So kannst du als Hundehalter deinen Hund nach einem Bänderriss gezielt unterstützen!

So kannst du als Hundehalter deinen Hund nach einem Bänderriss gezielt unterstützen!

Wenn ein Hund einen Bänderriss erleidet, stellt sich oft die Frage, was man als Hundehalter aktiv tun kann, um den Heilungsprozess des Hundes zu unterstützen. Es gibt eine Vielzahl an unterstützende Maßnahmen und Übungen, die du selbst (nach entsprechender Anleitung) anwenden kann. Wichtig hierbei ist immer: diese Maßnahmen ersetzen keine Behandlung durch einen Tierarzt, sondern sind als begleitende Unterstützung gedacht. Gerne stelle ich dir im Folgenden einige flankierende Maßnahmen vor. Bänderriss Hund

Kühlen ist wichtig – Quarkwickel Bänderriss Hund

Der Quarkwickel ist ein kalter Wickel und kann zur akuten Schmerztherapie bei Entzündungen und Schwellungen eingesetzt werden. Am effizientesten wirkt er in den ersten 24 bis 72 Stunden einer Entzündung/Reizung

Wie wirkt der Quarkwickel?

Allgemein wird durch Kälte die Geschwindigkeit der Nervenfasern herabgesetzt, die den Schmerz leiten. Daher wirkt Kälte schmerzlindernd, vor allem bei akuten Schmerzen. Zusätzlich sorgt Kälte dafür, dass sich die Gefäße zusammenziehen. Damit wird die Durchblutung gebremst und der Zellstoffwechsel reduziert. Somit wirkt sie entzündungshemmend und abschwellend.

Quark selbst zeichnet noch eine Besonderheit aus:

Einer der Hauptbestandteile von Quark ist Kasein. Wenn Kasein über die Haut einwirkt, wirkt es entzündungshemmend. Dadurch das Quark einen sehr hohen Flüssigkeitsgehalt hat, verdunstet diese und erzeugt so eine angenehm kühlende Verdunstungskälte.

Wie macht man ihn richtig? Bänderriss Hund

Nehme den Quark am Besten einige Minuten vor der Anwendung aus dem Kühlschrank, damit er nicht zu kalt ist. Streiche den Quark ca. 0,5 cm auf ein Leinentuch und schlage es wie ein flaches Päckchen zusammen. Lege das Päckchen auf die Stelle auf, die du behandeln möchtest. Bänderriss Hund

Lasse den Wickel 10-15 Minuten aufliegen. Wenn er Quark warm und bröselig wird, solltest du den Wickel runternehmen. Auch wenn der Quark keinen direkten Hautkontakt hat, entfaltet er seine volle Wirkung.

TIPP:

Da der Quark die entzündlichen Stoffe aufnimmt, ist es wichtig, dass dein Hund den Quark nach der Anwendung nicht ableckt.

Wann ist der Quarkwickel tabu?

  • Offene Wunden
  • Nieren- oder Blasenentzündung
  • Schwere Herzerkrankungen
  • Arterielle Durchblutungsstörungen
  • Karzinom
  • Überempfindlichkeit gegen Kälte

Bitte beachten!

Halte deinen Hund während der Anwendung unter Beobachtung, um Verbrennungen und Überreaktionen zu vermeiden. Er muss jederzeit die Chance haben zu entweichen, wenn die Kälte unangenehm ist. Kontrolliere bitte auch in regelmäßigen Abständen die Stelle, die du mit dem Quarkwickel behandelst. Bänderriss Hund

Wie oft?

Nach Bedarf kannst du die Anwendungen beliebig oft wiederholen.

Vertrauen in den betroffenen Lauf stärken mittels Koordinations- & Propriozeptionstraining

Übung: Laufen über verschiedene Untergründe

Wirkung

Das propriozeptive Training stärkt die Eigenwahrnehmung des Körpers und seiner Position im Raum, sowie die Position der einzelnen Körperteile im Raum. Das stärkt das Körpergefühl und fördert zusätzlich eine gute Koordination und Balance.

So geht´s

Ziel der Übung ist es, dass dein Hund bewusst auf die unterschiedlichen Materialien tritt, langsam darüber läuft und die unterschiedlichen Materialen bewusst erlebt. Je nachdem ob du drinnen oder draußen trainierst, kannst du verschiedenste und immer wieder auch wechselnde Materialien nutzen, damit sich bei deinem Hund kein Gewohnheitseffekt einstellt.

Ideen für verwendete Materialien:

Drinnen:

  • Noppenfolie
  • Balancekissen
  • Eine Schale mit Bällen
  • Schale mit Korken
  • Behälter mit Papierkugeln
  • Folie
  • Fussmatte/Kokosmatte
  • Kissen
  • Handtuch
  • Yogamatte

Draußen:

  • Sand
  • Umgepflügtes Feld
  • Waldboden
  • Kies
  • Schotter
  • Tannenzapfen, Eicheln, etc.
  • Pfütze
  • Hohes Gras
  • Wurzeln
  • Laub
  • Steine

Bei der Auswahl der Materialien solltest du immer darauf achten, dass dein Hund sich nicht verletzen kann und dass sie der Körpergröße deines Hundes angemessen sind. Die Aufgabe ist, dass dein Hund langsam und sehr bewusst über die Materialien läuft. Versuche ihn möglichst zwischen unterschiedlichen zu belohnen und nicht, wenn er sich darauf befindet. Sonst ist er abgelenkt und es ist vorbei mit der Konzentration.

Tipp: Wenn dein Hund eher hektisch unterwegs ist, dann führe ihn an der Leine oder lege einzelne Leckerlis zwischen die Materialien. Bänderriss Hund

Bei der Übung wird gleichzeitig das Zusammenspiel zwischen Muskeln, Sehnen, Bändern und Nervensystem verbessert.

Förderung der Beweglichkeit und Stärkung der Muskulatur durch Bewegungstraining

Die vorgestellte Übung des propriozeptiven Trainings ist natürlich nur eine von vielen verschiedenen möglichen Übungen. Welche Bewegungsübungen sonst noch genutzt werden, hängt individuell vom Gesundungszustand des Hundes ab und auf vom betroffenen Gelenk. Je nachdem, ob der Hund operativ behandelt wurde – und mit welcher Methode, oder eine konservative Behandlung erfolgte, sollte man in Absprache mit der/dem behandelnden Hundephysiotherapeutin/ten Bewegungsübungen definieren. Hierbei ist es nicht entscheidend, dass die Übungen möglichst komplex sind, sondern das der Hund sie gut absolvieren kann und gesunde Bewegungsabläufe und Alltagsbewegungen gefördert werden. Mit einem simplen Steh Sitz Transfer, Steh Platz Transfer oder auch dem Pfote geben, kann man schon sehr gezielt und erfolgreich trainieren.

Hilfe aus der Natur mittels Nahrungsergänzungsmitteln

Es gibt eine große Vielfalt an Nahrungsergänzungsmitteln, die gezielt die Gelenke des Hundes nähren und stärken. Bei Bandverletzungen empfehlen sich beispielsweise Kollagenpeptide. Aber auch Grünlippmuschelextrakt, Chondroitin und Glucosam leisten gute Dienste.

Bänderriss beim Hund – richtig behandelt kann er ohne bleibende Schäden abheilen

Grundsätzlich ist ein Bänderriss eine Verletzung, die sehr individuell betrachtet und behandelt werden muss. Dennoch gibt es eine Reihe hilfreicher Maßnahmen, die du als Hundehalter anwenden kannst, um die Heilung zu fördern. Ein Bänderriss ist gut behandelbar. Wichtig ist, den Hund entsprechend der Empfehlung der behandelnden Ärzte und Therapeuten zu schonen und ihm Zeit für seine Gesundung zu geben. Bänderriss Hund

Alles Liebe, Tina

2 effektive Übungen, um die Koordination und das Körpergefühl deines Hundes zu stärken

2 effektive Übungen, um die Koordination und das Körpergefühl deines Hundes zu stärken

Viele Hunde haben erstaunlicherweise ein relativ schlechtes Körpergefühl und Körperbewusstsein. Für sie hört ihr Körper hinter dem Rumpf auf. Das führt unweigerlich dazu, dass die Läufe aber auch die Wirbelsäule ungleichmäßig belastet werden. Längerfristig beeinflusst das einen übermäßigen Gelenkverschleiß und somit Arthrose in den Gelenken.

Es ist also durchaus sinnvoll zum einen zu schauen, wie gleichmäßig dein Hund seine Läufe nutzt, wie seine Bewegungsabläufe sind und wie gut seine Koordination ist. Zeigen sich hier Defizite, kann man die Koordination, das Körpergefühl und gleichmäßige Bewegungsabläufe allerdings in jedem Alter und bei jedem Gesundheitszustand mit einfachen Übungen trainieren.

Mit einem guten Körpergefühl ist grundsätzlich das Verletzungsrisiko deines Hundes gemindert und zwar nicht nur im Sport, sondern bei jeder alltäglichen Bewegung. Nachfolgend stelle ich dir in diesem Artikel verschiedene Übungen vor, die du mit deinem Hund auch als Laie selbst durchführen kannst. Hierzu sind kein besonderes Equipment und auch keine Vorkenntnisse deinerseits oder deines Hundes notwendig. Körpergefühl Hund

Mit diesen 2 Übungen förderst du Körpergefühl und Koordination deines Hundes Körpergefühl Hund

1. Auf einer Decke ausbalancieren

Für diese Übung nimmst du dir ein größeres Handtuch oder eine Decke – je nach Größe deines Hundes. Dein Hund soll sich dann etwa mittig auf diese Decke stellen Nun beginnst du leicht und langsam an unterschiedlichen Ecken der Decke oder des Handtuchs leicht zu ziehen. Dein Hund muss so den Belastungsschwerpunkt von einem Lauf auf den anderen geben und sich ausbalancieren. Zusätzlich nimmt er so seinen Körper gesamthaft wahr. Die Übung ist für deinen Hund anstrengender, als es auf den ersten Blick aussehen mag. Starte mit einer Einheit von 20-30 Sekunden und steigere die Einheiten dann langsam.

Ausbalancieren auf einer Decke

Ausbalancieren auf einer Decke

2. In einem Behältnis wie Karton ausbalancieren Körpergefühl Hund

Hierfür benötigst du je nach Größe deines Hundes einen Karton oder ein anderes passenden Behältnis, in das dein Hund sich theoretisch mit allen vier Läufen hineinstellen kann. Zunächst sollte dieses Behältnis eine recht angenehme Größe habe, so dass dein Hund seine vier Läufe relativ einfach darin positionieren kann. Der Rand sollte leicht zu überwinden sein. Es geht primär um eine optische, räumliche Begrenzung. Der Boden des Behältnis sollte rutschfest sein, oder mit etwas rutschfestem ausgelegt sein. Motiviere deinen Hund dann, mit seinen Pfoten in das Behältnis einzusteigen. Bestätige deinen Hund jedes Mal positiv, wenn er seine Pfoten in das Behältnis setzt. Auch wenn es im ersten Schritt erst einmal eine Pfote ist.

Ziel ist es, dass er nach und nach alle vier Pfoten in das Behältnis setzt und komplett darin steht. Wenn dein Hund es bei dieser Größe des Behältnisses schafft, sollte er die Position für einen kurzen Moment halten (etwa 2-3 Sek.) Nun kannst du im nächsten Schritt zu einem kleineren Behältnis greifen und ihn motivieren, sich dort hineinzustellen. Je kleiner es wird, desto anspruchsvoller ist es für ihn. Je enger die Pfoten unter seinem Körper zusammenrücken, desto intensiver muss er sich ausbalancieren. Auch mit der Dauer, die er die Position hält, kannst du dann entsprechend variieren. Körpergefühl Hund

Das solltest du beim Training beachten

Erarbeite die Übungen immer langsam mit deinem Hund und gebe ihm die Möglichkeit, in seinem Tempo seinem Körper bewusst zu werden. Sei geduldig mit ihm. Beim aktiven Bewegungstraining ist der Weg das Ziel und gibt deinem Hund die Chance, sich mit seinem Körper und den Bewegungen aktiv auseinanderzusetzen. Es ist immer sinnvoll, die Übungseinheiten kurz zu halten und sich nach den körperlichen Voraussetzungen und der Konzentrationsfähig seines Hundes zu richten. Das er Spaß beim Training hat ist unverzichtbar. Achte bitte auch immer auf seine Sicherheit, dass bedeutet vor allem, dass er auf rutschfesten Untergründen steht. Falls du dir nicht sicher bei der Durchführung der Übungen bist, dann schreibe mir gern einfach eine Email und ich helfe dir weiter!

So hast du drei aktive Bewegungsübungen für eine bessere Koordination und Körpergefühl, die du mit deinem Hund sehr leicht und ohne besonderes Equipment Zuhause durchführen kannst.

Alle Liebe, deine Tina

Fitnesstraining beim Hund – warum Balancepads & Co. nicht zum Spaß eingesetzt werden sollten

Fitnesstraining beim Hund – warum Balancepads & Co. nicht zum Spaß eingesetzt werden sollten

Fitnesstraining beim Hund wird immer unweigerlich verbunden mit Balancepads und Balanceboards in allen Farben und Größen. Aber warum eigentlich?! Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Artikel schreibe und meine Gedanken dazu teile. Doch mir rollen sich immer wieder die Zehennägel auf, wenn ich sehe, wie Hunde in Videos mühsam um Haltung kämpfen und alles beim Training haben – aber keinen Spaß und keinen Trainingseffekt. Der Halter ist aber wahnsinnig stolz, wie der Vierbeiner sich da auf dem wackeligen Konstrukt aus 5 verschiedenen Gummipads in bunter Farbvielfalt hält. Ja, das ist jetzt überspitzt dargestellt, aber die (traurige) Realität ist davon oft gar nicht so weit entfernt.

Das hat nichts mit Fitnesstraining oder Balancetraining zu tun

Die unsachgemäße Nutzung von Balancepads, Balanceboards und Wackelbrettern führt nämlich garantiert nicht zum Muskelaufbau und auch nicht zu einem guten Körpergefühl. Du magst mich jetzt für einen bunte-Balancepads-Gegner halten. Und in gewissen Punkten bin ich das auch. Als Hundephysio kann ich dir sagen, dass all diese Trainingsutensilien bei unsachgemäßer Nutzung eher Schaden anrichten als zu nutzen.

Aber ich will nicht weiter schimpfen. Viele Hundehalter möchten ihrem Hund etwas Gutes tun und seine Gesundheit unterstützen. Und das ist ja erst einmal auch sehr gut so. Bei der Recherche stolpert man dann über die nett anzusehenden Fitnessutensilien für den Hund – und schlägt zu.

Aber wie nun einsetzen? Fitnesstraining beim Hund

Erst einmal gar nicht! Stelle sie in die Ecke. Dein Hund braucht sie nämlich zum Einstieg in das Fitness- oder Bewegungstraining nicht.

Du fragst dich warum?

Um dir diese Frage zu beantworten, stellen wir uns vor, wie wir Menschen es handhaben, wenn wir neu in einen Sport einsteigen. Ganz einfach: wenn du mit einem Sport beginnst, dann gehst du ganz strukturiert an das Training heran. Man beginnt mit den Basics. Du erarbeitest dir die Grundlagen der Sportart und schaffst eine gewisse (sportartenbezogene) „Basisfitness“. Die Bewegungen und mögliche Griffe müssen sitzen und du musst dich sicher bewegen, bevor die nächsten Schritte gemacht werden. Das sorgt dafür, dass du mit dem Sport vertraut und auch sukzessive besser wirst. Zudem wird dein Verletzungsrisiko gemindert. Wenn du das nicht machst und zur überambitionierten Fraktion gehörst, die sofort auf einem höheren Level einsteigt, bist du sicher mit dem schmerzhaften Muskelkater am nächsten Tag und Frustration durch fehlenden Trainingserfolg gut vertraut.

Und warum soll dein Hund als Einsteiger im Fitness– und Bewegungstraining sofort seine Übungen auf einem flexiblen Untergrund durchführen?

Richtig, das macht keinen Sinn. Auch im Bewegungstraining beim Hund fängt man – wenn man es fachlich korrekt angeht – erst einmal auf dem ganz normalen Untergrund an. Und zwar mit einfachen Basisübungen. Jede Übung, die du mit deinem Hund machst, sollte er souverän und sicher auf einem stabilen Untergrund durchführen können. Die Bewegungen sollten korrekt sein, damit sich die Bewegungsabläufe auch korrekt im Gehirn abspeichern. Fitnesstraining beim Hund

Dann erst – und wirklich dann erst – kann man beginnen, selbige Übungen auf einem flexiblen Untergrund wie einem Balancepad durchzuführen.

Deshalb solltest du mit deinem Hund erst später auf flexiblen Untergründen trainieren

Der flexible Untergrund hat es in sich. Der Hund ist nicht mehr nur mit der korrekten Durchführung der Bewegung beschäftigt, sondern muss sich auch noch ausbalancieren. Auch der Anspruch an die Muskulatur ist deutlich höher. Er muss viel mehr Muskelkraft aufbringen. Das verlangt körperlich einiges von ihm.

Das passiert bei unsachgemäßer Nutzung von Balancepads & Co.

Wenn du nun mit diesem Wissen hingehen würdest und Übungen, mit denen dein Hund nicht vertraut ist, direkt auf einem flexiblen Untergrund trainieren würdest, ist es klar das folgendes passiert:

  • Bewegungen werden nicht mehr korrekt, bewusst und sauber durchgeführt
  • Dein Hund ist unsicher in den Bewegungen Fitnesstraining beim Hund
  • Seine Muskulatur spannt an – und zwar der ganze Körper – denn er kämpft ja verbissen um „Haltung“. Ein aktives Muskeltraining ist an dieser Stelle NICHT möglich! Oder hast du schon einmal mit verspannter Muskulatur ein effektives Muskelaufbau-Training erreicht?
  • Das Gegenteil passiert: die Muskulatur deines Hundes verspannt. Verspannungen haben Schmerzen und Schonhaltungen zur Folge.
  • In der Summe wirken sich diese Dinge negativ auf sein Körpergefühl aus

Ich bin mir sicher, dass alles das nicht zu den Dingen gehört, die du erreichen möchtest. Daher solltest du deinen eigenen Ehrgeiz außen vorlassen und dich nicht blenden lassen von bunten Gummipads.

So sieht verantwortungsvolles Fitness- und Bewegungstraining beim Hund aus

Verantwortungsvoll betriebenes Fitness- und Bewegungstraining beim Hund sollte immer sinnvoll und planvoll aufgebaut werden. Hierzu geht man vom einfachen zum komplexen – in Sachen Anspruch und in der Bewegung ansich. Überlege dir auch, was dein Trainingsziel für deinen Hund ist. Bei der Auswahl der Übungen ist es auch sinnvoll, sich von einer Fachfrau/ einem Fachmann unter die Arme greifen zu lassen.

Dein Hund sollte Grundbewegungen gut beherrschen, eine gewisse Basisfitness haben und auch am Körpergefühl sollte gearbeitet werden. Dazu braucht es zu Beginn weder komplexe Bewegungen und aufwändige Tricks, noch besonderes Equipment.

Effektive Übungen müssen nicht spektakulär aussehen!

Der Effekt einer Übung macht sich nicht daran fest, wie komplex und aufregend sie aussieht. Schon sehr einfache Übungen haben einen großen und nachhaltigen Trainingseffekt. Als Beispiel führe ich da gern meinen geliebten Steh-Sitz Transfer an. Fast jeder Hund kennt das Signal. Das ist schon einmal eine gute Voraussetzung. Dein Hund kann sich dann nämlich sehr gut auf die Bewegung an sich konzentrieren. Beim (simplen) Hinsetzen und Aufstehen trainierst du die Beweglichkeit der Hinterläufe deines Hundes – und zwar von der Hüfte, über Knie bis hin zum Sprunggelenk. Zusätzlich aber auch die Muskulatur der Hinterläufe und des unteren Rückens.

Und das mit einem einfachen Steh Sitz Transfer. Ohne Equipment.

Die Krux an der Sache ist allerdings, dass es für viele Hunde jeden Alters und Fitnesslevel nicht selbstverständlich ist, dass er sich korrekt hinsetzen kann. Wenn du mehr über das korrekte Sitz bei deinem Hund erfahren möchtest, dann ist mein Artikel zum korrekten Sitzen und wie du es trainierst perfekt für dich,

Fazit: Fitnesstraining beim Hund – mit oder ohne Balancepads & Co.

Du siehst also, wo wir beim Fitnesstraining beim Hund ansetzen müssen: bei einfachen Bewegungen, die dein Hund lernt, korrekt durchzuführen. Dann kann man komplexere Bewegungsabläufe ins Training einbauen und sukzessive dem Fitnessstatus entsprechend auch flexible Untergründe mit einbauen.

Ich bin ganz sicher kein Gegner der Balancekissen, -pads & Co. und nutze sie selbst immer wieder im Training. Aber eben erst, wenn der Hund es auch körperlich leisten kann und gewissen Grundbewegungen und eine Basisfitness gegeben sind. Mir liegt es am Herzen, dass sie sinnvoll ins Training eingebaut werden, damit der Nutzen für die Fitness des Hundes tatsächlich gegeben ist. So stellst du sicher, dass du mit Bewegungstraining beim Hund deinem Vierbeiner einen wirklichen gesundheitlichen Nutzen bietest. Fitnesstraining beim hund

Alles Liebe, deine Tina

Bewegung von Welpen & Junghunden – Übungsideen für Balance & Koordination & welche Bewegungen tabu sind!

Bewegung von Welpen & Junghunden – Übungsideen für Balance & Koordination & welche Bewegungen tabu sind!

Im letzten Artikel ging es bereits darum, wieviel ein Welpe bzw. Junghund bewegt werden darf und sollte. In diesem Artikel möchte ich dir Anregungen und Ideen geben, wie du deinen Welpen oder Junghund gezielt bewegen kannst, um sein Körpergefühl, Balance und Koordination zu trainieren. Weiterhin erfährst du auch, welche Bewegungen tatsächlich schädlich für ihn sind.

Gezielte Bewegungsübungen für Welpen und junge Hunde sind sinnvoll, um ihren Bewegungsapparat zu stärken und gesunde Bewegungen zu fördern. Gleichzeitig sind sie eine tolle Möglichkeit, den jungen Hund sinnvoll zu beschäftigen und auch die Bindung zum Hund zu stärken. Einige Anregungen stelle ich hier vor:

Das Laufen über verschiedene unebene Untergründe

Hierbei wird gezielt die Propriozeption gefördert, das bedeutet die Wahrnehmung des eigenen Körpers im Raum. Aber auch Koordination und Gleichgewicht werden trainiert. Hierzu braucht es kein spezielles Equipment. Beispielsweise kann man verschiedene Untergründe nutzen, die sich auf dem Spaziergang anbieten wie Sand, ein umgepflügter Acker, ein Waldboden voller Wurzeln etc., über die man den jungen Hund führt.

Aber auch eine Luftmatratze mit wenig Luft darin kann genutzt werden, damit der junge Hund darüber läuft und sich ausbalanciert. Doch auch Kieselsteine oder eine Luftpolsterfolie über die der Hund läuft, eignen sich super, um das Gefühl für den eigenen Körper zu stärken.

Weitere Ideen für Bewegungsübungen für Welpen

Zudem eignen sich Äste, um darüberzusteigen, Baumstümpfe um sie zu umrunden oder ein Sandhügel, den man erklimmen kann. Im Garten ist auch ein Planschbecken mit Bällen gefüllt ein riesiger Spaß.

Der eigenen Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Allerdings sollte man immer auf die Sicherheit des Hundes achten. Gebe deinem Hund dabei ausreichend Führung und sichere ihn bitte an Geschirr und Leine. Lasse es auch hier bitte langsam angehen und führe deinen jungen Hund Schritt für Schritt an neue Übungen heran. Zu Beginn reichen 1-2 Übungen völlig aus. Nach und nach kann man dann neue Übungen hinzunehmen. Die Übungseinheiten sollten kurz sein, da sie eine hohe Konzentration erfordern, auch wenn es so spielerisch aussieht. Beginne mit ca. 30 Sekunden und steigere die Einheiten sehr langsam.

Diese Bewegungen sollte man beim Welpen und Junghund meiden

Es gibt Bewegungen, die den Gelenken eines Welpen und Junghundes eher schaden. Daher sollte man versuchen, sie zu meiden:

Diese Bewegungen sollte man beim Welpen vermeiden:

  • Ball- und Zerrspiele sowie Spiele mit dem Stöckchen
  • Renn- und Fangspiele
  • das Springen über Hindernisse (auch wenn sie nur niedrig sind)

Bei diesen Bewegungen kommt es zu einem vermehrten Schub der Hinterhand und gleichzeitigem Bremsen mit der Vorderhand. Das hat eine sehr starke Belastung der Vorderläufe zur Folge.

Auch Frisbees zu fangen, oder Bälle aus dem Sprung heraus zu fangen ist tabu. Wenn man sich diese Bewegungen anschaut, erkennt man, dass es hier zu einer enormen körperlichen Belastung kommt. Neben der bereits intensiven Belastung durch das Bremsen und Landen kommt es zusätzlich zu einer Wendung des Körpers in der Luft.  Hier entstehen massive Scherkräfte, die auf die Gelenke einwirken. Studien haben ergeben, dass bei Bewegungen dieser Art je nach Geschwindigkeit, Gangart des Hundes und Körpergewicht zwischen 700-1000% des Körpergewichtes des Hundes auf seine Gelenke einwirken.

Diese wichtigen Punkte gibt es ebenfalls bei der Bewegung des Welpen und Junghundes zu beachten:

  • Fahrradfahren und Joggen sind erst frühestens ab dem 12.Lebensmonat erlaubt! Immer wieder sieht man Junghunde, die neben dem Fahrrad herlaufen. Das ist nicht gesund. Mache deinen Hund gern mit dem Fahrrad ansich vertraut und lasse ihn auch nebenhergehen, wenn du das Rad schiebst. Aber das aktive Laufen am Rad ist bis zum Ende des Wachstums nicht gesund!
  • Nach einem ausgiebigen Spaziergang sollte der Welpen nicht noch mit anderen Hunde toben. Die Verletzungsgefahr durch die Erschöpfung ist deutlich erhöht. Hier sollte man Vernunft walten lassen.
  • Zu wildes Spiel ist ebenfalls nicht gut. Richtig, der Hund soll spielen und seine Erfahrungen machen. Wenn es allerdings zu wild und rau zu geht, liegt es in deiner Verantwortung, das Spiel zu unterbrechen. Sonst sind schwere Prellungen und Gelenkverletzungen die mögliche Folge.

Darf mein Welpen oder Junghund Treppensteigen?

Dies ist ein leidiges und viel diskutiertes Thema. Grundsätzlich darf er das. Und zwar kontrolliert und in einem gesunden Maß! So darf der Welpe oder junge Hund kontrolliert an der Leine eine Treppe laufen. Dies trägt auch dazu bei, dass er mit den Bewegungen vertraut wird und diese sicher ausführt. Es ist wenig sinnvoll, einen Hund erst mit 9 Monaten an Treppenstufen zu gewöhnen. Er wird dann wesentlich unsicherer an diese Bewegungen herangehen, als wenn du es in einem gesunden Maß bereits im Welpenalter mit ihm geübt hast. Wenn viele Stufen allerdings mehrmals täglich bewältigt werden müssen, sollte man den Hund dann tragen.

Wenn ein Welpe oder Junghund verdächtige Symptome zeigt

Wenn der Welpe oder Junghund sich plötzlich steifbeinig bewegt, normale Bewegungen vermeidet oder gar humpelt, sollte man dies in jedem Fall ernst nehmen. Dann empfehle ich, den Hund unbedingt für weitere Untersuchungen bei deinem Tierarzt vorzustellen.

Fazit: Bewegung beim Welpen und Junghund

Grundsätzlich sollte man bei der Bewegung eines jungen Hundes den gesunden Menschenverstand walten lassen. Weder zu viel noch zu wenig Bewegung sind förderlich für die Gesundheit. Packe deinen Hund nicht in Watte, aber übertreibe es auch nicht. Schließlich möchtest du ja eine möglichst lange Zeit mit deinem viereinigen Gefährten an deiner Seite verbringen!

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Muskelaufbau Hund: Isometrisches Training für Hinterläufe und Rücken

Muskelaufbau Hund: Isometrisches Training für Hinterläufe und Rücken

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Isometrisches Training wird in der Bewegungstherapie und auch im Sporthunde-Training von Hundehaltern häufig unterschätzt, weil „man sieht ja so wenig“. Dabei passiert eine ganze Menge und das Isometrische Training ist extrem effektiv. Ich finde es besonders toll, weil man es auch anwenden kann, wenn ein Hund z.B. ein Gelenk nicht bewegen kann, man den betroffenen Lauf aber dennoch trainieren möchte, bzw. einem Muskelabbau entgegenwirken will. Toll also bei allen Gelenkerkrankungen.

Isometrische Übungen – ein Allroundtalent

Auch in meinen Kursen arbeite ich mit vielen verschiedenen isometrischen Übungen für den gesamten Körper. Sie sind für den Hund sehr leicht zu erlernen, man benötigt keinerlei Zubehör und kann sie immer und überall durchführen. Zudem sind isometrische Übungen extrem effektiv und wirken auf mehrfache Weise. Du kannst den Muskelaufbau und Kraft deines Hundes trainieren, aber auch Körpergefühl, Körperwahrnehmung im Raum, Balance und Koordination.  Aber was heißt isometrisches Training eigentlich?

Isometrisches Training – so funktioniert es!

Isometrische Übungen sind eine besondere Form des Krafttrainings, weil dabei die Muskulatur angespannt wird, ohne dass eine aktive Muskel- oder Gelenkbewegung dafür nötig wäre. Der Hund arbeitet rein gegen den Druck den du mit einer Hand erzeugst bzw. gegen die Schwerkraft. Daher ist das Training auch so perfekt für Hunde geeignet mit versteiften Gelenken, oder jene die Schmerzen während einer Gelenkbewegung haben. Auch für Hunde mit neurologischen Erkrankungen und Lähmungen helfen sie sehr gut, wieder mobil zu werden und den Körper wahrzunehmen.

Doch auch für Sporthunde wird das isometrische Training gezielt eingesetzt sowie für ältere Hunde. Kurzum: jeder Hund profitiert vom Training. Und was so einfach und nach so wenig aussieht, ist extrem effektiv – und auch anstrengend für deinen Hund.

Du kannst diese Übungen bei jedem Hund anwenden und es gibt keine Erkrankung, bei der sie tabu wären.

Isometrisches Training für die Hinterläufe und den unteren Rücken

Aus meinen Kursen stelle ich dir heute die Übung Rear Iso vor. Dabei werden mittels isometrischem Training der untere Rücken und die Hinterläufe trainiert.

Übung #20 REAR ISO

Wirkung:Stärkung der Muskulatur und Kraft der Hinterläufe und des unteren Rückens. Gleichzeitig werden Balance und Koordination trainiert. Mit isometrischen Übungen trainiert man sehr effektiv die Muskulatur. Es ist eine besondere Form des Krafttrainings, da man die Muskulatur anspannt, ohne dass sie oder ein Gelenk dafür bewegt werden muss. Dein Hund arbeitet gegen den Widerstand der Hand oder gegen die Schwerkraft.

Wann nicht: Keine Einschränkung

Ausführung:

Dein Hund steht auf rutschfestem, ebenen Untergrund. Du kniest hinter deinem Hund.

Isometrisches Training zum Muskelaufbau für die Hinterläufe und den Rücken

Isometrisches Training zum Muskelaufbau für die Hinterläufe und den Rücken

1. Position

Hocke dich hinter deinen stehenden Hund und lege deine Hände seitlich auf seine Oberschenkel. Ihr blickt in dieselbe Richtung. Übe mit der linken Hand leichten Druck auf den Oberschenkel aus, bis du spürst, dass dein Hund die Muskeln anspannt und gegenhält. Halte diese Position für die in der Trainingsempfehlung angegebene Dauer, ohne nachzufedern oder den Druck zu erhöhen. Lasse langsam wieder los und übe mit der rechten Hand einen leichten Druck auf den anderen Oberschenkel aus, bis du wieder spürst, dass dein Hund die Muskeln anspannt und gegenhält. Halte diese Position so lange, wie in der Trainingsempfehlung angegeben, und lasse anschließend langsam los.

Isometrisches Training zum Muskelaufbau für die Hinterläufe und den Rücken

Isometrisches Training zum Muskelaufbau für die Hinterläufe und den Rücken

2. Position:

Als Nächstes umfasst du die Oberschenkel vorne. Ziehe ganz leicht in deine Richtung, als würdest du deinen Hund zu dir ziehen wollen, bis du merkst, dass dein Hund gegenhält. Halte die Position für die angegebene Dauer und lasse wieder locker.

Isometrisches Training zum Muskelaufbau für die Hinterläufe und den Rücken

Isometrisches Training zum Muskelaufbau für die Hinterläufe und den Rücken

3. Position

Nun legst du deine Hände flach auf den unteren Rücken/Po deines Hundes, als würdest du ihn in den Sitz drücken. Übe leichten Druck nach unten aus, bis du spürst, dass dein Hund gegenhält, und halte wieder für die im Plan angegebene Dauer. Lasse dann langsam wieder locker.

Es ist wichtig, dass der Druck, den du ausübst, sehr fein ist und nie ruckartig passiert. Gebe deinem Hund zwischendurch die Möglichkeit, sich zu lockern.

Trainingsempfehlung:

Häufigkeit: 3–4 x wöchentlich Wiederholungen: 3 x pro Griff Dauer: je 3 Sek. pro Griff

Im Trainingsverlauf kannst du die Anzahl der Wiederholungen und die Dauer der Übungen schrittweise steigern.

 

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