von Tina | Jan 5, 2021 | Arthrose, Gelenkerkrankungen, Kreuzbandriss, Patellaluxation, Senior, Training, Übungen
Das Kniegelenk des Hundes ist das wohl komplexeste Gelenk des Hundes. Hinzu kommt, dass es neben dem Ellbogen- und dem Hüftgelenk zu den Gelenken des Hundekörpers gehört, das der größten Belastung ausgesetzt ist. Du kannst dir sicher vorstellen, dass die Kombination aus Komplexität und Belastung es für Verletzungen und Verschleißerkrankungen anfällig macht. Kniegelenk Hund
Die Anatomie des Kniegelenks – so ist das Knie des Hundes aufgebaut Kniegelenk Hund
Das Kniegelenk des Hundes wird gebildet aus dem Oberschenkel, dem Schienbein, dem Wadenbein und der Kniescheibe. Soweit die knöchernen Bestandteile. Wenn man bedenkt, dass die meisten Gelenke nur aus zwei oder maximal drei Gelenkpartnern bestehen, erkennt man schon hier die Komplexität des Konstruktes „Kniegelenk“.
Um diesem komplexen Gelenk mit seinen verschiedenen Knochen Stabilität zu verleihen, wird es durch verschiedene Bestandteile stabilisiert. Dazu gehören die Gelenkkapseln, die Menisken, verschiedene Muskeln und das Kniescheibenband. Es gibt weiterhin zwei Seitenbänder, die ein seitliches Abknicken verhindern sowie zwei Kreuzbänder, die das Knie nach vorne und nach hinten stabilisieren.
Eine wichtige Rolle spielt die Kniescheibe. Sie ist ein Sesambein und in die Patellasehne eingelagert. Beim Strecken und Beugen des Knies gleitet sie in der Gleitrinne des Oberschenkelknochens.
Ein gesundes Bewegen des Kniegelenks setzt also ein reibungsloses Zusammenspiel dieser vielen gelenkbildenden und gelenkunterstützenden Bestandteile untereinander voraus.
Doch dies ist nicht immer der Fall. Das Knie des Hundes ist anfällig für Verletzungen und Gelenkerkrankungen. Zu den häufigsten gehören der Kreuzbandriss und die Patellaluxation. Auf diese beiden Krankheitsbilder möchte ich im Folgenden kurz eingehen, um dir einen Überblick über die wichtigsten Fakten zu geben.
Häufige Erkrankungen des Kniegelenks Kniegelenk Hund
Patellaluxation
Das wohl auffälligste Anzeichen der Patellaluxation hast du sicher selbst schon bei Rassen wie z.B. dem Jack Russel Terrier gesehen: das Schütteln des Hinterbeins während des Laufens. Häufig wird es als Tick des Hundes abgetan.
Was passiert bei der Patellaluxation?
In einem gesunden Kniegelenk gleitet die Kniescheibe beim Beugen und Strecken des Beins in der Gleitrinne. Bei der Patellaluxation hingegen rutscht sie in der Bewegung entweder seitlich oder mittig aus der Gleitrinne.
Ursächlich kann hier zum einen sein, dass die Gleitrinne nicht tief genug ausgeprägt ist. Weiterhin kann es vorkommen, dass die Kniescheibe zu klein oder zu groß ist. Dadurch passt sie nicht richtig in die Führung. Hinzu kommt dann oft noch, dass bindegewebige Strukturen wie Bänder, Sehnen und die Gelenkkapsel zu schwach sind und zu wenig Halt bieten.
Beim Hund ist es so, dass in 3/4 der Fälle die Kniescheibe medial rutscht. Das passiert in der Regel bei kleinen Hunden. Bei 1/4 rutscht sie nach außen, also lateral. Hiervon sind meist große Hunde betroffen.
Bei der Patellaluxation gibt es eine Einteilung in vier Schweregrade, die auch der Art der Behandlung beeinflusst.
Patellaluxation – die Ursachen
Die häufigste Ursache ist, dass sie vererbt wird. Sie kann aber auch in der Wachstumsphase des Junghundes durch falsche Ernährung oder übermäßige Bewegung entstehen und verschlimmert werden. In wenigen Fällen kann auch ein Trauma eine Patellaluxation verursachen. Kniegelenk Hund
Der Kreuzbandriss
Beim Kreuzbandriss handelt es sich um eine der häufigsten Erkrankungen des hündischen Kniegelenks und wird Dank fortschreitender Diagnostik im Veterinärbereich immer häufiger diagnostiziert. Bei einem Kreuzbandriss reißt meist das vordere Kreuzband.
Der Auslöser für den Kreuzbandriss: in der Regel ein Bagatelltrauma wie z.B. eine falsche Bewegung, ein Stolperer beim Spiel mit einem anderen Hund oder das Treten in ein Erdloch. Kniegelenk Hund
Wie entsteht ein Kreuzbandriss – die Ursachen Kniegelenk Hund
Man geht davon aus, dass es eine genetische Vorbelastung gibt, die den vorzeitigen und fortschreitenden Verschleiß der Kreuzbänder begünstigt. Diese sorgt durch schwaches Bandgewebe kontinuierlich kleine Risse im Kreuzband. Jetzt kommt wieder das Bagatelltrauma ins Spiel: irgendwann reicht eine falsche Bewegung und das Kreuzband ist gerissen. Somit ist das Trauma, wie ein Stolperer im Spiel nur der Auslöser.
Fatal ist, dass bei vielen Hunden auch am zweiten Knie im Laufe der Zeit durch Überlastung in der Heilungsphase das vordere Kreuzband ebenfalls reißt. Ist das Kreuzband eingerissen oder gerissen, wird das Kniegelenk instabil. In kürzester Zeit entsteht Arthrose und auch die Menisken werden beschädigt. Es kommt zu einer Entzündung im Kniegelenk. Die Gelenkkapsel schwillt an. Der Hund möchte den Lauf nicht mehr nutzen. Oft verbessert sich die Situation nach 2-3 Tagen Schonung wieder, gefolgt von einer weiteren Verschlimmerung und Lahmheit. Ein Kreuzbandriss ist eine Gelenkverletzung, die akut behandelt werden muss. Kniegelenk Hund
Welche Hunde sind häufig vom Kreuzbandriss betroffen?
Häufig sind mittelgroße bis große Hunde betroffen und eine genetische Vorbelastung begünstigt in vielen Fällen den vorzeitigen Verschleiß der Kreuzbänder. Aber auch Faktoren wie Überlastung und Fehlbelastung, sowie Übergewicht, fördern einen Kreuzbandriss beim Hund.
Extratipp für deinen Hund mit Kreuzbandriss
Dein Hund leidet unter einem Kreuzbandriss und möchte nach dem Kreuzbandriss partout seinen Hinterlauf nicht belasten? Es gibt einen sehr hilfreichen Tipp: lege ihm ein Haargummi um das betroffene Hinterbein (oberhalb der Pfote). Das macht ihm sein Bein bewusst und unterstützt so, dass er wieder alle vier Läufe gleichermaßen benutzt. Kniegelenk Hund
Gelenkschäden im Knie vermeiden – so geht es
Knieschäden sind meist komplex und langwierig in der Heilung. Daher sollte man nach Möglichkeit versuchen, sie zu vermeiden. Das bedeutet nicht, den Hund in Watte zu packen. Auch wenn bei einer Patellaluxation und dem Kreuzbandriss auch genetische Faktoren eine Rolle spielen, haben Faktoren wie Übergewicht, falsche Ernährung und übermäßige Belastung oder fehlendes Aufwärmen im Sport einen nicht zu unterschätzenden Einfluss. Auch eine ganz simple Arthrose kann hierdurch entstehen. So macht es durchaus Sinn Bewegungen, die eine große Belastung für die Knie sind, zu vermeiden. Dazu gehören Bewegungen, die Scherkräfte im Gelenk auslösen, wie enges Slalom oder enge Wendungen. Aber auch Sprünge ins Auto sind eine intensive Belastung für das Kniegelenk.
Auch Übergewicht sollte unbedingt vermieden werden, da dies zu einer unmittelbaren Überlastung und möglichen Schädigung des Gelenks führt. Achte beim heranwachsenden Hund auf eine optimale Zusammensetzung von Nährstoffen im Futter.
Möglichkeiten zur Stärkung des Kniegelenks Kniegelenk Hund
Wichtig ist eine stabile Muskulatur, die eine gute Entlastung für das Gelenk bietet und gleichzeitig Stabilität gibt. Gleichzeitig ist es wichtig, die Beweglichkeit dieses komplexen Gelenks zu erhalten. Es gibt einfache Übungen, die du als Hundehalter im Alltag leicht integrieren kannst, um dies zu gewährleisten. Kniegelenk Hund
Aktive Übungen für stabile Kniegelenke Kniegelenk Hund
Eine stabile Muskulatur bietet immer einen Schutz für die Strukturen eines Gelenks. Im aktiven Bewegungstraining gibt es eine Vielzahl an Übungen, mit denen man das Kniegelenk und die Hinterhand stärken kann. Dazu gehört z.B. das Cavalettitraining, dass du selbst mit deinem Hund durchführen kannst. In einer vereinfachten Variante kannst du dich hierzu auf den Boden setzen, die Beine leicht spreizen und deinen Hund dann im Schritt langsam über deine Beine steigen lassen. Beginne bei der Übung mit 2-3 Wiederholungen. Wichtiger als die Quantität ist, dass dein Hund die Übung langsam und möglichst korrekt durchführt. Beim Bewegungstraining ist rutschfester Untergrund unverzichtbar.
Nahrungsergänzungsmittel
Es ist grundsätzlich sinnvoll die Gelenke des Hundes durch Nahrungsergänzungsmittel zu unterstützen. Da es sich um Naturprodukte handelt, ist die Wirksamkeit bzw. ihre Intensität individuell. Um die Gelenke zu nähren, empfiehlt sich beispielsweise Grünlippmuschelextrakt.
Dein Hund leidet unter Knieproblemen? – so kannst du ihn unterstützen
Neben verschiedenen Nahrungsergänzungsmitteln wie Kollagenpeptiden o.ä. die die Genesung des Gelenks unterstützen, kannst du deinen Hund bei Knieschmerzen auch beispielsweise mit einem einfachen Quarkwickel unterstützen. Dieser lindert die Schmerzen und auch die Entzündung im Kniegelenk. Kniegelenk Hund
Wenn dein Hund unter Knieproblemen leidet, empfehle ich dir, ihn in jedem Fall deinem Tierarzt vorzustellen. Knieverletzungen sind häufig komplex und je später sie behandelt werden, desto größer ist das Risiko von Folgeschäden.
Alles Liebe, deine Tina!
von Tina | Nov 10, 2020 | Fitness, Gelenkerkrankungen, Physio-Training, Senior, Sporthund, Training, Übungen
Das Steh Training beim Hund – viele Hundehalter kennen es als Signal für das Stehenbleiben z.B. vor dem Überqueren einer Straße. Aber seien wir mal ehrlich: Niemand achtet doch wirklich darauf, wie der Hund steht, oder?!
Man geht einfach davon aus, dass der Hund es kann und mit dem Steh einfach „ausgestattet“ ist. Das stimmt auch grundsätzlich. Aber es bedeutet nicht, dass der Hund dabei dann auch richtig steht. Das verhält sich eigentlich genauso, wie das Sitzen beim Hund. Auch hier denken wir, dass der Hund das schon kann. Wenn man aber genau hinschaut, sieht man, dass viele Hunde im Sitz nicht gerade sitzen, mit dem Po auf die Seite rutschen, einen Lauf abwinkeln, einen runden Rücken machen, etc..
Ähnlich verhält es sich beim Steh. Auch hier ist es häufig so, dass der Hund nicht wirklich ausbalanciert steht, die Läufe sind nicht sauber und paarig, parallel ausgerichtet. Der Hund steht wie ein Schluck Wasser in der Kurve.
Ist es nicht egal, wie der Hund steht?
Nein, denn wenn der Hund nicht sauber stehen kann, dann ist er nicht ausbalanciert und sein Körper nicht im Gleichgewicht. Das korrekte Stehen ist die Basis für korrekte Bewegungen und auch die Basis dafür, dass man korrektes und effizientes Bewegungs- und Fitnesstraining mit seinem Hund machen kann. Denn wie soll der Hund eine Übung sauber durchführen, wenn er nicht korrekt Stehen oder Sitzen kann. Wenn die Ausgangsposition nicht stimmig ist, kann die Bewegung, die wir im Anschluss durchführen möchten, auch nicht korrekt sein.
Schon aus diesem Grund ist die Übung Steh ein Bestandteil in jedem meiner Online Kurse zum Bewegungstraining. Und ich weiß, dass sie gern mal vernachlässigt wird. Sie sieht ja nicht so spektakulär aus. Genau wie das korrekte Sitzen. Als Feedback bekomme ich hier dann zu hören: „Mein Hund kann stehen und sitzen, warum soll ich das als Übung machen! Ich will etwas neues lernen!“.
Wenn ich dann darum bitte, mir doch Videosequenzen zu senden, in denen der Hund steht oder sitzt, dann überrascht mich das Ergebnis häufig nicht. Klar, der Hund kann stehen oder sitzen. Nur nicht richtig. Wenn ich mit dem Hundehalter dann gemeinsam die Grundpositionen des Hundes analysiere, schärft sich hier der Blick und es entsteht ein Bewusstsein dafür, wie sehr der Vierbeiner wie ein „Schluck Wasser in der Kurve“ steht oder sitzt.
Das Training der Position Steh – sieht einfacher aus, als es ist
Mit dem Bewusstsein für die Bewegungen des eigenen Hundes kommt dann auch immer schnell die Erkenntnis, dass es gar nicht so einfach für den Hund ist, ein korrektes Stehen zu trainieren. Es braucht Zeit und Geduld, dass Bewusstsein des Hundes für die Position/Lage seines Körpers und seiner Gliedmaßen im Raum zu schulen und seine Bewegungen und seine Körperhaltung sukzessive zu verändern.
Dies geht nicht von heute auf morgen, sondern nur über kontinuierliche Wiederholungen der Position. Du möchtest gern das richtige und gesunde Stehen mit deinem Hund trainieren? Dann stelle ich dir hier die Übung aus meinen Online Kursen vor:
Steh Training beim Hund als Übung aus dem Bewegungstraining – so lernt dein Hund korrekt zu stehen
Equipment: Eventuell eine kleine Erhöhung als räumliche Begrenzung

Steh Training beim Hund
So geht´s
Die Anfangsposition ist das Sitz. Gebe deinem Hund das Signal vom Sitz ins Steh zu wechseln. Dein Hund sollte mit allen vier Läufen sauber stehen. Das bedeutet, seine Vorderläufe paarig nebeneinander und auch die Hinterläufe paarig nebeneinander. Kein Lauf sollte ausgestellt sein. Das Gewicht sollte gleichmäßig auf seinen Läufen verteilt sein.
Aufgabe ist, dass dein Hund ruhig und ausbalanciert auf allen vier Läufen steht. Der Kopf sollte in Verlängerung der Wirbelsäule getragen werden und die Wirbelsäule sollte eine gerade Linie bilden. Was sich so einfach anhört, ist komplex für den Hund.
Steht er ruhig und korrekt, belohne dies. Im Verlauf des Trainings kannst du dann auch ein Wort- und Sichtsignal einbauen. Löse dann die Übung auf, bevor du eine neue Wiederholung startest. Ziel ist es, dass dein Hund ruhig steht und sich von selbst in der Position seiner Pfoten ausrichtet und ausbalanciert. Halte deinen Hund zu Beginn nur kurz in der Position – für wenige Sekunden – in der Position, bevor du sie auflöst.
Als Unterstützung hilft es vielen Hunden auf einer niedrigen, ausreichend großen, festen Erhöhung zu stehen, die eine räumliche Begrenzung bietet. Alternativ kannst du auch einfach eine Begrenzung vor seine Vorderpfoten legen, die ihn am Vorgehen hindert.
Steh Training beim Hund macht immer Sinn!
Das bewusste Training des Stehens ist übrigens auch für gesunde Hunde, die sauber stehen eine gute Übung, da so gesunde und richtige Bewegungen und die Position des Körpers im Raum kontinuierlich trainiert und erhalten werden.
Ich wünsche dir viel Freude beim Ausprobieren der Übung! Du hast Fragen? Dann schreibe mir gern eine Email und wir tauschen uns aus (tina@doggy-fitness.de).
Alles Liebe,
deine Tina
von Tina | Okt 10, 2020 | Arthrose, Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Ellbogendysplasie, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Neurologische Erkrankung, Senior, Spondylose
Wenn unseren Hunden bei Gelenkproblemen eines zusetzt, dass ist es das nasskalte Wetter im Herbst und Winter. Wenn dann auch noch Wind dazu kommt…na bravo! Hunde sind – wie wir Menschen auch – durchaus wetterfühlig. Das bedeutet, dass der Hund schon meist Tage vor einem Wetterwechsel in seinen Gelenken spürt, dass das Wetter umschlägt. Das bedeutet: schmerzende und steife Gelenke, die jede Bewegung unangenehm werden lassen. Gelenkschmerzen Hund
Genauso geht es dann natürlich weiter, wenn die Schlechtwetterfront da ist. Wirklich Ruhe in Sachen Gelenken haben gelenkkranke Hunde eigentlich nur, wenn es trocken-kaltes Wetter gibt.
Das Wetter gehört allerdings zu den Dingen, die wir einfach nicht beeinflussen können. Dennoch Allerdings gibt es eine ganze Reihe Maßnahmen, womit man Hunden die Kombination aus nasskaltem Wetter und Gelenkproblemen erleichtern kann.
Das zaubert die Arthrose, Spondylose oder Hüftdysplasie zwar nicht weg, aber es verschafft Erleichterung und lindert die Beschwerden. Im Folgenden habe ich dir eine Reihe von Tipps zusammengestellt, wie du deinen Hund in der dunklen und kalten Jahreszeit aktiv unterstützen kannst und ihm so große Erleichterung verschaffst.
So unterstützt du deinen Hund im Herbst und Winter bei Gelenkerkrankungen Gelenkschmerzen Hund
In Bewegung bleiben – „wer rastet der rostet“
Ja, ich weiß, dass ist ein abgedroschener und blöder Spruch. Aber er ist war. Es ist völlig legitim, dass bei miesem Wetter und Gelenkschmerzen die Spaziergänge kürzer ausfallen. Wir sollten da in jedem Fall die Bedürfnisse unserer Hunde respektieren. Dennoch ist es wichtig, dass dein Hund in Bewegung bleibt. Nur so stellst du sicher, dass seine Gelenke nicht einrosten. Ist die Beweglichkeit erst eingeschränkt, hat die Arthrose freie Bahn und auch die Muskulatur baut ab. Dein Hund befindet sich dann in einem Teufelskreis. Wenn also Spaziergänge kürzer ausfallen, braucht dein Hund einen Ausgleich. Dies mit gezieltem Bewegungstraining unterstützen. Das kannst du super im Haus oder in der Wohnung machen und hast zugleich gleichzeitig eine wunderbare Indoor-Beschäftigung für deinen Hund bei Schmuddelwetter.
Schützender Hundemantel Gelenkschmerzen Hund
Zu einem Spaziergang bei nasskaltem Wetter in Kombination mit Gelenkerkrankungen sollte sich in jedem Fall ein Hundemantel gesellen. Er bietet deinem Hund einen hochfunktionellen Schutz. Und zwar ganz gleich wie groß dein Hund ist, oder ob er langes Fell hat. Wenn ein Hund Gelenkprobleme hat, ist ein Hundemantel immer eine sinnvolle Sache. Kälte und Feuchtigkeit wird effektiv daran gehindert, an den Hund zu gelangen und in die Gelenke zu „kriechen“ – was wiederum Schmerzen verursachen würde.
Warmer Liegeplatz
Ja, auch wir kuscheln uns gern an den warmen Kamin. Die meisten Hunde tun es uns gleich. Tessa liebt es sogar im Winter, zugedeckt zu werden. In jedem Fall solltest du aber darauf achten, dass der Liegeplatz deines Hundes an einem zugfreien Ort steht und das er warm ist. Achte auch darauf, dass er eine gute Matratze hat. Nur so ist sichergestellt, dass seine Gelenke schonend gelagert sind, genauso wie seine Wirbelsäule. Auch eine gute Durchblutung ist sichergestellt und kann so auch eine Schmerzlinderung unterstützen. Ich schwöre hier wirklich auf ein gutes orthopädisches Hundebett – bei 17-20 Schlaf am Tag sollte man dem Schlafplatz seines Hundes durchaus etwas Aufmerksamkeit schenken.
Wohltuende Wärme
Wärme leistet bei Schmerzen und Gelenkproblemen gute Dienste. Das ist ein Fakt. Ausgeschlossen sind allerdings entzündliche Gelenkerkrankungen. Dann ist sie tabu. Doch bei beispielsweise bei Arthrose, Ellbogen- und Hüftdysplasie und auch bei Spondylose profitiert dein Hund enorm von z.B. Rotlicht. Bei der Spondylose ist es wichtig, mit Wärme nur außerhalb eines akuten Schubs zu arbeiten. Übrigens auch wenn dein Hund unter einer chronisch-rheumatischen oder chronisch-entzündlichen Erkrankung leidet, hilft Wärme sehr gut. Schmerzen werden in allen Fällen gelindert, Verspannungen gelockert und die Gelenke beweglicher.
Schmerzlindernde Wickel – wie früher bei Oma
Ich liebe Wickel. Ganz im Ernst! Meine persönlichen Lieblingswickel: Quarkwickel, Beinwell- und Retterspitzwickel. Sie sind leicht anzuwenden und haben sich einfach über viele Generationen sehr bewährt in ihrer Wirksamkeit. Besonders gern empfehle ich Quarkwickel. Er ist in seiner Anwendung besonders einfach. Er ist ein kalter Wickel und kann zur akuten Schmerztherapie bei Entzündungen und Schwellungen eingesetzt werden. Er lässt sich sehr gut direkt am schmerzenden Gelenk positionieren und wirkt damit auf den Punkt. Hier findest du übrigens eine Anleitung für den Quarkwickel. Gelenkschmerzen Hund
Komm gut mit deinem Hund durch den Herbst und wir wünschen euch viele schöne, gemeinsame Herbstspaziergänge!
Alles Liebe, Tina
von Doggy | Jul 16, 2020 | Gelenkerkrankungen, Pflege, Senior
Genau wie wir Menschen können sich auch Hunde eine Zerrung zuziehen. Vielleicht kennst du es, dass dein Hund gerade noch fröhlich und wild mit seinem Hundefreund gerannt ist und plötzlich humpelt und sein Bein nicht mehr belasten will? Eine Ursache hierfür kann eine Zerrung sein. Die ist auch für unsere Vierbeiner äußerst schmerzhaft. Da das Schmerzempfinden unserer Hunde dem menschlichen extrem ähnlich ist, kann man gut nachvollziehen, wie weh eine Zerrung unseren Hunden tut.
Was passiert bei einer Zerrung?
Bei einer Zerrung – auch Distension genannt – kommt es zu einer Verletzung von Muskeln, Sehnen oder Bändern. Dies passiert durch eine ruckartige Kontraktion, ein Trauma, eine plötzliche Überbelastung oder eine unphysiologische Dehnung. Je nach betroffener Region spricht man dann von einer Muskelzerrung, Sehnenzerrung, Bänderdehnung oder Leistenzerrung.
Mögliche Ursachen einer Zerrung beim Hund
Wie eingangs bereits beschrieben, kann eine Zerrung z.B. durch eine unglückliche Bewegung beim Spielen, Springen oder Laufen entstehen. Auch Übergewicht kann zu einer Zerrung führen. Aber auch falsch ausgeführte Stretching Bewegungen können im schlimmsten Fall Distensionen verursachen.
Welche Körperbereiche sind besonders betroffen?
Bei unseren Hunden sind besonders die Bereiche der Hüfte oder Oberschenkel betroffen.
Die Anzeichen einer Zerrung beim Hund
Folgende Symptome zeigen Hunde häufig, wenn sie sich eine Zerrung zugezogen haben:
- Schonung des betroffenen Laufs
- Aufjaulen
- Humpeln
- Anschwellung des betroffenen Bereichs
- Verändertes Verhalten
In jedem Fall ist es sinnvoll, wenn du deinen Hund dem Tierarzt vorstellst, um eine entsprechende Diagnose zu stellen. Zudem sollten grudnsätzlich schwerere Verletzungen am Bewegungsapparat ausgeschlossen werden. Dein Tierarzt wird deinen Hund entsprechend untersuchen, ihn abtasten und möglicherweise auch eine Röntgenaufnahme machen, um eine Fraktur auszuschließen.
Was du tun kannst, um deinen Hund bei einer Zerrung zu unterstützen
Wenn dein Hund sich eine Zerrung zugezogen hat, kannst du ihm beispielsweise mit kühlenden Wickeln, wie einem Quarkwickel Erleichterung verschaffen, seine Schmerzen lindern und dafür sorgen, dass die Schwellung im betroffenen Bereich schneller zurückgeht.
In jedem Fall solltest du deinen Hund schonen, bis die Verletzung auch wirklich abgeklungen ist. Wildes Spiel, Sprünge etc. sollten unbedingt vermieden werden. Belastet dein Hund sich zu früh wieder zu stark, kann es dazu führen, dass die Symptome sich wieder verstärken und die Heilung sich verzögert.
Erst wenn dein Hund mehrere Tage absolut beschwerdefrei läuft, solltest du die Bewegung und die Spaziergänge langsam und Schritt für Schritt wieder steigern. Zerrung beim Hund
Alles Liebe, Tina
von Doggy | Jun 23, 2020 | Ellbogendysplasie, Neurologische Erkrankung, Senior, Training, Übungen
Das Vestibularsyndrom ist eine Erkrankung, die vorwiegend ältere Hunde trifft. Für Hundehalter ist sie meist mit einem großen Schreck verbunden, da der Hund von einem Moment auf den anderen immobil ist, sich nicht mehr koordinieren kann und „wie betrunken“ wirkt. Immer noch viel zu häufig werden Hunde mit einem Vestibularsyndrom einfach eingeschläfert, obwohl die Chancen sehr groß sind, dass sie sich wieder weitestgehend erholen. Bei einigen Hunden bleibt eine leichte Kopfschiefhaltung. Doch innerhalb der ersten Tag verbessern sich die allgemeinen Symptome zusehends.
Wichtige Fakten zur Erkrankung des Gleichgewichtsorgans für dich zusammengefasst
Das Vestibularsyndrom hat übrigens nichts mit einem Schlaganfall zu tun, sondern betrifft rein das Gleichgewichtsorgan des Hundes. Da hinsichtlich des Vestibularsyndroms immer noch viel Unwissenheit und Unsicherheit herrscht, habe ich in meinem Artikel zu dieser Erkrankung des Gleichgewichtsorgans die wichtigsten Informationen zusammengefasst. Zudem findest du in diesem Artikel wichtige Verhaltenstipps für dich als Hundehalter.
Wenn beim Hund die Diagnose gestellt wurde braucht er vor allem eines: Ruhe. Es ist wichtig, für die Regeneration, dass der betroffene Patient viel schlafen kann und ein ruhiges Umfeld hat. Laute Musik, Fernsehergeräusche und Besuch sind in diesem Moment Fehl am Platze. vestibularsyndrom Mobilität
Neben Ruhe ist der Erhalt der Mobilität wichtig Vestibularsyndrom Mobilität
Je nach Ausprägung des Vestibularsyndrom sind die Symptome unterschiedlich stark und oftmals ist es so, dass der Hund sich nicht mehr gut auf den Beinen halten kann. Hinzu kommt das viele ältere Hunde generell über wenig Muskulatur verfügen und steife Gelenke haben. Wenn der Hund dann länger liegt, passiert es im Nu, dass er immobil wird und an Kraft verliert. Es wird dann immer schwieriger, ihn wieder zu mobilisieren.
Daher ist es sehr wichtig, dass du als Hundehalter dafür Sorge trägst, die Mobilität nach Möglichkeit zu erhalten. Dafür stelle ich dir hier einige Tipps zusammen. Vestibularsyndrom Mobilität
So erhältst du die Mobilität deines Hundes beim Vestibularsyndrom
Assistiertes Stehen Vestibularsyndrom Mobilität
Da betroffene Hunde sich häufig kaum selbständig auf den Beinen halten können, sind Stürze vorprogrammiert. Daher ist es wichtig, dass du deinen Hund unterstützt, wenn er sich hinstellt und im nächsten Schritt bewegt. Falls du keine Tragehilfe Zuhause hast, kannst du ein normales Duschhandtuch nehmen und unter dem Bauch deines Hundes durchführen und die beiden Enden in der Hand halten. Damit unterstützt du vor allem seine Hinterhand und er hat die Möglichkeit aufzustehen und zu stehen.
Assistiertes Gehen
Du weißt, es kommt zwangsläufig der Moment, wo dein Hund sich lösen muss. Aber wie? Da ihr im ersten Schritt das assistierte Stehen geübt habt, kann man nun im nächsten Schritt zum assistierten Gehen übergehen. So kann dein Hund mit dem Handtuch unter seinem Bauch und durch dich gehalten nun auch erste Schritte machen. Das bietet sich auch an, wenn es in den Garten oder vor die Türe zum Lösen geht. Normale Spaziergänge sind in aller Regel nicht möglich und dein Hund braucht einfach auch Ruhe.
Mit dem unterstützten Stehen und Gehen, das du am besten mehrmals am Tag mit deinem Hund für ein paar Schritte, also in kurzen Intervallen machst, erhältst du nicht nur seine Mobilität, sondern bringst auch den Kreislauf in Schwung und unterstützt die Rehabilitation. Vestibularsyndrom Mobilität
Passives Bewegen – bitte mit entsprechender Anleitung Vestibularsyndrom Mobilität
Auch das passive Bewegen ist eine gute Möglichkeit, die Gelenkbeweglichkeit zu erhalten und normale Bewegungsabläufe zu fördern. Da dein Hund dabei entspannt liegen und ruhen kann, bietet es sich sehr an, um es mehrmals täglich anzuwenden.
Hierbei werden die Läufe des Hundes und damit seine Gelenke ohne sein Zutun bewegt, indem du die Gliedmaße in die Beugung und in die Streckung führst. Da hierbei Scherkräfte ausgelöst werden können, gebe ich dir hier keine genaue Anleitung dazu, sondern bitte dich, dich hierzu an einen Physiotherapeuten zu wenden, der es dir vor Ort zeigt. Da es deinem Hund bei einem Vestibulärsyndrom sehr schwindelig ist, empfehle ich dir, den/die Physiotherapeuten/in zu bitten, zu euch nach Hause zu kommen, um deinem Hund eine Autofahrt und zusätzliche Anstrengung nach Möglichkeit zu ersparen.
Vestibularsyndrom – kein Grund aufzugeben
Diese Störung des Gleichgewichtsorganes ist in aller Regel kein Todesurteil für deinen Hund und die schweren Symptome bilden sich im Laufe der ersten Tage Schritt für Schritt zurück. Manchmal kann es auch wenige Wochen dauern, doch die Prognose ist meist gut. Daher solltest du deinem Hund die Chance geben, sich wieder zu erholen und kannst ihn in der Gesundungsphase mit diesen einfachen Dingen unterstützen, um seine Mobilität zu erhalten und zu fördern. Wenn du unsicher bist, oder Fragen hast, kannst du dich auch jederzeit gern bei mir melden!
Alles Liebe,
deine Tina
von Doggy | Mai 26, 2020 | Arthrose, Ellbogendysplasie, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Kreuzbandriss, OCD, Patellaluxation, Senior, Spondylose, Training
Wenn Hundehalter die Diagnose Arthrose bei ihrem Hund erhalten, sind sie meist unsicher, was in Sachen Bewegung noch gut für ihren Hund ist. Der erste Gedanke ist in der Regel, dass man den Hund nun gänzlich schonen müsse, um ein Fortschreiten der Arthrose zu vermeiden. Dies ist aber so nicht richtig und kann sogar schädlich für deinen Hund sein.
Was passiert, wenn du deinen Hund bei Arthrose und anderen Gelenkerkrankungen komplett schonst
Gelenke brauchen Bewegung, damit die Ernährung des Knorpels gewährleistet ist. Das liegt daran, dass die Nährstoffe mittels einer Pumpbewegung über die Gelenkflüssigkeit in den Knorpel gelangt. Diese entsteht durch die Bewegung des Gelenks. Bleibt die Bewegung aus, wird der Knorpel nicht mehr ausreichend genährt. In der Folge entsteht weitere Arthrose.
Zudem verändert die Gelenkflüssigkeit ihre Konsistenz und wird zäh, wenn ein Gelenk nicht ausreichend bewegt wird. Auch die Bänder, Sehnen und Muskeln werden in Mitleidenschaft gezogen und die Gelenkbeweglichkeit ist eingeschränkt. Die Muskulatur baut ab, was wiederum eine zusätzliche Belastung für die Gelenke bedeutet. Du siehst, bei kompletter Schonung oder zu wenig Bewegung gerät dein Hund sehr schnell in einen Teufelskreis. Dieser zieht ein Fortschreiten der Arthrose nach sich.
Es ist also klar, dass eine komplette Schonung bei einer Gelenkarthrose nicht das Mittel der Wahl sein kann, um ein Fortschreiten der Arthrose zu verhindern und eine sinnvolle Unterstützung für den Hund zu bieten. Doch was ist der richtige Weg?
In Bewegung bleiben – aber dem Gesundheitszustand angepasst
Angepasste Bewegung ist das Zauberwort. Ich weiß, es ist ein dehnbarer Begriff und wenig greifbar, weil es nicht einfach eine Zahl ist, die man pauschal in den Raum werfen kann. Denn jeder Hund ist unterschiedlich.
Grundsätzlich sollte die tägliche Bewegung deines Hundes seinem Gesundheitszustand angepasst sein. So ist es bei Gelenkerkrankungen sinnvoll, dass dein Hund nicht mehr beispielsweise zweimal täglich lange Spaziergänge macht. Besser ist, über den Tag verteilt mehrere kürzere Spaziergänge zu machen. Das hat den positiven Effekt, dass dein Hund nicht so sehr erschöpft und zugleich die Erholungsphase deutlich verkürzt wird.
So schaffst du es trotz Arthrose, die nötige Bewegung zu gewährleisten. Wie gesagt kann man hier keinen Pauschalwert nennen, wie lang die einzelnen Spaziergänge sein dürfen. Hier muss man sich wirklich herantasten und schauen, was dem Hund gut tut.
„Aber mein Hund läuft doch trotz Arthrose seine große Runde und hat auch Spaß daran!“
Klar, dein Hund hat ja auch kein Vernunftsdenken! Die Aussage, dass Hunde trotz schwerer Gelenkprobleme förmlich bis zum Umfallen laufen und über ihre Grenzen hinausgehen höre ich gar nicht selten. Das liegt ganz einfach daran, dass unsere Hunde kein Vernunftsdenken haben. Dein Hund denkt sich nicht: „Ich sollte jetzt besser nach Hause gehen, sonst tut mir mein Knie morgen wieder weh.“ Oder „Nee, besser spiele ich nicht so wild mit meinem Hundekumpel, sonst kann ich morgen wieder kaum aufstehen.“.
Wir müssen diesen Job für unsere Hunde übernehmen und es ist die Verantwortung von uns als Hundehalter, für unsere Hunde vernünftig zu sein. Das bedeutet nicht, alles zu reglementieren und dem Hund nichts mehr zu gönnen. Ein gesundes Gleichgewicht ist immer wichtig. Dem Hund seine liebsten Aktivitäten gänzlich zu nehmen, um sicherzustellen, dass seiner Gesundheit hinreichend Genüge getan wird, ist auch nicht sinnvoll. Dann haben wir zwar einen Hund, der ganz sicher nichts macht, was ihm schaden könnte, aber wir haben einen auch einen Hund, der womöglich depressiv wird, weil seine Lebensqualität einfach sehr negativ beeinflusst wird.
Es gilt also immer entsprechend abzuwägen.
Reichen Spaziergänge alleine, um das Fortschreiten der Arthrose aufzuhalten?
Die Spaziergänge sind in jedem Fall ein sehr wichtiger Faktor. Zusätzlich ist es hilfreich, deinen Hund gezielt mit verschiedenen Bewegungsübungen zu unterstützen. Das ist wie ein regelmäßiges Gymnastizieren, um die Muskulatur und Beweglichkeit zu erhalten und zu fördern. So wie es auch ein Humanphysiotherapeut empfehlen würde, wenn du Gelenkprobleme hast. Hier kann ich dir übrigens meinen Arthrosfit Selbstlernkurs für Hundehalter ans Herz legen. Dort lernst du gezielt Bewegungsübungen für deinen Hund, die ihn bei Arthrose in Bewegung halten: ARTHROSEFIT BEWEGUNGSTRAINING.
Fazit – Arthrose = Schonen?!
Schonen ist keinesfalls die alleinige Lösung. Es ist wichtig, eine gewisse Bewegung und Beweglichkeit deines Hundes zu erhalten, um damit das Fortschreiten der Gelenkprobleme zu verhindern. Angepasste Spaziergänge – häufiger, dafür kürzer – und zusätzlich gezieltes Bewegungstraining sind optimal, um deinen Hund bei Gelenkproblemen richtig und ausreichend zu bewegen, ohne ihn zu überlasten und ohne die Gelenke durch übermäßiges Schonen „einrosten“ zu lassen.
Alles Liebe, deine Tina!
von Doggy | Apr 28, 2020 | Arthrose, Fitness, Gelenkerkrankungen, Training
In vielen meiner Blogartikel habe ich das Thema Schmerzen schon von unterschiedlichen Seiten beleuchtet. Es ist ein breites Themenfeld und sehr komplex. Auf der anderen Seite ist es aber auch ganz einfach: Schmerzen beeinflussen das Leben. Auch das Leben unserer Hunde. So ist auch ein gutes Hundetraining mit deinem Vierbeiner unter Schmerzen nicht möglich. Da für mich Körper und Geist eng zusammenhängen, freue ich mich über diesen Gastartikel von Hundetrainerin Anne Bucher. Sie erklärt dir nicht nur, wie sich gutes Verhaltenstraining mit deinem Hund aufbaut und warum du dabei viel Geduld haben solltest, sie greift auch auf, was beim training passiert, wenn dein Hund Schmerzen hat. Viel Freude und Erkenntnisse bei diesem tollen Artikel!
Gutes Hundetraining erfordert viele kleine Schritte – und Geduld!
Ganz egal, ob du einen eher einen ängstlichen, impulsiven, hibbeligen oder schwer motivierbaren Hund hast: Nachhaltige Veränderungen erreichst du über eine Kombi aus gutem Training und echtem Wohlbefinden.
Das Training sorgt für die Verhaltensveränderung. Es ist systematisch, kleinschrittig und strukturiert. Dabei enthält es mehrere Komponenten, die zwar vom Problem, dem Lebensumfeld und natürlich auch vom Hund beeinflusst werden, im groben aber immer die Folgendes beinhalten:
Management
Damit das Verhalten möglichst selten auftritt, nicht mehr weiter geübt und gefestigt wird, wird ermittelt wann, wie und wo das Verhalten auftritt und wie es verhindert werden kann. Je besser du es für eine Zeit verhindern kannst, desto schneller wird dein Training vorangehen.
Es ist nicht das Ziel, dem Problem auf Dauer aus dem Wege zu gehen, sondern zunächst einen Fuß in die Tür zu bekommen. Das nötige Trainingsrepertoire aufzubauen und in der Zwischenzeit zu regenerieren.
Je häufiger der Hund das Verhalten, auch nur im Ansatz, zeigt, desto schwerer wird es, es loszuwerden. Ein guter Trainer wird dich daher nicht bitten, dir das Verhalten mal zu demonstrieren, wenn du es nicht eh schon gefilmt hast. Niemand geht davon aus, dass du es von heute auf Morgen komplett verhindern kannst, umso wichtiger ist es, dass auf ein „absichtlich“ auslösen verzichtet wird. Das gilt doppelt und dreifach, wenn es ein Verhalten ist, das sich für den Hund, dich oder jemanden aus der Umwelt nicht gut anfühlt oder gar gefährlich ist.
Erlernen einer neuen Strategie.
In der Zwischenzeit können dein Hund und du neue Trainingswerkzeuge, einen neuen Umgang und ein Handling lernen. Ihr könnt lernen, wie ihr in einem plötzlichen Ausrutscher reagieren könnt und im Anschluss das beste daraus macht.
Daraus entsteht eine neue Strategie, die sich für dich und deinen Hund gut anfühlen und eure Bedürfnisse erfüllen sollte. Je besser die Strategie, desto eher wird dein Hud sie hinterher auch ohne dein Zutun ausführen und das sollte das mittel- bis langfristige Ziel sein. Du willst ja nicht ewig auf Hab-Acht-Position beim Gassi sein!
Generalisieren und etablieren der neuen Strategie
Seid ihr beide in eurem Tun eingespielt, heißt es die neue Strategie wieder ins Leben bringen. Stück für Stück an unterschiedlichen Auslösern, Orten und in verschiedenen Erregungslagen zu trainieren. Wenn du versehentlich den Bogen überspannst oder mal in schwierige Situationen gerätst, ist das nicht schlimm. Du frischst dein Training wieder auf, betreibst wieder einige Tage mehr Management und weiter geht es!
Klingt langwierig? Ist es in der Regel nicht. Du solltest bereits nach kurzer Zeit deutliche Veränderungen und Fortschritte sehen. Klar, manchmal gibt es Rückschläge und lernen verlaüft eben nicht geradlinig. Aber in der Regel sind nach einigen Wochen merkliche Verbesserungen spürbar. Ist das nicht der Fall, gilt es dein Training zu hinterfragen und in jedem Fall den zweiten Aspekt ganz genau zu durchleuchten:
Ohne Wohlbefinden deines Hundes wird dein Training nicht auf Dauer Früchte tragen!
Ein Training wie oben beschrieben, stärkt euer Vertrauen und das Wohlbefinden. Es macht Spaß und schweißt zusammen. Es ist jedoch ein Kampf gegen Windmühlen, wenn dabei andere Dinge übersehen werden, die das Wohlbefinden dauerhaft stören.
Einer der häufigsten Gründe hierfür sind meiner Erfahrung nach Schmerzen im Bewegungsapparat. Ob es das Einklemmen der Rute, das Ziehen an der Leine, heftiges in die Leine Springen oder am Zaun plötzliches Stoppen ist, alle haben eines gemeinsam: Sie verursachen Fehlbelastungen, die zu Verspannungen, Stauchungen und anderen Schmerzen führen.
Nicht selten sind die Schmerzen sogar zuerst da und dann beginnt das Verhalten zu kippen. Doch egal, was zuerst da war: Ist beides da, hilft es nur, an beidem zu arbeiten.
Schmerzen aktivieren Angst!
Treten Schmerzen auf, wird auch das neuronale Netzwerk von Angst aktiv. Angst ist eine starke Emotion, die überlebensnotwendig ist und entsprechende Verhaltensmuster aktiviert. Oft verbinden wir Angst nur mit Flucht, mit einem zitternden sich versteckenden Wesen. Doch Angst hat viele Gesichter und Schmerzen damit auch. Alle haben eines gemeinsam: Das Hundegehirn will das Auftreten unbedingt vermeiden oder lindern. Gelingt das nicht, sucht es nach Ablenkung und Dingen, die es wieder glücklicher machen.
Du gibt deinem Hund ein Signal, wie z.B. Sitz, er wuselt durch die Gegend, bietet zig andere Verhalten an, bellt vielleicht oder zieht sich zurück. Dein Hund ist im Konflikt. Sein Gehirn sagt, dass er sich hinsetzen soll, gleichzeitig warnt, es ihn vor dem Schmerz es zu tun. Oft denken wir, der Hund wäre hibbelig, bockig oder stur. Er vermeidet jedoch nur den Schmerz.
Dein Hund ist ein wahrer Zappelphillip und kommt Zuhause nicht zur Ruhe. Es kann sein, dass das Hinlegen oder das Liegen unangenehm ist. Zwickt es mehrfach in einer solchen Situation, versucht der Hund es zu vermeiden. Nicht immer sind für uns die Reaktionen logisch und eindeutig, die Schmerzen auslösen. Aus unserer Perspektive macht es keinen Sinn, dass der jagdlicht motivierte Hund bei Schmerzen dennoch über Stock und Stein geht, um das Wild zu verfolgen. Der häufige Trugschluss: Keine Schmerzen!
Die bevorzugten Verhaltensweisen tun dem Hund in dem Moment gut. Es werden Hormone und Neurotransmitter ausgeschüttet, die nicht nur glücklich machen, sondern auch dafür sorgen, dass der Schmerz in dem Moment nicht wahrgenommen wird. Je tiefer das entsprechende Verhalten im Gehirn verankert ist, je mehr der Hund darauf selektiert wurde, desto wahrscheinlicher wird es unter Stress und Schmerzen.
Sucht das Gehirn nach neuer, schöner Stimulation, werden dabei Dinge die selbstbelohnend sind immer wichtiger. Belohnungen von außen hingegen werden abgeschwächt. So werden selbstbelohnende Verhaltensweisen immer wichtiger und mehr. Damit ist die Tür offen zum Entwickeln unangenehmer Verhaltensprobleme bis hin zu Störungen, wie exzessives Jagen oder Bellen.
Schmerzen sind begünstigende Faktoren von Problemverhalten
Angst und Schmerzen lösen immer Stress aus. Wenn dein Hund häufig Stress ausgesetzt ist, verändert sich sein Lernvermögen. Die blitzschnellen, emotionalen Strukturen im Gehirn verdichten sich und impulsive und reaktive Reaktionen werden schneller und vielleicht auch heftiger.
Ein einfaches „Sitz“ hingegen wird immer schwerer. Der Gehirnbereich, der für Signal- und Impulskontrolle zuständig ist, wird in dieser Zeit nämlich geschwächt. Das gestresste Hundegehirn befindet sich im „Autopilot“, alles was keine unmittelbare Verbesserung der Situation (aus Hundeperspektive) bringt, ist erst einmal abgeklemmt.
Bei den eher trägen Hundetypen, entwickeln sich statt der schnelleren Reaktionen eher Lethargie und Rückzug. Sie sind immer schwerer zu motivieren. Wer häufig Schmerzen, Stress und Angst ertragen muss, wird zunehmend dünnhäutiger und kann schlechter Lernen, was nicht unmittelbar und direkt im Bezug zu Schmerz, Angst und Stress steht. Hinzu kommen Fehlverknüpfungen. Ein Klassiker: Dein Hund sieht den anderen Hund, er springt in die Leine und es tut weh. Logisch, wer schuld ist, oder? Immer der andere. Sein Gehirn hatte wieder recht – andere Hunde sind doof!
Das gilt nicht nur für andere Hunde. Dein Hund erschrickt, z.B. wegen eines lauten Geräusches, er zuckt zusammen und dabei tut was weh? So kann durchaus eine ausgewachsene Geräuschangst entstehen.
Das Beste zum Schluss
Packst du beide Enden zugleich an, wirst du mit ziemlicher Sicherheit schon sehr bald richtig gute Veränderungen erkennen!
Ihr, du und dein Hund, seid der Situation also nicht ausgeliefert. Ihr könnt das Anpacken und viele TrainerInnen arbeiten gerne Hand in Hand mit Therapeuten und Tierärzten. Und auch wenn du das Erlebte nicht ändern kannst, du kannst für die Zukunft eine Menge an Wohlbefinden und an guten, neuen Strategien aufbauen.
Zur Person Anne Bucher

Anne Bucher
Anne Bucher ist Hundetrainerin und Gründerin von Anne Bucher – Anders mit Hund.
Ihre Mission ist es, dass jeder Mensch Zugang zu Anleitung und Wissen hat, um ein bedürfnisorientiertes Leben mit seinem Hund zu verbringen. Damit dies gelingt, begleitet Anne HundehalterInnen on- und offline, referiert im deutschsprachigen Raum und bildet HundetrainerInnnen aus, die die gleichen Werte vertreten.
Verhaltensprobleme online trainieren, geht denn das ? Oh ja! Du kannst das Thema „Erregung & Entspannung“ als Selbstlernkurse erarbeiten oder unser intensives und eng betreutes Jahresprogramm
„Ein echtes Team“ mitmachen und Training nach dem B.R.A.V.E. Konzept lernen. Wir kümmern uns um die echten Ursachen der Probleme und machen dich zur besten Trainerin für deinen Hund, die kompetent, souverän und zufrieden mit ihrem Hund durch das Leben geht. Dabei setzen wir darauf, dass dein Hund vor allem Selbstwirksamkeit und eigene, sinnvolle Strategien lernt. Hast du Lust?
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von Doggy | Feb 4, 2020 | Arthrose, Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Ellbogendysplasie, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Kreuzbandriss, Neurologische Erkrankung, OCD, Patellaluxation, Senior, Spondylose
Gelenkschmerzen beim Hund ist ein Thema, dass immer mehr an Wahrnehmung und Bedeutung gewinnt. Das war jedoch nicht immer so. Wenn man bedenkt, dass man bis in die 1980er Jahre davon ausgegangen ist, dass Hunde keinen oder sehr begrenzt überhaupt Schmerzen empfinden, kann man sich vorstellen, dass es lange dauerte, bis in den Köpfen der Menschen ein Umdenken stattgefunden hat.
Was passiert, wenn ein Gelenk schmerzt und nicht funktioniert
Dabei kennen wir Menschen es doch selbst: wenn das Knie schmerzt, dann vermeiden wir Bewegungen und Belastungen. Zusätzlich führt es zu einer Unsicherheit und fehlendem Vertrauen in das betroffene Gelenk. Ich selbst kann davon ein Lied singen. Ich bin mit hypermobilen Kniescheiben gesegnet und kann dir sagen: eine Patellaluxation ist eine schmerzhafte Angelegenheit. Aber nicht nur das. Jahrelang wäre ich niemals eine Treppe herunter gegangen, ohne mich am Geländer festzuhalten. Jeden Schritt habe ich mit äußerstem Bedacht gemacht. Einfach weil ich meinen Kniegelenken nicht vertraut habe.
Wie geht es unseren Hunden in dieser Situation
Wenn ein Hund Gelenkschmerzen hat und unter einer Erkrankung des Bewegungsapparates leidet, verändert das ebenfalls das Vertrauen in den Körper und beeinflusst das Körpergefühl signifikant. Grundsätzlich geht es unseren Hunden in einer solchen Situation nicht anders, als uns Menschen. Beim Vierbeiner mag es so sein, dass er durch externe Reize eher dazu tendiert, sein Handicap mal zu vergessen. Da setzt bei uns Menschen das Vernunftsdenken ein, das unseren Hunden fehlt.
Wie empfinden Hunde Schmerz?
Das Schmerzempfinden unserer Hunde ist so individuell wie die Hunde selbst. Charakter und Konstitution haben großen Einfluss darauf, wie stark oder schwach ein Schmerz empfunden wird und wie hoch die jeweilige Schmerztoleranz ist.
Gelenkschmerzen beim Hund und Auffälligkeiten in der Bewegung werden oft übersehen
Ein großes Problem ist, dass wir Menschen ganz klar artikulieren können, wenn uns etwas weh tut oder wir eine Schwäche im Gelenk spüren und das unsere Bewegung beeinflusst. Das kann unser Hund natürlich nicht so. Deshalb ist es immer noch in vielen Fällen so, dass Hunde Auffälligkeiten im Bewegungsablauf zeigen oder auch ganz klare Schmerzsymptome, die aber nicht erkannt werden. Häufig entgegen Hundehalter darauf angesprochen: „Der ist schon immer so gelaufen, das macht der so!“ oder „Er ist jetzt halt schon älter und deshalb läuft der so!“.
Dadurch das viele pathologischen Veränderungen in den Bewegungsabläufen schleichend vonstatten gehen, kommt es uns tatsächlich häufig so vor, als würde der Hund schon immer so laufen. Daher ist es sehr wichtig, dass wir als Hundehalter sensibilisiert sind, wie unsere Hunde uns zeigen, wenn sie unter Schmerzen leiden. Genauso wichtig ist es aber auch, dass wir in der Lage sind einige wichtige Auffälligkeiten im Bewegungsablauf unserer Hunde zu erkennen.
Was passiert, wenn ein Hund einen Gelenkschmerz hat?
Da wir nun wissen, dass er Schmerzen empfindet, wie wir Menschen, handelt er auch ähnlich: er schont das betroffene Gelenk. Er versucht Bewegungen nur so weit auszuführen, wie es für ihn erträglich ist. Um zu kompensieren, belastet er in der Folge andere Körperteile mehr.
Das hat natürlich Folgen. Weniger Belastung und Bewegung bedeuten einen Verlust der Muskulatur und schlechterer Ernährung des Gelenks und des Gelenkknorpels. Arthrose ist vorprogrammiert. Auch die anderen Gelenke, die nun überlastet werden, sind schnell gefährdet, eine Arthrose zu entwickeln. Zusätzlich kommt es zu Verspannungen in der Muskulatur. Der Hund befindet sich in einem Teufelskreis.
Gelenkschmerzen beim Hund haben Auswirkungen auf seine Lebensqualität
Schmerzen zu haben, beeinflusst die Lebensqualität und der Schmerz selbst wird zum Krankheitsbild. Hunde bewegen sich nicht mehr gern, werden unleidlich, ziehen sich zurück, sind schlecht gelaunt und reagieren bei sozialen Kontakten schneller gereizt. Und obwohl es den Menschen bekannt ist, dass Hunde Schmerz spüren, fehlt es in vielen Fällen zum einen daran, klar zu erkennen, dass der Hund Schmerzen hat, aber auch in der Konsequenz an einem adäquaten Schmerzmanagement.
Warum ist es wichtig, dass man etwas gegen die Schmerzen tut?
Wenn wir erkennen, dass unser Hund Gelenkprobleme hat und Anzeichen für Schmerzen zeigt, sollten wir frühzeitig handeln, damit der Hund gar nicht erst in den Teufelskreis aus Schmerz und potenzieller Arthrose kommt. Ein frühzeitiges Schmerzmanagement ist in jedem Fall angebracht. Das bedeutet nicht, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. Aber es bedeutet, dass es in unserer Verantwortung als Hundehalter liegt, dass wir die Anzeichen für Schmerzen beim Hund kennen und frühzeitig ernstnehmen und entsprechend – dem Schmerzgeschehen angemessen – handeln und behandeln lassen.
Muss es immer gleich Schmerzmittel sein?
Nicht zwangsläufig. Aber ein Hund sollte definitiv auch keine Schmerzen haben. Manchmal reicht schon eine Gabe von Medikamenten für wenige Tage oder im akuten Fall. Auch mit Maßnahmen wie Physiotherapie, Nahrungsergänzung, Bewegungstraining etc. kann ein erfolgreiches Schmerzmanagement gestaltet werden. Die Mittel der Wahl sind dabei immer individuell abhängig vom betroffenen Hund und sollte abgestimmt werden mit dem behandelnden Tierarzt oder/ Physiotherapeuten.
Typische Symptome eines Bewegungsschmerzes
Zwar ist die Wahrnehmung des Schmerzes immer individuell, doch gibt es diverse typische Anzeichen für Gelenkschmerzen beim Hund. In der Folge findest du eine kleine Auswahl an sehr häufigen Anzeichen für Schmerzen. Die Anzeichen des Hundes, die auf einen Gelenkschmerz hindeuten, sind sehr vielfältig und können in den unterschiedlichsten Kombinationen auftreten.
- Dauerhafte oder intermittierende Lahmheit
- Vermehrtes Ruhe- und Schlafbedürfnis
- Weniger Freude an Bewegung – der Hund geht ungern spazieren
- Der Gang des Hundes ist steifbeinig oder staksig
- Alltägliche Bewegungen werden vermieden oder fallen schwer
- Schwierigkeiten beim Aufstehen und Hinlegen
- Lautäußerungen wie Schmatzen oder Seufzen
- Es fällt dem Hund schwer eine Ruheposition zu finden und er zeigt Rastlosigkeit.
- Knabbern an den Gelenken
- Verlust der Muskulatur
- Warme Stellen an Gelenken oder am Rücken
- Berührungsempfindlichkeit
- Muskuläre Verspannungen
- Veränderungen am Fell des Hundes: es ist struppig, schuppig, fettig oder riecht
- Ein veränderter Gesichtsausdruck, er hat Ränder oder Vertiefungen unter den Augen
- Vermehrtes Hecheln, Schmatzen oder Gähnen
- Verändertes Sozialverhalten – z.B. Angst, Aggression oder Unsicherheit
Wenn du noch mehr Anzeichen für einen Gelenkschmerz beim Hund und auch die Symptome für akuten Schmerz kennenlernen möchtest, dann ist der Artikel 21 Anzeichen für Schmerzen beim Hund perfekt für dich!
Wenn dein Hund eines oder mehrere dieser Symptome zeigt, nehme sie bitte ernst und stelle deinen Hund dem Tierarzt vor, denn dein Hund simuliert niemals. Eher würde der Vierbeiner versuchen, einen Schmerz zu verbergen, da es sich um ein Zeichen von Schwäche handelt.
Im Webinar „Bewegungsschmerz beim Hund“ gehen wir noch einmal intensiv auf das Thema Gelenkschmerzen beim Hund ein, aber auch auf typische Auffälligkeiten in der Bewegung, die auf verschiedene Gelenkerkrankungen wie Hüftdysplasie, Patellaluxation o.ä. hindeuten können. Hier kannst du dabei sein: Zum Webinar „Bewegungsschmerz beim Hund“ anmelden. Übrigens mit dem Rabattcode: WEBINAR-FJI erhältst du 10% Rabatt!
Du hast noch Fragen zum Thema oder zum Webinar? Dann hinterlasse mir gern einen Kommentar oder schreibe mir eine Email an: tina@doggy-fitness.de .
von Doggy | Okt 21, 2019 | Arthrose, Gelenkerkrankungen, OCD
Wenn ein Welpe oder junger Hund einzieht, geht man grundsätzlich davon aus, dass das neue vierbeinige Familienmitglied fit und gesund ist. Denn welche Krankheiten – und vor allem Gelenkerkrankungen – soll ein so junger Hund in den ersten Lebensjahren schon bekommen.
Doch weit gefehlt. Es gibt Gelenkerkrankungen die insbesondere in den ersten Lebensmonaten des jungen Hundes auftreten. Dazu gehört auch die OCD beim Junghund. Sie tritt in der Regel zwischen dem 4. und 8. Lebensmonat auf. Also dann, wenn man als Hundehalter eigentlich denkt, dass man eine unbeschwerte Zeit mit seinem Hund verlebt und er vor Gesundheit nur so strotzt.
Bei der OCD sind immer die Gelenke betroffen, die besonders belastet und genutzt werden. In der Hauptsache tritt die OCD im Schultergelenk des jungen Hundes auf. Aber auch Knie, Ellbogen und Sprunggelenk können betroffen sein. Da die OCD beim Junghund in den meisten Fällen in der Schulter auftritt, schauen wir uns zunächst die Anatomie des Schultergelenks etwas näher an.
Wie setzt sich das Schultergelenk zusammen? OCD beim Junghund
Das Schultergelenk besteht aus Schulterblatt und Oberarm. Beim Hund liegen die Schulterblätter seitlich an der Brustwand an. Im Gegensatz zum Menschen sind sie bei unserem Hund nur durch große Muskelstränge mit dem Brustkorb verbunden. Das Schulterblatt hat eine leicht dreieckige Form und ist ein flacher Knochen. Seine Spitze ist nach unten gewinkelt. Die Ränder des Schulterblatts kannst du gut ertasten. Die nach unten zeigende Spitze bildet eine Gelenkpfanne. Dorthinein passt der Kopf des Oberarmknochens. Schulterblatt und Oberarm bilden so ein sogenanntes Kugelgelenk.
Extrawissen: ein Kugelgelenk bildet sich aus einer schalenförmigen Gelenkpfanne, die einen kugelförmigen Gelenkkopf umfasst.
Im Schultergelenk und auch außen gibt es straffe Bänder, die nur eine Beugung und Streckung des Gelenks zulassen. Eine Bewegung nach links und rechts hingegen ist nur minimal möglich.
Die Entstehung einer OCD beim Junghund
Beim Welpen und Junghund ist das Skelett noch in der Entwicklung. Es besteht nicht durchgehend aus Knochen, sondern noch aus weichem Knorpelgewebe.
Im Verlaufe des Wachstums werden die Knorpelzellen dann nach und nach von Knochenzellen ersetzt. So kommt es zu einer Verknöcherung und Festigung des Skeletts. Gleichzeitig gewährleistet sie auch die Ernährung und Sauerstoffversorgung der Knochen- und Knorpelzellen. Während des Wachstums gibt es verschiedene Auslöser, die zu Störungen in der Verknöcherung führen.
Was passiert?
Diese Auslöser haben gemeinsam, dass durch sie der Knorpel unregelmäßig an Dicke zunimmt. In der Folge wird aber der darunterliegende Knorpel und die Knochenmasse nicht mehr genügend versorgt. Es kommt zum Absterben der Zellen.
Kommt es dann zu einer größeren Beanspruchung, reißt der Knorpel ein. Nun dringt Gelenkflüssigkeit in den entstandenen Spalt ein. Dadurch kann das abgesplitterte Knorpelfragment nicht wieder anheilen. Es schwimmt nun frei in der Gelenkflüssigkeit. In der Bewegung löst es Schmerzen aus und es entsteht eine Gelenkarthrose. Ein solches freies Knorpelstück nennt man Corpora Libre.
Die Auslöser für eine OCD
Für die OCD gibt es verschiedene Auslöser. Zum einen ist eine genetische Vorbelastung möglich. Auch eine übermäßige Aktivität sowie Übergewicht im Junghundalter begünstigen die Entstehung einer OCD. Doch auch die Fütterung kann ein Auslöser sein. So kann es zu einem zu schnellen Wachstum durch zu energiereiches Futter kommen. Zudem fördert die übermäßige Gabe von Mineralstoffen und Vitaminen eine OCD. Doch auch ein Unfall oder Sturz als Ursache sind möglich.
Gibt es Hunde, die besonders häufig betroffen sind?
Wie gerade bereits erwähnt, gibt es Rassen, die eine genetische Prädisposition haben. Dazu gehören beispielsweise der Deutsche Schäferhund, Golden Retriever und die Deutsche Dogge. Doch auch Rassen wie Rottweiler, Labrador und Berner Sennenhunde können betroffen sein. Alle Rassen haben gemeinsam, dass sie als erwachsene Hunde ein Gewicht von 25kg und mehr erreichen können. Rüden sind jedoch häufiger betroffen als Hündinnen.
Was sind die Folgen? OCD beim Junghund
Eine OCD löst einen Teufelskreis aus. Mit dem abgesplitterten Knorpelfragment ist der Grundstein für Arthrose gelegt. Diese schreitet immer weiter fort. Gleichzeitig ist die Bewegung der Schulter schmerzhaft und eingeschränkt. Der betroffene Hund verliert immer weiter an Muskulatur. Es entstehen Schonhaltungen, um Schmerzen zu vermeiden, was wiederum zu Überlastung in anderen Körperbereichen führt. Durch das Schonen schreitet in der Folge aber auch die Arthrose weiter fort, was zu immer stärker werdenden Bewegungseinschränkungen und Schmerzen führt.
Wie sind die Symptome für eine OCD?
- Die ersten Symptome treten in der Regel zwischen dem 4. und 8. Lebensmonat auf. Ein betroffener Hund lahmt meist nach Belastung.
- Der betroffene Lauf wird nach außen gedrückt und der Oberarm wird möglichst nah an den Körper gedrückt.
- Man kann fühlen, dass das Schultergelenk erwärmt und geschwollen ist.
- Der Hund vermeidet das Beugen und Strecken des Laufes, denn es ist schmerzhaft.
- In der Folge ist dann auch die Schrittlänge ist verkürzt und die Beweglichkeit des Gelenks eingeschränkt.
- Belastungen durch Sprünge beispielsweise vermeiden betroffene Hunde von sich aus.
- Die Muskulatur ist schwächer als am anderen Vorderlauf.
Wie wird eine OCD diagnostiziert?
Aufgrund der klassischen Symptome, die im Junghundalter auftreten ergeben sich erste Anhaltspunkte für die Diagnose. Durch ein bildgebendes Verfahren wie eine Röntgenaufnahme kann dann die OCD sichtbar gemacht werden.
Die Behandlung der OCD beim Junghund
Wenn es sich um eine leichte OCD ohne freie Knorpelteilchen handelt, kann eine konservative Therapie versucht werden. Im Detail bedeutet das die Gabe von entzündungshemmenden und schmerzlindernden Medikamenten. Begleitend muss der Hund strikt über einen längeren Zeitraum an der kurzen Leine geführt werden. Sprünge, Rennen etc. sind absolut tabu. Gibt es bereits abgelöste Knorpelteilchen, ist eine chirurgische Entfernung dieser meist unumgänglich.
In diesem Fall muss man wirklich sagen, je früher die Corpora Libre entfernt werden, desto geringer ist das Ausmaß von Arthrose. Eine frühe OP macht an dieser Stelle wirklich Sinn, auch wenn ich grundsätzlich ein Freund davon bin, operative Eingriffe möglichst zu umgehen und alle anderen Mittel auszuschöpfen.
Extratipp: Vorsorgen mit einer Hunde-OP-Versicherung der HanseMerkur!
An dieser Stelle kann ich dir übrigens ans Herz legen, dass sich eine OP-Versicherung für deinen Hund auch schon im Junghundalter absolut bezahlt macht. Die HanseMerkur hat hierzu eine ganz neue Versicherung entwickelt, um dich in solchen Situationen zu unterstützen. Denn in dem Moment, wo der geliebte Vierbeiner eine solche Diagnose bekommt, hat man 1000 Dinge im Kopf. Häufig auch die Finanzen, da ein operativer Eingriff in der Regel mit hohen Kosten verbunden ist. Mit einer entsprechenden OP-Versicherung nimmt dir die HanseMerkur zumindest diese Sorge und du kannst dich zu 100% auf deinen Hund und seine Gesundheit konzentrieren. Die entsprechenden Konditionen und Tarife einer Hunde-OP-Versicherung hat die HanseMerkur hier für dich zusammengefasst: https://www.hansemerkur.de/hunde-op-versicherung
Physiotherapie ist unverzichtbar bei einer OCD beim Junghund
Im Anschluss an die Entfernung der Knorpelteilchen ist eine entsprechende Physiotherapie für den Hund wichtig. Normale Bewegungsabläufe sollten trainiert werden, damit sich nicht unsaubere Bewegungen durch die Lahmheit manifestieren und den Hund sein Leben lang begleiten. Zugleich wird durch die Physiotherapie die Beweglichkeit gefördert, die Muskulatur trainiert, Schmerzen gemildert und Verspannungen durch Schonhalten gelöst. Auch wenn man bei einer leichten OCD auf eine operative Entfernung der Knorpelfragmente verzichtet, sollte eine physiotherapeutische Behandlung angeschlossen werden.
Kann man eine OCD beim Junghund vermeiden?
Ist der Hund genetisch vorbelastet, dann ist es kaum möglich, die OCD zu vermeiden. Wohl aber hat man mit einer entsprechend frühen Diagnostik und angeschlossenen Behandlung die Möglichkeit, das Ausmaß der Erkrankung möglichst gering zu halten.
Bei Welpen und Junghunden sollte man weiterhin auf eine angemessene Bewegung achten. Dein junger Hund darf sich ausprobieren, tollen und rennen. Doch alles in einem gesunden Maß. Achte darauf, dass er sich nicht überanstrengt. Dinge wie das Laufen am Fahrrad ist bei jungen Hunden vor Abschluss des Wachstums tabu. Sprünge, abrupte Stopps und enge Wendungen sollten vermieden werden. Wichtig ist auch eine altersgerechte Fütterung. Der Hund sollte nicht zu energiereich ernährt werden und auch das Gewicht deines Hundes sollte sich im Normalbereich bewegen. OCD beim Junghund OCD beim Junghund OCD beim Junghund OCD beim Junghund
von Doggy | Sep 3, 2019 | Arthrose, Ellbogendysplasie, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Kreuzbandriss, Patellaluxation, Pflege, Senior, Spondylose
Gelenkerkrankungen wie Arthrose oder Hüftdysplasie sind auch für unsere Hunde oftmals schmerzhaft. Natürlich sollte kein Vierbeiner Schmerzen leiden. Unterstützung hole ich mir da gern aus der Natur und bin ein großer Freund von Wickel-Umschlägen. Neben dem Quarkwickel nutze ich auch gern Retterspitz Wickel, um Hunden bei Gelenkschmerzen schnelle Erleichterung zu verschaffen.
Retterspitz wird bei Entzündungen aller Art genutzt. Die Wickel können sowohl warm als auch kalt angelegt werden. Ich nutze bei der Anwendung an Gelenken allerdings in der Regel die kalte Variante.
Wann hilft ein Retterspitz-Wickel deinem Hund?
Übrigens auch bei Insektenstichen kannst du den Wickel prima anwenden. Aber: die Anwendung von Wickeln ersetzt nicht grundsätzlich den Besuch beim Tierarzt. Bei schweren Erkrankungen oder bei Insektenstichen im Hals- und Mundraum solltest du bitte umgehend deinen Tierarzt aufsuchen.
Wann sind Retterspitz-Wickel tabu?
- offene Wunden
- Nieren- oder Blasenentzündung
- schwere Herzerkrankungen
- arterielle Durchblutungsstörungen
- Karzinom
- Überempfindlichkeit gegen Kälte
- Allergien oder Unverträglichkeiten gegen die Inhaltsstoffe
Das brauchst du für den Wickel mit Retterspitz
- Leintuch oder ein Baumwolltuch für das Innentuch
- Baumwoll als Zwischentuch (am besten ein wenig größer als das Innentuch)
- evt. Baumwoll- oder Frotteetuch zum Fixieren
- Retterspitz
- kaltes oder heißes Wasser
- eine Schüssel
So machst du den Retterspitzwickel richtig
Du nimmst die Retterspitz Tinktur/Flüssigkeit und mischst sie mit kaltem Wasser. Tauche darin dann ein Leintuch ein und wringe es aus. Dies kommt dann auf die betroffene Stelle. Darüber wickelst du ein trockenes Zwischentuch und fixierst den Wickel je nach Position dann noch mit einem Außentuch. Bitte achte darauf, dass du den Wickel nicht zu straff anlegst und dass sich keine Falten bilden.
Überprüfe nach einigen Minuten die Haut deines Hundes auf Reaktionen. Wenn dein Hund auf den Wickel mit einer starken Rötung oder Pustelbildung reagiert, nehme ihn bitte sofort ab. Ist der Wickel warm geworden, nimmst du ihn wieder ab.
Achte darauf, dass dein Hund während der Anwendung ruht und nicht friert. Wenn du den Wickel warm anwendest, sollte er nicht zu heiß sein. Überprüfe die Temperatur auf der Innenseite deines eigenen Handgelenks. Gebe deinem Hund nach dem Wickel etwas Zeit um nachzuruhen.
Wie lange sollte der Wickel aufliegen und wie oft kann man ihn anwenden?
Der Wickel sollte heruntergenommen werden, wenn er warm wird (bei einer kalten Anwendung). Bei einem warmen Wickel, wenn dieser erkaltet ist. Das passiert in der Regel nach 15-30 Minuten. Grundsätzlich solltest du aber auch die Toleranz deines Hundes berücksichtigen. Bei Bedarf kannst du die Wickel ohne Bedenken mehrmals täglich anwenden.
Im Webinar „Bewegungsschmerz beim Hund“ gehen wir noch einmal intensiv auf das Thema Gelenkschmerzen beim Hund ein, aber auch auf typische Auffälligkeiten in der Bewegung, die auf verschiedene Gelenkerkrankungen wie Hüftdysplasie, Patellaluxation o.ä. hindeuten können. Hier kannst du dabei sein: Zum Webinar „Bewegungsschmerz beim Hund“ anmelden. Übrigens mit dem Rabattcode: WEBINAR-FJI erhältst du 10% Rabatt!
Du hast noch Fragen zum Thema oder zum Webinar? Dann hinterlasse mir gern einen Kommentar oder schreibe mir eine Email an: tina@doggy-fitness.de .
von Doggy | Aug 20, 2019 | Arthrose, Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Ellbogendysplasie, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Pflege, Senior, Spondylose, Training
Wenn ein Hund unter Gelenkerkrankungen wie Arthrose, Hüftdysplasie oder Spondylose leidet, kommt mit dem Herbst die Jahreszeit, in denen die Gelenke oft Schmerzen und jeder Schritt schwer fällt.
Zwar kann man die Gelenkprobleme meist nicht „beseitigen“ und heilen, aber es gibt viele Möglichkeiten, wie du deinem Hund bei nasskaltem Wetter Erleichterung verschaffen kannst.
Nun neigt sich der Sommer langsam dem Ende und die Tage werden kürzer. Doch auch die Temperaturen sinken und die regnerischen Tage werden mehr. Da sich die widrigen Wetterbedingungen meist über viele Monate ziehen, kannst du mit dem Tipps, die ich dir in diesem Artikel verrate, die Lebensqualität deines Hundes deutlich verbessern.
Mit diesen 6 Tipps kommt dein Hund besser durch die kalte Jahreszeit, wenn er unter Gelenkproblemen leidet
Wärme
Wärme hilft deinem Hund sehr gut, wenn er unter Gelenkschmerzen leidet. So kann man sie sehr gut einsetzen, wenn ein Hund unter nichtentzündlichen Erkrankungen des Bewegungsapparates leidet. Ich wende Wärme gern bei Arthrose, Ellbogendysplasie, Hüftdysplasie und Spondylose ein – immer außerhalb eines akuten Schubs. Aber auch bei chronisch-rheumatischen und chronisch-entzündlichen Erkrankungen hilft Wärme hervorragend. Zusätzlich fördert die Wärme auch die Gelenkbeweglichkeit.
Du kannst Wärmetherapie ganz einfach einsetzen mit Hilfe von Rotlicht, Kirschkernkissen und Hotpacks. Eine ausführliche Anleitungen, wie es richtig funktioniert, findest du hier: Wärmetherapie – so setzt du sie bei Gelenkerkrankungen richtig ein.
Quarkwickel
Nicht nur Wärme hilft sehr gut bei Gelenkbeschwerden sondern auch Kälte. Besonders gern empfehle ich hier Quarkwickel. Sie sind schnell gemacht, man hat eigentlich immer alles dafür im Haus und sie wirken schnell.
Ich liebe diese althergebrachten und in ihrer Wirkung erprobten „Hausmittel“, die von Generation zu Generation weitergetragen werden. Deshalb möchte ich dir heute den Quarkwickel empfehlen. Der Quarkwickel ist ein kalter Wickel und kann zur akuten Schmerztherapie bei Entzündungen und Schwellungen eingesetzt werden. Am effizientesten wirkt er in den ersten 24 bis 72 Stunden einer Entzündung/Reizung. Wie du ihn am besten anwendest und was du dafür brauchst, habe ich dir hier zusammengefasst: Quarkwickel – so hilft er deinem Hund bei Schmerzen.
Hundemantel
Entscheidend, ob ein Hund einen Hundemantel benötigt, ist weder seine Größe, noch die Länge des Fells. Klar, für viele kurzfellige und windhundartige Hunderassen ist er so oder so unverzichtbar. Aber nicht nur da macht er Sinn.
Besonders für ältere Hunde und Vierbeiner mit Gelenkerkrankungen ist ein Hundemantel sehr sinnvoll, denn er schützt den Rücken und die Gelenke vor widrigen Wetterbedingungen. Er bietet umfassenden Schutz davor, dass Kälte und Feuchtigkeit in die Gelenke kriechen. Alle wichtigen Fakten erfährst du in meinem Artikel zu den wichtigsten Fakten bei der Auswahl des Hundemantels.
Warmer Liegeplatz
Hunde schlafen viel mehr, als wir es meist wahrnehmen. 17-20 Stunden sind ganz normal. Und auch wenn sie nicht schlafen, liegen sie oft in ihrem Bettchen und ruhen sich aus und dösen. Daher sollte man grundsätzlich – aber insbesondere wenn ein Hund Gelenkprobleme hat oder älter ist – darauf achten, dass er auf einem hochwertigen Hundebett liegt, dass eine gute Matratze hat. Das sorgt nicht nur für eine gute Lagerung der Gelenke und der Wirbelsäule und eine gute Durchblutung sondern kann auch eine Schmerzlinderung unterstützen.
Angepasste Bewegung – aber nicht komplett schonen
Wenn das Wetter so richtig schmuddelig wird, werden auch die Spaziergänge manches Mal kürzer. Das ist auch legitim. Dennoch ist es wichtig, deinen Hund mobil zu halten. Ansonsten schreitet die Arthrose im Gelenk weiter fort und die Muskulatur deines Hundes baut ab. Ein gezieltes, regelmäßiges Bewegungstraining mit aktiven Übungen ist eine tolle Möglichkeit, kürzere Spaziergänge auszugleichen.
Extratipp: bei Gelenkproblemen ist es so oder so sinnvoll, dass dein Hund mehrere kürzere Spaziergänge über den Tag verteilt hat. So verkürzt sich die Regenerationszeit deutlich. hier wichtig für deinen Hund als Ergänzung zu täglichen Spaziergängen.
Schmerzlinderung mit Nahrungsergänzungsmitteln
Es gibt viele Helferlein aus der Natur, mit denen du deinen Hund bei Gelenkproblemen gut unterstützen kannst. Je nach dem wirken sie schmerzlindernd und auch entzündungshemmend. Viele nähren das Gelenk auch und unterstützen den Knorpel. Weihrauch, Teufelskralle, Ingwer, Hagebutte und Sanddornbeere sind nur einige Beispiele. Insgesamt hält unsere Natur eine große Vielfalt an natürlichen Mitteln bereit, um den Gelenken des Hundes Unterstützung zu bieten.
Arthrose Hund Arthrose Hund
von Doggy | Aug 6, 2019 | Arthrose, Cauda Equina, Gelenkerkrankungen, Neurologische Erkrankung, Pflege, Senior, Spondylose
Wenn ein Hund eine Behinderung hat, so muss man sein Leben im Alltag immer wieder auf die Bedürfnisse des Hundes anpassen. Viele Hundehalter sind verunsichert, wenn der Hund aufgrund einer Erkrankung Probleme in der Fortbewegung hat oder beispielsweise aufgrund einer Amputation sogar nur noch auf drei Beinen unterwegs ist. Schnell fühlt man sich überfordert, weil sich plötzlich so vieles im Alltag ändert. Genauso sieht es aus, wenn man überlegt, einem älteren Vierbeiner oder einem Hund mit Handicap ein Zuhause zu schenken. Die Verunsicherung ist groß, wie man dem Hund gerecht werden kann. Man muss sein Leben neu einrichten und auf die besonderen Bedürfnisse des Hundes anpassen.
Handicap?! – Kein Grund zur Sorge!
Wenn du in dieser Situation bist, dass dein Hund aufgrund seines Alters Hilfestellung benötigt oder unter einem Handicap leidet, möchte ich dir gern deine Sorgen nehmen. Deshalb stelle ich dir in diesem Blogartikel einfache Tipps und Hilfsmittel zusammen, mit denen du euer Zusammenleben und den Alltag deines Hundes erleichtern kannst.
So erleichterst du dir und deinem Hund den Alltag!
Das Angebot an Hilfsmitteln für Seniorhunde und bei Handicaps wird immer größer – doch viele Hundehalter kennen diese noch gar nicht! Das Argument: „ Es ist ja immer noch ein Hund!“ lasse ich da übrigens nicht gelten. Sowohl für dich, als auch für deinen Hund bieten solche Hilfsmittel eine enorme Erleichterung im Leben. Diesen Punkt halte ich für extrem wichtig, denn es spart euch Zeit und Energie für tolle gemeinsame Aktivitäten. Und weshalb sollte man die Entwicklungen im Veterinärbereich nicht nutzen und das Leben leichter machen?!
Mit diesen Tipps erleichterst du deinem Hund das Leben:
- Klar, schon beim Thema erhöhter Wasser-/Futternapf gibt es Diskussionen. Ich weiß, der Wolf bekommt sein Kaninchen auch nicht auf dem Baumstamm serviert um sich nicht bücken zu müssen. Aber du kannst dir sicher vorstellen, welche Erleichterung eine erhöhte Futterbar für deinen Hund bedeutet
- Lege die Bereiche im Haus oder in der Wohnung, auf denen dein Hund sich am meisten bewegt, mit rutschfestem Teppich, Yogamatten, Kunstrasen oder ähnlichem aus. Das gibt ihm Halt und verhindert Stürze.
- In der kalten Jahreszeit bietet ein wärmender Mantel– schützt deinen Hund davor auszukühlen, hält Gelenke und Muskulatur geschmeidig und beugt Verspannungen vor.
Auch erleichterst du dir und deinem Hund das Leben:
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- Hunderampen fürs Auto – klar, einen kleinen Hund kannst du leicht ins Auto heben. Bei einem größeren Hund, lege ich dir eine Hunderampe ans Herz. Hier kann dein Hund sicher ins Auto und wieder heraus steigen kann.
- Tragehilfen beim Treppensteigen – einen kleinen Hund kann man bequem tragen, doch ist der Hund größer oder schwerer, wird es problematisch. Es ist gefährlich für dich und deinen Hund, da ihr aus dem Gleichgewicht kommen könntet und die Sturzgefahr steigt. Es gibt praktische Tragehilfen, die euch ein leichtes und sicheres Treppensteigen ermöglichen. Achte darauf, dass die Tragehilfe aus Neopren ist und eine gute Passform hat. Sie sollte keinesfalls einschneiden, da das für deinen Hund schmerzhaft ist.
- orthopädische Hundebetten – guter Schlaf ist wichtig für jeden Hund. Doch besonders für ältere, erkrankte und Hunde mit Handicap ist es sehr wichtig gelenkschonend gelagert zu sein. Dein Hund liegt nicht nur perfekt, auch die Blutzirkulation ist optimal und Schmerzen können gelindert und vermieden werden.
Die Orthopädietechnik hält eine Vielzahl an Lösungen bereit:
Orthopädietechnik für Hunde – sie steckt längst nicht mehr in den Kinderschuhen. Und sie entwickelt sich rasant. Angelehnt an den Humanbereich werden immer mehr Möglichkeiten entwickelt, deinen Hund mit Handicaps zu unterstützen. So sind folgende Produkte heute weit verbreitet. Zumeist ist eine Maßanfertigung für optimale Entlastung und Passform sinnvoll.
- Bandagen
- Orthesen
- Prothesen
- Hunderolli
Du siehst, das Leben mit einem Handicap-Hund stellt dich sicher vor die eine oder andere Herausforderung. Allerdings gibt es viele Möglichkeiten, dir und deinem Hund das Leben zu erleichtern.
Welche Hacks hast du noch, die deinem Handicap-Hund das Leben erleichtern? Immer her damit! Teile sie gern mit mir und anderen Hundehaltern in den Kommentaren!