von Doggy | Mrz 17, 2020 | Fitness, Gelenkerkrankungen, Physio-Training, Senior, Sporthund, Training, Übungen
Viele Hunde haben erstaunlicherweise ein relativ schlechtes Körpergefühl und Körperbewusstsein. Für sie hört ihr Körper hinter dem Rumpf auf. Das führt unweigerlich dazu, dass die Läufe aber auch die Wirbelsäule ungleichmäßig belastet werden. Längerfristig beeinflusst das einen übermäßigen Gelenkverschleiß und somit Arthrose in den Gelenken.
Es ist also durchaus sinnvoll zum einen zu schauen, wie gleichmäßig dein Hund seine Läufe nutzt, wie seine Bewegungsabläufe sind und wie gut seine Koordination ist. Zeigen sich hier Defizite, kann man die Koordination, das Körpergefühl und gleichmäßige Bewegungsabläufe allerdings in jedem Alter und bei jedem Gesundheitszustand mit einfachen Übungen trainieren.
Mit einem guten Körpergefühl ist grundsätzlich das Verletzungsrisiko deines Hundes gemindert und zwar nicht nur im Sport, sondern bei jeder alltäglichen Bewegung. Nachfolgend stelle ich dir in diesem Artikel verschiedene Übungen vor, die du mit deinem Hund auch als Laie selbst durchführen kannst. Hierzu sind kein besonderes Equipment und auch keine Vorkenntnisse deinerseits oder deines Hundes notwendig. Körpergefühl Hund
Mit diesen 2 Übungen förderst du Körpergefühl und Koordination deines Hundes Körpergefühl Hund
1. Auf einer Decke ausbalancieren
Für diese Übung nimmst du dir ein größeres Handtuch oder eine Decke – je nach Größe deines Hundes. Dein Hund soll sich dann etwa mittig auf diese Decke stellen Nun beginnst du leicht und langsam an unterschiedlichen Ecken der Decke oder des Handtuchs leicht zu ziehen. Dein Hund muss so den Belastungsschwerpunkt von einem Lauf auf den anderen geben und sich ausbalancieren. Zusätzlich nimmt er so seinen Körper gesamthaft wahr. Die Übung ist für deinen Hund anstrengender, als es auf den ersten Blick aussehen mag. Starte mit einer Einheit von 20-30 Sekunden und steigere die Einheiten dann langsam.

Ausbalancieren auf einer Decke
2. In einem Behältnis wie Karton ausbalancieren Körpergefühl Hund
Hierfür benötigst du je nach Größe deines Hundes einen Karton oder ein anderes passenden Behältnis, in das dein Hund sich theoretisch mit allen vier Läufen hineinstellen kann. Zunächst sollte dieses Behältnis eine recht angenehme Größe habe, so dass dein Hund seine vier Läufe relativ einfach darin positionieren kann. Der Rand sollte leicht zu überwinden sein. Es geht primär um eine optische, räumliche Begrenzung. Der Boden des Behältnis sollte rutschfest sein, oder mit etwas rutschfestem ausgelegt sein. Motiviere deinen Hund dann, mit seinen Pfoten in das Behältnis einzusteigen. Bestätige deinen Hund jedes Mal positiv, wenn er seine Pfoten in das Behältnis setzt. Auch wenn es im ersten Schritt erst einmal eine Pfote ist.
Ziel ist es, dass er nach und nach alle vier Pfoten in das Behältnis setzt und komplett darin steht. Wenn dein Hund es bei dieser Größe des Behältnisses schafft, sollte er die Position für einen kurzen Moment halten (etwa 2-3 Sek.) Nun kannst du im nächsten Schritt zu einem kleineren Behältnis greifen und ihn motivieren, sich dort hineinzustellen. Je kleiner es wird, desto anspruchsvoller ist es für ihn. Je enger die Pfoten unter seinem Körper zusammenrücken, desto intensiver muss er sich ausbalancieren. Auch mit der Dauer, die er die Position hält, kannst du dann entsprechend variieren. Körpergefühl Hund
Das solltest du beim Training beachten
Erarbeite die Übungen immer langsam mit deinem Hund und gebe ihm die Möglichkeit, in seinem Tempo seinem Körper bewusst zu werden. Sei geduldig mit ihm. Beim aktiven Bewegungstraining ist der Weg das Ziel und gibt deinem Hund die Chance, sich mit seinem Körper und den Bewegungen aktiv auseinanderzusetzen. Es ist immer sinnvoll, die Übungseinheiten kurz zu halten und sich nach den körperlichen Voraussetzungen und der Konzentrationsfähig seines Hundes zu richten. Das er Spaß beim Training hat ist unverzichtbar. Achte bitte auch immer auf seine Sicherheit, dass bedeutet vor allem, dass er auf rutschfesten Untergründen steht. Falls du dir nicht sicher bei der Durchführung der Übungen bist, dann schreibe mir gern einfach eine Email und ich helfe dir weiter!
So hast du drei aktive Bewegungsübungen für eine bessere Koordination und Körpergefühl, die du mit deinem Hund sehr leicht und ohne besonderes Equipment Zuhause durchführen kannst.
Alle Liebe, deine Tina
von Doggy | Mai 28, 2019 | Arthrose, Ellbogendysplasie, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Pflege, Physio-Training, Senior, Spondylose, Training, Übungen
Gelenkprobleme beim Hund sind ein Thema, was fast jeden Hundehalter im Laufe eines Hundelebens trifft. Immer wieder fragen mich dann Hundehalter nach Tipps, wie sie ihren Hund bei Gelenkproblemen wieder fit bekommen und was für den Hund absolut tabu ist. Ich habe dir in diesem Artikel eine Reihe wichtiger Punkte zusammengestellt, wie du deinen Hund unterstützen kannst und was du am Besen vermeidest – bzw. was sinnvolle Alternativen sind.
Angepasste Bewegung – aber nicht komplett schonen
Wichtig ist, die Beweglichkeit zu erhalten. Ansonsten schreitet die Arthrose im Gelenk weiter fort und die Muskulatur deines Hundes baut ab. Ein gezieltes Bewegungstraining mit aktiven Übungen ist hier wichtig für deinen Hund als Ergänzung zu täglichen Spaziergängen. So kann man das Fortschreiten der Arthrose aufhalten.
Passe die Bewegung und Belastung deines Hundes seinem Gesundheitszustand an. Ich empfehle dir, statt weniger kurzer mit der Diagnose Arthrose auf mehrere kürzere Spaziergange über den Tag verteilt umzustellen. Dein Hund erschöpft nicht so und die Erholungsphase ist deutlich kürzer. Zusätzlich ist aktives Bewegungstraining unverzichtbar, um die Beweglichkeit und Muskulatur zu erhalten
Nahrungsergänzungsmittel zur Schmerztherapie und Gelenkunterstützung
Helfer aus der Natur – wie Weihrauch, Teufelskralle, Ingwer, Hagebutte und Sanddornbeere – wirken entzündungshemmend, lindern Schmerzen, unterstützen die Gelenke und helfen deinem Hund bei einer Arthrose.
Mit der Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln kannst du dazu beitragen, Gelenke und Knochen zu unterstützen. Auch Präparate wie Kollagenpeptide oder Grünlippmuschel können gute Dienste leisten, die Gelenke zu pflegen und zu versorgen. Insgesamt hält unsere Natur eine große Vielfalt an natürlichen Mitteln bereits, die den Hundekörper unterstützen.
Ein mit bedacht gewählter Schlafplatz
Unsere Hunde schlafen 17-20 Stunden am Tag. Auch wenn sie nicht schlafen, nutzen sie ihr Hundebett, um sich auszuruhen, zu dösen oder sich zurückzuziehen. Deshalb ist es wichtig, auf eine gute Qualität des Schlafplatzes zu achten. Dabei sollte man vor allem einen Blick auf das Innere des Hundebetts werfen und Wert auf eine qualitativ hochwertige Matratze legen. Sehr empfehlen kann ich orthopädische Hundebetten, da ein gutes orthopädisches Hundebett druckentlastend auf die Gelenke und die Wirbelsäule wirkt. Somit wird ein gelenkschonendes Liegen gefördert, eine gute Durchblutung ist gewährleistet und Gelenkschmerzen durch schlechtes Liegen werden verhindert. Hier lege ich dir natürlich gern unsere von mir entwickelten orthopädischen Hundebetten ans Herz. Was sie ausmacht, erfährst du hier: orthopädische 2-Komponenten Matratze.
Extratipp: mit Wärme und Kälte Schmerzlinderung verschaffen
Bei schmerzenden Gelenken durch Arthrose kann man sehr gut entweder auf Rotlicht oder Kirschkernkissen aber auch auf kühlende Quarkwickel zurückgreifen. Sie lindern auf natürliche Weise die Schmerzen im Gelenk und verschaffen so mehr Mobilität.
Gibt es Dinge, die ein Hund mit Gelenkbeschwerden auf keinen Fall machen sollte?
Übergewicht ist bei Arthrose (und eigentlich grundsätzlich!) tabu!
Übergewicht macht deinen Hund krank und ist bei Gelenkerkrankungen wie Arthrose extrem schädlich. Bereits ein wenig zu viel auf den Rippen schadet deinem Hund dauerhaft! Die „paar Gramm“ bis hin zu starkem Übergewicht sind eine Hauptursache für Gelenkerkrankungen und verschlimmern sie noch weiter.
Die Gelenke deines Hundes werden dauerhaft über- und fehlbelastet, die Beweglichkeit wird eingeschränkt, es entstehen Schmerzen und Verspannungen, die Muskulatur baut ab. Ein wahrer Teufelskreis. Dein Hund hat zu viel auf den Rippen? Dann beginne jetzt mit einer Diät in Kombination mit angepasster Bewegung.
Hundesport – immer an die Erkrankung angepasst
Hundesport ist bei Arthrose und anderen Gelenkerkrankungen immer gezielt auszuwählen. Sportarten wie beispielsweise Agility empfehle ich zu vermeiden. Stattdessen sollte man auf Sportarten wie zum Beispiel Degility oder Mobility auszuweichen. Hierbei werden die Erkrankungen deines Vierbeiners berücksichtigt und ihr habt viel Spaß zusammen. Die Art der sportlichen Aktivität sollte auch immer auf die körperlichen Bedürfnisse deines Hundes abgestimmt sein.
Vermeide übermäßige Belastungen, die ein arthrosekrankes Gelenk zusätzlich belasten
Dazu gehört beispielsweise, dass man bei einer Arthrose in einem Gelenk der Vorderläufe kurze Stopps, enge Wendungen etc. vermeidet. Die entstehen besonders bei Aktivitäten wie Bällchenspielen , Frisbee und Stöckchenwerfen. Sprünge belasten Vorder- und Hinterläufe gleichermaßen. So sind Sprünge in und aus dem Auto zu vermeiden und auch Sportarten, die Sprünge erfordern tabu. Beim Auto kann man beispielsweise auf Rampen zurückgreifen.
Gelenkprobleme Hund
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von Doggy | Mrz 19, 2019 | Arthrose, Ellbogendysplasie, Gelenkerkrankungen, Neurologische Erkrankung, Physio-Training, Senior, Training, Übungen
Isometrische Übungen werden oft eher als langweilig betrachtet und geraten beim Bewegungstraining für Hunde oft ins Hintertreffen. Besonders in Zeiten, in denen vermittelt wird, Bewegungstraining ohne entsprechende Tools sei nicht möglich und sterbenslangweilig. Muskeltraining Hund
Dabei ist das isometrische Training, auch wenn es weder aufregend aussieht („man sieht ja nichts!“) noch aktive Bewegung erfordert, für unsere Hunde körperlich aber auch geistig anstrengend. Neben der Muskelanspannung ist nämlich auf 100% Konzentration und Fokussierung auf den eigenen Körper notwendig.
Ich liebe isometrische Übungen ganz besonders aus folgenden Gründen: Muskeltraining Hund
- Das Training ist extrem effektiv
- Man kann immer und überall trainieren – ohne Equipment und große Vorbereitung
- Isometrische Übungen kann man auch machen, wenn ein Hund ein Gelenk noch nicht bewegen kann und man den betroffenen Lauf dennoch trainieren möchte. So kann man schon vor der Belastungsphase in der Reha dem Muskelabbau entgegenwirken und sogar Muskelaufbau fördern.
- Es kann bei jedem Hund eingesetzt werden – angepasst auf seine körperlichen Bedürfnisse – ganz gleich ob älterer Hund, junger Hund, Sporthund, bei Gelenkerkrankungen oder neurologischen Erkrankungen. Es gibt einfach keine Kontraindikationen, sprich Gründe, bei dem man nicht mit isometrischen Übungen arbeiten könnte.
Isometrische Übungen – ein Allroundtalent
Aus den genannten Gründen arbeite ich in meinen Kursen sehr viel mit isometrischen Übungen zum Muskelaufbau und um Koordination, Balance und Körpergefühl und -wahrnehmung zu fördern. Hundehalter und Hund können diese Übungen sehr leicht erlernen und gezielt und korrekt einsetzen – mit einem maximalen Trainingseffekt.
Warum funktioniert Isometrisches Training? Muskeltraining Hund
Isometrische Übungen sind eine Form des Krafttrainings. Dabei werden Muskeln angespannt und die Anspannung wird gehalten. All das passiert, ohne das eine aktive Muskel- oder Gelenkbewegung dafür nötig ist. Dein Hund arbeitet dabei ausschließlich gegen den Druck ,den du mit einer Hand erzeugst bzw. gegen die Schwerkraft.
Das erklärt auch nochmal, warum diese Art des Trainings perfekt für Hunde geeignet ist mit versteiften Gelenken oder bei Schmerzen während einer Gelenkbewegung. Auch für Hunde mit neurologischen Erkrankungen und Lähmungen helfen sie sehr gut, wieder mobil zu werden und den Körper wahrzunehmen. Doch auch für Sporthunde wird das isometrische Training gezielt eingesetzt sowie für ältere Hunde.
Im Folgenden stelle ich dir zwei Varianten des isometrischen Trainings für die Vorderläufe und die Schultern des Hundes vor.
Beachte bei den Übungen immer, dass sie sehr anstrengend für deinen Hund sind. Halte dich bitte an meine Trainingsempfehlung. Diese isometrischen Übungen aber auch viele weitere (isometrische) Übungen findest du auch in meinen Online Selbstlernkursen für Hundehalter.
Übung #21 FRONT ISO Muskeltraining Hund
Trainierte Bereiche:Muskulatur der Vorderläufe, der Schultern und des Rumpfes, Brustmuskulatur
Wirkung:Stärkung der Muskulatur von Brust, Vorderläufen, Schultern und Rumpf. Gleichzeitig werden Balance und Koordination trainiert.
Wann nicht: Keine Einschränkung
Equipment: für Fortgeschrittene z. B. Balance Pad, Kissen, Trampolin, nachgiebiger Untergrund
Ausführung
Variante A:

Isometrisches Training für die Vorderläufe & Schultern
Hocke dich zunächst vor deinen Hund, sodass ihr euch anschaut. Lege deine Hände nun seitlich auf die Schultern deines Hundes. Übe mit deiner linken Hand leichten Druck auf die Schulter aus, bis du merkst, dass dein Hund die Muskeln anspannt und gegenhält. Halte diese Position für die in der Trainingsempfehlung angegebene Zeit, ohne nachzufedern oder den Druck zu erhöhen. Lasse langsam wieder locker und übe mit der rechten Hand einen leichten Druck auf die andere Schulter aus, bis du spürst, dass dein Hund die Muskeln anspannt und gegenhält. Halte diese Position wieder für die in der Trainingsempfehlung angegebene Zeit und lasse dann langsam locker.
Variante B:

Isometrisches Training für die Vorderläufe & Schultern
Du hockst auch jetzt wieder vor deinem Hund, so das ihr euch anschaut. Lege nun deine Hände auf die Brust deines Hundes und übe leichten Druck aus, als würdest du ihn von dir wegschieben. Halte den Druck wieder für die in der Trainingsempfehlung angegebene Zeit.
Es ist wichtig, dass der Druck, den du ausübst, sehr fein ist und nie ruckartig passiert. Gib deinem Hund zwischendurch die Möglichkeit, sich zu lockern.
Variation
Wenn dein Hund die Übung sicher beherrscht, kannst du sie auch auf einem weichen Untergrund wie zum Beispiel einem Kissen, Balance Pad durchführen. Das verstärkt den Trainingseffekt deutlich.
Trainingsempfehlung Muskelaufbau Hund Muskelaufbau Hund
Level 1
Häufigkeit: 3–5 x wöchentlich, Wiederholungen: 3 x pro Griff Dauer: je 3 Sek. pro Griff
Level 2
Häufigkeit: 3–5 x wöchentlich, Wiederholungen: 3–5 x pro Griff Dauer: je 3-5 Sek. pro Griff
Das hört sich ja furchtbar langweilig und so gar nicht anstrengend an? Versuche es mit deinem Hund und beobachte, wie er sich konzentrieren muss, auf den Druck mit deiner Hand zu reagieren!
Du hast Fragen zu den Übungen? Dann hinterlasse mir gern einen Kommentar oder schreibe mir eine Email! Ich helfe dir gern weiter! Hier findest du Anleitungen für isometrisches Muskeltraining für die Hinterläufe und den unteren Rücken: ISOMETRISCHES TRAINING HINTERLÄUFE & RÜCKEN
Muskeltraining Hund Muskeltraining Hund Muskeltraining Hund Muskeltraining Hund