von Doggy | Jan 18, 2022 | Arthrose, Fitness, Gelenkerkrankungen, Hundefitness, Muskelverletzungen, Senior, Sporthund, Training, Übungen
Hunde müssen ausgepowert werden – also so richtig, oder? Es ist in den letzten Jahren ein großer Trend, dass Hunde regelmäßig „ausgepowert“ werden (müssen). Nur wenn der Hund völlig platt in seinem Bettchen liegt und möglichst auch am nächsten Tag die Aktivität noch in den Knochen spürt, ist das Ziel erreicht. Hund auspowern
Glaubst du nicht? Ist aber so. Ein normaler Spaziergang ist viel zu langweilig. Einmal die Wochen Mantrailing oder Sport? Nicht genug. Der Hund muss so oft wie möglich richtig fertig sein.
Versteh mich bitte nicht falsch. Hunde dürfen aktiv sein, sie dürfen spielen, Sport machen und rennen und nach der Aktivität auch müde und zufrieden in ihrem Bett liegen. So geht es uns ja nach dem Sport oder einem spannenden Ausflug auch. Man ist angenehm ermüdet von der Aktivität und den Eindrücken. Aber es ist die Aufgabe von uns Hundehaltern, ein gesundes Mittelmaß zu finden. Denn unsere Hunde haben kein Vernunftsdenken. Allzuoft sehe ich Hundehalter, die ihren Hund alleine durch Bällchenspiele so platt machen, dass diese völlig fertig mit wahnsinnigem Blick am Boden liegen. Geht es dem Hund gut damit? Nein.
Was passiert, wenn man den Hund einfach sinnlos auspowert?
Der Hund ist überlastet. Geistig – er ist völlig drüber – aber auch körperlich. Bewegungen sind oftmals einseitig, mit häufigen Wiederholungen. Oder sie sind einfach über eine sehr lange zeitliche Periode und der Hund ist durch die Dauer der Belastung überlastet.
Was passiert im Hundekörper? Hund auspowern
Zumeist treten die Folgen der Überlastung nicht zeitnah auf. Klar, nach der Überanstrengung und oft auch am Tag danach ist der Hund ziemlich müde und hat wahrscheinlich auch einen dicken Muskelkater. Doch wenn es regelmäßig zu diesen Überlastungen kommt, entstehen Überlastungsschäden in Form von stark beanspruchten Gelenken, überbeanspruchter Muskulatur und einem stark belasteten kardiovaskulären System. Die Folge sind z.B. Gelenkverschleiß in Form von Arthrose. Der Hund altert besonders schnell.
Wie kann man es besser machen? Hund auspowern
Grundsätzlich gibt es keinen Grund, seinen Hund regelmäßig über seine Grenzen hinaus zu belasten. Körperliche Aktivität ist in Ordnung, aber bitte immer im gesunden Mittelmaß. Mal einen Ball werfen – meinetwegen. Wenn du meine Beiträge schon länger liest, weißt du, dass ich kein Freund von Bällchenwerfen bin und eher eine Alternative suchen würde. Hund auspowern
Wenn es um intensive Belastungen beim Sport geht, solltest du daran denken, den Hundekörper auf die Belastung vorzubereiten – Stichwort Warm Up beim Sport – und dir danach auch einen Moment für ein Cool Down nehmen. Spaziergänge und auch jede andere körperliche Belastung sollten immer dem aktuellen körperlichen Befinden deines Hundes angepasst sein. Wenn dein Hund z.B. schon älter ist und eigentlich gut eine Runde von 30 Minuten schafft, dann solltest du diese Grenze respektieren und ihn nicht stattdessen 45 Minuten bewegen. Das dein Hund auch bei normalen Spaziergängen sehr stark ermüdet, erkennst du z.B. daran, wenn er beginnt, hinterherzulaufen, immer wieder Pausen macht, sich hinsetzt oder hinlegt. Alleine durch die Überlastung durch zu lange Spaziergänge kommt es dazu, dass sich die Regenerationszeit des Körpers signifikant verlängert. Hund auspowern
Wie schaffst du es, für die Aktivität deines Hundes ein gesundes Mittelmaß zu finden?
Teile deine Gedanken gern in den Kommentaren mit mir!
Alles Liebe, deine Tina Hund auspowern
von Doggy | Jan 21, 2020 | Arthrose, Bandscheibenvorfall, Ellbogendysplasie, Fitness, Gelenkerkrankungen, Physio-Training, Senior, Spondylose, Training, Übungen
Nein, es geht hier nicht um Gehorsamstraining. Das Sitzen ist genau wie das Stehen eine normale Grundhaltung unserer Hunde. Doch wenn man sich umschaut sieht man, dass es vielen Hunden ausgesprochen schwer fällt, sich normal hinzusetzen, oder sauber zu stehen. Hund Sitz
Wir Menschen sind nicht besser Hund Sitz
Du kennst vielleicht auch diesen nervigen Satz deiner Eltern „Setz dich gerade hin, du sitzt schon wieder so krumm!“. Was uns als Kinder und Jugendliche so unsäglich genervt hat, war durchaus sinnvoll. Immer krumm zu sitzen manifestiert sich nämlich irgendwann in unseren Bewegungen. Und zwar als korrekt! Dabei ist es definitiv eine Fehlhaltung, mit einem krummen Rücken dazusitzen. Dauerhaft kann sie Gelenk- und Bandscheibenschädigungen nach sich ziehen. Auch die Muskulatur „passt“ sich dieser ständigen Haltung an. Doch zurück zum Hund.
Auch unsere Hunde sitzen „krumm“
Sicher hast du selbst schon Hunde gesehen, die wenn sie sich hinsetzen mit dem Po sofort auf die Seite rutschen. Auch ein sehr krummer Rücken oder abgewinkelte Hinterläufe sind keine Seltenheit. Das ist übrigens nicht niedlich oder ein Zeichen für Entspannung. Es ist eine Fehlhaltung. Hund Sitz
Diese Fehlhaltung hat auch Einfluss darauf, wie sich dein Hund bewegt
Wenn dein Hund nun aus dem Sitz, das er ganz bequem auf der einen Pobacke eingenommen hat, wieder aufstehen möchte, kann man sich vorstellen, dass dies nicht so passieren kann, wie der Körper das als gesunden Bewegungsablauf vorgesehen hat. Statt sich aus den Hinterläufen hochzustemmen und dafür die Muskulatur des unteren Rückens und der Hinterläufe zu nehmen, zieht der Hund sich über die Vorderläufe und seinen Schultergürtel nach oben.
Falsches Sitzen bleibt nicht folgenlos und schädigt den Hundekörper Hund Sitz
Das wiederum hat eine Überlastung der Muskulatur der Vorderläufe und in der Folge Verspannungen, Blockaden und möglicherweise auch Überlastungsschäden am Gelenkknorpel der Vorderläufe zur Folge. Die Muskulatur der Hinterläufe und des unteren Rückens werden schwächer. Auch in der Fortbewegung wird dein Hund mehr und mehr auf seine Vorderläufe setzen und die Hinterläufe laufen halt so mit. Hund Sitz
Steh Sitz Transfer als effektive Übung im Fitness- und Bewegungstraining für Hunde
Daher ist es wichtig, dass du mit deinem Hund Sitz nicht einfach nur als Kommando trainierst. Achte auch darauf, wie er sich hinsetzt und fördere gezielt ein sauberes Hinsetzen und Aufstehen. Hund Sitz
In meinen Online Kursen ist das Steh Sitz Training fester Bestandteil der Übungen. Für die meisten Hundehalter klingt die Übung langweilig, denn „Sitzen“ kann der Hund ja. Doch ein großer Teil der Hunde sitzt eben nicht sauber und normal und mit Hilfe der Übung kann man ihn dazu animieren, ganz bewusst an seiner „Haltung“ zu arbeiten. Übrigens stärkt so ein simpler Steh Sitz Transfer auch die Muskulatur der Hinterläufe und des unteren Rückens. Auch die Gelenkbeweglichkeit der kompletten Hinterläufe wird gefördert. Eine tolle Allroundübung, die man mit wenig Aufwand in den Alltag integrieren kann.
Wenn du Auffälligkeiten deines Hundes im Sitzen beobachtest, wie beispielsweise ein Abwinkeln des Hinterlaufes o.ä. macht es immer auch Sinn, einen Blick vom Tierarzt darauf werfen lassen. Möglicherweise wählt dein Hund diese Position als Schonhaltung aufgrund von Rücken-, Knie-, oder Hüftproblemen.