von Doggy | Nov 14, 2022 | Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Fitness, Hundefitness, Neurologische Erkrankung, Physio-Training, Senior, Spondylose
Wenn Hunde unter Rückenerkrankungen leiden, wie z.B. einem Bandscheibenvorfall, dem Cauda Equina Compressions Syndrom, einer Spondylose, ist häufig die Nervenfunktion gestört. Ursache ist hier in der Regel eine Kompression der Nerven, wodurch die Nervenweiterleitung nicht wie gewohnt funktioniert. Doch auch bei Erkrankungen wie der Fibrokartilaginösen Embolie – dem Rückenmarksinfarkt kann es zu Störungen der Nervenfunktion kommen. Alle diese Erkrankungen können je nach Dauer und Intensität der Kompression zu kompletten Lähmungen führen. Nervenfunktion stärken beim Hund
Was sind weitere Symptome für eine gestörte Nervenfunktion?
Mögliche Anzeichen können beispielsweise sein: Nervenfunktion stärken beim Hund
- Gleichgewichts- und Koordinationsprobleme
- Pfotenschleifen
- schwächer werdende Muskulatur
- Unsicherheit bei bestimmten Bewegungen
- Einknicken mit der Hinterhand
- Inkontinenz
Warum funktioniert so oft der Muskelaufbau bei neurologischen Erkrankungen nicht oder nur unzureichend? Nervenfunktion stärken beim Hund
In der Rehabilitation ist dann ein wichtiges Therapieziel, die Muskulatur des Hundes zu erhalten und auch wieder zu stärken. Doch dies kann nur funktionieren, wenn wir eine ausreichende Nervenfunktion haben. Immer noch häufig höre ich von Fällen, in denen trotz intensiven Muskeltrainings keine oder nur sehr wenig Muskulatur aufgebaut wird. Dies ist dann vielfach ursächlich darin, dass in der Therapie nicht berücksichtigt wurde, dass die Nervenfunktion hinreichend gewährleistet ist.
Das bedeutet, dass in der Weiterleitung der Information vom Gehirn über das Rückenmark und den Nerv hin zum Muskel eine Unterbrechung oder mangelhafte Weiterleitung vorliegt. Die Information für den Muskel zur Anspannung kann vom Nerv nicht oder nur unzureichend weitergegeben werden. Ein Muskelaufbau über reines Krafttraining wird hier daher niemals funktionieren.
Wie kann man die Nervenfunktion fördern und verbessern? Nervenfunktion stärken beim Hund
- Sehr hilfreich und effektiv ist das Ausstreichen der Zehenzwischenräume. Dies sollte man am besten mehrmals täglich durchführen. Eine Anleitung zum Ausstreichen der Zehenzwischenräume findest du in diesem Artikel von mir.
- Zusätzlich helfen stimulierende Massagen, die Nervenfunktion zu verbessern. Du kannst diese mit einem weichen Gummistriegel für Pferde oder einem Massagehandschuh. Durchführen. Auch hierzu habe ich eine ausführliche Anleitung für dich erstellt, die du hier findest: Massage mit dem Massagehandschuh.
- Die Pfoten kannst du mit einer weichen Babybürste ausstreichen, damit die Nervenweiterleitung verbessert wird. Achte darauf, dass du weder mit zu viel, noch mit zu wenig Druck arbeitest.
- Auch das aktive Bewegungstraining darf natürlich nicht fehlen. Hier hilft es sehr, zusätzlich die Übungen auf stimulierenden Untergründen mit Noppen (Targets oder Sensimats) zu machen, oder einfach eine Kokosmatte zu nutzen. In diese Artikel erfährst du genau, was es beim aktiven Bewegungstraining bei neurologischen Erkrankungen zu beachten gibt, damit es erfolgreich ist.
Leidet dein Hund ebenfalls unter einer Erkrankung, die neurologische Störungen verursacht? Wenn auch du Probleme hast, seine Muskulatur zu stärken, melde dich gern bei mir und wir tauschen uns aus! (tina@doggy-fitness.de)
Alles Liebe, deine Tina Nervenfunktion stärken beim Hund
von Tina | Aug 31, 2021 | Arthrose, Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Gelenkerkrankungen, Neurologische Erkrankung, orthopädische Hilfsmittel, Pflege, Senior, Spondylose, Sporthund
Pfotenschuhe erfreuen sich nicht nur immer größer werdender Beliebtheit. Dank der ständigen Weiterentwicklung sind die Einsatzmöglichkeiten mittlerweile auch wirklich vielfältig. Zum einen kommen Pfotenschuhe bzw. Pfotenschutzschuhe zum Einsatz bei Rettungshunden, die häufig auf gefährlichen Untergründen wie spitzen Steinen, Scherben, heißem Asphalt etc. unterwegs sind. Selbiges gilt auch für Dienst- und Sporthunde. Hierbei geht es darum, die Pfoten der Hunde vor Verletzungen zu schützen.
Doch auch als orthopädisches Hilfsmittel kommen Pfotenschuhe zum Einsatz und sind je nach Einsatzbereich unterschiedlich gearbeitet.
Pfotenschuhe für Hundesenioren und bei neurologischen Erkrankungen
Hundesenioren und Hunde mit neurologischen Erkrankungen, die Überköten, Lähmungserscheinungen, Paresen oder Plegien nach sich ziehen, haben besonders mit glatten Untergründen wie Fliesen oder Parkett zu kämpfen. Pfotenschuhe bieten zum einen deutlich mehr Halt besonders auf glatteren Untergründen. Zum anderen werden die Pfoten und Krallen geschützt. Andernfalls kommt es häufig zum Wundscheuern der Pfoten und zu abgeschliffenen Krallen, was für unsere Hunde ausgesprochen schmerzhaft ist.
Stoßdämpfende Wirkung
Besonders bei Erkrankungen wie z.B. schmerzhaften Zehengelenksarthrosen tut häufig jeder Schritt weh. Pfotenschutzschuhe mit speziellen Silikoneinlagen bieten eine stoßdämpfende Wirkung und ermöglichen somit auch eine schmerzfreiere Fortbewegung.
Verbesserung des Gangbildes durch Pfotenschuhe
Fehlstellungen, Schmerzen und insbesondere Gelenkerkrankungen und Bänderschwächen an den Pfoten- und Zehengelenken führen zu einem unphysiologischen Gangbild. Durch Pfotenschuhe kann eine Normalisierung des Gangbildes und damit auch verbesserte Nutzung der Muskulatur gefördert werden.
Ausgleich von Beinlängen
Sowohl durch Fehlbildungen, schlecht verheilte Brüche oder Wachstumsstörungen kann es zu Beinlängenunterschieden kommen. Diese führen zu einem veränderten Gangbild und in der Folge auch zu Fehl- und Überbelastungen. Durch Pfotenschuhe besteht die Möglichkeit, die Beinlängenunterschiede auszugleichen und dem Hund zu normalen Bewegungsabläufen zu verhelfen.
Du siehst, es gibt vielfältige Einsatzmöglichkeiten für Pfotenschuhe.
Doch wie wählt man die passenden Pfotenschutzschuhe aus?
Es gibt mittlerweile Pfotenschuhe, die eher Indoor eingesetzt werden. Sie haben weniger dicke Sohlen und sind leichter. Und es gibt jene, die für den Outdoor Einsatz konzipiert sind. Sie haben dickere Sohlen und mehr Profil und sind insgesamt noch etwas robuster.
Weiterhin ist es sehr wichtig, dass du auf eine gute Passform des Pfotenschuh achtest. Er sollte weder zu groß sein und rutschen noch zu klein und einengen. Beides würde deinem Hund die Fortbewegung noch erschweren. Auch das Material ist wichtig. Grundsätzlich sollten Pfotenschutzschuhe aus atmungsaktiven Materialien bestehen und waschbar sein. Für den Außeneinsatz sollten sie möglich Feuchtigkeit fernhalten.
Hattest du bei deinem Hund schon einmal Pfotenschuhe im Einsatz? Teile deine Erfahrungen gern ein den Kommentaren mit mir.
Alles Liebe, deine Tina
von Doggy | Aug 6, 2019 | Arthrose, Cauda Equina, Gelenkerkrankungen, Neurologische Erkrankung, Pflege, Senior, Spondylose
Wenn ein Hund eine Behinderung hat, so muss man sein Leben im Alltag immer wieder auf die Bedürfnisse des Hundes anpassen. Viele Hundehalter sind verunsichert, wenn der Hund aufgrund einer Erkrankung Probleme in der Fortbewegung hat oder beispielsweise aufgrund einer Amputation sogar nur noch auf drei Beinen unterwegs ist. Schnell fühlt man sich überfordert, weil sich plötzlich so vieles im Alltag ändert. Genauso sieht es aus, wenn man überlegt, einem älteren Vierbeiner oder einem Hund mit Handicap ein Zuhause zu schenken. Die Verunsicherung ist groß, wie man dem Hund gerecht werden kann. Man muss sein Leben neu einrichten und auf die besonderen Bedürfnisse des Hundes anpassen.
Handicap?! – Kein Grund zur Sorge!
Wenn du in dieser Situation bist, dass dein Hund aufgrund seines Alters Hilfestellung benötigt oder unter einem Handicap leidet, möchte ich dir gern deine Sorgen nehmen. Deshalb stelle ich dir in diesem Blogartikel einfache Tipps und Hilfsmittel zusammen, mit denen du euer Zusammenleben und den Alltag deines Hundes erleichtern kannst.
So erleichterst du dir und deinem Hund den Alltag!
Das Angebot an Hilfsmitteln für Seniorhunde und bei Handicaps wird immer größer – doch viele Hundehalter kennen diese noch gar nicht! Das Argument: „ Es ist ja immer noch ein Hund!“ lasse ich da übrigens nicht gelten. Sowohl für dich, als auch für deinen Hund bieten solche Hilfsmittel eine enorme Erleichterung im Leben. Diesen Punkt halte ich für extrem wichtig, denn es spart euch Zeit und Energie für tolle gemeinsame Aktivitäten. Und weshalb sollte man die Entwicklungen im Veterinärbereich nicht nutzen und das Leben leichter machen?!
Mit diesen Tipps erleichterst du deinem Hund das Leben:
- Klar, schon beim Thema erhöhter Wasser-/Futternapf gibt es Diskussionen. Ich weiß, der Wolf bekommt sein Kaninchen auch nicht auf dem Baumstamm serviert um sich nicht bücken zu müssen. Aber du kannst dir sicher vorstellen, welche Erleichterung eine erhöhte Futterbar für deinen Hund bedeutet
- Lege die Bereiche im Haus oder in der Wohnung, auf denen dein Hund sich am meisten bewegt, mit rutschfestem Teppich, Yogamatten, Kunstrasen oder ähnlichem aus. Das gibt ihm Halt und verhindert Stürze.
- In der kalten Jahreszeit bietet ein wärmender Mantel– schützt deinen Hund davor auszukühlen, hält Gelenke und Muskulatur geschmeidig und beugt Verspannungen vor.
Auch erleichterst du dir und deinem Hund das Leben:
-
- Hunderampen fürs Auto – klar, einen kleinen Hund kannst du leicht ins Auto heben. Bei einem größeren Hund, lege ich dir eine Hunderampe ans Herz. Hier kann dein Hund sicher ins Auto und wieder heraus steigen kann.
- Tragehilfen beim Treppensteigen – einen kleinen Hund kann man bequem tragen, doch ist der Hund größer oder schwerer, wird es problematisch. Es ist gefährlich für dich und deinen Hund, da ihr aus dem Gleichgewicht kommen könntet und die Sturzgefahr steigt. Es gibt praktische Tragehilfen, die euch ein leichtes und sicheres Treppensteigen ermöglichen. Achte darauf, dass die Tragehilfe aus Neopren ist und eine gute Passform hat. Sie sollte keinesfalls einschneiden, da das für deinen Hund schmerzhaft ist.
- orthopädische Hundebetten – guter Schlaf ist wichtig für jeden Hund. Doch besonders für ältere, erkrankte und Hunde mit Handicap ist es sehr wichtig gelenkschonend gelagert zu sein. Dein Hund liegt nicht nur perfekt, auch die Blutzirkulation ist optimal und Schmerzen können gelindert und vermieden werden.
Die Orthopädietechnik hält eine Vielzahl an Lösungen bereit:
Orthopädietechnik für Hunde – sie steckt längst nicht mehr in den Kinderschuhen. Und sie entwickelt sich rasant. Angelehnt an den Humanbereich werden immer mehr Möglichkeiten entwickelt, deinen Hund mit Handicaps zu unterstützen. So sind folgende Produkte heute weit verbreitet. Zumeist ist eine Maßanfertigung für optimale Entlastung und Passform sinnvoll.
- Bandagen
- Orthesen
- Prothesen
- Hunderolli
Du siehst, das Leben mit einem Handicap-Hund stellt dich sicher vor die eine oder andere Herausforderung. Allerdings gibt es viele Möglichkeiten, dir und deinem Hund das Leben zu erleichtern.
Welche Hacks hast du noch, die deinem Handicap-Hund das Leben erleichtern? Immer her damit! Teile sie gern mit mir und anderen Hundehaltern in den Kommentaren!
von Doggy | Okt 30, 2018 | Neurologische Erkrankung, Senior
Wie viele von euch wissen hat Snowy kürzlich ein Vestibularsyndrom erlitten. Auch ich als Hundephysio bin in diesem Moment einfach „nur“ Hundehalter und es hat mich völlig überraschend getroffen. Auch wenn ich aufgrund meiner Erfahrung wusste, was zu tun ist und leichter mit einem Handicap Hund umgehen kann.
Dennoch war ich völlig geschockt, als Snowy am Morgen nicht wie gewohnt aufstand, um nach Katzenfutter-Resten zu stöbern und kurz eine Runde durch den Garten zu stiefeln.
Es traf uns über Nacht
Das ist übrigens ganz klassisch. Häufig tritt es quasi über Nacht auf. Auch Snowy war in den Tagen zuvor super drauf und es traf uns absolut überraschend. Snowy konnte nicht mehr aufstehen. In diesem Moment schießt einem alles mögliche Gedanken durch den Kopf. Wer Snowy kennt weiß, dass sie ja bereits unter Rückenproblemen leidet. Im ersten Moment befürchtete ich einen Bandscheibenvorfall. Doch aufgrund ihrer Anzeichen kam mir das Vestibularsyndrom schnell in den Sinn. Ich trug sie in den Garten, um zu sehen wie Bewegungen aussehen, wo die Probleme sind. Dann überprüfte ich ihre Reflexe, die deutlich verzögert waren. Snowy wankte, wie ein Betrunkener und konnte sich nur mit Unterstützung auf den Beinen halten. Sie wirkte unruhig und verängstigt und wusste nicht, wie ihr geschah. Sofort meldeten wir uns beim Tierarzt an.
Snowy beim Tierarzt
Mittels eines neurologischen Untersuchungsgangs wurde mein Verdacht des Vestibulärsyndroms bestätigt. Snowy litt z.B. auch unter dem für den Symptomkomplex klassischen Nystagmus. Wieder Zuhause bettete ich Snowy erst einmal, damit sie zur Ruhe kommen konnte. Dann musste ich mich sammeln und überlegen, wie ich sie am Besten unterstützen und wieder auf die Beine bringen kann.
Dabei fiel mir auf, dass ich auf Doggy Fitness noch nie über das Vestibulärsyndrom geschrieben habe. Dabei ist es ein sehr häufiger Symptomkomplex und ebenso oft kommt es zu Fehldiagnosen. Grund genug also jetzt die wichtigsten Infos rund um das Vestibulärsyndrom zusammenzustellen.
Was ist das Vestibularorgan?
Das Vestibularorgan ist das Gleichgewichtsorgan. Es ist ein sehr komplex aufgebautes Organ, das die Orientierung im dreidimensionalen Raum ermöglicht um die Bewegungen des Körpers entsprechend seiner Lage zu koordinieren. Es liegt gleich am Ohr und steht im andauernden Austausch mit dem Gehirn.
Was passiert, wenn das Gleichgewichtsorgan gestört ist?
Wenn das Gleichgewichtsorgan gestört ist, gerät der Hund aus dem Gleichgewicht und kann sich nicht mehr auf den Beinen halten.
Der Hund hat ein Gefühl, als säße es in einem Karussell. Er weiß nicht mehr, wo oben und unten ist und wo er sich im Raum befindet. Das Vestibularsyndrom kann bei Hunden und Katzen, aber auch bei Kaninchen und Meerschweinchen auftreten. Die Störung kann wenige Tage, aber auch mehrere Wochen andauern.
Wie es genau zu einer Störung des Gleichgewichtsorgans kommt ist immer noch nicht gänzlich geklärt. Grundsätzlich kann es jeden Hund treffen. Häufig sind jedoch ältere Hunde betroffen.
Das Vestibularsyndrom hat übrigens nicht mit einem Schlaganfall zu tun, auch wenn es im Volksmund häufig so genannt wird. Es handelt sich um zwei völlig unterschiedliche Krankheitsbilder. Der Schlaganfall beim Hund kommt nur sehr selten vor und es handelt sich um dabei eine Durchblutungsstörung im Gehirn. Das Vestibulärsyndrom bezieht sich jedoch rein auf das Gleichgewichtsorgan.
Woran erkennt man das Vestibularsyndrom? – Die Anzeichen
Die Anzeichen für ein Vestibulärsyndrom sind sehr typisch.
- Die Hunde halten ihren Kopf oft schief, teils auch den Körper.
- Sie halten ihn immer zu der Seite hin, die betroffen ist.
- Betroffene Hunde wirken wie betrunken.
- Es kommt zu extremen Bewegungsstörungen.
- Die Hunde laufen im Kreis. Dies nennt man Manegeverhalten.
- Schielen ist ein weiteres Anzeichen.
- Rhytmische horizontale Augenbewegungen – der sogenannte Nystagmus – sind ein unverwechselbares Symptom.
- Die Stellreflexe des betroffenen Hundes sind verzögert.
- Bei einem Vestibulärsyndrom leiden Hunde unter starker Übelkeit. Sie verweigern das Essen und leiden unter Erbrechen.
Was sind die Folgen einer Störung des Gleichgewichtsorgans?
Immer wieder höre ich von Hunden, die wegen eines Vestibularsyndroms eingeschläfert wurde. Völlig unnötig! Es braucht ein wenig Geduld. Doch innerhalb der ersten 48 Stunden treten meist erste Verbesserungen auf. Das Erbrechen und der Schwindel lassen nach genauso wie der Nystagmus. Der Hund kann sich von einem Vestibulärsyndrom wieder vollständig erholen. Bei wenigen Patienten bleibt eine leichte Kopfschiefhaltung zurück, auch leichte Störungen in der Bewegung bzw. Koordination sind möglich.
Diagnosemöglichkeiten
- neurologischer Untersuchungsgang
- CT für die Differenzialdiagnose
- klinische Untersuchungen wie Blutuntersuchung und klassischer Untersuchungsgang (Ohren, Maul, Temperatur etc. prüfen) auch speziell für die Differenzialdiagnose
Differenzialdiagnose
Es gibt einige andere Erkrankungen, die ähnliche oder überschneidende Anzeichen des Vestibulärsyndroms zeigen. Dazu gehören:
- Ohrenentzündung
- Trauma im Kopfbereich
- Fremdkörper im Ohr
- Infektionskrankheiten wie Staupe oder FIP bei Katzen
- Toxoplasmose
- Tumor
Wie kann man das Vestibularsyndrom behandeln?
In erster Linie braucht dein Hund Ruhe. Viel Ruhe. Unterstützend ist eine Gabe von Medikamenten gegen Übelkeit und Erbrechen sowie durchblutungsfördernde Medikamente sinnvoll. Auch eine Infusionstherapie kann unterstützend wirken. Zusätzlich solltest du deinen Hund mit gezielten Bewegungsanbahnungen mobilisieren. Ziel ist es, da besonders ältere Hunde betroffen sind, dass sie nicht immobil werden. In einem weiteren Artikel werde ich dir einfache und effektive Übungen beim Vestibulärsyndrom zusammenstellen und Verhaltenstipps, wenn dein Hund an einem Vestibulärsyndrom erkrankt. In dieser akuten Situation ist man sehr überfordert und natürlich auch aufgeregt. Wenn man weiß, wie man richtig reagiert und wie man seinen Hund gut unterstützen kann, dann macht es viele Dinge leichter. Besonders das habe ich aus der Situation mitgenommen. Wie bei Erster Hilfe wusste ich genau, was zu tun ist. Mir liegt es am Herzen, dass auch du dich im Umgang mit Erkrankungen sicher fühlst.
PS: Natürlich halte ich dich auch weiter über Snowys Genesung auf dem Laufenden!
von Doggy | Jul 18, 2018 | Arthrose, Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Neurologische Erkrankung, Pflege, Senior, Spondylose
Ein behinderter Hund wird immer noch häufig kritisch angeschaut und gefragt, ob das Leben denn überhaupt lebenswert sei. Sehr oft habe ich mich mit Snowy dieser Frage stellen müssen. Doch ich sage ganz klar JA! Snowy hatte ihre Handicaps, doch über die Jahre haben wir immer wieder neu unser Leben und unseren Alltag angepasst. Viele Menschen sind verunsichert und haben Angst und Sorge, einen Hund mit einem Handicap zu adoptieren. Doch auch wenn der eigene Hund nach einer Erkrankung wie einem Bandscheibenvorfall oder einem Unfall ein Handicap hat, sind Hundehalter überfordert. Kein Wunder, ändert sich doch so vieles im Alltag und man muss sein Leben neu einrichten und auf die besonderen Bedürfnisse des Hundes einrichten. So ist es z.B. auch bei einer Amputation eines Laufes.
Es gibt allerdings mittlerweile viele – oftmals auch sehr einfache Dinge und Hilfsmittel – mit denen du euer Zusammenleben und den Alltag deines Hundes erleichtern kannst. Daher habe ich dir eine ganze Reihe von Ideen und Möglichkeiten zusammengestellt.
Man kann so vieles tun, um seinem Handicap-Hund den Alltag zu erleichtern:
Viele Hundemenschen wissen gar nicht, was es mittlerweile alles im Angebot gibt für ältere oder Handicap-Hunde. Auch wenn es immer noch Menschen gibt, die dies für übertrieben halten – „es ist ja immer noch ein Hund“ – halte ich es für wichtig für deinen Hund aber auch für dich, dass ihr euch den Alltag so leicht wie möglich macht. Das spart Zeit und Energie für tolle gemeinsame Aktivitäten.
- erhöhter Wasser-/Futternapf – ich weiß, der Wolf bekommt sein Kaninchen auch nicht auf dem Baumstamm serviert um sich nicht bücken zu müssen. Aber du kannst dir sicher vorstellen, welche Erleichterung eine erhöhte Futterbar für deinen Hund bedeutet
- lege die „Highways“ im Haus oder in der Wohnung, die dein Hund am meisten benutzt, um sich zu bewegen mit rutschfestem Teppich oder ähnlichem aus. Das gibt ihm Halt und verhindert Stürze.
- ein wärmender Mantel im Winter – schützt deinen Hund davor auszukühlen, hält Gelenke und Muskulatur geschmeidig und beugt Verspannungen vor.
Auch hiermit hilfst du deinem Hund: behinderter Hund
- orthopädische Hundebetten – guter Schlaf ist wichtig für jeden Hund. Doch besonders für ältere, erkrankte und Hunde mit Handicap ist es sehr wichtig gelenkschonend gelagert zu sein. Dein Hund liegt nicht nur perfekt, auch die Blutzirkulation ist optimal und Schmerzen können gelindert und vermieden werden.
- Hunderampen fürs Auto – einen kleinen Hund kannst du ins Auto heben. Bei einem größeren Hund empfehle ich dir eine Hunderampe, auf der dein Hund sicher ins und aus dem Auto steigen kann.
- Treppchen für das Sofa – dein Hund kuschelt gern bei dir auf dem Sofa oder im Bett? Mit Handicap wird der Aufstieg und auch das Runterklettern schnell zum unüberwindbaren Hindernis und Stürze sind vorprogrammiert. Dafür gibt es mittlerweile tolle Treppen, mit denen dein Hund sicher und bequem auf und absteigen kann.
- Tragehilfen beim Treppensteigen – einen kleinen Hund kann man bequem tragen, doch ist der Hund größer oder schwerer kann das schnell gefährlich für dich und deinen Hund werden. Eine Tragehilfe entlastet euch Beide und ermöglicht leichtes und sicheres Treppensteigen.
Die Orthopädietechnik hält eine Vielzahl an Lösungen bereit:
Orthopädietechnik für Hunde?! So etwas gibt es? Ja und sie entwickelt sich rasant. Angelehnt an den Humanbereich wurden in den letzten Jahren viele Möglichkeiten entwickelt, deinen Hund mit Orthopädietechnik zu unterstützen. So sind folgende Produkte heute weit verbreitet. Zumeist ist eine Maßanfertigung für optimale Entlastung und Passform sinnvoll.
Ein Physiotherapeut kann deinen Hund unterstützen mit:
Auch wenn dein Hund unter einem dauerhaften Handicap leidet, ist es sinnvoll und wichtig, deinen Hund physiotherapeutisch und mit Bewegungstherapie zu unterstützen. Dadurch kann man das Handicap zwar nicht „beseitigen“. Doch du hast die Möglichkeit, Verspannungen zu lösen, die sich durch veränderte Bewegungsabläufe zwangsläufig ergeben. Du kannst auch eine möglichst gleichmäßige Muskulatur erreichen und die Gelenke entlasten. Dies sind einige Bereiche aus der Physiotherapie, die deinem Hund helfen können.
- Massagen und passive Bewegungsübungen
- Laser
- Elektrotherapie
- Hydrotherapie
- Akupunktur
- Manuellen Therapieformen
Es gibt Möglichkeiten, wie du deinen Hund mit Übungen und Maßnahmen aus der Physiotherapie selbst unterstützen kannst:
Der regelmäßige Besuch beim Physio deines Vertrauens ist wichtig, keine Frage. Doch mindestens genauso wichtig ist es, dass du in der Zeit dazwischen deinen Hund bestmöglich unterstützt. Nach entsprechender fachlicher Anweisung kannst du beispielsweise folgende Maßnahmen selbst durchführen:
Du siehst, das Leben mit einem Handicap-Hund stellt einen sicher vor die eine oder andere Herausforderung. Doch bietet der Veterinär- und Hundebedarf heutzutage eine Große Bandbreite an Möglichkeiten, dir und deinem Hund das Leben zu erleichtern.
Hast du einen Handicap-Hund und noch mehr Tipps, wie man den Alltag erleichtern kann? Dann teile sie bitte für mich und andere Hundehalter in den Kommentaren mit uns!
Alles Liebe, deine Tina
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von Doggy | Apr 26, 2018 | Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Neurologische Erkrankung
Es muss nicht immer ein Bandscheibenvorfall dahinter stecken, wenn es bei einem Hund aus einer Bewegung heraus plötzlich zu einer Lähmung kommt. Nicht selten ist ein Rückenmarksinfarkt – auch fibrokartilaginöse Embolie genannt – die Ursache. Es handelt sich dabei um eine degenerative und traumatische Erkrankung der Wirbelsäule, die eher bei größeren Hunden vorkommt und meist ohne Schmerzen einhergeht. Im Gegensatz zum Bandscheibenvorfall sind beim Rückenmarksinfarkt zudem auch oft jüngere oder mittelalte Vierbeiner betroffen. Das Durchschnittsalter liegt bei 6 Jahren.
Aus bislang noch ungeklärter Ursache löst sich degeneriertes Bandscheibenmaterial und gerät in ein das Rückenmark versorgendes Blutgefäß. Das hat zur Folge, dass das Gefäß verstopft und ein Teil des Rückenmarks von der Blutzufuhr abgeschnitten wird und abstirbt. Es kommt zu einer Einblutung. Der Infarkt kann an jeder Stelle im Rückenmark auftreten. Dementsprechend unterschiedlich können die neurologischen Ausfälle sein. So kann der Hund sowohl „nur“ an den Hinterbeinen gelähmt sein, als auch eine Lähmung aller vier Gliedmaßen zeigen.
Rückenmarksinfarkt – Diagnosestellung
Die Diagnose Rückenmarksinfarkt stellt man im Ausschlussverfahren. Hierzu müssen Erkrankungen wie Rückenmarkstumor, Degenerative Myelopathie, Bandscheibenvorfall, Trauma, Cauda Equina Compressionssyndrom und das Wobbler Syndrom ausgeschlossen werden. Ein neurologischer Untersuchungsgang ist also elementar wichtig. Eine sichere Diagnose durch CT oder MRT ist nicht möglich. Besonders im hochakuten Stadium kann sich ein MRT sogar absolut unauffällig zeigen.
Symptome und Krankheitsverlauf des Rückenmarksinfarkts
Plötzlich und meist unerklärlich kommt es meist aus einer Bewegung heraus zu einer akuten Lähmung. Meist sind Brust- und Lendenwirbelsäulenbereiche betroffen, seltener der Halswirbelsäulen – Bereich. Es kommt zu einem Verlust der Sensibilität und auch Harn- und Kotinkontinenz sind möglich.
In knapp der Hälfte der Fälle wird von einer größeren körperlichen Anstrengung in den Stunden zuvor berichtet. In den ersten Stunden nach dem Infarkt kann der Hund Schmerzen haben und eine weitere Verschlechterung auftreten. Danach bleibt der Status in der Regel stabil und der Hund hat keine Schmerzen mehr.
Bei einem leichten Infarkt können sich die neurologischen Ausfallerscheinungen möglicherweise binnen der ersten 1-2 Tage von selbst verbessern. Je nach dem wie viel Rückenmark vom Infarkt betroffen ist, können sich alle Symptome zurückbilden. Es können allerdings auch Lähmungen zurück bleiben.
Behandlungsmöglichkeiten beim Rückenmarksinfarkt
Eine schnelle Behandlung eines Rückenmarksinfarktes ist sehr wichtig. Je schneller man den Hund behandelt, desto größer ist die Chance, dass sich die Lähmungserscheinungen vollständig zurückbilden. In der Regel erfolgt eine Behandlung mit entzündungshemmenden und schmerzlindernden Medikamenten – insbesondere in der Akutphase.
Zudem ist es elementar wichtig für den Patienten, dass er so schnell wie möglich physiotherapeutisch behandelt wird.
Im nächsten Artikel erfährst du, wie du deinem Hund mit Physiotherapie beim Rückenmarksinfarkt helfen kannst und du bekommst hilfreiche Verhaltenstipps.
Alles Liebe, deine Tina
von Doggy | Mrz 6, 2018 | Neurologische Erkrankung, Pflege, Physio-Training, Training, Übungen
Die Degenerative Myelopathie ist eine gefürchtete Erkrankung unter Hundehaltern. Vermutet wird eine genetische Ursache, doch gänzlich geklärt ist es nicht. Besonders gefürchtet ist diese Erkrankung, weil sie nicht heilbar ist und sicher einen tödlichen Verlauf nimmt.
Die Diagnose ist für Hundehalter ein großer Schock, bedeutet sie doch den sicheren Tod des geliebten Vierbeiners. Dennoch wäre Aufgeben der falsche Weg. Es gibt zwar keine Heilung, aber es gibt Möglichkeiten, das Fortschreiten der Erkrankung deutlich zu verzögern.
Physiotherapie – wichtigste Maßnahme
Der wichtigste Faktor ist dabei die intensive physiotherapeutische Betreuung des Hundes. Es gibt viele Erfahrungsberichte die zeigen, das Hunde dadurch noch mehrere Jahre ein lebenswertes Leben führen konnten und der Fortschritt der Degenerativen Myelopathie enorm verlangsamt wurde.
Mittels Physiotherapie kann dem Verlust der Muskulatur und den Lähmungen entgegengewirkt werden. Die Gelenkbeweglichkeit wird erhalten und auch Koordination und Balance können lange stabilisiert werden. So gibt man dem Vierbeiner die Chance auf ein deutlich längeres aktives Hundeleben. Es ist besonders wichtig, dass du als Hundehalter deinen Hund täglich mit physiotherapeutischen Maßnahmen wie aktiven Bewegungsübungen und auch passiven Maßnahmen unterstützt. Die aktiven Übungen sollten immer auf den Gesundheitsstatus des Hundes angepasst sein. Lasse dich hier bitte von deinem behandelnden Physiotherapeuten entsprechend instruieren.
Auch so kannst du deinen Vierbeiner bei einer Degenerativen Myelopathie unterstützen
Pfotenschutz
Pfotenschuhe geben deinem Hund Halt.. Sie verhindern ein Wegrutschen und somit Stürze. Sie schützen auch Pfoten und Krallen bei Hunden, die mit den Pfoten schleifen. Wenn ein Vierbeiner nur unter einer Schwäche der Hinterläufe leidet, reichen ggfs. Schuhe an den Hinterpfoten.
Ich empfehle dir immer darauf zu achten, dass die Schuhe optimal passen. Sie dürfen nicht zu eng sein, aber auch nicht rutschen. Dann schaden sie eher als das sie nutzen. Es gibt Schuhe, die so beschaffen sind, dass man sie im Haus nutzen kann. Ebenso gibt es spezielle Outdoor Schuhe, die aus anderen Materialien hergestellt sind. Die Sohlen haben ein anderes Profil.
Weiche Liegeplätze
Auch der Schlafplatz deines Hundes sollte auf seine Erkrankung eingerichtet sein. Er sollte nicht in kalten, zugigen Bereichen liegen. Ein orthopädisches Hundebett beispielweise bietet eine wunderbare Druckentlastung für den Rücken. Dein Hund schläft wie auf Wolken. Übrigens kann ich dir orthopädische Hundebetten wärmstens empfehlen. Sie eignen sich für gesunde und erkrankte sowie ältere Hunde gleichermaßen.
Rutschfester Untergrund im Haus
Falls ein Hund von Degenerativer Myelopathie betroffen ist und im Haus keine Pfotenschuhe trägt, solltest du unbedingt rutschige Untergründe vermeiden. Bereiche im Haus, die er regelmäßig nutzt, kannst du beispielsweise mit Teppichresten oder ähnlichem sicherer gestalten. Du vermeidest so ein Wegrutschen und auch Stürze. Dein Vierbeiner bewegt sich lieber und leichter im Haus.
Belastung dem Krankheitszustand anpassen
Dabei sollte das Maß an Bewegung immer an den aktuellen Gesundheitszustand des Vierbeiners angepasst sein. Mache lieber kurze Spaziergänge, die deinen Hund nicht so sehr erschöpfen lassen. Auch die Regenerationsphase wird so verkürzt.
Rampen
Vermeide Sprünge in und aus dem Kofferraum. Falls du deinen Hund nicht in den Kofferraum heben kannst, gibt es praktische Hunderampen. Hunde gewöhnen sich meist schnell daran.
Tragehilfe
Es gibt praktische Tragehilfen. Damit kannst du deinen Hund unterstützen und entlasten. Sie geben ihm viel Sicherheit, wenn er wackelig auf den Beinen ist. Du solltest bei der Auswahl der Tragehilfe darauf achten, dass sie gut sitzt und aus einem reißfesten, stabilen Material gefertigt ist. Weiterhin sollte das Material weich sein und an keiner Stelle einschneiden. Häufig wird Neopren verwendet, was zudem leicht zu reinigen ist und schnell trocknet.
Erhöhter Trink- & Futterplatz
Besonders bei größeren Hunden ist ein erhöhter Trink- und Futterplatz eine gute Entlastung. Dein Hund muss sich nicht vorne überbeugen. Die Belastung auf die Gelenke ist dabei gleichmäßig verteilt. Er kann seine Mahlzeit in bequemer Haltung einnehmen.
Doch auch im Alltag gibt es einige Dinge zu beachten
- Vermeide unbedingt das Aufreiten anderer Hunde.
- Auch das Klopfen und Tätscheln auf dem Rücken ist für deinen Hund unangenehm.
Du siehst, es gibt viele verschiedene Dinge, das Fortschreiten der Erkrankung zu verzögern und zugleich den Alltag für deinen Hund zu erleichtern und seine Lebensqualität zu steigern.
Hast du bereits Erfahrungen mit der degenerativen Myelopathie? Teile deine Tipps und Erfahrungen gern in den Kommentaren mit mir!
Alles Liebe, deine Tina
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von Doggy | Feb 21, 2018 | Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Neurologische Erkrankung, Senior
In Teil I der Blogreihe zur Degenerativen Myelopathie hast du bereits viele wichtigen Informationen rund um das Krankheitsbild erfahren. In diesem Artikel dreht sich alles um die Symptome der Degenerativen Myelopathie. Degenerative Myelopathie Symptome
Ein frühes Erkennen der Erkrankung ist sehr wichtig, damit betroffene Vierbeiner möglichst schnell behandelt werden und der Fortschritt der Erkrankung möglichst verzögert wird. Daher sollte man mit den wichtigsten Anzeichen vertraut sein. Natürlich können diese Anzeichen auch im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen auftreten.
Es ist daher sehr wichtig, seinen Hund untersuchen zu lassen, sobald er eines oder mehrere der aufgeführten Symptome zeigt.
Degenerative Myelopathie – die Symptome
- Zunächst zeigen die Hunde Probleme bei der Koordination der Hinterhand und sie schleifen mit den Krallen.
- Im weiteren Krankheitsverlauf kommt es immer mehr auch zum Überkreuzen der Hinterläufe, Überköten, Wegkippen und Einsacken beim Drehen.
- Es bilden sich Verspannungen der Muskulatur in den überlasteten Bereichen.
- Betroffene Vierbeiner ziehen die Hinterläufe nach durch die fortschreitende Lähmung.
- Der Hund zeigt unkoordinierte Bewegungen der Hinterhand.
- Die Eigenwahrnehmung der an einer Degenerativen Myelopathie erkrankten Vierbeiner ist gestört.
- Auch die Reflexe sind gestört.
- Es kommt zu Harn und Kotinkontinenz. Degenerative Myelopathie Symptome
Auch diese Symptome kann ein Hund bei einer Degenerativen Myelopathie zeigen:
- Je nach Schwergrad und Stadium kommt es zum Einknicken auf der Hinterhand, neurologischen Ausfallerscheinungen und Gleichgewichtsproblemen.
- Krallen-/Pfotenschleifen – die Krallen sind stark abgenutzt.
- Hunde zeigen Schwierigkeiten beim Aufstehen oder Hinlegen.
- Erkrankte Vierbeiner haben Koordinationsschwierigkeiten z.B. beim Beinchenheben oder Schütteln.
- Auch Sensibilitätsstörungen in den Pfoten treten auf.
- Es kommt zum Verlust der Muskulatur.
- Die Beweglichkeit ist immer mehr eingeschränkt.
- Ein weiteres Symptom ist ein Tremor in den Hinterläufen.
- Im weiteren Krankheitsverlauf kommt es dann zu einer kompletten Lähmung des Hundes.
- Der Verlauf der Erkrankung ist absolut schmerzfrei.
Dein Hund zeigt verschiedene der genannten Anzeichen? Dann solltest du diese auf jeden Fall ernst nehmen und deinen Vierbeiner untersuchen lassen. Degenerative Myelopathie Symptome
Auch wenn keine Degenerative Myelopathie vorliegt, können die Symptome auch auf andere Erkrankungen des Bewegungsapparates hindeuten, wie beispielsweise einen Bandscheibenvorfall, Spondylose oder ein Cauda Equina Compressions Syndrom.
Alles Liebe, deine Tina
von Doggy | Feb 14, 2018 | Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Gelenkerkrankungen, Neurologische Erkrankung, Spondylose
Die Degenerative Myelopathie ist eine Erkrankung des Rückenmarks, die eine langsam fortschreitende komplette Lähmung des Hundes nach sich zieht. Dabei kommt es zu einer Demyelisierung und axonalen Degeneration der weißen Substanz des Rückenmarks. Die Erkrankung selbst ist komplett schmerzfrei. In den meisten Fällen sind ältere und größere Rassen betroffen – ab ca. 9 Jahren. Die Ursache der Degenerativen Myelopathie ist immer noch unbekannt. Es wird allerdings eine genetische Prädisposition vermutet. Die Erkrankung verläuft immer tödlich, eine Heilung ist nicht möglich. Studien zeigen jedoch, dass Hunde, die regelmäßige Physiotherapie erhielten wesentlich länger überlebten. Die Zeitspanne kann je nach Verlauf von wenigen Monaten bis Jahren reichen.
Folgen der Degenerativen Myelopathie
In einem mehr oder weniger langsamen Verlauf kommt es zu einer vollständigen Lähmung des Vierbeiners.
Behandlungsmöglichkeiten
Eine Heilung der Degenerativen Myelopathie ist nicht möglich. Allerdings hilft eine intensive physiotherapeutische Begleitung den betroffenen Vierbeinern enorm und kann den Fortschritt der Erkrankung deutlich verzögern. Denn mittels Physiotherapie kann man den Abbau der Muskulatur und die Funktionsverluste herauszögern.
Differenzialdiagnose Degenerative Myelopathie
Bei einem Verdacht auf Degenerative Myelopathie müssen verschiedene andere mögliche Erkrankungen ausgeschlossen werden. Dazu gehören der Bandscheibenvorfall, das Cauda Equina Compressionssyndrom, das Wobbler Syndrom, eine Neoplasie des Rückenmarks und eine fibrokartilaginöse Embolie.
Häufig betroffene Rassen
Es gibt bei der Degenerativen Myelopathie Rassen, die prädisponiert und häufiger betroffen sind. Dazu gehören:
- Deutscher Schäferhund
- Berner Sennenhund
- Hovawart
- Kuvasz
Wie kann eine Degenerative Myelopathie festgestellt werden?
Um die DM sicher zu diagnostizieren, sind einige spezielle Untersuchungsgänge notwendig:
- Myelographie
- Gentest
- Röntgen/CT/MRT zum Ausschluss der Differenzialdiagnosen
Die Therapieziele der Physiotherapie Degenerative Myelopathie
- Der Hund soll so lange wie möglich fit gehalten werden
- Erhalt der Muskulatur und verzögern des Muskelabbaus
- Verspannungen lösen, die durch Fehlbelastung entstehen
- Koordinationsförderung
- Beweglichkeit des gesamten Körpers erhalten um Knorpelschäden zu vermeiden
- Entlastung überbelasteter Strukturen
- Vorbeugen von Dekubitus und Verletzungen der Pfoten durch Überköten/Pfotenschleifen
In Teil II und Teil III der Blogreihe erfährst du, was die häufigsten Symptome für eine DM sind. Zudem bekommst du wertvolle Tipps, wie du deinen Hund unterstützen kannst und was du auf jeden Fall vermeiden solltest.
Alles Liebe, deine Tina
von Doggy | Sep 21, 2017 | Arthrose, Fitness, Gelenkerkrankungen, Physio-Training, Senior, Spondylose, Training, Übungen
Gefühlt von einem Tag auf den anderen läßt sich dein Hund beim Spaziergang zurückfallen. Die eine oder andere Bewegung fällt schwerer. Dein Hund ist schneller müde. alter Hund
Trotzdem braucht er Bewegung.
Du kannst es auch beim Menschen sehen: ältere Menschen, die ihr Leben lang in Bewegung waren und auch im Alter darauf achten, sich regelmäßig zu bewegen, bleiben länger fit und beweglich und werden seltener krank. Das Entstehen und Fortschreiten von Erkrankungen wie Arthrose und Spondylose kann so positiv beeinflusst werden. Zudem vermeidest du, dass dein Hund Muskulatur verliert und die Beweglichkeit eingeschränkt wird. Auch das Herz-Kreislaufsystem braucht Bewegung. Einzige Ausnahme ist: dein Hund hat strikte Ruhe verordnet bekommen.
Dennoch ist es normal, dass der Körper mit fortschreitendem Alter schneller ermüdet und länger braucht, um sich zu regenerieren. Die Leistung des Herz-Kreislaufsystems und auch die Leistungsfähigkeit des Bewegungsapparates lässt nach. Die Gelenke haben die ein oder andere Arthrose, die Muskulatur wird schwächer. Wenn wir jetzt darauf bestehen, dass der Vierbeiner dasselbe Bewegungspensum absolviert wie ein erwachsener Hund, überfordern wir ihn. Seine Gelenke werden überlastet und schmerzen. Seine Muskulatur verspannt. Das Herz muss mehr Leistung bringen als es kann. Dein Hund erschöpft und verausgabt sich.
Wie bewege ich meinen Hund, ohne ihn zu überlasten
Die Bewegung deines Hundes sollte an sein Alter und den Gesundheitszustand angepasst sein. Auch abwechslungsreiche Spaziergänge sind wichtig und tun ihm gut. Es hilft einem älteren Hund sehr, wenn du statt zwei großen Spaziergängen am Tag, mehrere kürzere Spaziergänge mit ihm machst. Die kontinuierliche Bewegung tut deinem Hund gut und die Erholungsphasen nach dem Spaziergang verkürzen sich deutlich. Kurzum, dein Hund erschöpft weniger und kann seine Energie besser einteilen.
Achte bei den Spaziergängen immer darauf, dass dein Hund nicht außer Puste gerät. Er sollte nicht beginnen zu lahmen oder sich zurückfallen lassen. Achte darauf, dass die Spaziergänge beendet sind, bevor er Zeichen der Erschöpfung zeigt.
Das Befinden hat entscheidenden Einfluss auf das Bewegungspensum
Im Alter kann das Befinden deines Hundes wöchentlich und manchmal sogar täglich schwanken. Daher ist es sinnvoll, dass du selbst flexibler wirst in der Gestaltung der Aktivitäten mit deinem Hund. So kann es sein, dass er an einem Tag einen Spaziergang von 30 Minuten wunderbar und voller Energie schafft. Am nächsten Tag eventuell schon nach 15 Minuten ermüdet. Das solltest du akzeptieren. Dränge ihn nicht dazu, ein regelmäßiges bestimmtes Pensum zu absolvieren. Nutze dann die Zeit für gemeinsame Entspannung und Beschäftigung für den Kopf. Es ist nicht immer einfach zu akzeptieren, dass unser Vierbeiner älter wird und nicht mehr so aktiv sein kann, wie er es einmal war.
Allerdings gibt es genügend Wege und Möglichkeiten auch mit einem Senior spannende und unvergessliche Momente zu erleben. Wir sollten diese Momente in unserem alltäglichem Leben mit unserem älteren Hund genießen – denn sie sind so wertvoll.
Spannende Spaziergänge – in der Kürze liegt die Würze
Es gibt für einen Senior nichts schlimmeres, als Tag ein Tag aus, diesselbe kleine Strecke zu laufen, weil “er ja nicht mehr so kann”. Wir lesen ja auch nicht jeden Tag dieselbe Zeitung. Es geht um Spaß und Spannung, um Abwechslung und Freude! Lebensfreude! Das kann man auch auf kurzen Wegen erleben.
Schaffe Abwechslung
Packe deinen Hund ins Auto und fahre an Orte an denen er vorher gern gelaufen ist. Fahrt zum See, geht im Wald spazieren oder lauft über Felder. Lasse ihn diese wunderbaren Gerüche wahrnehmen und ihn die Nase in den Wind halten! Die spannende Umgebung wird ihn motivieren, sich zu bewegen.
Spannung auf der “Standardrunde”
Es lässt sich nicht immer vermeiden, die gleiche oder ähnliche Runde zu laufen. Das ist kein Grund diesen Spaziergang als Pflichtübung zu absolvieren. Auch für eure „alltäglichen“ Runden gibt es Übungen, die deinen Hund nicht nur geistig fordern, sondern Du auch noch etwas für die Beweglichkeit deines Hundes tust. Ihr habt Poller auf eurer Gassirunde? Lasse deinen Hund um sie herumgehen. Bordsteine oder andere Erhöhungen? Prima! Du kannst deinen Hund abwechselnd runter und wieder hochführen. Diese Übungen sind gut für die Beweglichkeit und Koordination.
Das alles kann ganz langsam und im Tempo deines Hundes passieren und immer auch in einer gesunden Dosierung. Es geht nicht um Schnelligkeit . Es geht um Spass, Spannung, Abwechslung und Bewegung. Im Wald kannst du deinen Hund über Äste steigen lassen oder um Baumstümpfe herumgehen lassen. So tust du etwas für seine Beweglichkeit. Die verschiedenen Untergründe im Wald und auf dem Feld sind ein gutes Gleichgewichts- und Koordinationstraining. Zudem trainieren sie die Körperwahrnehmung.
Übrigens für einen schmerzgeplagten Hund mit Arthrose ist ein weicher, elastischer Untergrund wie im Wald wesentlich angenehmer als harter, starrer Asphalt. Du siehst, es gibt keinen Grund deprimiert zu sein, dass es nicht mehr die großen und ausgiebigen Spaziergänge sind. Es gibt so viele Möglichkeiten, auch auf kürzeren Ausflügen Spaß mit seinem Hund zu haben und ihn fit und beweglich zu halten.
Ich wünsche dir und deinem Hund viel Freude beim Ausprobieren der Tipps zum Aufpeppen des Spaziergangs mit einem Hundesenior!
Alles Liebe, deine Tina
von Doggy | Jul 20, 2017 | Arthrose, Gelenkerkrankungen, Pflege, Senior
Mit dem Thema “ Alter Hund “ muss wir Hundehalter uns alle früher oder später beschäftigen. Es ist nicht immer einfach zu sehen, dass unser Vierbeiner nicht mehr der junge agile Hüpfer ist, sondern das mehr und mehr das Eine oder Andere schwerer fällt. Es gibt allerdings viele Dinge, mit denen wir unseren alten Hund insbesondere im fortschreitendem Alter unterstützen können. Sie machen ihnen das Leben angenehmer und einfacher.
Eine Reihe davon stelle ich dir hier vor. Auch wenn Wohlfühlen immer individuell ist, so bin ich mir sicher, dass dein Vierbeiner eine Vielzahl der Ideen nach Bedarf sehr schätzen wird. Und deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Beobachte deinen Vierbeiner einfach gut.
1. Der richtige Liegeplatz
Die Auswahlkriterien für den Schlafplatz unseres Vierbeiners richten sich oft nach Geschmack und Wohnungseinrichtung des Hundehalters. Allerdings nutzen unsere Hunde ihr Bettchen nicht nur für die Nacht – viele Stunden am Tag schlafen, dösen, kuscheln und ruhen sie darin. Grund genug, darauf zu achten, dass unsere Hunde gut gebettet sind! Besonders wenn Hunde älter werden, schlafen sie mehr und brauchen längere Ruhephasen. Umso wichtiger, dass der Schlafplatz gut gewählt ist.
Was ich dir sehr empfehle, ist ein orthopädisches Hundebett. Für unsere Hunde ist es sehr angenehm und gesund in einem orthopädischen Bett zu schlafen. Es passt sich der Körperform an, entlastet die Gelenke opimal, Liegeschwielen werden vermieden. Die Schlafqualität erhöht sich deutlich. Besser ausgeruht bedeutet auch mehr Lebensqualität. Also Grund genug zu checken, wie dein Senior gebettet ist.
2. Tragehilfe für Treppen
Vielen Hunden macht es im Alter große Mühe, Treppen zu steigen. Manche Vierbeiner kann man bequem die Treppe hinauf tragen. Ab einer gewissen Größe das allerdings schwierig. Dafür wurden Tragehilfen entwickelt, mit denen du deinen Hund sehr gut beim Treppensteigen unterstützen kannst. Es gibt Tragehilfen nur für die Unterstützung der Vorder- oder Hinterläufe. Aber auch solche, die den kompletten Hund unterstützen. Du kannst sie auch sehr gut nutzen, wenn es deinem Hund schwer fällt aufzustehen oder er Hilfe und etwas Halt beim Gehen benötigt.
Du solltest bei der Auswahl der Tragehilfe darauf achten, dass sie gut sitzt und aus einem reißfesten, stabilen Material gefertigt ist. Weiterhin sollte das Material weich sein und an keiner Stelle einschneiden. Häufig wird Neopren verwendet, was zudem leicht zu reinigen ist und schnell trocknet.
3. Aufstiegshilfen und Hunderampen
Wenn dein Hund vor dem offenen Kofferraum steht und zögerlich von einer Pfote auf die andere tritt – statt schwungvoll ins Auto zu springen – spätestens dann ist Zeit ihn beim Ein- und Ausstieg ins/aus dem Auto zu unterstützen. Natürlich kannst du ihn ins Auto heben. Je nach Größe des Hundes, ist es für beide Seiten jedoch angenehmer, auf eine Rampe zurückzugreifen. Achte immer darauf, dass die Rampe breit genug für deinen Hund, nicht zu steil und rutschfest ist. Zusätzlich empfehle ich dir, immer neben ihm zu sein, wenn er die Rampe nutzt. So kannst du ihn sichern, falls er die Balance verliert.
Viele Vierbeiner liegen mit auf dem Sofa, manche auch mit im Bett. Auch hier gibt es zwei- bis dreistufige kleine Treppen, die deinem Hund den Aufstieg deutlich erleichtern. Achte auch hier bitte darauf, dass die Stufen rutschfest sind und groß genug. Nur so kann dein Hund sie trittsicher nutzen.
4. Pfoten- und Krallenschutz
Von vielen werden Pfotenschuhe immer noch belächelt. Sie haben allerdings nichts mit einem modischen Accessoire zu tun. Für einige Vierbeiner sind sie unverzichtbar. Beispielsweise wenn Hunde auf glatten Böden nicht mehr den nötigen Halt finden. Sie verhindern ein Wegrutschen und somit Stürze. Sie schützen auch Pfoten und Krallen bei Hunden, die mit den Pfoten schleifen. Wenn ein Vierbeiner nur unter einer Schwäche der Hinterläufe leidet, reichen ggfs. Schuhe an den Hinterpfoten. Ich empfehle dir immer darauf zu achten, dass die Schuhe optimal passen. Sie dürfen nicht zu eng sein, aber auch nicht rutschen. Dann schaden sie eher als das sie nutzen. Es gibt Schuhe, die so beschaffen sind, dass man sie im Haus nutzen kann. Ebenso gibt es spezielle Outdoor Schuhe, die aus anderen Materialien hergestellt sind. Die Sohlen haben ein anderes Profil.
5. Erhöhter Trink- & Futterplatz
Besonders bei größeren Hunden ist ein erhöhter Trink- und Futterplatz eine gute Entlastung im Alter. Dein Hund muss sich nicht vorne überbeugen. Die Belastung auf die Gelenke ist dabei gleichmäßig verteilt. Er kann seine Mahlzeit in bequemer Haltung einnehmen.
6. Hundemantel
Besonders im Alter neigen Hunde dazu schneller zu frieren. Auch wenn sie in jungen Jahren nie gefroren haben. Dies liegt am verlangsamten Stoffwechsel. Natürlich hält das Fell, je nach Dichte und Beschaffenheit, einige Zeit warm. Aber auch unsere Vierbeiner kühlen aus. Die Kälte greift besonders über die Pfoten, Kopf- und Bauchregion an und es kann unseren Hunden empfindlich kalt werden. Verstärkt wird dies noch, wenn der Hund an der Leine laufen muss und sich nicht frei bewegen und “warmlaufen” kann.
Ältere Hunde haben widrigen Wetterbedingungen und Kälte nicht mehr soviel entgegenzusetzen wie ein junger und gesunder Hund. Nicht nur das Immunsystem ist schwächer. Sie können auch Körperwärme nicht so lange speichern und beginnen so schneller zu frieren. Wenn sie dann zusätzlich noch unter einer Gelenkerkrankung wie Arthrose, Spondylose, HD oder ED leiden oder einer neurologischen Erkrankung wie einem Cauda Equina Compressions Syndrom, profitieren sie bei nasskaltem Wetter von einem wärmenden Hundemantel.
7. Orthesen & Bandagen
Orthesen und Bandagen geben deinem Hund Stabilität. Sie unterstützen und entlasten Gelenke. Bänder und Sehnen werden im Alter schwächer. Viele Hunde neigen z.B. zu Durchtrittigkeit. Da ist es eine große Hilfe, wenn mittels Orthesen oder Bandagen das Gelenk unterstützt und geführt wird.
Es gibt sowohl bewegliche als auch gelenkfixierende Produkte. Dabei gibt es vorgefertige, aber auch maßgefertigte Orthesen und Bandagen. Ich empfehle dir hier, dich bei der Auswahl individuell von deinem Physiotherapeuten oder Orthopädietechniker beraten zu lassen.
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Wir können es nicht verhindern – unsere Hunde werden älter und bauen körperlich ab. Oft macht uns diese Tatsache hilflos. Denn was passiert eigentlich im Hundekörper, wenn Hunde altern? Wie können wir unsere Vierbeiner unterstützen, mobil halten und den Alterungsprozess sogar verzögern?! Und was kann ich meinem Hund noch zumuten, was macht älteren Hunden Spaß und wie gehe ich mit dem Älterwerden meines Vierbeiners um?
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von Doggy | Mai 17, 2017 | Cauda Equina, Neurologische Erkrankung, Physio-Training, Senior
Vor allem bei Schäferhunden, Boxern und Rottweilern kommt das Cauda Equina Compressions Syndrom (kurz: CECS) häufig vor. Aber Achtung: theoretisch kann jeder Hund betroffen sein! Als Cauda Equina bezeichnet man den hintersten Teil des Rückenmarks und das daraus entspringende Nervenbündel. Es ähnelt optisch einem Pferdeschweif. Daher der Name „Cauda Equina“. Diese Nerven haben eine sehr wichtige Funktion. Denn sie steuern den Kot- und Harnabsatz. Zudem innervieren die Schwanzmuskulatur und einen bedeutenden Anteil der Muskulatur der Hinterläufe.
Beim CECS handelt es sich um eine degenerative, angeborene oder traumatische Verengung des Wirbelkanals. Die Kompression betrifft die Nervenwurzeln vom letzten Lendenwirbel, sowie Kreuzbein- und Schwanzwurzeln. Sie ziehen als Cauda Equina (Pferdeschweif) durch die Region der unteren Lendenwirbelsäule und des Kreuzbeins. Die Nervenfasern werden durch den direkten Druck und durch die Unterversorgung der Blutgefäße beschädigt.
Die Kompression und auch die daraus resultierenden Folgen gehen oft schleichend vonstatten. Dabei gibt es eine ganze Reihe von Auslösern für die Kompression der Nerven. Dazu gehören neben der genetischen Vorbelastung, auch eine lumbosakrale Stenose (knöcherne Anlagerung), bindegewebige Anlagerungen und Bindegewebsschwächen.
Auch Übergangswirbel, Bandscheibenvorfall oder –Vorwölbung und Spondylose können Ursachen sein. Genauso kann eine Instabilität zwischen dem letzten Lendenwirbel und dem Kreuzbein eine Ursache sein. Seltenere Auslöser sind Neoplasien, Frakturen, Luxationen oder eine Diskospondylitis. Ebenfalls fördern Faktoren wie Übergewicht, Fehl- und Überlastung und auch der natürlich Alterungsprozess das Entstehen einer Kompression.
Die Folgen der Kompression können dramatisch sein
Die Folgen eines CECS sind stark abhängig vom Ausmaß der Kompression auf die Nerven. Das bedeutet, es kann im Krankheitsverlauf bei Nichtbehandlung zur kompletten Lähmung der Hinterläufe kommen. Auch Harn- und Kotinkontinenz können auftreten.
Die Symptome eines CECS
Eben weil ein CECS meist schleichend vonstatten geht, ist es sehr wichtig, die Symptome zu kennen. So kann man rechtzeitig handeln. Oft werden die ersten Anzeichen als „Hexenschuss“ oder Folge des Alterungsprozesses abgetan wird. Aber es steckt mehr dahinter.
Die Symptome sind sehr breit gefächert und sind abhängig vom Druck, der auf das Rückenmark ausgeübt wird. Das Fatale ist, dass sie sich meist langsam und schleichend entwickeln und erst spät wahrgenommen werden.
Die ersten Anzeichen treten durchschnittlich mit ca. 6 Jahren auf. Es gibt aber auch sehr junge Patienten oder sehr alte Patienten.
Die häufigsten Symptome für das Cauda Equina Compressions Syndrom:
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- Druck- und Schmerzempfindlichkeit im Übergang von der Lendenwirbelsäule zum Kreuzbein
- Bewegungen, die einen erhöhten Druck auf den unteren Rücken bedeuten werden vermieden, beispielsweise Springen, ins Auto steigen und Treppensteigen. Nicht selten wird das als Sturheit abgetan.
- Betroffene Hunde zeigen oft eine Lämmerrute. Das bedeutet, die Rute hängt aufgrund mangelhafter Nervenweiterleitung schlaff herunter. Das Hochbiegen der Rute ist sehr schmerzhaft.
- Schwierigkeiten beim Aufstehen und Hinlegen. Auch oft mit Seufzen und Stöhnen verbunden.
- Beinchen heben oder Schütteln werden zum Problem
- Koordination und Gleichgewicht lassen deutlich nach. Der Vierbeiner ist wackelig auf den Beinen.
- Die Beweglichkeit ist eingeschränkt
- Auch die Bewegungsfreude geht verloren
- Die Muskulatur am Rücken verspannt
- Es entstehen warme Stellen am Rücken
- Der Hund ist sehr berührungsempfindlich
- Die Muskulatur an den Hinterbeinen nimmt kontinuierlich ab
- Zittern der Hintergliedmaßen durch Schwäche oder Schmerz
- Fortbewegung wird komplett aus den Vorderläufen gestemmt
- Einknicken auf der Hinterhand
- Neurologische Ausfallerscheinungen
- Pfotenschleifen
- Lähmungserscheinungen
- Harn- und Kotinkontinenz
Die genannten Symptome können natürlich auch auf verschiedene andere Erkrankungen des Bewegungsapparates hindeuten. Wichtig ist allerdings in jedem Fall: wenn dein Vierbeiner eines oder mehrere Anzeichen zeigt, lasse ihn untersuchen.
Falls bei deinem Hund bereits ein Cauda Equina Compressions Syndrom diagnostiziert wurde, findest du hier eine geniale Übung für deinen Vierbeiner.
Kanntest oder hattest du schon einmal einen Hund mit einem Cauda Equina Compressions Syndrom? Wie sind deine Erfahrungen mit der Erkrankung? Das interessiert mich sehr, bitte hinterlasse mir einen Kommentar.
Alles Liebe, deine Tina