von Doggy | Aug 23, 2022 | Arthrose, Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Ellbogendysplasie, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Neurologische Erkrankung, Senior, Spondylose
Schmerzen generell und auch Gelenkschmerzen beim Hund ist ein Thema, dass immer bewusster von Hundehaltern wahrgenommen und ernstgenommen wird. Noch in den 1980er Jahren ist man fälschlicherweise davon ausgegangen, dass Hunde keinen oder nur sehr begrenzt Schmerzen empfinden. Erfreulicherweise wissen wir es heute besser und können grundsätzlich auch besser mit dem Thema umgehen. Doch wusstest du auch, dass sich das Verhalten vieler Hunde verändert, wenn sie Schmerzen haben? Hund spielt nicht mehr
Wie empfinden unsere Hunde Schmerz? Hund spielt nicht mehr
Das Schmerzempfinden unserer Hunde ist individuell. So haben beispielsweise Charakter und Konstitution haben großen Einfluss darauf, wie stark oder schwach ein Schmerz vom Hund empfunden wird und wie hoch die jeweilige Schmerztoleranz ist. Hund spielt nicht mehr
Wie geht es Hunden, wenn sie Schmerzen haben?
Ich als Hundephysiotherapeutin bin in meiner Betrachtung in erster Linie auf den Bewegungsapparat des Hundes fokussiert. Deshalb ist dies hier auch Schwerpunkt im Artikel. Grundsätzlich gilt dies aber natürlich für den gesamten Hundekörper. Wenn ein Hund (Gelenk-) Schmerzen hat und unter einer Erkrankung des Bewegungsapparates leidet, beeinflusst dies das körperliche Befinden, das Körpergefühl und das Vertrauen in den eigenen Körper stark. Unseren Hunden geht es in einer solchen Situation nicht anders, als uns Menschen.
Der Hund schont sich ab einer gewissen Schmerzintensität und versucht – wenn wir nun rein den Bewegungsapparat betrachten – Bewegungen nur so weit auszuführen, wie es für ihn erträglich ist. Um zu kompensieren, belastet er in der Folge andere Körperteile mehr.
Das hat natürlich Folgen. Weniger Belastung und Bewegung bedeuten einen Verlust der Muskulatur und schlechterer Ernährung des Gelenks und des Gelenkknorpels. Arthrose ist vorprogrammiert. Auch die anderen Gelenke, die nun überlastet werden, sind schnell gefährdet, eine Arthrose zu entwickeln. Zusätzlich kommt es zu Verspannungen in der Muskulatur. Der Hund befindet sich in einem Teufelskreis. Der Schmerz selbst wird zum Krankheitsbild. Hund spielt nicht mehr
Schmerzen beim Hund haben aber nicht nur physische Auswirkungen. Auch sein alltägliches Leben und seine Lebensqualität werden mehr oder weniger stark beeinflusst. So hat Schmerz nicht nur Einfluss auf den Körper, sondern auch auf das Verhalten und Routinen des Hundes.
Dein Hund spielt nicht mehr? Schmerzen können die Ursache sein!
Tut dem Hund etwas weh, insbesondere wenn wir von einem chronischen Schmerz sprechen, treten mit der Zeit Verhaltensveränderungen auf. Er wird möglicherweise unleidlich, zieht sich zurück, ist schlecht gelaunt und reagiert bei sozialen Kontakten schneller gereizt
Auch am Spielen geht oft der Spaß verloren Hund spielt nicht mehr
Bei Hunden, die immer gern gespielt haben – ganz gleich, ob mit anderen Hunden oder mit Menschen – und dies plötzlich einstellen, sollte man alarmiert sein. Klar, wenn Hunde jung sind, spielen sie meist mehr und mit fortschreitendem Alter lässt die Spielfreude nach. Doch wenn ein Hund recht plötzlich keine Freude mehr daran hat, mit anderen Hunden zu spielen, oder ihnen sogar aus dem Weg geht, solltest du dies ernst nehmen.
Häufig stecken Schmerzen dahinter. Es ist möglich, dass der Hund dauerhaft unter einem Schmerz leidet, oder bestimmte Bewegungen beim Spiel diese verursachen und er deshalb in ein Meideverhalten geht.
Die Ursachen können vielfältig sein. Wenn man nur den Bewegungsapparat betrachtet, kann es z.B. Arthrose, Spondylose oder Hüftdysplasie sein oder ein Nervenschmerz ausgelöst durch Bandscheibenprobleme oder Cauda Equina. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen und kann natürlich auch die Organe betreffen.
Ich empfehle dir, der Ursache in jedem Fall auf den Grund zu gehen und deinem Hund die Schmerzen zu nehmen, falls dies die Ursache für die Verhaltensveränderung ist.
PS; Hier findest du 21 verschiedene Anzeichen, die Hunde bei Schmerzen zeigen.
Hat dein Hund schon einmal Schmerzen gehabt oder leidet er gegebenenfalls chronisch darunter? Zeigt(e) er auch weniger oder kein Spielbedürfnis mehr oder andere Verhaltensveränderungen?
Teile deine Erfahrungen gern in den Kommentaren mit mir!
Alles Liebe, deine Tina
von Doggy | Okt 27, 2016 | Arthrose, Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Ellbogendysplasie, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Neurologische Erkrankung, OCD, Patellaluxation, Pflege, Physio-Training, Senior, Spondylose
Woran erkennst du, dass dein Hund Schmerzen hat?
Du bist dir nicht sicher, ob dein Hund Schmerzen hat oder sich unwohl fühlt? Dein Hund kann nicht sprechen. Deshalb ist es wichtig, dass du genau weißt wie dein Hund dir zeigt, dass es er unter Schmerzen leidet. Schmerzäußerungen werden beim Hund auch vom Charakter beeinflusst. Dennoch gibt es eine ganze Reihe von Anzeichen von Schmerz und die verrate ich dir!
Dein Hund simuliert nicht!
Das zu sagen, ist mir ein besonderes Anliegen, den zu oft habe ich von Besitzern, deren Hund ganz offensichtlich Schmerzen hat, gehört: “Der simuliert nur, der will nur nach Hause“. Dabei würden Hunde eher versuchen einen Schmerz und ein Unwohlsein zu verstecken, als es offen zu zeigen. Den Schmerz ist ein Zeichen von Schwäche.
Wie nimmt dein Hund Schmerzen wahr?
Wie wir Menschen haben Hunde eine individuelle Wahrnehmung von Schmerz und eine individuelle Toleranz von Schmerz. Hinzu kommt, dass unser Hund denselben Schmerz mal stärker und mal schwächer empfindet. Chronische Schmerzen zu erkennen ist oft noch schwieriger, da die Verhaltensänderungen schleichend sind. Das alles macht es für uns Hundebesitzer nicht einfacher. Übrigens: es ist nachgewiesen, dass die Schmerzwahrnehmung des Hundes der der Menschen sehr ähnlich ist. Ein Hund empfindet den Schmerz bei Arthrose also ähnlich wie ein Mensch es bei einer Arthrose tut.
Unterschied akuter und chronischer Schmerz
Es gibt zwei Arten von Schmerzen, die sich unterschiedlich äußern: Ein akuter Schmerz ist ein kurz andauernder Schmerz, dessen Ursache in der Regel bekannt ist. Er ist örtlich und zeitlich begrenzt. Beispiele für einen akuten Schmerz sind Prellungen, Zerrungen, Knochenbrüche und Kopfweh. Die Verhaltensänderungen bei deinem Hund treten bei einem akuten Schmerz sofort auf und sind deutlich zu erkennen.
Akute Schmerzsignale sind:
- Hecheln
- Winseln und Aufjaulen
- Zittern
- Schonen einer Gliedmaße
- Vermeiden einer Bewegung
Der akute Schmerz ist eine sehr gute Warn- und Schutzfunktion des Körpers, da er zu einem schmerzmeidenden und heilungsfördernden Verhalten führt. Dein Hund schont sich. Eine Heilung führt zur Beseitigung des Schmerzes. Eine Beseitigung der schmerzauslösenden Ursache beendet auch den Schmerz. Du solltest einen akuten Schmerz bei deinem Hund niemals ignorieren, da sich daraus auch ein chronischer Schmerz entwickeln kann.
Chronischer Schmerz dauert einen längeren Zeitraum an. Man spricht in der Regel bei Schmerzen die länger als 3 Monate andauern von einem chronischen Schmerz. Diese Art von Schmerz schleicht sich langsam und ist häufig schwierig zu erkennen und bleibt lange unerkannt. Der Schmerz ist oft schwierig zu lokalisieren. Chronische Schmerzen treten zum Beispiel auf bei fortschreitenden Gelenkserkrankungen oder Erkrankungen an der Wirbelsäule. Auch rheumatischen Erkrankungen, Nervenschmerzen z.B. nach einem Bandscheibenvorfall und Schmerzen durch eine Krebserkrankung sind chronisch. Der Schmerz selbst wird zum Krankheitsbild und hat keine Alarmfunktion mehr. Unbehandelt kann ein chronischer Schmerz für deinen Hund die Lebensqualität deutlich einschränken.
21 Punkte die dir helfen zu erkennen, ob dein Hund Schmerzen hat
- Dein Hund zeigt ein vermehrtes Ruhebedürfnis und schläft mehr als sonst.
- Dein Hund möchte weniger spazieren gehen und ermüdet schneller.
- Der Gang deines Hundes staksig oder steif.
- Dein Hund zeigt manchmal oder dauerhaft eine Lahmheit.
- Vermeidet dein Hund bestimmte Bewegungen oder ist die Beweglichkeit eines Gelenks eingeschränkt?
- Dein Hund schleift mit den Pfoten und seine Krallen sind ungleichmäßig abgelaufen.
- Läuft er unkoordiniert, schwankend und wackelig oder hat er Probleme beim Beinchen heben oder Pfoten abtrocknen?
- Vermeidet dein Hund Dinge wie Treppen steigen, ins Auto oder aufs Sofa springen?
- Dein Hund setzt auffällig schnell hin oder lehnt sich im Stand schnell an.
- Dein Hund hat nach einer Ruhepause Schwierigkeiten aufzustehen oder Positionswechsel fallen ihm schwer. Häufig sind diese Positionswechsel auch mit Stöhnen oder Seufzen verbunden.
Doch auch dies können Zeichen von Schmerzen sein:
- Zeigt dein Hund Unruhe und Rastlosigkeit und wechselt häufig seine Liegeposition?
- Beknabbert dein Hund regelmäßig ein oder mehrere Gelenke?
- Dein Hund ist am Rücken oder an bestimmten Gelenken berührungsempfindlich oder es sind Erwärmungen zu fühlen.
- Die Muskulatur deines Hundes ist weniger geworden.
- Es sind Verspannungen und Verhärtungen an der Muskulatur zu spüren.
- Das Fell deines Hundes ist schuppig, glanzlos, struppig oder fettig.
- Der Geruch deines Hundes hat sich verändert.
- Der Gesichtsausdruck deines Hundes ist verändert, sein Gesicht wirkt angestrengt. Auch Hunde können Ränder unter den Augen haben, in Form von deutlichen Vertiefungen.
- Dein Hund hechelt, schmatzt und gähnt er häufiger.
- Das Sozialverhalten deines Hundes ist verändert, er meidet den Kontakt zu anderen Hunden oder zeigt Ängste, Unsicherheit oder sogar Aggression.
- Hat dein Hund weniger oder keinen Spaß mehr an Dingen die ihm vorher große Freude machten?
Du siehst, dein Hund kann dir auf vielerlei Arten zeigen, dass er Schmerzen hat. Häufig sind es Veränderungen im Verhalten und von Angewohnheiten, aber auch körperliche Veränderungen. Es ist unsere Aufgabe, unsere Hunde sehr genau zu beobachten, um möglichst früh zu erkennen, dass etwas nicht in Ordnung ist und zu handeln. Bitte bedenke immer, dass jeder Hund auf seine eigene und individuelle Art Schmerzen zeigt. Die gennannten Schmerzzeichen können einzeln und in ganz individuell unterschiedlichen Kombinationen auftreten.
Du solltest jede Schmerzäußerung deines Hundes ernst nehmen, DENN: Dein Hund simuliert niemals!
Im Webinar „Bewegungsschmerz beim Hund“ gehen wir noch einmal intensiv auf das Thema Gelenkschmerzen beim Hund ein, aber auch auf typische Auffälligkeiten in der Bewegung, die auf verschiedene Gelenkerkrankungen wie Hüftdysplasie, Patellaluxation o.ä. hindeuten können. Hier kannst du dabei sein: Zum Webinar „Bewegungsschmerz beim Hund“ anmelden. Übrigens mit dem Rabattcode: WEBINAR-FJI erhältst du 10% Rabatt!
Du hast noch Fragen zum Thema oder zum Webinar? Dann hinterlasse mir gern einen Kommentar oder schreibe mir eine Email an: tina@doggy-fitness.de .
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