gründliche Anamnese erstellen. Dazu gehört die Erfassung der Krankheitsgeschichte deines Hundes und auch möglichen aktuellen Symptomen. Dein Tierarzt untersucht deinen Hund gründlich. Dazu gehören beispielsweise die Kontrolle der Augen und des Gehörs, sowie der Körperöffnungen. Auch ein Blick in das Maul deines Hundes darf keinesfalls fehlen. Besonders die Zähne sind bei Seniorhunden oft eine Baustelle. Auch der Zustand von Haut und Fell werden überprüft.
Dein Hund wird auch eingehend abgetastet. So versucht dein Tierarzt, Schwellungen, Verhärtungen und schmerzhafte Stellen zu ertasten. Die Gelenke deines Hundes werden auf Beweglichkeit und mögliche schmerzende Gelenkarthrose überprüft. Auch der Rücken wird abgetastet, um möglichen Rückenschmerzen auf die Schliche zu kommen.
Auch diese Untersuchungen gehören dazu Gesundheitscheck alter Hund
Weiterhin wird eine Laboruntersuchung von Blut und Urin vorgenommen. Besonders Blut- und Harnuntersuchung geben einen guten Aufschluss über den Gesundheitszustand deines Hundes. Hier können Krankheiten festgestellt werden, die äußerlich möglicherweise noch gar keine Symptome zeigen. Nierenerkrankungen zeigen erste deutliche Symptome z.B. erst, wenn mehr als die Hälfte des Nierengewebes bereits geschädigt ist.
Es ist auch empfehlenswert, einen Herzultraschall machen zu lassen, um mögliche Herzprobleme frühzeitig zu erkennen. Sollten sich bei der allgemeinen Untersuchung Auffälligkeiten zeigen, sind teilweise weitere diagnostische Untersuchungen wie Röntgen, EKG oder Ultraschall notwendig, um eine Diagnose zu stellen.
Gesundheitscheck für ältere Hunde als Prävention
Du siehst, ein regelmäßiger Check Up beim Tierarzt für deinen älteren Hund ist kein unnützer Schnick-Schnack. Im Gegenteil. Es gibt dir die Möglichkeit, dass Erkrankungen bei deinem Hund frühzeitig erkannt und behandelt werden. Deinem Hund gibt es die Chance mit viel Lebensqualität und ohne schwere Symptome und Schmerzen zu altern.
Du hast dich schon immer gefragt, was im Hundekörper passiert, wenn dein Hund älter wird: Das passiert im Körper deines Hundes, wenn er altert.
Hast du einen älteren Hund und schon einmal einen Gesundheits-Check machen lassen? Wie sind deine Erfahrungen damit? Gesundheitscheck alter Hun
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Wir können es nicht verhindern – unsere Hunde werden älter und bauen körperlich ab. Oft macht uns diese Tatsache hilflos. Denn was passiert eigentlich im Hundekörper, wenn Hunde altern? Wie können wir unsere Vierbeiner unterstützen, mobil halten und den Alterungsprozess sogar verzögern?! Und was kann ich meinem Hund noch zumuten, was macht älteren Hunden Spaß und wie gehe ich mit dem Älterwerden meines Vierbeiners um?
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von Doggy | Okt 29, 2019 | Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Neurologische Erkrankung, Senior, Spondylose, Übungen
Wenn ein Hund einen Bandscheibenvorfall erlitten hat, denkt man im ersten Moment, dass er in diesem Moment alles braucht, aber keine Bewegung. Doch das ist nur begrenzt richtig. Nach einem Bandscheibenvorfall kann es sein, dass der Hund je nach Schwere und Lokalisation des Vorfalls an den Hinterläufen, aber auch allen vier Läufen gelähmt ist. Zumindest sind aber neurologische Probleme und Gangbildstörungen sehr wahrscheinlich. Bandscheibenvorfall Hund Bewegung
Kein Wunder, denn durch das vorgefallene Bandscheibenmaterial wurde Druck auf das Rückenmark und die Nerven ausgelöst und das verursacht in der Folge eine gestörte Nervenweiterleitung.
Lähmungen und gestörte Bewegungsabläufe verunsichern Hundehalter bandscheibenvorfall Hund Bewegung
Also Hundehalter möchte man dann alles richtig machen, zumal die gestörten Bewegungsabläufe, Gleichgewichtsstörungen oder sogar Lähmungen uns verständlicherweise Angst machen und wir in großer Sorge um unseren Hund sind. Zudem ist ein Bandscheibenvorfall schmerzhaft, genau wie für uns Menschen, sehr schmerzhaft. Wir sind also zuerst einmal sehr hilflos.
Deshalb ist Boxenruhe in vielen Fällen sehr wichtig
Richtig in Sachen Bewegung nach einem Bandscheibenvorfall ist in jedem Fall, dass deinem Hund Ruhe verordnet wurde. Vielfach wird sogar Boxenruhe verordnet. Das dient dazu, dass der betroffene Hund keine unkontrollierten Bewegungen macht und sich das Trauma zurückbilden kann. Du solltest unbedingt darauf achten, dass dein Hund gut gebettet ist und seine Gelenke und die Wirbelsäule gelenkschonend gelagert sind. Auf der anderen Seite ist es aber auch sehr wichtig, sogar unverzichtbar, dass umgehend nach einem Bandscheibenvorfall daran gearbeitet wird, dass die Nervenweiterleitung sich verbessert und der Patient „wieder ans Laufen kommt“. bandscheibenvorfall Hund Bewegung
Wie kann man das erreichen und widerspricht sich das nicht?
Es wird empfohlen, in den ersten 24-48 Stunden mit der Physiotherapie zu beginnen. Das gilt unabhängig davon, ob der Bandscheibenvorfall operiert wurde oder er konservativ behandelt wird. Das Ziel ist, Schmerzen zu lindern und überlastete Bereiche zu entspannen. Muskulatur und Beweglichkeit sollen erhalten und trainiert werden. Die Nervenweiterleitung wird geschult. So werden neurologischen Störungen entgegengewirkt. Es ist wichtig die Koordination und das Körpergefühl deines Hundes zu trainieren. Ebenso ist ein gesunder Bewegungsablauf wichtig.
Den Hundehalter in das Bewegungstraining mit einzubinden ist wichtig für die Genesung des Hundes! bandscheibenvorfall Hund Bewegung
Der behandelnde Therapeut sollte dann dem Hundehalter die ersten Bewegungsübungen an die Hand geben, mit denen man Bewegungsabläufe trainiert. Diese werden natürlich immer individuell dem Gesundheitszustand des Hundes angepasst. Im ersten Schritt wird meist mit assistiertem Aufstehen und Stehen begonnen. Auch passiv werden die Gelenke des Hundes bewegt und so normale Bewegungsabläufe simuliert und Bewegungsanbahnungen gefördert.
Der Entwicklung des Hundes entsprechend werden die Bewegungsübungen dann sukzessive erweitert. So wird dann unterstütztes Gehen beübt. Auch mit isometrischen Übungen kann nach einem Bandscheibenvorfall viel gearbeitet werde. Wichtig ist, dass das immer im Austausch mit dem behandelnden Therapeuten erfolgt.
Was ist mit Spaziergängen, wenn der Hund wieder beginnt, selbständig zu laufen?
In den ersten 4-6 Wochen ist strikter Leinenzwang angesagt. Die Bewegung und Belastung soll dem Krankheitszustand angepasst sein. Ganz wichtig sind sehr kurze Bewegungseinheiten über den Tag. Hier sollte man wirklich mit wenigen Minuten beginnen. Lange Spaziergänge, ruckartige Bewegungen und enge Wendungen sind tabu. Auch Springen, Treppensteigen und kurze Stopps solltest du vermeiden. Das Aufreiten anderer Hunde sollte unbedingt vermieden werden. Dasselbe gilt für das Tätscheln und Klopfen auf den Rücken durch den Menschen. Wenn der Hunde einen Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule erlitten hat, sollte dein Hund unbedingt ein Geschirr tragen. bandscheibenvorfall Hund Bewegung
Extratipp: Bei nasskaltem Wetter empfehle ich dir, deinem Hund einen Hundemantel anzuziehen. Das schützt seinen Rücken.
Was ist mit Hundesport nach einem Bandscheibenvorfall?
Leistungssport ist nach einem Bandscheibenvorfall absolut tabu. Die Gefahr eines weiteren Bandscheibenvorfalls ist groß und der Rücken deines Hundes sein Schwachpunkt. Daher lege ich dir nach der Genesung deines Hundes höchstens gelenkschonende sportliche Aktivitäten wie Degility oder Mobility ans Herz
Darf der Hund nach einem Bandscheibenvorfall buddeln, spielen und rennen?
Als Hundehalter möchte man dem geliebten Vierbeiner ein möglichst normales Leben ermöglichen. Häufig ist aber die Unsicherheit groß, was der Hund eigentlich noch darf. Dabei muss man natürlich abwägen, was dem Hund schadet, aber auf der anderen Seite auch seinen Spaß und die Lebensqualität im Blick behalten. Oft sind die betroffenen Hunde nach Wochen der Schonung und des Leinenzwangs nur noch schwer ruhig zu halten. Dennoch empfehle ich zu vermeiden, dass dein Hund wild spielt und sich unkontrolliert bewegt. Wildes Zergeln sollte man ebenfalls vermeiden genauso wie Sprünge und Wendungen, die die Wirbelsäule stark belasten. bandscheibenvorfall Hund Bewegung
Das sind geeignete Alternativen für deinen Hund
Einen kontrollierten und wohldosierten Kontakt mit anderen Hunden halte ich für gut und wichtig, doch der Halter sollte hier entsprechend aufpassen und Vernunft walten lassen. Damit dein Hund nicht frustriert ist, kannst du ihn zusätzlich mit z.B. Suchspielen (Leckerli verstecken, Futterdummy verstecken), dem Spiel mit einem Schnüffelteppich etc. beschäftigen. Auch das regelmäßige Bewegungstraining, dass deinen Hund während der Genesung aber auch danach begleiten sollte, kann zu einer spannenden Beschäftigung für deinen Hund werden.
Hast du noch Fragen dazu, wie du deinen Hund nach einem Bandscheibenvorfall richtig bewegst? Dann teile sie gern mit mir in den Kommentaren oder schreibe mir eine Email an: tina@doggy-fitness.de.
bandscheibenvorfall Hund Bewegung
von Doggy | Apr 23, 2019 | Arthrose, Fitness, Gelenkerkrankungen, Pflege, Physio-Training, Senior, Training, Übungen
Das ist eine Frage, die mir immer wieder gestellt wird. Doch wie viel Bewegung ist tatsächlich gut für ältere Hunde? Und kann man dazu überhaupt eine pauschale Aussage tätigen?
Ganz klar nein! – jeder Hund ist individuell
Das erste Problem, das es im Umgang mit älteren Hunden gibt ist, dass Hundehalter nicht erkennen, wenn der Hund bereits erschöpft ist. Wenn du aktiv darauf achtest, wirst du viele ältere Hunde unterwegs sehen, die ihrem Halter mühsam hinterherlaufen. Immer bemüht, irgendwie Schritt zu halten. Das der Hundehalter sein Tempo anpasst und mit dem Hund läuft: Fehlanzeige! Da sehen wir dann also völlig abgehetzte und ausgepowerte alte Hundeseelchen, die einfach nicht mehr mit dem Tempo des Halters Schritt halten können. Ob diese Art von Spaziergang gesund ist oder sogar Spaß macht – die Frage kann man sich eigentlich selbst beantworten.
Aber da gibt es noch ein weiteres Bewegungsproblem bei unseren Seniorhunden
Das zweite Problem in Sachen Bewegung beim älteren Hund ist, dass Hunde vorschnell zum alten Eisen gezählt werden. Doch nur wer in Bewegung bleibt, der kann auch fit bleiben.
Ja, dann ist er halt alt!
Wenn der Hund älter ist und man merkt, er kommt nicht mehr so recht mit und am Fahrrad nebenher laufen klappt auch nicht mehr: ja dann ist er halt alt! In der Folge, gibt es nur noch die absolut unvermeidbare Bewegung und das bedeutet meistens eine kurze Pipirunde, bevor der Hund sich wieder in sein Bettchen zurückzieht.
Die Folge: es ist ihm sterbenslangweilig. Sein Geist verkümmert und sein Körper ebenfalls. Er hat keine Kondition mehr, verliert an Muskulatur, die Gelenke rosten ein. Es entstehen Arthrose und andere Gelenkerkrankungen. Jede Bewegung schmerzt. Auch das Herz-Kreislaufsystem ist nicht mehr leistungsfähig. In der Folge wird dann einfach noch weniger bewegt. Der Hund ist in einem Teufelskreis.
Aber die Frage ist ja, wie man alte Hunde richtig bewegt!
Die Bewegung des älteren Hundes lässt sich sehr gut mit der Bewegung älterer Menschen vergleichen. So sollte sie zwar angepasst werden an das Alter und den Gesundheitszustand, doch ist sie weiterhin ein wichtiger Bestandteil des täglichen Hundelebens!
Das bedeutet in der Praxis, dass tägliche Spaziergänge für deinen Hund weiterhin wichtig sind. Und zwar für seinen Körper aber auch für sein seelisches Befinden. Achte bei euren Spaziergängen darauf, dass du das Tempo und auch die Strecke, an sein Befinden anpasst.
Er sollte deinem Tempo gut Schritt halten können und sich nicht abhetzen müssen. Passe dein Tempo also an das deines Hundes an. Ansonsten überanstrengt er unnötig. Die Dauer des Spaziergangs solltest du so anpassen, dass er beendet ist, bevor dein Hund erschöpft ist, sprich bevor er müde hinterherschlufft. Empfehlenswert sind mehrere kleine Spaziergänge, anstatt zwei großer Runden. Dadurch verkürzt sich auch die Regenerationszeit deines Hundes signifikant. Auch die Gelenke werden nicht übermäßig belastet.
Wenn dein Hund zu den Vierbeinern gehört, die mehr Couchpotatoe sind als aktiver und rüstiger Seniorhund – dann solltest du etwas ändern.
Ja, dein Hund darf und soll mehr Ruhephasen haben. Aber er soll auch agil und fit gehalten werden. Dabei geht es nicht darum, das er ewig jung bleibt. Es geht darum, dass er schmerzfrei und würdig mit viel Lebensqualität älter werden darf.
Wie du das erreichen kannst!
Wenn du jetzt hochmotiviert bist, dann muss ich dich erst einmal bremsen! Eine solche Veränderung erreicht man langsam und kontinuierlich. Es ist also Ausdauer gefragt. Mit einem ausgiebigen Spaziergang – ganz wie früher – um den Lieblingssee, beruhigst du zwar wahrscheinlich kurzfristig dein Gewissen. Aber deinem Hund hilft es überhaupt nicht.
Empfehlenswert ist es, die Spaziergänge langsam zu steigern. Hier spreche ich von einer minutenweisen Steigerung. Also alle paar Tage, so wie es für deinen Hund gut machbar ist, eine Minute mehr pro Spaziergang. Wenn du spürst, dass das zuviel ist, dann starte mit 30 Sekunden mehr.
Für dich hört sich das vielleicht albern an.
– „Soll ich jetzt etwa die Zeit stoppen?!“
Ja genau, das sollst du! Schaue auf die Uhr und plane den Spaziergang so, dass eine langsame Steigerung der Bewegung möglich ist. Nur so gewöhnt sich der Körper deines Hundes daran und es baut sich langsam aber sicher Kondition auf. Ergänzend empfehle ich dir, auf dem Spaziergang auch etwas für Beweglichkeit und Koordination zu tun. Die bleibt bei älteren Hunden häufig auch auf der Strecke. Ganz zu schweigen von einem guten Körpergefühl.
Diese Übungen sind prima für unterwegs:
Ein guter Einstieg sind simple Alltagsbewegungen wie:
- Steh-Sitz
- Pfote geben
- um Poller oder Baumstümpfe Slalom laufen
- über Äste Hürden laufen lassen
Das tägliche Fitnessprogramm für Zuhause
Zusätzlich macht es wirklich Sinn, dass du auch Zuhause ein- bis zweimal täglich mit deinem Hund einige aktive Bewegungsübungen durchführst. So wie eine tägliche Pilateseinheit beim Menschen. Damit tust du nicht nur eine Menge für seine körperliche Fitness – und den Trainingseffekt wirst du sehr schnell bemerken – du schaffst auch ein tolles Ritual für euch, auf das dein Hund sich täglich freuen kann!
Du glaubst nicht, wie viele Hundehalter mir erzählen, dass ihre Hunde das tägliche Training nunmehr von sich aus einfordern. Oder sie sich vor Freude kaum einkriegen, sobald sie die Trainingsutensilien erblicken.
Beim Training werden übrigens auch Endorphine ausgeschüttet. Das macht deinen Hund glücklich. Sie geben ihm Lebensfreude und gleichzeitig helfen sie gegen Schmerzen. Für mich gibt es daher keinen Grund, dass alte Hunde nicht mehr bewegt werden und sich so viele Hundehalter einfach keine Mühe mehr mit der Bewegung des älteren Hundes geben.
Was hält dich noch auf?
Du siehst, ich kann dir keinen genauen Zeitrahmen nennen, wie viel du deinen älteren Hund bewegen darfst und sollst. Ich kann dir nur ans Herz legen ein gesundes Mittelmaß zu finden zwischen „mein Hund gehört zum alten Eisen“ und „ich laufe einfach und ignoriere sein Alter“.
Das ist gar nicht so schwer, wenn man ein Gefühl dafür entwickelt, was der eigene Hund noch kann. Unsere Hunde zeigen uns das sehr deutlich. So mag es sein, dass ein Seniorhund keine zwei Stunden mehr um den See laufen kann. Das mindert aber die Qualität der gemeinsamen Aktivität nicht. Passe eure gemeinsame Bewegung an und investiere wenige Minuten am Tag in die Mobilität und Fitness deines Hundes. Es wird sich langfristig auszahlen!
PS: Wenn du so richtig gezielt mit deinem älteren Hund trainieren möchtest, dann lege ich dir meinen Seniorfit Kurs ans Herz. Dort lernst du aktive Bewegungsübungen, die du regelmäßig mit deinem Hund durchführen kannst. Ohne großen Schnick-Schnack und Equipment und auf die körperlichen Bedürfnisse älterer Hunde zugeschnitten. Wenn du nicht sicher bist, ob dein Hund sich darauf einläßt (aber warum eigentlich nicht?!), kannst du den Kurs 7 Tage kostenfrei ausprobieren. Schau mal vorbei beim SENIORFIT ONLINE KURS – ich freue mich auf dich!
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Wir können es nicht verhindern – unsere Hunde werden älter und bauen körperlich ab. Oft macht uns diese Tatsache hilflos. Denn was passiert eigentlich im Hundekörper, wenn Hunde altern? Wie können wir unsere Vierbeiner unterstützen, mobil halten und den Alterungsprozess sogar verzögern?! Und was kann ich meinem Hund noch zumuten, was macht älteren Hunden Spaß und wie gehe ich mit dem Älterwerden meines Vierbeiners um?
Ich vermittele dir einen Einblick in den biologischen Prozess des Älterwerdens und verschafft ein gutes Verständnis. Gleichzeitig gebe ich dir Maßnahmen an die Hand, wie du den eigenen Hund im Prozess des Älterwerdens aktiv unterstützen und begleiten kannst- inkl. Eines kleinen Workouts für deinen Seniorhund.
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von Doggy | Jun 8, 2017 | Arthrose, Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Ellbogendysplasie, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Neurologische Erkrankung, Senior, Spondylose
Dein Hund will nicht mehr ins Auto springen und du ärgerst dich total darüber? Unschlüssig steht er vor dem geöffneten Kofferraum und will sich scheinbar keinen Millimeter mehr bewegen. Oder er tippelt nervös von einer Seite auf die andere. Auch beim Aussteigen blickt er dich mit großen, fragenden Augen an. Aus dem Bauch heraus unterstellen wir unserem Vierbeiner meist erst mal, dass er einfach nicht hören will, das er stur ist, keine Lust hat etc..
Sollte es allerdings häufiger vorkommen, dass dein Hund nicht mehr ins Auto oder aus dem Auto heraus springen will, dann solltest du das auf jeden Fall hinterfragen. Es steckt dann möglicherweise viel mehr dahinter.
Das Thema ist definitiv kein Einzelfall. Ich habe es sehr oft in Erstgesprächen mit Hundehaltern in meiner Praxis erlebt, wenn ich danach gefragt habe, ob der Hund denn beispielsweise noch „normal“ ins Auto einsteigen kann. Da kam dann nach kurzem Überlegen ganz oft die Aussage:“ Ja stimmt, das will er seit einiger Zeit irgendwie nicht mehr so gern machen. Aber ich habe gedacht, dass ist jetzt einfach nur sein Dickkopf.“.
Und plötzlich erkennt der Hundehalter, dass er seinem Hund – eventuell schon über eine längere Zeit – wirklich Unrecht getan hat. Der Hund wäre vielleicht gern wie immer ins Auto gehüpft, ging aber nicht.
Deshalb kann ich dir nur ans Herz legen: wenn du Veränderungen im Verhalten feststellst, dann bringe immer den körperlichen und geistigen Aspekt in einen Kontext.
Was können die Gründe sein?
Hunde vermeiden oft auch verschiedene Bewegungen oder Handlungen im Alltag, weil sie ihnen unangenehm sind oder sie sogar Schmerzen dabei haben. Ursache dafür können verschiedene Gelenkerkrankungen sein, wie Arthrose, Ellbogen- und Hüftdysplasie oder Spondylose. Neben dem Schmerz ist die Folge einer Erkrankung des Bewegungsapparates aber auch, dass sich das Körpergefühl zum negativen verändert. Der Hund traut seinem Körper nicht mehr zu 100%. Das verunsichert ihn besonders in solchen Situationen.
Auch wenn unsere Vierbeiner langsam älter werden, fehlt irgendwann die Kraft, selbständig ins Auto zu springen und die eigene Körperwahrnehmung verschlechtert sich.
Wie solltest du reagieren?
Es ist dann sehr wichtig, die Hunde nicht zu zwingen und Druck auszuüben. Dein Hund braucht Unterstützung und die solltest du ihm auch geben. Falls dein Vierbeiner klein ist und nicht viel wiegt, hebe ihn ins Auto und heraus. Für die größeren Hunde gibt es mittlerweile tolle Rampen, die den Einstieg ins Auto deutlich erleichtern. Sie können sicher und leicht ein und aussteigen. Und auch der Rücken des Hundehalters wird geschont.
Gleichzeitig empfehle ich dir auch, wenn dein Hund häufiger den Einstieg ins Auto oder auch den Ausstieg verweigert, der Ursache auf den Grund zu gehen. Leidet dein Vierbeiner unter einer Erkrankung des Bewegungsapparates, ist es wichtig, diese zu behandeln und ihn bestmöglich zu unterstützen.
Wie sieht das bei deinem Vierbeiner aus, hattet ihr diese Situation schon häufiger? Wie seid ihr damit umgegangen und was war die Ursache? Hinterlasse mir gern einen Kommentar!
Alles Liebe, deine Tina
Hund will nicht mehr ins Auto springen Hund will nicht mehr ins Auto springen Hund will nicht mehr ins Auto springen Hund will nicht mehr ins Auto springen
von Doggy | Mai 17, 2017 | Cauda Equina, Neurologische Erkrankung, Physio-Training, Senior
Vor allem bei Schäferhunden, Boxern und Rottweilern kommt das Cauda Equina Compressions Syndrom (kurz: CECS) häufig vor. Aber Achtung: theoretisch kann jeder Hund betroffen sein! Als Cauda Equina bezeichnet man den hintersten Teil des Rückenmarks und das daraus entspringende Nervenbündel. Es ähnelt optisch einem Pferdeschweif. Daher der Name „Cauda Equina“. Diese Nerven haben eine sehr wichtige Funktion. Denn sie steuern den Kot- und Harnabsatz. Zudem innervieren die Schwanzmuskulatur und einen bedeutenden Anteil der Muskulatur der Hinterläufe.
Beim CECS handelt es sich um eine degenerative, angeborene oder traumatische Verengung des Wirbelkanals. Die Kompression betrifft die Nervenwurzeln vom letzten Lendenwirbel, sowie Kreuzbein- und Schwanzwurzeln. Sie ziehen als Cauda Equina (Pferdeschweif) durch die Region der unteren Lendenwirbelsäule und des Kreuzbeins. Die Nervenfasern werden durch den direkten Druck und durch die Unterversorgung der Blutgefäße beschädigt.
Die Kompression und auch die daraus resultierenden Folgen gehen oft schleichend vonstatten. Dabei gibt es eine ganze Reihe von Auslösern für die Kompression der Nerven. Dazu gehören neben der genetischen Vorbelastung, auch eine lumbosakrale Stenose (knöcherne Anlagerung), bindegewebige Anlagerungen und Bindegewebsschwächen.
Auch Übergangswirbel, Bandscheibenvorfall oder –Vorwölbung und Spondylose können Ursachen sein. Genauso kann eine Instabilität zwischen dem letzten Lendenwirbel und dem Kreuzbein eine Ursache sein. Seltenere Auslöser sind Neoplasien, Frakturen, Luxationen oder eine Diskospondylitis. Ebenfalls fördern Faktoren wie Übergewicht, Fehl- und Überlastung und auch der natürlich Alterungsprozess das Entstehen einer Kompression.
Die Folgen der Kompression können dramatisch sein
Die Folgen eines CECS sind stark abhängig vom Ausmaß der Kompression auf die Nerven. Das bedeutet, es kann im Krankheitsverlauf bei Nichtbehandlung zur kompletten Lähmung der Hinterläufe kommen. Auch Harn- und Kotinkontinenz können auftreten.
Die Symptome eines CECS
Eben weil ein CECS meist schleichend vonstatten geht, ist es sehr wichtig, die Symptome zu kennen. So kann man rechtzeitig handeln. Oft werden die ersten Anzeichen als „Hexenschuss“ oder Folge des Alterungsprozesses abgetan wird. Aber es steckt mehr dahinter.
Die Symptome sind sehr breit gefächert und sind abhängig vom Druck, der auf das Rückenmark ausgeübt wird. Das Fatale ist, dass sie sich meist langsam und schleichend entwickeln und erst spät wahrgenommen werden.
Die ersten Anzeichen treten durchschnittlich mit ca. 6 Jahren auf. Es gibt aber auch sehr junge Patienten oder sehr alte Patienten.
Die häufigsten Symptome für das Cauda Equina Compressions Syndrom:
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- Druck- und Schmerzempfindlichkeit im Übergang von der Lendenwirbelsäule zum Kreuzbein
- Bewegungen, die einen erhöhten Druck auf den unteren Rücken bedeuten werden vermieden, beispielsweise Springen, ins Auto steigen und Treppensteigen. Nicht selten wird das als Sturheit abgetan.
- Betroffene Hunde zeigen oft eine Lämmerrute. Das bedeutet, die Rute hängt aufgrund mangelhafter Nervenweiterleitung schlaff herunter. Das Hochbiegen der Rute ist sehr schmerzhaft.
- Schwierigkeiten beim Aufstehen und Hinlegen. Auch oft mit Seufzen und Stöhnen verbunden.
- Beinchen heben oder Schütteln werden zum Problem
- Koordination und Gleichgewicht lassen deutlich nach. Der Vierbeiner ist wackelig auf den Beinen.
- Die Beweglichkeit ist eingeschränkt
- Auch die Bewegungsfreude geht verloren
- Die Muskulatur am Rücken verspannt
- Es entstehen warme Stellen am Rücken
- Der Hund ist sehr berührungsempfindlich
- Die Muskulatur an den Hinterbeinen nimmt kontinuierlich ab
- Zittern der Hintergliedmaßen durch Schwäche oder Schmerz
- Fortbewegung wird komplett aus den Vorderläufen gestemmt
- Einknicken auf der Hinterhand
- Neurologische Ausfallerscheinungen
- Pfotenschleifen
- Lähmungserscheinungen
- Harn- und Kotinkontinenz
Die genannten Symptome können natürlich auch auf verschiedene andere Erkrankungen des Bewegungsapparates hindeuten. Wichtig ist allerdings in jedem Fall: wenn dein Vierbeiner eines oder mehrere Anzeichen zeigt, lasse ihn untersuchen.
Falls bei deinem Hund bereits ein Cauda Equina Compressions Syndrom diagnostiziert wurde, findest du hier eine geniale Übung für deinen Vierbeiner.
Kanntest oder hattest du schon einmal einen Hund mit einem Cauda Equina Compressions Syndrom? Wie sind deine Erfahrungen mit der Erkrankung? Das interessiert mich sehr, bitte hinterlasse mir einen Kommentar.
Alles Liebe, deine Tina