Operation beim Hund vermeiden mit Hundephysiotherapie – geht das?

Operation beim Hund vermeiden mit Hundephysiotherapie – geht das?

Generell ist eine Operation bei einem Hund immer ein Eingriff, der mehr oder weniger invasiv ist und mit verschiedenen Risiken verbunden ist. Stichwort Narkoserisiko. Nicht immer lässt sich bei Erkrankungen des Bewegungsapparates eine Operation vermeiden. Bei vielen Erkrankungen gibt es allerdings die Möglichkeit, mit physiotherapeutischen Maßnahmen eine Operation zu vermeiden.

Selbst wenn eine Operation nicht immer vermeidbar ist, so kann man sie jedoch oftmals verzögern, z.B. bis der Hund gesundheitlich stabiler ist. Operation vermeiden Hund

Bei welchen Erkrankungen des Bewegungsapparates besteht die Möglichkeit, Operationen zu verhindern oder zu verzögern?

Es gibt viele verschiedene Erkrankungen, bei denen eine hundephysiotherapeutische Behandlung einen operativen Eingriff verhindern kann. Beispiele hierfür sind:

Hüftdysplasie Operation vermeiden Hund

Bei einer Hüftdysplasie kann eine Operation sehr häufig vermieden werden. Auch wenn im Hüftgelenk im Verlaufe der Zeit immer eine Arthrose entsteht, kann diese verzögert und aufgehalten werden. Mit physiotherapeutischen Maßnahmen kann die Gelenkbeweglichkeit gefördert und erhalten werden und eine starke Muskulatur aufgebaut werden, um das Hüftgelenk zu stärken.

Arthrose

Auch bei einer Gelenkarthrose kann eine Operation in den meisten Fällen vermieden werden. Wie bei der Hüftdysplasie auch, gilt es mit physiotherapeutischen Maßnahmen, das Voranschreiten der Arthrose zu verzögern, Beweglichkeit zu erhalten/zu fördern, Schmerzen zu lindern und eine starke Muskulatur zu schaffen.

Patellaluxation Operation vermeiden Hund

Bei der Patellaluxation springt die Kniescheibe immer wieder aus der Rollfurche, was für den Hund schmerzhaft ist und das Gelenk dauerhaft schädigt. Mit Hundephysiotherapie kann eine starke Muskulatur trainiert werden, die dem Gelenk mehr Stabilität gibt.

Bandscheibenvorfall

Bei Bandscheibenvorfällen kann eine konservative Behandlung mittels Medikamenten und Physiotherapie sehr erfolgreich sein, wenn es sich nicht um einen akuten Bandscheibenvorfall handelt. Vielfach kann eine Operation so vermieden werden.

Kreuzbandriss

Auch ein Kreuzbandriss muss nicht immer operiert werden. Mittlerweile wird bei vielen Hundepatienten der Kreuzbandriss konservativ behandelt, also auf eine Operation verzichtet. Mittels physiotherapeutischer Behandlung kann das Kniegelenk stabilisiert werden und das Gelenk in seinem Heilungsprozess unterstützt werden. Auch eine gute Muskulatur gibt Halt und stützt das Gelenk.

Anhand welcher Faktoren wird entschieden, ob eine Operation vermieden werden kann?

Grundsätzlich ist es von verschiedenen Faktoren abhängig, ob eine Operation vermieden werden kann. Dazu gehört, die Ausprägung der Symptome, das Schmerzgeschehen und die Art und Ausprägung der Erkrankung. Die verschiedenen Optionen sollten immer mit dem behandelnden Hundephysiotherapeuten und Tierarzt besprochen werden. Operation vermeiden Hund

Wie oft muss der Hund zur Physiotherapie?

Hier kann man keine Pauschale Aussage machen. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass eine einmalige Behandlung nicht ausreichend ist. Eine hundephysiotherapeutische Behandlung ist ein Prozess, der in seinem Verlauf auch immer wieder auf die Bedürfnisse und die Entwicklung des Hundes angepasst werden muss. Während die Behandlungen zu Beginn meist in kürzeren Abständen notwendig sind, können die Intervalle mit der Zeit meist verlängert werden. Operation vermeiden Hund

Wertvoll ist auch, wenn die Hundehalter sich aktiv einbringen und die gesundheitliche Entwicklung des Hundes mit verschiedenen Hausaufgabenübungen, wie aktive Bewegungsübungen, Massage etc. unterstützen.

Alles Liebe, deine Tina

Patellaluxation – Diese 9 wichtigen Symptome solltest du kennen!

Patellaluxation – Diese 9 wichtigen Symptome solltest du kennen!

Die Patellaluxation ist eine der häufigsten Erkrankungen des Bewegungsapparates beim Hund. Doch ebenso häufig wird sie vom Hundebesitzer „übersehen“, bzw. die typischen Symptome als „Tick“ des Hundes abgetan. Daher bleibt auch häufig die Behandlung auf der Strecke. Dabei ist das Herausspringen der Kniescheibe für betroffene Hunde schmerzhaft und das Kniegelenk wird dauerhaft geschädigt. Es entsteht unweigerlich Arthrose im Gelenk.

Das sind die typischen Symptome einer Patellaluxation

Eine Patellaluxation ist meist leicht zu erkennen: Das wohl häufigste Symptom ist das klassische Schütteln und Hochhalten des Hinterbeins beim Laufen. Es wird  gern als „Tick“ des Hundes fehlinterpretiert wird, weil er es meist vom Junghundalter an zeigt. Du hast es sicher auch schon gesehen. Gerade bei kleinen Hunden. Denn besonders sie  laufen vor dir her und schütteln immer wieder das Hinterbeinchen oder laufen dreibeinig.

Doch es gibt noch mehr Anzeichen für eine Patellaluxation. Und weil ich möchte, das weniger Hunde viele Jahre lang mit einer nicht erkannten Erkrankung durch Leben laufen, verrate ich dir alles, was du wissen musst. Denn eine Patellaluxation kann mittlerweile sehr gut behandelt werden.

  • Hüpfen auf 3 Beinen
  • Lahmheit
  • Schmerzen
  • Krepitationsgeräusche (Knirschen)
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Schwellung und Erwärmung des Knies
  • Verlust der Muskulatur am Bein
  • erste Symptome treten meist schon in den ersten 4 Lebensmonaten auf

Was passiert bei der Luxation der Kniescheibe?

Bei einer Patellaluxation rutscht die Kniescheibe bei Bewegung entweder seitlich oder zur Mitte aus der Gleitrinne. Dies kann passieren, weil die Rollfurche nicht tief genug ausgeprägt ist oder aber die Kniescheibe zu klein oder zu groß ist und dadurch nicht richtig in die Führung passt. Zusätzlich können bindegewebige Strukturen wie Bänder, Sehnen und die Gelenkkapsel geschwächt sein und zu wenig Halt bieten.

In einem 3/4 der Fälle rutscht die Kniescheibe dann medial, also zur Mitte hin. Das passiert in der Regel bei kleinen Hunden. Bei einem Viertel rutscht sie nach außen, also lateral. Davon sind vorwiegend große Hunde betroffen.

Die Patellaluxation wird in 4 verschiedene Schweregrade eingeteilt:

Grad I: Die Kniescheibe springt raus. Sie springt sofort zurück in die normale Position zurück und der Hund hüpft kurz auf drei Beinen. Eine operative Behandlung ist in der Regel nicht notwendig.

Grad II: Die Knieschreibe springt raus und bleibt luxiert, bis der Hund sein Bein streckt. Der Hund hinkt mal mehr, mal weniger, es gibt lahmheitsfreie Phasen. Wenn er lahmt, hält er das Knie leicht gebeugt und belastet kaum. Ab Grad II ist meist eine OP notwendig, um Arthrose zu vermeiden.

Grad III: Die Kniescheibe ist meistens rausgesprungen, kann zurückverlagert werden, springt aber in der Regel sofort wieder heraus. Die betroffenen Hunde zeigen unterschiedliche Lahmheiten, vom gelegentlichen Hüpfen bis zum dauerhaften Laufen auf 3 Beinen.

Grad IV: Die Kniescheibe ist ständig ausgerenkt und kann auch nicht eingerenkt werden, das Bein wird dauerhaft gebeugt gehalten und der Hund kann das Bein nicht strecken.

Zeit dein Hund eines oder mehrere der genannten Symptome? Dann empfehle ich dir, ihn auf jeden Fall von einem Tierarzt untersuchen zu lassen und der Ursache auf den Grund zu gehen.

Alles Liebe, deine Tina

 

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