Bandscheibenvorfall beim Hund – was bedeutet das für deinen Vierbeiner?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Bandscheibenvorfall beim Hund
- 2. Was ist eine Bandscheibe und welche Funktion hat sie?
- 3. Wie entsteht ein Bandscheibenvorfall?
- 3.1 Die Kompression spielt eine große Rolle
- 3.2 Ursachen für einen Bandscheibenvorfall
- 3.3 Was kann ihn noch verursachen?
- 3.4 Die Folgen
- 4. Was sind die Symptome?
- 5. Der Hund ist in einem Teufelskreis:
- 6. Wie wird der Bandscheibenvorfall diagnostiziert?
- 7. Wie kann man einen Bandscheibenvorfall behandeln?
- 7.5 Hilft Physiotherapie und was bringt sie?
- 8. Verhaltenstipps beim Bandscheibenvorfall
- 9. FAQ zu Bandscheibenvorfall beim Hund
- 1. Bandscheibenvorfall beim Hund
- 2. Was ist eine Bandscheibe und welche Funktion hat sie?
- 3. Wie entsteht ein Bandscheibenvorfall?
- 3.1 Die Kompression spielt eine große Rolle
- 3.2 Ursachen für einen Bandscheibenvorfall
- 3.3 Was kann ihn noch verursachen?
- 3.4 Die Folgen
- 4. Was sind die Symptome?
- 5. Der Hund ist in einem Teufelskreis:
- 6. Wie wird der Bandscheibenvorfall diagnostiziert?
- 7. Wie kann man einen Bandscheibenvorfall behandeln?
- 7.5 Hilft Physiotherapie und was bringt sie?
- 8. Verhaltenstipps beim Bandscheibenvorfall
- 9. FAQ zu Bandscheibenvorfall beim Hund
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Bandscheibenvorfall beim Hund
Der Bandscheibenvorfall ist eine häufige Erkrankung der Wirbelsäule beim Hund. Mehr als ¾ der Vorfälle betreffen die Brust- oder Lendenwirbelsäule. Weniger als ein Viertel betreffen die Halswirbelsäule. Theoretisch kann jede Bandscheibe vom ersten Halswirbel bis zum Kreuzbein betroffen sein.
Was ist eine Bandscheibe und welche Funktion hat sie?
Bandscheiben sitzen zwischen den einzelnen Wirbeln. Sie besteht aus einem Faserring und einem Gallertkern. Sie liegt zwischen zwei Wirbeln. Dabei funktioniert sie wie ein Stoßdämpfer zwischen den einzelnen Wirbeln. Gleichzeitig ermöglicht sie eine Bewegung der einzelnen Wirbelkörper untereinander.
Wie entsteht ein Bandscheibenvorfall?
Wenn eine Bandscheibe porös, brüchig und trocken wird, ist die Elastizität gemindert. Die wichtige Funktion als Stoßdämpfer lässt nach. Das veränderte Material fällt in den Wirbelkanal vor. Es drückt auf das Rückenmark und die Nerven. Das bedeutet die Funktion der Nerven wird gestört. In der Folge kommt es je nach Ausmaß zu unterschiedlich starken neurologischen Störungen. Auch Lähmungen sind möglich. Ein Bandscheibenvorfall ist meist akut.
Die Kompression spielt eine große Rolle
Wie ausgeprägt die Anzeichen sind, hängt vom Tempo ab, mit der die Bandscheibe vorfällt. Ein weiterer Faktor ist die Dauer des Drucks auf das Rückenmarks. Bei einer Vorwölbung ist dies ein langsamer Prozess. Er geht eher schleichend von statten. Also erhöht sich der Druck auf das Rückenmark langsam. Auch die Symptome verstärken sich langsam. Die Vorwölbung sorgt für Schmerzen, einen ataktischen Gang und Lähmungen. Die Dauer der Gesundung ist von Ausmaß und Dauer der Kompression abhängig.
Ursachen für einen Bandscheibenvorfall
Es verschiedene Ursachen. Zum einen tritt ein Bandscheibenvorfall oft bei rassebedingt vorbelasteten Hunden auf. Bei Hunden mit einer genetischen Vorbelastung tritt er meist zwischen dem 4-6 Lebensjahr auf (Typ I Degeneration). Betroffene Rassen sind z.B. Dackel, französische Bulldogge, Beagle und Pudel. Auch Basset, Schäferhund, Pekinese und Cocker Spaniel gehören dazu.
Was kann ihn noch verursachen?
Auch ein schwaches Bindegewebe, Überlastung und Fehlbelastung (Dienst- und Sporthunde) und Übergewicht können Vorfälle begünstigen. Bei älteren Hunden sind die Bandscheiben häufig weniger elastisch und werden porös. Auch eine Vorwölbung des Gallertkerns der Bandscheibe, der dann den Faserring rausdrückt, ist möglich. Er wird bei Hunden eher selten durch einen Unfall ausgelöst.
Die Folgen
Es kann zu weiteren Vorfällen vor und hinter den betroffenen Wirbeln kommen. Für den Rückgang der Symptome und die Gesundung ist es wichtig, dass dein Hund sehr schnell behandelt wird. Das heisst, bei einem akuten Vorfall soll die Behandlung innerhalb der ersten 24 Stunden erfolgen. So gibt es die besten Chancen auf eine vollständige Genesung.
Was sind die Symptome?
Die Anzeichen sind sehr vielfältig. Je nach Schwere kann es zum Einknicken der Hinterläufe und Gleichgewichtsproblemen kommen. Auch neurologische Probleme, bis hin zu Lähmung der Hinterbeine sind möglich. Bei einem Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule ist eine Lähmung aller vier Gliedmaßen möglich. Viele Hunde zeigen bevor es zu einem akuten Vorfall kommt einen steifen und aufgezogenen Rücken. So wie bei einem Katzenbuckel. Sie reagieren im betroffenen Bereich empfindlich auf Berührung. Häufig kann man eine Erwärmung spüren. Die Hunde haben starke Rückenschmerzen. Die Rückenmuskulatur verspannt sehr stark.
Der Hund ist in einem Teufelskreis:
Er leidet unter Schmerzen durch die vorgefallene Bandscheibe. Das führt zu einer Schonhaltung und Verspannung der Rückenmuskulatur. Dies erhöht wiederum den Druck auf die Bandscheibe. Sie schmerzt in der Folge stärker. In dieser Situation kommt es zu Einschränkungen in der Bewegung. Der Vierbeiner mag sich nicht mehr bewegen. Viele Hunde vermeiden Dinge wie Treppensteigen und ins Auto springen. Weitere Zeichen sind Pfotenschleifen, Schwierigkeiten beim Absetzen von Kot und Urin. Auch Inkontinenz ist möglich.
Wie wird der Bandscheibenvorfall diagnostiziert?
Die Symptome sind meist sehr eindeutig. Seitens des Tierarztes sollte eine neurologische Untersuchung erfolgen. Bildgebende Verfahren wie die CT- und MRT machen den Vorfall sichtbar und sichern die Diagnose ab. Gerade bei einer Operation ist das unverzichtbar.
Wie kann man einen Bandscheibenvorfall behandeln?
Das Ausmaß der neurologischen Probleme bestimmt die Therapie. Wenn der Hund nicht mehr selbstständig stehen kann und eine komplette Lähmung vorliegt, wird in der Literatur zur OP geraten. Ziel des operativen Eingriffs ist, den Druck vom Rückenmarks zu nehmen. Das passiert durch das Entfernen des vorgefallenen Materials. Leidet der Hund unter einem reinen Schmerzsyndrom und Problemen bei der Koordination, wird er meist zunächst konservativ behandelt. Das bedeutet, er wird mit Schmerzmitteln und entzündungshemmenden Medikamenten versorgt. Er muss absolut ruhig gehalten werden. Berücksichtige bei der Wahl der Therapie immer das Alter und den allgemeine Gesundheitsstatus (Narkoserisiko).
Hilft Physiotherapie und was bringt sie?
In beiden Fällen empfehle ich dir umgehend mit der Physiotherapie zu beginnen. Denn Ziel ist es Schmerzen zu lindern und überlastete Bereiche zu entspannen. Muskulatur und Beweglichkeit sollen erhalten und trainiert werden. Die Nervenweiterleitung wird geschult. So werden neurologischen Störungen entgegengewirkt. Es ist wichtig die Koordination und das Körpergefühl deines Hundes zu trainieren. Ebenso ist ein gesunder Bewegungsablauf wichtig.
Verhaltenstipps beim Bandscheibenvorfall
In den ersten 4-6 Wochen ist strikter Leinenzwang angesagt. Die Bewegung und Belastung soll dem Krankheitszustand angepasst sein. Ganz wichtig sind sehr kurze Bewegungseinheiten über den Tag. Lange Spaziergänge, ruckartige Bewegungen und enge Wendungen sind tabu. Auch Springen, Treppensteigen und kurze Stopps solltest du vermeiden. Verhindere unbedingt das Aufreiten anderer Hunde. Genauso wie das Tätscheln und Klopfen auf dem Rücken durch den Menschen. Bei einem Vorfall in der Halswirbelsäule sollte dein Hund ein Geschirr tragen. Bei übergewichtigen Hunden ist eine Gewichtsabnahme sehr wichtig. Schütze bei nasskaltem Wetter den Rücken deines Hundes mit einem Mantel. Für sportlich geführte Hunde gilt: Leistungssport ist tabu. Denn die Gefahr eines weiteren Bandscheibenvorfalls ist gegeben. Daher empfehle ich rücken- und gelenkschonende Sportarten.
Damit du deinen Hund bei einem Bandscheibenvorfall unterstützen kannst, zeige ich dir in meinem nächsten Blogartikel zwei effektive und leicht umzusetzende Physio Übungen zum Nachmachen.
Alles Liebe, Deine Martina
FAQ zu Bandscheibenvorfall beim Hund
Was ist ein Bandscheibenvorfall beim Hund?
Ein Bandscheibenvorfall ist eine häufige Erkrankung der Wirbelsäule. Dabei tritt verändertes Bandscheibenmaterial in den Wirbelkanal vor und drückt auf das Rückenmark oder die Nerven. Über 75 % der Vorfälle betreffen die Brust- oder Lendenwirbelsäule, seltener die Halswirbelsäule.
Was passiert bei einem Bandscheibenvorfall genau?
Die Bandscheibe verliert an Elastizität, wird brüchig und kann ihre Stoßdämpferfunktion nicht mehr erfüllen. Der Gallertkern oder Teile der Bandscheibe drücken in den Wirbelkanal und stören die Nervenfunktion. Je nach Stärke des Drucks kommt es zu Schmerzen, neurologischen Ausfällen oder sogar Lähmungen.
Welche Hunde sind besonders gefährdet?
Vor allem genetisch vorbelastete Rassen wie Dackel, Französische Bulldogge, Beagle, Pudel, Cocker Spaniel, Schäferhund oder Basset. Bei ihnen tritt der Vorfall oft zwischen dem 4.–6. Lebensjahr auf. Auch ältere Hunde, übergewichtige Hunde und Hunde mit hoher körperlicher Belastung sind gefährdet.
Wodurch entsteht ein Bandscheibenvorfall?
Häufig entsteht er nicht durch ein Unfallereignis, sondern durch degenerative Veränderungen der Bandscheiben. Schwaches Bindegewebe, Fehlbelastung, Übergewicht oder wiederholte Überlastung spielen eine große Rolle. Ein akutes Ereignis ist meist nur der Auslöser – nicht die Ursache.
Was sind die Symptome?
Die Symptome hängen vom Schweregrad ab. Mögliche Anzeichen sind Rückenschmerzen, steifer Rücken, Berührungsempfindlichkeit, warmes Gewebe, unsicherer / ataktischer Gang, Einknicken der Hinterläufe, Lähmungen, Pfotenschleifen, Probleme beim Kot- und Urinabsatz bis hin zur Inkontinenz. Bei Vorfällen in der Halswirbelsäule können alle vier Gliedmaßen betroffen sein.
Warum geraten Hunde bei einem Bandscheibenvorfall in einen Teufelskreis?
Schmerzen → Schonhaltung → Muskelverspannung → mehr Druck auf die Bandscheibe → stärkere Schmerzen. Dadurch sinkt die Bewegungsbereitschaft und die Symptome verschlimmern sich weiter.
Wie wird ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert?
Der Tierarzt führt zunächst eine klinische und neurologische Untersuchung durch. Mit CT oder MRT kann der Bandscheibenvorfall sichtbar gemacht werden – besonders wichtig, wenn operiert werden soll, da nur so die genaue Position und der Schweregrad erkennbar sind.
Wie wird ein Bandscheibenvorfall beim Hund behandelt?
Je nach Schweregrad entweder konservativ (Schmerz- und Entzündungshemmung, strikte Ruhe, gezielte Physio) oder operativ (Druckentlastung des Rückenmarks durch Entfernen des Materials). Eine Operation wird vor allem empfohlen, wenn der Hund nicht mehr stehen kann oder gelähmt ist.
Welche Rolle spielt Physiotherapie?
Physiotherapie ist in beiden Fällen (OP & konservativ) entscheidend. Sie lindert Schmerzen, löst Muskelverspannungen, trainiert Beweglichkeit, Koordination und Nervenfunktion, beugt Folgeschäden vor und hilft dem Hund, wieder Vertrauen in den Bewegungsablauf zu gewinnen.
Hallo, ich bin Martina
Hundephysio-, Phyto- und Mykotherapeutin und Buchautorin.
Die Hundephysiotherapie ist nun schon seit vielen Jahren meine Leidenschaft und ich durfte schon vielen Hunden zu mehr schmerzfreier Mobilität verhelfen.
Mein Leitsatz ist „Bewegung ist Leben“.
Auf diesem Blog teile ich mein Wissen rund um die Hundegesundheit mit dir.
Sämtliche Artikel, die du hier auf meiner Seite lesen kannst, sind von mir selbst geschrieben und fundiert recherchiert worden.
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