von Tina | Dez 21, 2021 | Fitness, Hundefitness, Neurologische Erkrankung, Physio-Training, Senior, Training, Übungen
Zwar sind unseren Hunden von Beginn an eine gewissen Mobilität und motorische Fähigkeiten gegeben und schnell beginnen sie, sich auf ihren vier Pfoten fortzubewegen und ihre Welt zu erkunden. Doch ihnen ist nicht automatisch mit auf den Weg gegeben, dass sie sich koordiniert bewegen können. Das ist für uns Menschen auch ziemlich offensichtlich, denn wenn man Welpen die Bewegungen eines Welpen betrachtet, sieht man auf den ersten Blick, wie tapsig und manchmal unbeholfen er sich fortbewegt. Das eine oder andere Mal kommt es zu Stolperern insbesondere, wenn sie auf ungewohnte, Terrain unterwegs sind. Koordination beim Hund
Das bedeutet: Hunde müssen Bewegungen und Koordination erst lernen Koordination beim Hund
Der Hundekörper ist bei der Geburt mit einer „Basisausstattung“ versehen. Das bedeutet, dass das Nervensystem zwar grundsätzlich programmiert ist, um verschiedene Bewegungen auszuführen. Doch erst durch Übung ergeben sich daraus physiologische und funktionierende Bewegungsabläufe.
Worum geht es beim Erlernen von Bewegungen?
Grundsätzlich geht es darum, Muskulatur so gezielt einzusetzen, dass eine reibungslose Abfolge von Gelenkbewegungen entsteht. Dies nennt man dann koordinierte Bewegungen. Besonders zu Beginn ist dies sehr anstrengend und schwierig. Das kennst du sicher selbst, wenn du eine neue Bewegung z.B. beim Sport erlernen musst. Zunächst fällt dies sehr schwer und du musst dich stark konzentrieren. Doch mit etwas Praxis fällt es dir leichter und irgendwann sind die Bewegungen so abgespeichert, dass sie wie automatisch passieren und du gar nicht mehr wirklich darüber nachdenken musst. Koordination beim Hund
Der Körper verbraucht beim Erlernen einer Bewegung übrigens deutlich mehr Energie, als wenn er diese bereits häufiger durchgeführt hat. Zugleich werden die Bewegungen über das regelmäßige trainieren eben dieser auch präziser und effizienter.
Warum haben manche Hunde eine schlechte Koordination? Koordination beim Hund
Du hast sicher selbst schon häufiger gesehen, dass es Hunde gibt, die sich extrem sicher und mit einer sehr guten Koordination bewegen. Auch neue Bewegungsabläufe haben sie schnell drauf. Dann gibt es wiederum Hunde, die auch im Erwachsenenalter eher ungelenk sind und große Schwierigkeiten haben, sich auf neue Bewegungen einzulassen. Ursache kann hier z.B. sein, dass im Welpen- und Junghundalter die Koordination nicht ausreichend gefördert und trainiert wurde. Doch auch Erkrankungen des Bewegungsapparates können Störungen in der Koordination nach sich ziehen. Zudem ist es so, dass mit fortschreitendem Alter die Nervenfunktion etwas nachlassen kann.
Das Gute ist: Die Koordination, das Körpergefühl und Balance kann man ein Hundeleben lang trainieren
Koordination ist tatsächlich etwas, was sich in jedem Alter verbessern läßt. Wenn man bemerkt, dass ein Hund Probleme hat, sich mit gut koordinierten Bewegungen fortzubewegen, sollte man in jedem Fall eine Verbesserung der Koordination fördern. Eine schlechte Koordination zieht nämlich in aller Regel unphysiologische Bewegungsabläufe, eine ungleichmäßige Bemuskelung und Verspannungen und eine eventuell nicht optimale Gelenkbeweglichkeit nach sich, die später Arthrose entstehen läßt.
Wie kann man die Koordination fördern?
Hierzu nutzt man Übungen aus dem aktiven Bewegungstraining, die sehr sanft und nachhaltig koordinierte Bewegungsabläufe schulen. Hierbei geht es im ersten Schritt gar nicht um komplexe Übungen und Bewegungen. Vielmehr ist es sinnvoll, sich zunächst auf Basisbewegungen des Hundes zu konzentrieren. Dazu gehören Dinge wie, sich korrekt hinzusetzen, sich sauber hinzulegen, eine korrekte Stehposition einzunehmen und sich im Schritt präzise zu bewegen. Koordination beim Hund
Zusätzlich können z.B. Übungen wie Cavaletti Training und das Laufen über einen Hindernisparcours sinnvoll sein. Das Portfolio an Übungen ist riesig. Bei der Auswahl der Übungen sollte man sich allerdings immer am jeweiligen Hund orientieren und immer mit leichten Übungen beginnen, bevor man komplexere Bewegungsabläufe trainiert. Nur wenn die Basis stimmt, können auch kompliziertere Übungen korrekt absolviert werden. Wenn man sich entscheidet im Verlauf des Trainings flexible Untergründe hinzuzunehmen, dann sollte man immer von festeren Untergründen zu weicheren Untergründen gehen und nicht mit sehr nachgiebigen Untergründen beginnen. K
Dein Hund hat eine schlechte Koordination und du möchtest unbedingt gezielt etwas dafür tun, dass er sich sicherer bewegt? Dann lege ich dir meinen Balancefit Online Kurs ans Herz! Hier lernst du, wie du die Balance, Koordination und das Körpergefühl deinen Hund mit aktivem Bewegungstraining selbst unterstützt – für einen Vierbeiner, der fit und sicher im Leben steht.
Koordination beim Hund
Alles Liebe, deine Tina
von Tina | Apr 13, 2021 | Fitness, Physio-Training, Training, Übungen
Wenn ein junger Hund einzieht, erfreut man sich als Hundehalter an seinen tapsigen und oftmals unbeholfenen Bewegungen, wenn er Schritt für Schritt die Welt erkundet. Es ist einfach zu niedlich anzuschauen. Doch insbesondere im ersten Lebensjahr eines Junghundes werden die Weichen für die Bewegungsabläufe des Hundes gestellt. Als Hundehalter kann man in dieser Lebensphase des Hundes viel tun, damit er sich auch später sicher durchs Leben bewegt. Bewegungstraining beim Junghund
So lassen sich gesunde Bewegungsabläufe und ein gutes Körpergefühl bereits in den ersten Lebensmonaten trainieren. Es empfiehlt sich hier besonders spielerisch mit dem Junghund zu trainieren und seinen Hund während des Wachstums in der Entwicklung seiner Bewegungen zu begleiten.
Was bedeutet Körpergefühl? Bewegungstraining beim Junghund
Körpergefühl ist das Gefühl, das der Mensch, aber auch der Hund in Bezug auf seinen Körper hat. Es meint das Gefühl, wie man seinen Körper bewegen kann aber auch die Eigenwahrnehmung über Lage und Position des Körpers im Raum. Das nennt man auch Propriozeption.
Warum ist ein gutes Körpergefühl wichtig?
Ein gutes Gefühl für den eigenen Körper hat auch für unsere Hunde viele entscheidende Vorteile. Zum einen ermöglicht es, dass sich der Hund sicher bewegen kann. Zudem kann er sich schneller bewegen, bzw. schneller und sicherer reagieren. Hinzu kommt, dass das Verletzungsrisiko deutlich gemindert ist. Somit ist es sowohl im Alltag sehr hilfreich, aber auch, wenn man mit dem jungen Hund plant, sportlich aktiv zu sein. Ein gutes Körpergefühl kann man mit einigen einfachen Übungen unterstützen und fördern. Schon im Welpen- und Junghundalter positiv auf die Eigenwahrnehmung des Köpers seines Hundes einzuwirken, hat den Vorteil, dass sich schon in den ersten Lebensmonaten sichere Bewegungsabläufe im Gehirn verfestigen.
Daher stelle ich dir im Folgenden 2 aktive Übungen vor, mit denen du spielerisch ein gutes Körpergefühl eines Welpen oder Junghundes trainieren kannst. Bewegungstraining beim Junghund
Das gibt es beim Training mit dem Junghund zu beachten
Junge Hunde sind oft übermotiviert und die Konzentrationsphasen sind kurz. Wichtig ist daher, dass du beim Training mit deinem Hund Ruhe bewahrst und dich geduldig zeigst. Zudem sollten die Trainingseinheiten immer kurz sein. Wenn du spürst, dass dein Hund sich nicht mehr konzentrieren kann, beende das Training. Beim Einstieg in das Bewegungstraining geht es nicht darum, dass Übungen möglichst komplex sind. Einfache, spielerische Bewegungen haben bereits einen großen Effekt. Jetzt ist es wichtig, die Basis für gesunde Bewegungen zu schaffen. Stelle deinen Hund daher immer vor lösbare Aufgaben.
Bitte achte auch darauf, dass dein Hund während der Übungen sicher und rutschfest steht.
2 aktive Übungen, die ein gutes Körpergefühl bei deinem Junghund unterstützen
Balance Training auf der Decke B

Balance Training Decke
Trainierte Körperbereiche – Gesamter Körper
Wirkung
Das Balance Training fördert gezielt die Koordination, das Gleichgewicht und ein gutes Körpergefühl deines Hundes. Zugleich wird mit der Übung das Vertrauen in seinen Körper und die gesamte Muskulatur gestärkt.
Equipment
Decke oder großes Handtuch
So geht´s
Für die Übung nimmst du dir ein größeres Handtuch oder eine Decke – je nach Größe deines Hundes. Dein Hund soll sich dann etwa mittig auf diese Decke stellen. Nun beginnst du leicht und langsam an unterschiedlichen Ecken der Decke oder des Handtuchs leicht zu ziehen. Dein Hund muss so den Belastungsschwerpunkt von einem Lauf auf den anderen geben und sich ausbalancieren. Zusätzlich nimmt er so seinen Körper gesamthaft wahr. Die Übung ist für deinen Hund anstrengender, als es auf den ersten Blick aussehen mag. Starte mit einer Einheit von 20-30 Sekunden und steigere die Einheiten dann langsam.
Doggy Twist – um die eigene Achse drehen B

Doggy Twist
ewegungstraining beim Junghund
Trainierte Körperbereiche – Rückenmuskulatur
Wirkung
Der Doggy Twist ist ein intensives aktives Stretching der Rückenmuskulatur. Zusätzlich werden Balance und Koordination des gesamten Körpers, sowie gleichmäßige Belastung beider Körperseiten gefördert.
Wann nicht
Instabilität der Wirbelsäule
Ausführung
Dein Hund befindet sich in der Grundposition Steh und du stehst vor ihm, mit Blick zueinander. Halte zunächst ein Leckerli in der Hand und bewege es vor der Nase deines Hundes in einer Rechtsdrehung von dir weg. Dein Hund wird deiner Handbewegung folgen und sich so um die eigene Achse drehen. Hat er sich vollständig gedreht, gibst du ihm das Leckerli. Nun führst du selbiges gegen den Uhrzeigersinn durch, indem du einen Keks in die Hand nimmst und ihn vor der Nase deines Hundes in einer Linksdrehung wegbewegst, so dass er eine Drehung um die eigene Achse in die andere Richtung durchführt. Ist er wieder in der Ausgangsposition angekommen, belohnst du ihn wieder. Gönne ihm zwischen den Wiederholungen kurze Pausen, damit ihm nicht schwindelig wird. Wenn dein Hund die Übung verstanden hat, kannst du die Drehung nach links oder rechts mit einem Wortsignal verbinden.
Übrigens: Es ist nicht außergewöhnlich, wenn du feststellst, dass die Drehung deinem Hund in eine der beiden Richtungen leichter fällt. Auch Hunde haben eine Schokoladenseite. Über das kontinuierliche Training kannst du die schwächere Seite allerdings stärken.
Du möchtest mehr über das Bewegungstraining beim Junghund erfahren? Dann empfehle ich dir meinen Basisfit Junghund Kurs. Damit schaffst du die perfekte Basis für gesunde Bewegungen und einen gesunden Bewegungsapparat bei deinem jungen Hund!
Alles Liebe, deine Tina