von Tina | Jan 19, 2021 | Arthrose, Ellbogendysplasie, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Patellaluxation, Senior
Arthrose beim Hund zu „managen“, ist etwas, was den meisten Hundehaltern große Probleme bereitet. Denn Arthrose kann echt ein „Arsch“ sein. Auch wenn das jetzt nicht wirklich fachlich und sachlich formuliert ist. Oft wird die Arthrose spät erkannt und die Lahmheit ist häufig diffus – mal lahmt der Hund und mal nicht. Und der Hundehalter gänzlich verunsichert, was man denn am besten machen sollte.
Soll der Hund geschont werden oder eben gerade nicht? Was tun, wenn der Hund mal humpelt und dann wieder wochenlang nicht. Woran liegt es und was kann man tun? Zu diesen Fragen werde ich dir im Artikel Antworten geben. Nicht zu allen Punkten kann man eine klare und einheitliche Lösung formulieren, aber ich kann dir eine Richtung an die Hand geben, um mit der Arthrose deines Hundes besser umzugehen.
Als Erstes schauen wir, wie ein Gelenk funktioniert Hund hat Arthrose
Auch wenn es verschiedene Gelenkformen und –arten gibt, so eint alle Gelenke, dass sie Bewegung brauchen, damit die Ernährung des Knorpels gewährleistet ist. Die Nährstoffe, die der Knorpel braucht, gelangen nämlich mit einer Pumpbewegung über die Gelenkflüssigkeit in den Knorpel. Diese Pumpbewegung wird durch die Bewegung des Gelenks ausgelöst. Das kannst du dir vorstellen, wie ein Schwamm, der zusammengedrückt wird.
Bleibt nun die Bewegung aus, weil wir unseren Hund gänzlich schonen, schränken wir damit auch die Ernährung des Gelenkknorpels ein. Die Arthrose schreitet weiter fort. Das Gegenteil dessen, was wir eigentlich wollen.
Hinzu kommt aber noch, dass sich die Konsistenz der Gelenkflüssigkeit verändert. Sie ist nicht mehr geschmeidig, sondern wird zäh. Durch die eingeschränkte Beweglichkeit verliert dein Hund auch Muskulatur und Bänder und Sehnen werden ebenso in Mitleidenschaft gezogen. Dein Hund ist in einem Teufelskreis. Mit dem Verlust der Muskulatur steigt nämlich auch wieder die Last auf das Gelenk in der Bewegung und in der Folge der Verschleiß. Dein Hund hat Schmerzen und schont sich. Dafür werden die anderen Läufe mehr belastet. Dadurch können in anderen nun überlasteten Körperbereichen nun auch Arthrose und muskuläre Verspannungen entstehen. Ein Rattenschwanz an Folgen, die eine “kleine“ Arthrose so nach sich ziehen kann. Somit sollte klar sein, dass eine gänzliche Schonung nicht die Lösung für einen Hund sein kann, der unter Arthrose leidet.
Die Lösung: Der goldene Mittelweg ist richtig – und wie sieht der aus?!
Dazu gehört, dass der Hund nicht gänzlich geschont werden sollte, aber auch nicht über die Maße belastet werden sollte. Zudem kommt es auf die Art der Bewegung an. Das hört sich jetzt alles sehr schwammig an. Aber eine generalisierte Aussage dazu kann man nicht machen, denn jeder Hund ist individuell.
Spaziergänge mit arthrosekranken Hunden
Wir man die Spaziergänge mit einem Hund, der unter Arthrose leidet, gestalten sollte, ist ein ganz zentrales Thema, denn für unsere Hunde sind regelmäßige Spaziergänge einfach wichtig.
Mein Rat ist, dass du die Spaziergänge mit deinem Hund kürzer gestaltest und er möglichst nicht in die Lahmheit verfällt. Sprich, bevor er Beschwerden zeigt, solltet ihr wieder Zuhause sein. Lahmt dein Hund nämlich, belastet er die anderen Läufe vermehrt, was du Verspannungen und Arthrose in weiteren Gelenken führen kann. Dafür kannst du aber häufigere Gassirunden machen. Als Beispiel: statt 2 großen Runden á eine Stunde könntest du stattdessen 3-4 Mal 20-30 Minuten mit deinem Hund spazieren gehen.
Die kürzeren Spaziergänge verkürzen auch die Regenerationszeit deines Hundes und die Gelenkbelastung ist nicht so intensiv. Die Länge der Spaziergänge solltest du wie gesagt individuell auf deinen Hund anpassen und zwar so, dass möglichst vermieden wird, dass er beginnt zu lahmen. Angepasste Bewegung ist hier also das Zauberwort.
Auch wenn dein Hund humpelt, ist sein Bewegungsdrang nicht zu bremsen?
Klar, denn ein Hund hat kein Vernunftsdenken. Das bedeutet, dass wir das für unseren Hund übernehmen müssen. Er denkt sich nicht:“ Oh, heute ziept mein Kniegelenk aber wieder, da sollte ich mich schonen!“. Sei du also vernünftig für deinen Hund. Hat er einen ungebrochenen Bewegungsdrang, dann beschäftige ihn anderweitig. Kopfarbeit ist ein sehr guter Ausgleich und macht auch müde.
Schmerzmanagement im Kampf gegen die Arthrose
Das Schmerzmanagement beim Hund ist ein sehr groß gefächertes Thema und würde den Rahmen sprengen. Was mir allerdings wichtig ist: dein Hund sollte keine Schmerzen leiden. Punkt. Daran gibt es nichts zu rütteln und nichts zu diskutieren.
Ich weiß, dass viele Hundehalter oft lange zögern, bis sie ihren Hund mit Schmerzmitteln versorgen. Als Argument wird hier die Belastung der Organe bei der Verstoffwechselung des Medikaments angebracht. Wenn wir uns nun aber mal in uns selbst versetzen, stellt sich die Frage, ob wir bereit wären mit einem dauerhaften Gelenkschmerz umherzulaufen und wie dieser Schmerz unseren Alltag beeinflusst. Diesen Vergleich kann man durchaus heranziehen, da wir wissen, dass Hunde Schmerzen so empfinden, wie wir Menschen.
Demzufolge kann man auch sagen, dass Schmerzen die Lebensqualität des Hundes mindern. Zudem hat es dramatische Folgen, wenn ein Schmerz chronisch wird und so selbst zu einem Krankheitsbild wird.
Wie man das Schmerzmanagement gestaltet, muss man individuell für den Hund entscheiden. Ob man auf konservative Schmerzmedikation setzt, auf Unterstützung durch Nahrungsergänzungsmittel oder auch eine Kombination aus beidem, sollte man Fall zu Fall entschieden werden.
Zusätzlich gibt es auch aus der Hundephysiotherapie viele therapeutische Maßnahmen, die man gezielt einsetzen kann, um Schmerzen zu lindern, wie z.B. Lasertherapie, Akupunktur, Elektrotherapie, etc..
Auch „Hausmittel“ wie Quarkwickel oder Beinwellwickel kannst du als Hundehalter selbst sehr gut einsetzen.
Das Ziel: Die Gelenkbeweglichkeit fördern und erhalten, die Muskulatur stärken und ein gesundes Gangbild trainieren
Es ist bei einem von Arthrose betroffenen Gelenk unverzichtbar, dass wir es wieder mobilisieren. Nur so können wir das Fortschreiten der Arthrose aufhalten. Dies erreichst du mit Bewegungstraining. Ganz genauso, wie man es in der Humanphysiotherapie macht. Verschiedene regelmäßig durchgeführte Bewegungen helfen, den Bewegungsradius des Gelenks zu erhöhen, die Muskulatur zu fördern und dem Hund das Vertrauen in den Lauf wiederzugeben. Nur so wird er ihn auch wieder zur Gänze belasten.
Auch dies ist ein Teil des Arthrosemanagements, den du als Hundehalter nach entsprechender Anleitung selbst übernehmen kannst. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest und deinen Hund bei Arthrose unterstützen möchtest, dann lege ich dir meinen online Arthrosfit Selbstlernkurs für Hundehalter ans Herz. Dort lernst du gezielt Bewegungsübungen für deinen Hund, die ihn bei Arthrose in Bewegung halten und erhältst zusätzlich viele wertvolle Informationen rund um ein sinnvolles Arthrosemanagement beim Hund und umfassende Anleitungen zu begleitenden Maßnahmen.
Du siehst, die Arthrose beim Hund im Zaum zu halten und im Alltag damit umzugehen, bedarf verschiedener Maßnahmen, die ineinandergreifen und sich gegenseitig ergänzen.
Viele dieser Maßnahmen kannst du selbst aktiv beeinflussen und als Hundehalter übernehmen.
Alles Liebe,
deine Tina
von Tina | Okt 10, 2020 | Arthrose, Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Ellbogendysplasie, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Neurologische Erkrankung, Senior, Spondylose
Wenn unseren Hunden bei Gelenkproblemen eines zusetzt, dass ist es das nasskalte Wetter im Herbst und Winter. Wenn dann auch noch Wind dazu kommt…na bravo! Hunde sind – wie wir Menschen auch – durchaus wetterfühlig. Das bedeutet, dass der Hund schon meist Tage vor einem Wetterwechsel in seinen Gelenken spürt, dass das Wetter umschlägt. Das bedeutet: schmerzende und steife Gelenke, die jede Bewegung unangenehm werden lassen. Gelenkschmerzen Hund
Genauso geht es dann natürlich weiter, wenn die Schlechtwetterfront da ist. Wirklich Ruhe in Sachen Gelenken haben gelenkkranke Hunde eigentlich nur, wenn es trocken-kaltes Wetter gibt.
Das Wetter gehört allerdings zu den Dingen, die wir einfach nicht beeinflussen können. Dennoch Allerdings gibt es eine ganze Reihe Maßnahmen, womit man Hunden die Kombination aus nasskaltem Wetter und Gelenkproblemen erleichtern kann.
Das zaubert die Arthrose, Spondylose oder Hüftdysplasie zwar nicht weg, aber es verschafft Erleichterung und lindert die Beschwerden. Im Folgenden habe ich dir eine Reihe von Tipps zusammengestellt, wie du deinen Hund in der dunklen und kalten Jahreszeit aktiv unterstützen kannst und ihm so große Erleichterung verschaffst.
So unterstützt du deinen Hund im Herbst und Winter bei Gelenkerkrankungen Gelenkschmerzen Hund
In Bewegung bleiben – „wer rastet der rostet“
Ja, ich weiß, dass ist ein abgedroschener und blöder Spruch. Aber er ist war. Es ist völlig legitim, dass bei miesem Wetter und Gelenkschmerzen die Spaziergänge kürzer ausfallen. Wir sollten da in jedem Fall die Bedürfnisse unserer Hunde respektieren. Dennoch ist es wichtig, dass dein Hund in Bewegung bleibt. Nur so stellst du sicher, dass seine Gelenke nicht einrosten. Ist die Beweglichkeit erst eingeschränkt, hat die Arthrose freie Bahn und auch die Muskulatur baut ab. Dein Hund befindet sich dann in einem Teufelskreis. Wenn also Spaziergänge kürzer ausfallen, braucht dein Hund einen Ausgleich. Dies mit gezieltem Bewegungstraining unterstützen. Das kannst du super im Haus oder in der Wohnung machen und hast zugleich gleichzeitig eine wunderbare Indoor-Beschäftigung für deinen Hund bei Schmuddelwetter.
Schützender Hundemantel Gelenkschmerzen Hund
Zu einem Spaziergang bei nasskaltem Wetter in Kombination mit Gelenkerkrankungen sollte sich in jedem Fall ein Hundemantel gesellen. Er bietet deinem Hund einen hochfunktionellen Schutz. Und zwar ganz gleich wie groß dein Hund ist, oder ob er langes Fell hat. Wenn ein Hund Gelenkprobleme hat, ist ein Hundemantel immer eine sinnvolle Sache. Kälte und Feuchtigkeit wird effektiv daran gehindert, an den Hund zu gelangen und in die Gelenke zu „kriechen“ – was wiederum Schmerzen verursachen würde.
Warmer Liegeplatz
Ja, auch wir kuscheln uns gern an den warmen Kamin. Die meisten Hunde tun es uns gleich. Tessa liebt es sogar im Winter, zugedeckt zu werden. In jedem Fall solltest du aber darauf achten, dass der Liegeplatz deines Hundes an einem zugfreien Ort steht und das er warm ist. Achte auch darauf, dass er eine gute Matratze hat. Nur so ist sichergestellt, dass seine Gelenke schonend gelagert sind, genauso wie seine Wirbelsäule. Auch eine gute Durchblutung ist sichergestellt und kann so auch eine Schmerzlinderung unterstützen. Ich schwöre hier wirklich auf ein gutes orthopädisches Hundebett – bei 17-20 Schlaf am Tag sollte man dem Schlafplatz seines Hundes durchaus etwas Aufmerksamkeit schenken.
Wohltuende Wärme
Wärme leistet bei Schmerzen und Gelenkproblemen gute Dienste. Das ist ein Fakt. Ausgeschlossen sind allerdings entzündliche Gelenkerkrankungen. Dann ist sie tabu. Doch bei beispielsweise bei Arthrose, Ellbogen- und Hüftdysplasie und auch bei Spondylose profitiert dein Hund enorm von z.B. Rotlicht. Bei der Spondylose ist es wichtig, mit Wärme nur außerhalb eines akuten Schubs zu arbeiten. Übrigens auch wenn dein Hund unter einer chronisch-rheumatischen oder chronisch-entzündlichen Erkrankung leidet, hilft Wärme sehr gut. Schmerzen werden in allen Fällen gelindert, Verspannungen gelockert und die Gelenke beweglicher.
Schmerzlindernde Wickel – wie früher bei Oma
Ich liebe Wickel. Ganz im Ernst! Meine persönlichen Lieblingswickel: Quarkwickel, Beinwell- und Retterspitzwickel. Sie sind leicht anzuwenden und haben sich einfach über viele Generationen sehr bewährt in ihrer Wirksamkeit. Besonders gern empfehle ich Quarkwickel. Er ist in seiner Anwendung besonders einfach. Er ist ein kalter Wickel und kann zur akuten Schmerztherapie bei Entzündungen und Schwellungen eingesetzt werden. Er lässt sich sehr gut direkt am schmerzenden Gelenk positionieren und wirkt damit auf den Punkt. Hier findest du übrigens eine Anleitung für den Quarkwickel. Gelenkschmerzen Hund
Komm gut mit deinem Hund durch den Herbst und wir wünschen euch viele schöne, gemeinsame Herbstspaziergänge!
Alles Liebe, Tina
von Doggy | Aug 18, 2020 | Gelenkerkrankungen, Training, Übungen
Wenn ein Hund einen Bänderriss erleidet, stellt sich oft die Frage, was man als Hundehalter aktiv tun kann, um den Heilungsprozess des Hundes zu unterstützen. Es gibt eine Vielzahl an unterstützende Maßnahmen und Übungen, die du selbst (nach entsprechender Anleitung) anwenden kann. Wichtig hierbei ist immer: diese Maßnahmen ersetzen keine Behandlung durch einen Tierarzt, sondern sind als begleitende Unterstützung gedacht. Gerne stelle ich dir im Folgenden einige flankierende Maßnahmen vor. Bänderriss Hund
Kühlen ist wichtig – Quarkwickel Bänderriss Hund
Der Quarkwickel ist ein kalter Wickel und kann zur akuten Schmerztherapie bei Entzündungen und Schwellungen eingesetzt werden. Am effizientesten wirkt er in den ersten 24 bis 72 Stunden einer Entzündung/Reizung
Wie wirkt der Quarkwickel?
Allgemein wird durch Kälte die Geschwindigkeit der Nervenfasern herabgesetzt, die den Schmerz leiten. Daher wirkt Kälte schmerzlindernd, vor allem bei akuten Schmerzen. Zusätzlich sorgt Kälte dafür, dass sich die Gefäße zusammenziehen. Damit wird die Durchblutung gebremst und der Zellstoffwechsel reduziert. Somit wirkt sie entzündungshemmend und abschwellend.
Quark selbst zeichnet noch eine Besonderheit aus:
Einer der Hauptbestandteile von Quark ist Kasein. Wenn Kasein über die Haut einwirkt, wirkt es entzündungshemmend. Dadurch das Quark einen sehr hohen Flüssigkeitsgehalt hat, verdunstet diese und erzeugt so eine angenehm kühlende Verdunstungskälte.
Wie macht man ihn richtig? Bänderriss Hund
Nehme den Quark am Besten einige Minuten vor der Anwendung aus dem Kühlschrank, damit er nicht zu kalt ist. Streiche den Quark ca. 0,5 cm auf ein Leinentuch und schlage es wie ein flaches Päckchen zusammen. Lege das Päckchen auf die Stelle auf, die du behandeln möchtest. Bänderriss Hund
Lasse den Wickel 10-15 Minuten aufliegen. Wenn er Quark warm und bröselig wird, solltest du den Wickel runternehmen. Auch wenn der Quark keinen direkten Hautkontakt hat, entfaltet er seine volle Wirkung.
TIPP:
Da der Quark die entzündlichen Stoffe aufnimmt, ist es wichtig, dass dein Hund den Quark nach der Anwendung nicht ableckt.
Wann ist der Quarkwickel tabu?
- Offene Wunden
- Nieren- oder Blasenentzündung
- Schwere Herzerkrankungen
- Arterielle Durchblutungsstörungen
- Karzinom
- Überempfindlichkeit gegen Kälte
Bitte beachten!
Halte deinen Hund während der Anwendung unter Beobachtung, um Verbrennungen und Überreaktionen zu vermeiden. Er muss jederzeit die Chance haben zu entweichen, wenn die Kälte unangenehm ist. Kontrolliere bitte auch in regelmäßigen Abständen die Stelle, die du mit dem Quarkwickel behandelst. Bänderriss Hund
Wie oft?
Nach Bedarf kannst du die Anwendungen beliebig oft wiederholen.
Vertrauen in den betroffenen Lauf stärken mittels Koordinations- & Propriozeptionstraining
Übung: Laufen über verschiedene Untergründe
Wirkung
Das propriozeptive Training stärkt die Eigenwahrnehmung des Körpers und seiner Position im Raum, sowie die Position der einzelnen Körperteile im Raum. Das stärkt das Körpergefühl und fördert zusätzlich eine gute Koordination und Balance.
So geht´s
Ziel der Übung ist es, dass dein Hund bewusst auf die unterschiedlichen Materialien tritt, langsam darüber läuft und die unterschiedlichen Materialen bewusst erlebt. Je nachdem ob du drinnen oder draußen trainierst, kannst du verschiedenste und immer wieder auch wechselnde Materialien nutzen, damit sich bei deinem Hund kein Gewohnheitseffekt einstellt.
Ideen für verwendete Materialien:
Drinnen:
- Noppenfolie
- Balancekissen
- Eine Schale mit Bällen
- Schale mit Korken
- Behälter mit Papierkugeln
- Folie
- Fussmatte/Kokosmatte
- Kissen
- Handtuch
- Yogamatte
Draußen:
- Sand
- Umgepflügtes Feld
- Waldboden
- Kies
- Schotter
- Tannenzapfen, Eicheln, etc.
- Pfütze
- Hohes Gras
- Wurzeln
- Laub
- Steine
Bei der Auswahl der Materialien solltest du immer darauf achten, dass dein Hund sich nicht verletzen kann und dass sie der Körpergröße deines Hundes angemessen sind. Die Aufgabe ist, dass dein Hund langsam und sehr bewusst über die Materialien läuft. Versuche ihn möglichst zwischen unterschiedlichen zu belohnen und nicht, wenn er sich darauf befindet. Sonst ist er abgelenkt und es ist vorbei mit der Konzentration.
Tipp: Wenn dein Hund eher hektisch unterwegs ist, dann führe ihn an der Leine oder lege einzelne Leckerlis zwischen die Materialien. Bänderriss Hund
Bei der Übung wird gleichzeitig das Zusammenspiel zwischen Muskeln, Sehnen, Bändern und Nervensystem verbessert.
Förderung der Beweglichkeit und Stärkung der Muskulatur durch Bewegungstraining
Die vorgestellte Übung des propriozeptiven Trainings ist natürlich nur eine von vielen verschiedenen möglichen Übungen. Welche Bewegungsübungen sonst noch genutzt werden, hängt individuell vom Gesundungszustand des Hundes ab und auf vom betroffenen Gelenk. Je nachdem, ob der Hund operativ behandelt wurde – und mit welcher Methode, oder eine konservative Behandlung erfolgte, sollte man in Absprache mit der/dem behandelnden Hundephysiotherapeutin/ten Bewegungsübungen definieren. Hierbei ist es nicht entscheidend, dass die Übungen möglichst komplex sind, sondern das der Hund sie gut absolvieren kann und gesunde Bewegungsabläufe und Alltagsbewegungen gefördert werden. Mit einem simplen Steh Sitz Transfer, Steh Platz Transfer oder auch dem Pfote geben, kann man schon sehr gezielt und erfolgreich trainieren.
Hilfe aus der Natur mittels Nahrungsergänzungsmitteln
Es gibt eine große Vielfalt an Nahrungsergänzungsmitteln, die gezielt die Gelenke des Hundes nähren und stärken. Bei Bandverletzungen empfehlen sich beispielsweise Kollagenpeptide. Aber auch Grünlippmuschelextrakt, Chondroitin und Glucosam leisten gute Dienste.
Bänderriss beim Hund – richtig behandelt kann er ohne bleibende Schäden abheilen
Grundsätzlich ist ein Bänderriss eine Verletzung, die sehr individuell betrachtet und behandelt werden muss. Dennoch gibt es eine Reihe hilfreicher Maßnahmen, die du als Hundehalter anwenden kannst, um die Heilung zu fördern. Ein Bänderriss ist gut behandelbar. Wichtig ist, den Hund entsprechend der Empfehlung der behandelnden Ärzte und Therapeuten zu schonen und ihm Zeit für seine Gesundung zu geben. Bänderriss Hund
Alles Liebe, Tina
von Doggy | Jul 16, 2020 | Gelenkerkrankungen, Pflege, Senior
Genau wie wir Menschen können sich auch Hunde eine Zerrung zuziehen. Vielleicht kennst du es, dass dein Hund gerade noch fröhlich und wild mit seinem Hundefreund gerannt ist und plötzlich humpelt und sein Bein nicht mehr belasten will? Eine Ursache hierfür kann eine Zerrung sein. Die ist auch für unsere Vierbeiner äußerst schmerzhaft. Da das Schmerzempfinden unserer Hunde dem menschlichen extrem ähnlich ist, kann man gut nachvollziehen, wie weh eine Zerrung unseren Hunden tut.
Was passiert bei einer Zerrung?
Bei einer Zerrung – auch Distension genannt – kommt es zu einer Verletzung von Muskeln, Sehnen oder Bändern. Dies passiert durch eine ruckartige Kontraktion, ein Trauma, eine plötzliche Überbelastung oder eine unphysiologische Dehnung. Je nach betroffener Region spricht man dann von einer Muskelzerrung, Sehnenzerrung, Bänderdehnung oder Leistenzerrung.
Mögliche Ursachen einer Zerrung beim Hund
Wie eingangs bereits beschrieben, kann eine Zerrung z.B. durch eine unglückliche Bewegung beim Spielen, Springen oder Laufen entstehen. Auch Übergewicht kann zu einer Zerrung führen. Aber auch falsch ausgeführte Stretching Bewegungen können im schlimmsten Fall Distensionen verursachen.
Welche Körperbereiche sind besonders betroffen?
Bei unseren Hunden sind besonders die Bereiche der Hüfte oder Oberschenkel betroffen.
Die Anzeichen einer Zerrung beim Hund
Folgende Symptome zeigen Hunde häufig, wenn sie sich eine Zerrung zugezogen haben:
- Schonung des betroffenen Laufs
- Aufjaulen
- Humpeln
- Anschwellung des betroffenen Bereichs
- Verändertes Verhalten
In jedem Fall ist es sinnvoll, wenn du deinen Hund dem Tierarzt vorstellst, um eine entsprechende Diagnose zu stellen. Zudem sollten grudnsätzlich schwerere Verletzungen am Bewegungsapparat ausgeschlossen werden. Dein Tierarzt wird deinen Hund entsprechend untersuchen, ihn abtasten und möglicherweise auch eine Röntgenaufnahme machen, um eine Fraktur auszuschließen.
Was du tun kannst, um deinen Hund bei einer Zerrung zu unterstützen
Wenn dein Hund sich eine Zerrung zugezogen hat, kannst du ihm beispielsweise mit kühlenden Wickeln, wie einem Quarkwickel Erleichterung verschaffen, seine Schmerzen lindern und dafür sorgen, dass die Schwellung im betroffenen Bereich schneller zurückgeht.
In jedem Fall solltest du deinen Hund schonen, bis die Verletzung auch wirklich abgeklungen ist. Wildes Spiel, Sprünge etc. sollten unbedingt vermieden werden. Belastet dein Hund sich zu früh wieder zu stark, kann es dazu führen, dass die Symptome sich wieder verstärken und die Heilung sich verzögert.
Erst wenn dein Hund mehrere Tage absolut beschwerdefrei läuft, solltest du die Bewegung und die Spaziergänge langsam und Schritt für Schritt wieder steigern. Zerrung beim Hund
Alles Liebe, Tina
von Doggy | Sep 3, 2019 | Arthrose, Ellbogendysplasie, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Kreuzbandriss, Patellaluxation, Pflege, Senior, Spondylose
Gelenkerkrankungen wie Arthrose oder Hüftdysplasie sind auch für unsere Hunde oftmals schmerzhaft. Natürlich sollte kein Vierbeiner Schmerzen leiden. Unterstützung hole ich mir da gern aus der Natur und bin ein großer Freund von Wickel-Umschlägen. Neben dem Quarkwickel nutze ich auch gern Retterspitz Wickel, um Hunden bei Gelenkschmerzen schnelle Erleichterung zu verschaffen.
Retterspitz wird bei Entzündungen aller Art genutzt. Die Wickel können sowohl warm als auch kalt angelegt werden. Ich nutze bei der Anwendung an Gelenken allerdings in der Regel die kalte Variante.
Wann hilft ein Retterspitz-Wickel deinem Hund?
Übrigens auch bei Insektenstichen kannst du den Wickel prima anwenden. Aber: die Anwendung von Wickeln ersetzt nicht grundsätzlich den Besuch beim Tierarzt. Bei schweren Erkrankungen oder bei Insektenstichen im Hals- und Mundraum solltest du bitte umgehend deinen Tierarzt aufsuchen.
Wann sind Retterspitz-Wickel tabu?
- offene Wunden
- Nieren- oder Blasenentzündung
- schwere Herzerkrankungen
- arterielle Durchblutungsstörungen
- Karzinom
- Überempfindlichkeit gegen Kälte
- Allergien oder Unverträglichkeiten gegen die Inhaltsstoffe
Das brauchst du für den Wickel mit Retterspitz
- Leintuch oder ein Baumwolltuch für das Innentuch
- Baumwoll als Zwischentuch (am besten ein wenig größer als das Innentuch)
- evt. Baumwoll- oder Frotteetuch zum Fixieren
- Retterspitz
- kaltes oder heißes Wasser
- eine Schüssel
So machst du den Retterspitzwickel richtig
Du nimmst die Retterspitz Tinktur/Flüssigkeit und mischst sie mit kaltem Wasser. Tauche darin dann ein Leintuch ein und wringe es aus. Dies kommt dann auf die betroffene Stelle. Darüber wickelst du ein trockenes Zwischentuch und fixierst den Wickel je nach Position dann noch mit einem Außentuch. Bitte achte darauf, dass du den Wickel nicht zu straff anlegst und dass sich keine Falten bilden.
Überprüfe nach einigen Minuten die Haut deines Hundes auf Reaktionen. Wenn dein Hund auf den Wickel mit einer starken Rötung oder Pustelbildung reagiert, nehme ihn bitte sofort ab. Ist der Wickel warm geworden, nimmst du ihn wieder ab.
Achte darauf, dass dein Hund während der Anwendung ruht und nicht friert. Wenn du den Wickel warm anwendest, sollte er nicht zu heiß sein. Überprüfe die Temperatur auf der Innenseite deines eigenen Handgelenks. Gebe deinem Hund nach dem Wickel etwas Zeit um nachzuruhen.
Wie lange sollte der Wickel aufliegen und wie oft kann man ihn anwenden?
Der Wickel sollte heruntergenommen werden, wenn er warm wird (bei einer kalten Anwendung). Bei einem warmen Wickel, wenn dieser erkaltet ist. Das passiert in der Regel nach 15-30 Minuten. Grundsätzlich solltest du aber auch die Toleranz deines Hundes berücksichtigen. Bei Bedarf kannst du die Wickel ohne Bedenken mehrmals täglich anwenden.
Im Webinar „Bewegungsschmerz beim Hund“ gehen wir noch einmal intensiv auf das Thema Gelenkschmerzen beim Hund ein, aber auch auf typische Auffälligkeiten in der Bewegung, die auf verschiedene Gelenkerkrankungen wie Hüftdysplasie, Patellaluxation o.ä. hindeuten können. Hier kannst du dabei sein: Zum Webinar „Bewegungsschmerz beim Hund“ anmelden. Übrigens mit dem Rabattcode: WEBINAR-FJI erhältst du 10% Rabatt!
Du hast noch Fragen zum Thema oder zum Webinar? Dann hinterlasse mir gern einen Kommentar oder schreibe mir eine Email an: tina@doggy-fitness.de .
von Doggy | Aug 29, 2018 | Gelenkerkrankungen
Besonders Hundemenschen mit aktiven Hunden kennen das nur zu gut: dein Hund rennt wild tobend mit einem anderen Hund über die Wiese und dann plötzlich ein Aufschrei und dein Hund kommt jaulend und humpelnd zu dir gelaufen. Aber auch ältere Hunde sind häufig betroffen, wenn sie sich z.B. auf der Treppe vertreten oder in ein Erdloch treten, dass sie übersehen haben. Ein unbedachter Rempler im Spiel, ein Stolpern oder ein Sturz sind die häufigsten Ursachen für eine Verstauchung beim Hund.
Wie ist die Verstauchung entstanden?
Durch das Trauma werden die Gelenkpartner, also die gelenkbildenden Knochenenden gegeneinander verschoben und sind einer sehr starken Belastung ausgesetzt. Auch die Gelenkkapsel, Bänder und Sehnen werden in Mitleidenschaft gezogen. So entstehen häufig Blutergüsse.
Woran erkennt man eine Verstauchung?
- akute Schmerzen
- Schwellung des Gelenks
- Bluterguss
- Einschränkung der Beweglichkeit
- Rötung
- Berührungsempfindlichkeit
Wenn dein Hund eines oder mehrere Anzeichen einer Verstauchung zeigt, solltest du ihn bitte unbedingt dem Tierarzt vorstellen. Die Diagnose sollte auf jeden Fall von einem Tierarzt gesichert werden und andere Verletzungen ausgeschlossen werden. In der Regel wird eine Röntgenaufnahme gemacht, um Gelenkluxationen und Brüche auszuschließen. Bei einem klinischen Untersuchungsgang kann der Tierarzt auch Verletzungen wie Bänderrisse und Kapselverletzungen ausschließen.
Das kannst du bei einer Verstauchung beim Hund tun
Es gilt die PECH Regel:
- Pause
- Eis
- Compression
- Hochlegen = ruhig stellen
Das bedeutet für dein Handeln:
- Kühle das betroffene Gelenk. So linderst du Schmerzen und bekommst auch die Schwellung in den Griff. Zuhause nach dem Tierarztbesuch helfen ihm auch kühlende Wickel wir z.B. Quarkwickel sehr gut.
- Schone deinen Hund. Der Tierarzt wird entscheiden, ob das verstauchte Gelenk durch Taping, Gips oder Stützverband zusätzlich in eine Ruheposition gebracht werden soll.
- Mit leichten Massagen kannst du deinen Hund Zuhause in der Zeit der Genesung toll unterstützen, weil du so überlastete Bereiche des Körpers entlasten und entspannen kannst.
- Gebe deinem Hund auf jeden Fall ausreichend Zeit zu genesen. Eine Verstauchung ist schmerzhaft und langwierig. Steigere Spaziergänge und sonstige Belastung daher bitte nur langsam und in Absprache mit deinem Tierarzt.
Hat dein Hund auch schon mal eine Verstauchung gehabt? Wie ist es passiert und wie hast du gehandelt? Ich freue mich auf deinen Kommentar!
Alles Liebe, deine Tina
von Doggy | Mai 25, 2017 | Gelenkerkrankungen, Pflege, Sporthund, Training
Eine Verstauchung beim Hund ist schnell passiert. Die meisten Hundehalter werden das Szenario kennen: gerade noch tobt der Vierbeiner mit anderen Hunden wild über eine Wiese oder rennt fröhlich. Dann ist es passiert: eine unbedachte Bewegung, ein Zusammenprall mit einem anderen Hund, ein Stolpern oder ein Sturz. Doch statt sofort lustig weiter zu spielen oder zu rennen, hält der Hund inne und humpelt plötzlich.
Was kann passiert sein?
Durch das Trauma in Form eines Sturzes, Zusammenpralls oder der unbedachten Bewegung werden die Gelenke sehr stark belastet. Es kommt zu einer Verstauchung.
Bei einer Verstauchung werden Gelenke gegeneinander verschoben. Nach dem Trauma kehren die Gelenkpartner wieder in ihren Ausgangszustand zurück. Die gelenkbildende Strukturen werden geschädigt. Es kann zu Dehnungen und Rissen von Bändern und Gelenkkapseln kommen. Auch Blutergüsse können entstehen.
Wie sind die Symptome für eine Verstauchung?
- akute Schmerzen
- Schwellung des Gelenks
- Bluterguss
- Einschränkung der Beweglichkeit
- Rötung
- Berührungsempfindlichkeit
Wenn dein Hund diese Anzeichen zeigt, solltest du ihn auf jeden Fall von deinem Tierarzt untersuchen lassen.Bei einer Verstauchung zeigen Hunde ihren Schmerz sehr deutlich durch Aufjaulen, Lahmen und Berührungsempfindlichkeit beim Abtasten.
Bei einem klinischen Untersuchungsgang und gegebenenfalls durch Röntgenaufnahmen wird die Diagnose gesichert. Gleichzeitig kann man dadurch Brüche, Gelenkluxationen sowie zusätzliche Verletzungen von Gelenkkapsel und Bändern ausschliessen.
Was du tun kannst: Erste Hilfe bei Verstauchungen
Handeln nach der PECH Regel:
- Pause
- Eis
- Compression
- Hochlegen = ruhig stellen
Das bedeutet im Detail:
Der Vierbeiner sollte in der Akutphase durch Kühlen der Verstauchung unterstützt werden. So können Schmerzen gelindert und die Schwellung in den Griff bekommen werden. Auch kühlende Wickel helfen ihm sehr gut. Ein Beispiel dafür sind Quarkwickel. Auf jeden Fall ist es wichtig ihn zu schonen.
Bei schweren Verstauchungen leisten Taping, Stützverband oder Gips gute Dienste. Entspannende Massagen z.B. helfen, die überlasteten Bereiche des Körpers zu entspannen und Verspannungen zu lösen. Nach dem Ausheilen der Verstauchung sollten Beweglichkeit, Muskulatur und Körpergefühl mittels aktiver Physiotherapie trainiert werden.
Kann man Verstauchungen vermeiden?
Beim aktiven Hundesport, aber auch beim Radfahren oder Joggen mit deinem Vierbeiner kannst du das Risiko einer Verstauchung zumindest durch ein gezieltes Warm Up deutlich minimieren. Verletzungen werden vermieden oder abgemildert, da die Gelenkstrukturen aber auch Muskulatur gut aufgewärmt, geschmeidig und elastisch sind.
Hat dein Hund auch schon einmal eine Verstauchung gehabt? Wie kam es dazu und wie seid ihr mit der Situation umgegangen? Ich freue mich auf deinen Kommentar!
Alles Liebe, deine Tina