Dein Hund wird operiert? – 12 wichtige Tipps zur Vorbereitung und für die erste Zeit nach der Operation, die du kennen solltest

Dein Hund wird operiert? – 12 wichtige Tipps zur Vorbereitung und für die erste Zeit nach der Operation, die du kennen solltest

Wenn dein Hund aufgrund einer Erkrankung des Bewegungsapparates wie z.B. einer Hüftdysplasie oder einem Bandscheibenvorfall operiert wird, kommen in der Regel in den ersten Wochen nach der Operation einige Besonderheiten und Veränderungen auf dich zu. Zumeist dürfen Hunde sich während der Gesundungsphase nicht so belasten, wie zuvor. Das bedeutet, alltägliche Spaziergänge können nicht wie gewohnt ablaufen. Der Einstieg und Ausstieg ins/aus dem Auto ist nicht mehr einfach so möglich, auch das Treppensteigen wird zur Herausforderung. Im Haus sind rutschige Untergründe wie Fliesen, Parkett oder Laminat für Hunde nach Operationen am Bewegungsapparat kaum zu bewältigen.

Wird die Operation akut vorgenommen, ist es natürlich schwierig, sich umfassend auf die Zeit danach vorzubereiten. Doch schon mit wenigen Tagen Vorlauf, kannst du so vorbereitet sein, dass dies die Zeit nach der Operation für deinen Hund und auch für dich wesentlich leichter und unkomplizierter gestaltet.

Hierzu fassen ich dir einige wichtige Punkte als Checkliste zusammen:

1. Den Boden im Haus rutschsicher machen hund wird operiert

Wenn du Fliesen, Parkett oder Laminat hast, ist dies nach einer Operation für deinen Hund schwierig zu bewältigen. Ich empfehle dir, Bereiche in denen dein Hund sich häufig bewegt, mit Läufern auszulegen, auf denen er sich bewegen kann. So verhinderst du, dass er ausrutscht und stürzt und gibst ihm zugleich mehr Sicherheit in seiner Bewegung.

2. Leckschutz, um die Wunde zu schützen

Ein Leckschutz ist längst nicht mehr nur die durchsichtige „Plastiktröte“, mit der dein Hund sich kaum bewegen kann und die ihn nicht nur daran hindert, an der Wunde zu lecken, sondern ihn zugleich auch noch in seiner Fortbewegung und alltäglichen Bewegungen hindert. Es gibt tolle aufblasbare Kragen oder jene aus Stoff, die ebenso funktionieren, aber für den Patienten wesentlich angenehmer zu tragen sind und er damit auch gut schlafen kann.

3. Tragehilfe für Treppen hund wird operiert

Wenn dein Hund so groß ist, dass du ihn nicht tragen kannst, empfehle ich dir zum Treppensteigen eine Tragehilfe. Diese gibt es für die Vorder- oder Hinterhand, oder zur Unterstützung des gesamten Körpers. Damit sicherst du deinen Hund, wenn er Treppen hinauf oder hinunter musst und nimmst zugleich die Belastung von den Gelenken.

4. Verhindere, dass dein Hund im Haus Treppen steigen kann

Du hast deinen Hund nur einen Moment aus den Augen gelassen und das hat er sofort genutzt, heimlich die Treppe hinauf zu klettern, Und das nach der OP. Hier kannst du ganz unkompliziert ein Babygitter montieren, dass deinen Hund daran hindert, Treppen hinaufzusteigen, wenn er es nicht darf.

5. Rampe fürs Auto

Auch hier gilt, wenn du deinen Hund nicht ins/aus dem Auto heben kannst, empfehle ich dir auf eine praktische Hunderampe zurückzugreifen, damit dein Hund sicher ins / aus dem Auto gelangt.

6. Boxenruhe – sei vorbereitet

Wenn dir schon bekannt ist, dass dein Hund nach der Operation Boxenruhe halten muss, wie es beispielsweise nach Rückenoperationen häufig der Fall ist, dann empfehle ich dir, eine Box in komfortabler Größe Zuhause z.B. im Wohnzimmer aufzustellen und mit dem gewohnten Liegeplatz  – am besten mit einer orthopädischen Füllung – deines Hundes auszustatten. Gewöhne ihn nach Möglichkeit bereits vor der Operation Schritt für Schritt an die Box. Solltest du hier Hilfe benötigen, wende dich am besten vertrauensvoll an einen Hundetrainer. So kannst du die Box für deinen Hund als Wohlfühlort gestalten. Am besten sollte auch Platz für Wasser und Futter sein.

7. Angepasste Bewegung

Halte dich unbedingt daran, was der behandelnde Arzt als Pensum für die Bewegung angibt. Dies konsequent umzusetzen, hat einen großen Einfluss auf den Erfolg der Operation.

8. Suche nach einem passenden Physiotherapeuten

Vereinbare am besten schon zeitnah einen Termin bei einem Physiotherapeuten. Dadurch kann dein Hund von Beginn an begleitet werden. Auch wenn noch nicht aktiv mit Übungen oder ähnlichem begonnen werden kann, gibt es viele verschiedene passive Maßnahmen, um deinen Hund zu unterstützen, z.B. auch um überlastete Körperbereiche sanft zu entlasten. Zudem können dir Therapeuten auch viele hilfreiche Tipps speziell für eure Situation / Erkrankung geben.

9. Möglichkeiten zur Beschäftigung Hund wird operiert

Befasse dich damit, wie du deinen Hund in der Schonungsphase geistig auslasten kannst, damit Frustration vermieden wird. Sehr gut eignen sich z.B. Schnüffelteppiche und auch viele Intelligenzspiele, die sogar im Liegen gemacht werden können. Auch Leckerlis einfach in einer zerknüllten Decke zu verstecken und sie dann vom Hund heraussuchen zu lassen, bietet eine schöne Beschäftigung.

10. Plane Zeit ein für Nachuntersuchungen

In den Tagen bis zum Ziehen der Fäden wird es ein bis zwei Termine zur Wundkontrolle geben. Diese sind sehr wichtig und sollten von dir unbedingt wahrgenommen werden. Bitte manipuliere keinesfalls an der Wunde, solange noch Fäden darin sind und sie nicht verheilt ist. Es besteht ein hohes Infektionsrisiko.

11. Lasse deinen Hund nicht alleine

Besonders in den ersten Tagen nach der Operation sollte dein Hund keinesfalls alleine bleiben. Damit du nicht unnötig unter Stress stehst, empfehle ich dir, ein paar Tage Urlaub zu nehmen. Falls dies nicht möglich ist, solltest du unbedingt sicherstellen, dass dein Hund nicht alleine ist. Vielleicht kann deine Familie dir bei der Betreuung helfen oder ein Hundesitter.

12. Versuche Ruhe zu bewahren und notiere deine Fragen

Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Eine Operation birgt immer Risiken, geht an die Nerven und ist aufregend. Trotzdem lege ich dir ans Herz, dass du versuchst, möglichst ruhig zu bleiben. Denn das ist genau das, was dein Hund jetzt am dringendsten braucht: deine Ruhe und deine Unterstützung. Ich empfehle dir zudem, alle deine Fragen vor dem Tierarztbesuch zu notieren. Beim Arzt ist man meist aufgeregt und vergisst die Hälfte wieder. Ist man dann Zuhause, fallen einem die Fragen wieder ein. Deshalb notiere dir deine wichtigsten Fragen und nehme deine Notizen mit zum Arzt. Du kannst dir dann auch gleich Stichpunkte zu den Antworten notieren.

PS: Vielen Menschen hilft es in solchen Situationen, wenn sie jemanden zur Unterstützung an ihrer Seite haben, wenn es zum Tierarzt geht. Eine zweite Person, die mit zuhört und seelischen Support leistet, die Tasche hält, zur Hand geht und einfach da ist. Zögere nicht, hier jemanden, der dir hier gern beistehen wird, anzusprechen. hund wird operiert

Hast du noch Fragen zu dem Thema? Dann hinterlasse sie mir gern um Kommentar oder schreibe mir eine Email an tina@doggy-fitness.de.

Alles Liebe, Tina

Die Nervenfunktion stärken beim Hund – so geht´s!

Die Nervenfunktion stärken beim Hund – so geht´s!

Wenn Hunde unter Rückenerkrankungen leiden, wie z.B. einem Bandscheibenvorfall, dem Cauda Equina Compressions Syndrom, einer Spondylose, ist häufig die Nervenfunktion gestört. Ursache ist hier in der Regel eine Kompression der Nerven, wodurch die Nervenweiterleitung nicht wie gewohnt funktioniert. Doch auch bei Erkrankungen wie der Fibrokartilaginösen Embolie – dem Rückenmarksinfarkt kann es zu Störungen der Nervenfunktion kommen. Alle diese Erkrankungen können je nach Dauer und Intensität der Kompression zu kompletten Lähmungen führen. Nervenfunktion stärken beim Hund

Was sind weitere Symptome für eine gestörte Nervenfunktion?

Mögliche Anzeichen können beispielsweise sein: Nervenfunktion stärken beim Hund

  • Gleichgewichts- und Koordinationsprobleme
  • Pfotenschleifen
  • schwächer werdende Muskulatur
  • Unsicherheit bei bestimmten Bewegungen
  • Einknicken mit der Hinterhand
  • Inkontinenz

Warum funktioniert so oft der Muskelaufbau bei neurologischen Erkrankungen nicht oder nur unzureichend? Nervenfunktion stärken beim Hund

In der Rehabilitation ist dann ein wichtiges Therapieziel, die Muskulatur des Hundes zu erhalten und auch wieder zu stärken. Doch dies kann nur funktionieren, wenn wir eine ausreichende Nervenfunktion haben. Immer noch häufig höre ich von Fällen, in denen trotz intensiven Muskeltrainings keine oder nur sehr wenig Muskulatur aufgebaut wird. Dies ist dann vielfach ursächlich darin, dass in der Therapie nicht berücksichtigt wurde, dass die Nervenfunktion hinreichend gewährleistet ist.

Das bedeutet, dass in der Weiterleitung der Information vom Gehirn über das Rückenmark und den Nerv hin zum Muskel eine Unterbrechung oder mangelhafte Weiterleitung vorliegt. Die Information für den Muskel zur Anspannung kann vom Nerv nicht oder nur unzureichend weitergegeben werden. Ein Muskelaufbau über reines Krafttraining wird hier daher niemals funktionieren.

Wie kann man die Nervenfunktion fördern und verbessern? Nervenfunktion stärken beim Hund

  • Sehr hilfreich und effektiv ist das Ausstreichen der Zehenzwischenräume. Dies sollte man am besten mehrmals täglich durchführen. Eine Anleitung zum Ausstreichen der Zehenzwischenräume findest du in diesem Artikel von mir.
  • Zusätzlich helfen stimulierende Massagen, die Nervenfunktion zu verbessern. Du kannst diese mit einem weichen Gummistriegel für Pferde oder einem Massagehandschuh. Durchführen. Auch hierzu habe ich eine ausführliche Anleitung für dich erstellt, die du hier findest: Massage mit dem Massagehandschuh.
  • Die Pfoten kannst du mit einer weichen Babybürste ausstreichen, damit die Nervenweiterleitung verbessert wird. Achte darauf, dass du weder mit zu viel, noch mit zu wenig Druck arbeitest.
  • Auch das aktive Bewegungstraining darf natürlich nicht fehlen. Hier hilft es sehr, zusätzlich die Übungen auf stimulierenden Untergründen mit Noppen (Targets oder Sensimats) zu machen, oder einfach eine Kokosmatte zu nutzen. In diese Artikel erfährst du genau, was es beim aktiven Bewegungstraining bei neurologischen Erkrankungen zu beachten gibt, damit es erfolgreich ist.

Leidet dein Hund ebenfalls unter einer Erkrankung, die neurologische Störungen verursacht? Wenn auch du Probleme hast, seine Muskulatur zu stärken, melde dich gern bei mir und wir tauschen uns aus! (tina@doggy-fitness.de)

Alles Liebe, deine Tina Nervenfunktion stärken beim Hund

Muskelaufbau bei neurologischen Erkrankungen – so funktioniert er richtig – und was häufig falsch gemacht wird!

Muskelaufbau bei neurologischen Erkrankungen – so funktioniert er richtig – und was häufig falsch gemacht wird!

Bandscheibenvorfälle, Cauda Equina Compressions Syndrom, Wobbler Syndrom – das sind nur einige neurologische Erkrankungen beim Hund. Wir können sie heutzutage nicht nur diagnostizieren, sondern in vielen Fällen erfolgreich behandeln. Dennoch kontaktieren mich immer wieder Hundemenschen, die völlig verzweifelt sind, weil ihr Hund trotz intensiver Hundephysiotherapie keine Muskulatur aufbaut. Im Austausch stellt sich dann in sehr vielen Fällen heraus, dass die hundephysiotherapeutische Betreuung hinsichtlich dem Bewegungstraining um die Muskulatur wieder zu stärken im wahrsten Sinne am falschen Ende ansetzt.

Lass uns zum besseren Verständnis einen kleinen Exkurs machen: Wie kommt es zu einer Muskelanspannung?

Vereinfach dargestellt funktioniert Muskelanspannung wie folgt. Damit ein Muskel sich aktiv anspannt (kontrahiert), muss dazu vom Gehirn über das Rückenmark, weiter an den Nerv bis hin zum Muskel eine Information weitergeleitet werden. Der Muskel muss vom Nerv also zu einer Kontraktion/Anspannung „aufgefordert“ werden. Soweit so gut. Dann müsste es doch mit dem Muskelaufbau prima klappen, denn der Hund nach einer erfolgreichen Bandscheiben- oder Cauda Equina OP beim Hundephysio in Behandlung ist, oder? Im Prinzip schon. Es wurden operativ die Weichen dafür gestellt, dass die Kompression der Nerven aufgehoben ist.

Doch warum funktioniert es trotzdem nicht? Muskelaufbau bei neurologischen Erkrankungen

Ganz einfach. Bei neurologischen Erkrankungen kommt es z.B. durch eine Kompression durch Bandscheibenmaterial o.ä. zu einer Verletzung der Nerven. Hier entsteht in der Weiterleitung der Information vom Gehirn über das Rückenmark und den Nerv hin zum Muskel nun eine Unterbrechung. Die Information für den Muskel zur Anspannung kann vom Nerv nicht oder nur unzureichend weitergegeben werden. Wenn man nun einfach nur immer wieder versucht, über reines Krafttraining die Muskulatur aufzubauen, wird man scheitern.

Der richtige Behandlungsansatz für Muskelaufbau & Hundefitnesstraining bei neurologischen Erkrankungen

Bei vielen neurologischen Erkrankungen ist die Prognose gut, dass die Nervenfunktion ganz oder weitestgehend wieder hergestellt werden kann. Dies kann nur durch eine Stimulation der Nerven erfolgen. Der erste und wichtigste Schritt ist in diesem Fall also immer, die Nervenfunktion zu stärken. Hierzu gibt es unterschiedliche Möglichkeiten wie z.B.:

Richtige Stärkung der Nervenfunktion in der Hundefitness / dem Bewegungstraining für Hunde

Im aktiven Bewegungstraining ist es sehr wichtig, mit stimulierenden Untergründen zu arbeiten. Dies können zum Beispiel Targets mit Noppen sein, auf denen die Übungen durchgeführt werden. Weiterhin kann man hierzu z.B. Kokosmatten oder Gummimatten nutzen. Draußen ist es hilfreich, den Hund regelmäßig über wechselnde Untergründe laufen zu lassen, wie z.B. Rasen, Waldboden, Blätter, Sand, Moos, Kiesel, etc.. Hierdurch kommt es zu einer intensiven Stimulation der Nerven und in der Folge zu einer Stärkung der Nervenfunktion und einer Verbesserung der Nervenweiterleitung. Muskelaufbau bei neurologischen Erkrankungen

Die meisten dieser Maßnahmen kannst du als Hundemensch auch selbst mit deinem Hund durchführen. Am besten immer in Absprache mit dem behandelnden Therapeuten. Einhergehend mit einer sukzessiven Verbesserung der Nervenfunktion kann dann auch die Muskulatur wieder aufgebaut werden.

Hast du schon mal Erfahrung damit gemacht, dass der Muskelaufbau bei deinem Hund nach einer neurologischen Erkrankung nicht funktioniert hat? Teile deine Erfahrungen gern in den Kommentaren mit uns!

Alles Liebe, deine Tina Muskelaufbau bei neurologischen Erkrankungen

Dein Hund spielt nicht mehr? Schmerzen können die Ursache sein!

Dein Hund spielt nicht mehr? Schmerzen können die Ursache sein!

Schmerzen generell und auch Gelenkschmerzen beim Hund ist ein Thema, dass immer bewusster von Hundehaltern wahrgenommen und ernstgenommen wird. Noch in den 1980er Jahren ist man fälschlicherweise davon ausgegangen, dass Hunde keinen oder nur sehr begrenzt Schmerzen empfinden. Erfreulicherweise wissen wir es heute besser und können grundsätzlich auch besser mit dem Thema umgehen. Doch wusstest du auch, dass sich das Verhalten vieler Hunde verändert, wenn sie Schmerzen haben? Hund spielt nicht mehr

Wie empfinden unsere Hunde Schmerz? Hund spielt nicht mehr

Das Schmerzempfinden unserer Hunde ist individuell. So haben beispielsweise Charakter und Konstitution haben großen Einfluss darauf, wie stark oder schwach ein Schmerz vom Hund empfunden wird und wie hoch die jeweilige Schmerztoleranz ist. Hund spielt nicht mehr

Wie geht es Hunden, wenn sie Schmerzen haben?

Ich als Hundephysiotherapeutin bin in meiner Betrachtung in erster Linie auf den Bewegungsapparat des Hundes fokussiert. Deshalb ist dies hier auch Schwerpunkt im Artikel. Grundsätzlich gilt dies aber natürlich für den gesamten Hundekörper. Wenn ein Hund (Gelenk-) Schmerzen hat und unter einer Erkrankung des Bewegungsapparates leidet, beeinflusst dies das körperliche Befinden, das Körpergefühl und das Vertrauen in den eigenen Körper stark. Unseren Hunden geht es in einer solchen Situation nicht anders, als uns Menschen.

Der Hund schont sich ab einer gewissen Schmerzintensität und versucht – wenn wir nun rein den Bewegungsapparat betrachten – Bewegungen nur so weit auszuführen, wie es für ihn erträglich ist. Um zu kompensieren, belastet er in der Folge andere Körperteile mehr.

Das hat natürlich Folgen. Weniger Belastung und Bewegung bedeuten einen Verlust der Muskulatur und schlechterer Ernährung des Gelenks und des Gelenkknorpels. Arthrose ist vorprogrammiert. Auch die anderen Gelenke, die nun überlastet werden, sind schnell gefährdet, eine Arthrose zu entwickeln. Zusätzlich kommt es zu Verspannungen in der Muskulatur. Der Hund befindet sich in einem Teufelskreis. Der Schmerz selbst wird zum Krankheitsbild. Hund spielt nicht mehr

Schmerzen beim Hund haben aber nicht nur physische Auswirkungen. Auch sein alltägliches Leben und seine Lebensqualität werden mehr oder weniger stark beeinflusst. So hat Schmerz nicht nur Einfluss auf den Körper, sondern auch auf das Verhalten und Routinen des Hundes.

Dein Hund spielt nicht mehr? Schmerzen können die Ursache sein!

Tut dem Hund etwas weh, insbesondere wenn wir von einem chronischen Schmerz sprechen, treten mit der Zeit Verhaltensveränderungen auf. Er wird möglicherweise unleidlich, zieht sich zurück, ist schlecht gelaunt und reagiert bei sozialen Kontakten schneller gereizt

Auch am Spielen geht oft der Spaß verloren Hund spielt nicht mehr

Bei Hunden, die immer gern gespielt haben – ganz gleich, ob mit anderen Hunden oder mit Menschen – und dies plötzlich einstellen, sollte man alarmiert sein. Klar, wenn Hunde jung sind, spielen sie meist mehr und mit fortschreitendem Alter lässt die Spielfreude nach. Doch wenn ein Hund recht plötzlich keine Freude mehr daran hat, mit anderen Hunden zu spielen, oder ihnen sogar aus dem Weg geht, solltest du dies ernst nehmen.

Häufig stecken Schmerzen dahinter. Es ist möglich, dass der Hund dauerhaft unter einem Schmerz leidet, oder bestimmte Bewegungen beim Spiel diese verursachen und er deshalb in ein Meideverhalten geht.

Die Ursachen können vielfältig sein. Wenn man nur den Bewegungsapparat betrachtet, kann es z.B. Arthrose, Spondylose oder Hüftdysplasie sein oder ein Nervenschmerz ausgelöst durch Bandscheibenprobleme oder Cauda Equina. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen und kann natürlich auch die Organe betreffen.

Ich empfehle dir, der Ursache in jedem Fall auf den Grund zu gehen und deinem Hund die Schmerzen zu nehmen, falls dies die Ursache für die Verhaltensveränderung ist.

PS; Hier findest du 21 verschiedene Anzeichen, die Hunde bei Schmerzen zeigen.

Hat dein Hund schon einmal Schmerzen gehabt oder leidet er gegebenenfalls chronisch darunter? Zeigt(e) er auch weniger oder kein Spielbedürfnis mehr oder andere Verhaltensveränderungen?

Teile deine Erfahrungen gern in den Kommentaren mit mir!

Alles Liebe, deine Tina

 

Aufgewölbter Rücken beim Hund – das ist die Ursache

Aufgewölbter Rücken beim Hund – das ist die Ursache

Immer wieder sieht man Hunde, die einen deutlich aufgewölbten Rücken zeigen, kombiniert mit einer sehr steifen Haltung und einem steifen Gang. Vielfach tritt dies akut auf. Bei einigen Hunden ist es aber auch ein schleichender Prozess, bei dem der Rücken fortlaufend runder gehalten wird. aufgewölbter Rücken beim Hund

Was ist die Ursache für einen aufgewölbten Rücken?

„Katzenbuckel“ oder „Karpfenrücken“ sind häufig genutzte Begriffe, wenn es darum geht ein häufiges Symptom für Rückenprobleme bei unseren Hunden zu benennen. Denn leiden Hunde unter z.B. Spondylose, Bandscheibenvorfällen. Cauda Equina Compressions Syndrom oder ähnlichem, führt dies häufig zu starken Rückenschmerzen. In der Folge ziehen die betroffenen Hunde ihren Rücken auf, so das ein regelrechter Rundrücken entsteht.

Wie entsteht der Karpfenrücken beim Hund und was macht dieses Symptom so gefährlich? aufgewölbter Rücken beim Hund

Der Hund nimmt eine Schonhaltung ein und versucht Bewegungen zu vermeiden, die ihm unangenehm sind. Grundsätzlich ist dies eine sehr gute Maßnahme des Hundekörpers, um schmerzhafte Strukturen zu schonen. Allerdings bleibt auch dies nicht folgenlos. Durch den aufgezogenen Rücken entstehen schmerzhafte muskuläre Verspannungen, die in der Folge zu weiteren und stärkeren Schonhaltungen führen. Hinzu kommt, dass die verspannte Muskulatur auf beeinträchtigte Strukturen wie Bandscheibenvorfälle drücken kann, die dadurch noch verstärkt werden. So wird die Kompression bei einem Bandscheibenvorfall oder bei einem Cauda Equina Kompressions Syndrom weiter erhöht. Die Strukturen werden weiter geschädigt und die Schmerzen werden stärker. Der Hund befindet sich in einem Teufelskreis.

Ähnlich ist es bei einer Spondylose. Im akuten Schub ist eine Spondylose schmerzhaft. Der Hund schont sich, wenn man ihm die Schmerzen nicht nimmt. Es entstehen Verspannungen, die zu weiteren Bewegungseinschränkungen führen. Dabei ist es bei Spondylose sehr wichtig, die Beweglichkeit der Wirbelsäule bestmöglich zu erhalten. aufgewölbter Rücken beim Hund

Was tun, wenn man einen aufgezogenen Rücken beim Hund beobachtet?

In allen Fällen ist unbedingt schnelles Handeln gefragt. Solltest du dies also bei deinem Hund beobachten, ist es wichtig, das Symptom ernst zu nehmen und deinen Hund einem Tierarzt vorzustellen. Besonders bei einem akuten Bandscheibenvorfall beispielsweise zählt hier jede Minute. Grundsätzlich sollte man einen Hund Schmerzen nicht „aushalten“ lassen, da ansonsten ein Schmerzgedächtnis entsteht. Der Schmerz bleibt dann, obwohl die ursprüngliche Ursache längst beseitigt ist. In diesem Fall ist es so, dass der Schmerz selbst zum Krankheitsbild geworden ist. aufgewölbter Rücken beim Hund

Konntest du dieses Symptom schon einmal bei deinem Hund beobachten? Teile deine Erfahrungen gern mit uns in den Kommentaren!

Alles Liebe, deine Tina

Schüttelt sich dein Hund normal? So richtig von vorne bis nach hinten?

Schüttelt sich dein Hund normal? So richtig von vorne bis nach hinten?

Vielleicht hast du dir diese Frage noch nie wirklich bewusst gestellt und dir daher auch noch nie bewusst angeschaut, wie dein Hund sich schüttelt. Es hört sich im ersten Moment auch ausgesprochen seltsam an, denn was soll so besonders daran sein, wenn dein Hund sich schüttelt? Meine Empfehlung an dich ist, regelmäßig darauf zu achten, wie dein Hund sich schüttelt. Warum?  Es kann dir sehr viel über das Befinden deines Hundes zeigen.

Sich zu schütteln ist für unsere Hunde „Daily Business“. Nicht nur, wenn sie nass geworden sind, schütteln sie sich. Auch wenn sie „Stress abschütteln“ wollen. Die meisten Hunde schütteln sich, bevor sie nach einem Spaziergang zurück ins Haus gehen, manchmal auch nach dem Aufstehen.

Tessa schüttelt sich z.B. grundsätzlich, wenn wir vom Spaziergang zurück kommen bevor sie wieder ins Haus geht.

Wie schüttelt sich ein Hund normal?

Im Normalfall schüttelt dein Hund sich so richtig von vorne – also von der Nasenspitze – bis hinten – bis zur Rutenspitze – gleichmäßig durch. Die Bewegung ist fließend und der Hund bleibt im Gleichgewicht.

Wann ist das Schütteln beim Hund als auffällig zu betrachten?

Einige Hunde stoppen etwa ab der Rückenmitte, lassen den unteren Rücken aus und brechen das Schütteln ab. Wieder andere kommen beim Schütteln aus dem Gleichgewicht. Beides ist auffällig und kann auf körperliche Probleme hindeuten.

Was sind mögliche Ursachen?

Wenn du einen der beiden Punkte bei deinem Hund feststellst, oder das Schütteln sonst irgendwie seltsam angespannt oder unkoordiniert aussieht, kann das beispielsweise auf Rückenerkrankungen verbunden mit Rückenschmerzen und neurologische Probleme hindeuten. Auch ältere Hunde sind häufig nicht mehr „standfest“ und geraten aus dem Gleichgewicht. Mein Rat ist, dies in jedem Fall abklären zu lassen!

Übrigens: Auch wenn du beobachtest, dass dein Hund sich besonders häufig schüttelt, solltest du dem auf den Grund gehen. Dies kann sowohl körperliche als auch psychische Ursachen haben, denen man auf den Grund gehen sollte.

Hast du schon einmal Auffälligkeiten bei deinem Hund beobachtet, wenn er sich schüttelt? Teile sie gern in den Kommentaren mit mir!

Alles Liebe, deine Tina

Operation beim Hund vermeiden mit Hundephysiotherapie – geht das?

Operation beim Hund vermeiden mit Hundephysiotherapie – geht das?

Generell ist eine Operation bei einem Hund immer ein Eingriff, der mehr oder weniger invasiv ist und mit verschiedenen Risiken verbunden ist. Stichwort Narkoserisiko. Nicht immer lässt sich bei Erkrankungen des Bewegungsapparates eine Operation vermeiden. Bei vielen Erkrankungen gibt es allerdings die Möglichkeit, mit physiotherapeutischen Maßnahmen eine Operation zu vermeiden.

Selbst wenn eine Operation nicht immer vermeidbar ist, so kann man sie jedoch oftmals verzögern, z.B. bis der Hund gesundheitlich stabiler ist. Operation vermeiden Hund

Bei welchen Erkrankungen des Bewegungsapparates besteht die Möglichkeit, Operationen zu verhindern oder zu verzögern?

Es gibt viele verschiedene Erkrankungen, bei denen eine hundephysiotherapeutische Behandlung einen operativen Eingriff verhindern kann. Beispiele hierfür sind:

Hüftdysplasie Operation vermeiden Hund

Bei einer Hüftdysplasie kann eine Operation sehr häufig vermieden werden. Auch wenn im Hüftgelenk im Verlaufe der Zeit immer eine Arthrose entsteht, kann diese verzögert und aufgehalten werden. Mit physiotherapeutischen Maßnahmen kann die Gelenkbeweglichkeit gefördert und erhalten werden und eine starke Muskulatur aufgebaut werden, um das Hüftgelenk zu stärken.

Arthrose

Auch bei einer Gelenkarthrose kann eine Operation in den meisten Fällen vermieden werden. Wie bei der Hüftdysplasie auch, gilt es mit physiotherapeutischen Maßnahmen, das Voranschreiten der Arthrose zu verzögern, Beweglichkeit zu erhalten/zu fördern, Schmerzen zu lindern und eine starke Muskulatur zu schaffen.

Patellaluxation Operation vermeiden Hund

Bei der Patellaluxation springt die Kniescheibe immer wieder aus der Rollfurche, was für den Hund schmerzhaft ist und das Gelenk dauerhaft schädigt. Mit Hundephysiotherapie kann eine starke Muskulatur trainiert werden, die dem Gelenk mehr Stabilität gibt.

Bandscheibenvorfall

Bei Bandscheibenvorfällen kann eine konservative Behandlung mittels Medikamenten und Physiotherapie sehr erfolgreich sein, wenn es sich nicht um einen akuten Bandscheibenvorfall handelt. Vielfach kann eine Operation so vermieden werden.

Kreuzbandriss

Auch ein Kreuzbandriss muss nicht immer operiert werden. Mittlerweile wird bei vielen Hundepatienten der Kreuzbandriss konservativ behandelt, also auf eine Operation verzichtet. Mittels physiotherapeutischer Behandlung kann das Kniegelenk stabilisiert werden und das Gelenk in seinem Heilungsprozess unterstützt werden. Auch eine gute Muskulatur gibt Halt und stützt das Gelenk.

Anhand welcher Faktoren wird entschieden, ob eine Operation vermieden werden kann?

Grundsätzlich ist es von verschiedenen Faktoren abhängig, ob eine Operation vermieden werden kann. Dazu gehört, die Ausprägung der Symptome, das Schmerzgeschehen und die Art und Ausprägung der Erkrankung. Die verschiedenen Optionen sollten immer mit dem behandelnden Hundephysiotherapeuten und Tierarzt besprochen werden. Operation vermeiden Hund

Wie oft muss der Hund zur Physiotherapie?

Hier kann man keine Pauschale Aussage machen. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass eine einmalige Behandlung nicht ausreichend ist. Eine hundephysiotherapeutische Behandlung ist ein Prozess, der in seinem Verlauf auch immer wieder auf die Bedürfnisse und die Entwicklung des Hundes angepasst werden muss. Während die Behandlungen zu Beginn meist in kürzeren Abständen notwendig sind, können die Intervalle mit der Zeit meist verlängert werden. Operation vermeiden Hund

Wertvoll ist auch, wenn die Hundehalter sich aktiv einbringen und die gesundheitliche Entwicklung des Hundes mit verschiedenen Hausaufgabenübungen, wie aktive Bewegungsübungen, Massage etc. unterstützen.

Alles Liebe, deine Tina

Dein Hund will nicht mehr springen? – das sind mögliche Ursachen

Dein Hund will nicht mehr springen? – das sind mögliche Ursachen

Wenn dein Hund (plötzlich) nicht mehr springen will, gibt es verschiedene Ursachen. Die eine kann sein, dass er es einfach nicht möchte. Häufig ist es aber so, dass er es nicht mehr kann, bzw. ihm die Bewegung schwer fällt oder Schmerzen bereitet. Springen tun Hunde nicht nur im Hundesport. Eigentlich ist es eine recht alltägliche Bewegung. Für viele Hunde ist es ganz normal, ins Auto zu springen oder aufs Sofa oder Bett zu springen.  Besonders wenn es sich um liebgewonnene Gewohnheiten deines Hundes handelt und er für sein Leben gern neben dir auf dem Sofa kuschelt und das nicht mehr tut, solltest du aufmerksam werden.

Oft kann man dann beobachten, dass der Hund beispielsweise in diesen Situationen um das Sofa oder Bett herumschleicht und Ansätze für einen Sprung macht, aber immer wieder abbricht. Auch kommt es häufig vor, dass Hunde Sprünge nicht sofort komplett vermeiden, sondern die Sprungbewegung plötzlich anders und schwerfälliger oder ungelenker aussieht. Ähnlich sieht die Situation aus, wenn der Hund wie immer ins Auto hüpfen soll und plötzlich zögerlich vor dem Auto steht und von einer Pfote auf die andere tippelt. Das hat in den wenigsten Fällen etwas mit Sturheit oder „Ungehorsam“ zu tun.

Wenn dir ein solches Verhalten auffällt solltest du dir im ersten Schritt einige Fragen stellen wie z.B.: Hund will nicht mehr springen

  • Leidet dein Hund eventuell bereits an einer Erkrankung des Bewegungsapparates?
  • Hast du in der letzten Zeit festgestellt, dass dein Hund lahmt?
  • Ist das Verhalten deines Hundes verändert?
  • Gibt es weitere Dinge, die er hinsichtlich Bewegungen verändert hat?
  • Zeigt dein Hund Probleme mit der Koordination?
  • Ist seine Muskulatur weniger geworden?
  • Schleift er häufiger mal mit den Pfoten?
  • Schnappt er manchmal plötzlich nach hinten, als würde er nach einer Fliege schnappen?

Wenn du hier feststellst, dass einer oder mehrere Punkte bei deinem Hund zutreffen, dann liegt es nahe, dass er Sprünge vermeidet, weil er Schmerzen im Bewegungsapparat hat. Hund will nicht mehr springen

Der Hund geht in ein schmerzmeidendes Verhalten

Das bedeutet, dass er mehrfach festgestellt hat, dass er in einer Bewegung einen Schmerz gespürt hat und diese deswegen vermeidet. Das ist eine ganz logische Konsequenz, die wir auch von uns Menschen kennen. Wenn wir spüren, dass in einer Bewegung wiederholt ein Schmerz auftritt, beginnen wir ganz automatisch diese zu vermeiden. Hund will nicht mehr springen

Was können die Ursachen für Schmerz oder körperliche Schwäche sein?

  • (neurologische) Rückenerkrankungen wie Spondylose, Cauda Equina Kompressions Syndrom oder Bandscheibenvorfall. Hierbei schmerzt zum einen der Rücken, aber es kommt vielfach auch zu Störungen in der Nervenfunktion, Koordinationsproblemen und geschwächter Muskulatur. Das Vertrauen in die Hinterhand und die Kraft gehen mehr und mehr verloren und der Hund schafft es nicht mehr, zu springen.
  • Hüftprobleme wie Hüftdysplasie können ebenfalls zu einem Meideverhalten bei Sprüngen führen. Es fehlt an Kraft und Muskulatur und die Bewegung tut im Hüftgelenk weh.
  • Erkrankungen im Kniegelenk können auch dazu führen, dass Hunde Sprünge vermeiden. Arthrose im Knie z.B. ist besonders im fortgeschrittenen Stadium sehr schmerzhaft. Die Beweglichkeit im Kniegelenk ist eingeschränkt, oftmals ist auch die Muskulatur bereits geschwächt und so bereitet es große Probleme aufs Sofa oder Bett oder ins Auto zu hüpfen.
  • Das Alter deines Hundes – den Alterungsprozess unserer Vierbeiner können wir zwar verzögern und sie auch im Alter fit halten. Doch im Verlaufe des Alterungsprozesses kommt es zwangsläufig zu fortschreitender körperlicher Schwäche. Die Kraft und die Muskulatur werden dann bei vielen Hunden sukzessive weniger. Dies kann auch dazu führen, dass wie bei uns Menschen bestimmte Bewegungen dann nunr noch beschwerlich möglich sind.
Was kannst du tun? Hund will nicht mehr springen

Keinesfalls sollst du es nun einfach als gegeben hinnehmen, dass dein Hund es halt nicht mehr zu dir aufs Sofa schafft. Ich empfehle dir unbedingt, der Ursache auf den Grund zu gehen und deinen Hund tierärztlich untersuchen zu lassen. Oftmals kann man – besonders wenn man früh genug handelt – die schmerzauslösende Ursache beseitigen oder zumindest eine Linderung herbeiführen. Dies ist sehr wichtig, damit es neben der Problematik im Bewegungsapparat nicht auch noch zu einer Chronifizierung des Schmerzes kommt.

Wenn sich herausstellt, dass dein Hund unter einer Erkrankung des Bewegungsapparates leidet, dann solltest du ihn beim Einstieg ins Auto z.B. mit einer Hunderampe unterstützen, oder ihn ins Auto heben. Wenn du nicht darauf verzichten möchtest, dass dein Hund auf dem Sofa oder im Bett liegt, gibt es hierfür Aufstiegshilfen und Treppen, die du ihm zur Unterstützung anbieten kannst.

Alles Liebe, deine Tina

Das Wobbler Syndrom – Diagnose, Behandlungsmöglichkeiten, Prognose & was du als Halter beachten solltest

Das Wobbler Syndrom – Diagnose, Behandlungsmöglichkeiten, Prognose & was du als Halter beachten solltest

Im letzten Artikel hast du bereits erfahren, was das Wobbler Syndrom beim Hund ist, welche Rassen häufig betroffen sind und wie die typischen Symptome sind. In diesem Artikel erfährst du, wie das Canine Wobbler Syndrom diagnostiziert wird, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, wie die Prognose ist und was du als Hundehalter beachten solltest.

Die Diagnose

In der Regel sind Röntgenaufnahmen nicht ausreichend. Hiermit lassen sich zwar Anomalien der Wirbel sichtbar machen. Doch meist wird allerdings ein CT, eine Myelografie oder im besten Fall ein MRT zur Diagnostik gewählt. Vor allem auch präoperativ ist dies unverzichtbar, um die genaue Ursache, Ausmaß und Lokalisation der Verletzung zu bestimmen.

Die Behandlungsmöglichkeiten bei einem Caninen Wobbler Syndrom

In der Literatur wird eine chirurgische Behandlung in aller Regel empfohlen. Die Wahl der Behandlung ist aber grundsätzlich auch von Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand, Art und Dauer der Kompression, sowie Schweregrad der Symptome abhängig. Bei Schmerzpatienten kann eine konservative Therapie mittels strikter Ruhighaltung, Schmerzmitteln und dem Einsatz von Kortikoidsteroiden versucht werden. Häufig kommt es allerdings zu Rückfällen, da die eigentliche Ursache, die die Kompression auslöst, nicht beseitig wurde.

Was wird mit einer Operation erreicht und welche Methoden gibt es?

Mittels einer Operation soll eine Dekompression des Rückenmarks erreicht werden und weitere Mikrotraumata des Rückenmarks verhindert werden. Gängige Operationsmethoden sind der Ventral Slot, bei der von der unteren Halsseite im Bereich des betroffenen Wirbelsegments ein Entlastungszugang gelegt. Dieser umfasst anliegenden Wirbel und das betroffene Bandscheibenmaterial. Daneben gibt es die Laminektomie und die Hemilaminektomie. Diese beiden Methoden können auch in Kombination angewandt werden. Diese Methode findet bei statischen Kompressionen durch knöcherne Zubildungen Anwendung.

Weiterhin gibt es die Traktions-Stabilisations-Technik. Hier werden die betreffenden Wirbel auseinandergezogen und ein Teil der Bandscheibe entfernt. Es wird dann ein sogenannter Spacer (Abstandshalter) in den Zwischenwirbelspalt eingesetzt. Zusätzlich werden Platten und Schrauben zur Stabilisierung genutzt. Diese Methode der Operation findet Anwendung bei dynamischen Vorwölbungen der Bandscheibe, die in der Streckung der Wirbelsäule oder bei Zugwirkung abnimmt.

Wie ist die Prognose und kann das Wobbler Syndrom erneut auftreten?

Das Wobbler Syndrom ist ein komplexes Krankheitsbild. Grundsätzlich muss jeder Patient individuell betrachtet werden. Die Prognose ist unter anderem davon abhängig, wie stark und lange die Kompression vorlag und wie ausgeprägt die Symptome waren. Das bedeutet, je länger die Kompression und je stärker die Symptome vor der Operation waren, desto schlechter ist die Prognose. Auch das Alter des Hundes spielt eine Rolle.

Da die Kräfte, die auf die Halswirbelsäule beim Laufen, Bremsen und in der Bewegung des Halses einwirken nun von den umliegenden Bandscheiben getragen werden, kommt es dort zu einer erhöhten Belastung. Dies kann Verschleißerscheinungen nach sich ziehen. Dadurch kann es bei den Bandscheiben neben dem operierten Bereich zu Bandscheibenvorfällen kommen.

Was solltest du als Hundehalter nach einer Operation beachten?

Ruhighaltung ist das oberste Gebot nach einer Operation an der Halswirbelsäule. Wenn es durch zu viel Bewegung z.B. zum Ausbrechen von Implantaten kommt, kann dies zumeist nicht erneut operiert werden. Jede Form von schnellen, ruckartigen Bewegungen muss vermieden werden. Der Hund sollte mehrmals täglich gewendet werden, um Dekubitus zu vermeiden. Der Einsatz eines Halsbandes sollte unbedingt vermieden werden und der Hund an einem Brustgeschirr geführt werden.

Physiotherapie bei einem Wobbler Syndrom

Postoperativ sollte der Hund mehrmals täglich passiv bewegt werden, um Muskelathrophie, Verkürzungen von Muskulatur, Sehnen und Bändern, sowie das Einrosten der Gelenke und somit in der Folge Arthrose, zu vermeiden. Mehrmals täglich sollte der Hund aufgestellt werden und mit Unterstützung einige, wenige Schritte gehen. Eine Belastung der Halswirbelsäule sollte vermieden werden. Auch Massagen zum Lösen von muskulären Verspannungen in den überbelasteten Strukturen ist wichtig. Begleitend kann hier auch Wärmetherapie eingesetzt werden. Diese Maßnahmen sollten intensiv durch einen Therapeuten begleitet und angelernt werden. Im Verlaufe der Therapie kann entsprechend dem Gesundheitszustand des Patienten das Training im Unterwasserlaufband begonnen werden. Schwimmen ist kontraindiziert, da es hier zu einer starken Streckung des Halses kommt. Zusätzlich kann der Therapeut auch Therapieformen, wie Lasertherapie, Ultraschall, Magnetfeld- oder Elektrotherapie einsetzen. Bei der Wahl der Therapieformen sollte hier unbedingt auf mögliche Kontraindikationen hinsichtlich Implantaten geachtet werden. Um ein physiologisches Gangbild zu fördern, sollte auch das aktive Bewegungstraining unbedingter Bestandteil der Behandlung sein und ein umfassendes Hausaufgabenprogramm an Übungen mitgegeben werden. Hierbei sollen nicht nur gesunde Bewegungen, sondern auch die Muskulatur und Koordination und Körpergefühl gefördert werden.

Auch wenn ein Canines Wobbler Syndrom in seiner Behandlung und der Genesung eine intensive Zeit für Hund und Halter bedeuten, sollte man nicht vorschnell aufgeben. Viele Hunde haben die Chance, sich gut zu erholen und beschwerdefrei zu leben.

Alles Liebe, deine Tina

Das Canine Wobbler Syndrom – Entstehung, betroffene Rassen & Symptome

Das Canine Wobbler Syndrom – Entstehung, betroffene Rassen & Symptome

Das Canine Wobbler Syndrom ist eine Erkrankung der Halswirbelsäule und des Rückenmarks im Bereich der Halswirbelsäule. „to wobble“ bedeutet schwanken oder wackeln und beschreibt so sehr eindeutig eines der Hauptsymptome der Erkrankung: Koordinationsstörungen. Diese sind auf eine Kompression des Rückenmarks zurückzuführen.

Wie entsteht das Canine Wobbler Syndrom?

Das Wobbler Syndrom kann unterschiedliche Ursachen haben. Eine häufige Ursache ist eine chronisch fortschreitende Bandscheibenerkrankung. Im Verlaufe des Alterungsprozesses verschleißt das Bandscheibenmaterial mehr und mehr. Das hat eine Veränderung der Bandscheiben in ihrer Form und auch eine Aufquellung zur Folge. Es kommt in der Folge zu einer Vorwölbung des degenerierten Bandscheibenmaterials in Richtung des Wirbelkanals. Dadurch entsteht eine Kompression des Rückenmarks und die Nervenfunktion wird gestört. Der Bereich vom 5.-7- Halswirbel ist am häufigsten betroffen.

Verstärkt wird dieser Degenerationsprozess der Bandscheibe bei langhalsigen Hunden häufig noch durch eine Formveränderung der Wirbel. Dazu kommt es, weil die Wirbel instabil sind. Die Belastung für die Bandscheiben ist dadurch dann ungleich höher. Diese Formveränderung der Wirbel ist vermutlich genetisch bedingt.

Aber auch ein Wirbel selbst kann eine Kompression des Rückenmarks und somit ein Wobbler Syndrom hervorrufen.

Hierbei unterscheidet man zum einen statische Kompressionen durch knöcherne Zubildungen entlang des Wirbelkanals in Bereich der Halswirbelsäule. Zum anderen kann eine dynamische Subluxation eine Kompression hervorrufen. Das bedeutet, dass durch die veränderte Form des Wirbelkörpers eine Instabilität entsteht, die wiederum Verrenkungen der Wirbel gegeneinander nach sich zieht. Die Subluxation wird bei der Beugung des Halses verursacht, bzw. verstärkt. Diese Art der Subluxationen ist in aller Regel nicht schmerzhaft. Die verschiedenen Ursachen können auch in Kombination miteinander auftreten.

Welche Hunderassen sind häufig betroffen?

Besonders häufig betroffen sind junge Deutsche Doggen und Dobermänner mittleren Alters. Zudem sind männliche Hunde etwa doppelt so häufig betroffen, wie Hündinnen. Zumeist sind häufiger große Hunderassen mit langen Hälsen wie Rhodesian Ridgeback, Barsoi und auch Dalmatiner, betroffen. Canine Wobbler Syndrom

Das sind die typischen Symptome des Wobbler Syndroms

Wie eingangs bereits beschrieben, ist es vor allem das schwankende Gangbild und die mehr oder weniger starken Koordinationsstörungen, die charakteristisch sind. Dies geschieht durch die Beeinträchtigung der langen Rückenmarksbahnen wodurch die Informationsweiterleitung zwischen Gehirn und Hinterhand nicht mehr optimal funktioniert.

Schrittweite und -höhe sind zumeist gesteigert. Betroffene Vierbeiner laufen mit weit nach außen greifenden Schritten. Steigt die Kompression des Rückenmarks, zeigt sich auch das Pfotenschleifen als ein typisches Symptom. Zudem kommt es vielfach zu Störungen der Propriozeption (Körperwahrnehmung). In der Vorderhand sind besonders die kleinen tippelnden Schritte auffällig, den sogenannten Soldatenschritt. Daraus ergeben sich zwei verschiedene Gangmuster vorne und hinten.

In seltenen Fällen kann es durch ein akutes Trauma zu einer vollständigen Lähmung kommen. Das Trauma selbst ist hierbei zumeist geringgradig. Es ist die fortgeschrittene Vorschädigung des Rückenmarks, die ein sogenanntes Bagatelltrauma ausreichen läßt, um eine vollständige Lähmung zu verursachen. Die Hunde zeigen vielfach einen Schmerz im Halsbereich oder einen Schmerz in der Bewegung des Halses. Der Kopf wird häufig tief getragen. Die Halsmuskulatur verspannt stark. Es kommt zu einer fortschreitenden Muskelatrophie der Läufe.

Im nächsten Artikel erfährst du alles zur Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten des Caninen Wobbler Syndroms!

Alles Liebe, deine Tina

Neurologische Probleme beim Hund – so förderst du die Nervenweiterleitung mit dem Ausstreichen der Zehenzwischenräume

Neurologische Probleme beim Hund – so förderst du die Nervenweiterleitung mit dem Ausstreichen der Zehenzwischenräume

Eine ganze Reihe von Rückenerkrankungen bringen gleichzeitig auch neurologische Probleme mit sich. Häufige Erkrankungen, die eng mit neurologischen Problemen verbunden sind, sind typischerweise Bandscheibenvorfälle, das Cauda Equina Compressions Syndrom, Spondylose oder Rückenmarksinfarkt – um nur einige zu nennen. Eine Erkrankung, die keine neurologische Ursache hat, aber neurologische Symptome nach sich zieht, ist die Degenerative Myelopathie.

So zeigen sich neurologische Probleme beim Hund

Sie zeigen sich häufig durch ganz typische Anzeichen, wie beispielsweise das klassische Pfotenschleifen, aber auch koordinative Probleme. Zudem wird die Muskulatur immer schwächer. Betroffene Hunde stolpern häufiger, stehen nicht mehr wirklich stabil, bei Rüden klappt das Beinchen heben nicht mehr so recht und auch Alltagsbewegungen werden gemieden. Dazu können Dinge wie Treppenlaufen gehören.

Was kann man tun, um die Nervenweiterleitung zu fördern?

Das macht uns als Hundehalter natürlich hilflos. Doch in vielen Fällen gibt es viele Möglichkeiten, die Nervenweiterleitung wieder zu verbessern. Dazu gehören neben dem Bewegungstraining, stimulierenden Massagen, passivem Bewegen auch Maßnahmen, wie das Ausstreichen der Zehenzwischenräume. Das schlage ich Hundehaltern mit Hunden mit neurologischen Problemen gern als Hausaufgabenübung vor, denn es ist sehr einfach, nicht wirklich fehleranfällig und extrem effektiv. Umso mehr wundere ich mich, dass es immer noch so wenige Menschen kennen. neurologische Probleme beim Hund

Reizsetzungen sorgen dafür, dass Nervenimpulse wieder ankommen

Wenn wir die Nervenweiterleitung unserer Hunde fördern wollen, müssen wir natürliche Reize setzen, denn bei neurologischen Problemen, ist die Nervenweiterleitung gestört. Das führt dazu, dass die „Botschaft“ nicht mehr bis in die Muskeln und Zehen weitergeleitet wird. In der Konsequenz kommt es dann dazu, dass Hunde an Stabilität verlieren, die Muskulatur abbaut und Bewegungen immer schwerer fallen. In letzter Konsequenz kann es eine Lähmung des Hundes nach sich ziehen. neurologische Probleme beim Hund

Die gute Nachricht: so lange noch eine Tiefensensibilität da ist, haben wir gute Chancen, den Zustand deutlich zu verbessern (das darfst du nun natürlich bitte nicht als „Diagnose“ oder Versprechen werten!). Solange der Hund also noch „Gefühl“ in seinen Pfoten hat – sprich ein wenig der Botschaft, die die Nerven senden, kommen noch in der Peripherie an, können wir dieses auch wieder verstärken. Wir können dies wieder fördern, indem wir am anderen Ende, sprich an den Zehen anfangen zu stimulieren und so dem Gehirn signalisieren, dass da etwas ist. So fördern wir die Weiterleitung und Verbindung.

So geht das Ausstreichen der Zehenzwischenräume:

Du brauchst keine Angst zu haben – es funktioniert ganz einfach. Wenn du meine Artikel schon länger liest, weißt du, dass ich besonders gern Dinge mag, die einfach sind und eine große Wirkung haben. Diese Übung gehört definitiv dazu!

Du gehst dafür einfach mehrmals täglich mit deinen Fingern in die Zehenzwischenräume der Hinterpfoten und massierst sie sanft und streichst sie aus. Zusätzlich kannst du auch leicht an den Häärchen in den Zehenzwischenräumen und den Schwimmhäuten „zubbeln“ – natürlich nur sanft. Das stimuliert und fördert sehr effektiv die Nervenweiterleitung. Wenn dein Hund kitzelig ist, dann achte darauf, dass du die Zehen nicht zu „zart“ anfasst.

„Steter Tropfen höhlt den Stein“ neurologische probleme beim Hund

Natürlich wirst du nicht nach einmaligem Ausstreichen der Zehenzwischenräume ein Wunder erleben. Aber wenn du kontinuierlich am besten mehrmals täglich die Zwischenräume der Hundepfoten ausstreichst und massierst, wirst du – vor allem in Kombination mit anderen Maßnahmen – eine deutliche Verbesserung erreichen.

Alles Liebe, deine Tina

Gleitwirbel beim Hund  – die Spondylosisthesis – alle Fakten zur Erkrankung

Gleitwirbel beim Hund – die Spondylosisthesis – alle Fakten zur Erkrankung

Ein Gleitwirbel beim Hund ist ein unnatürlich beweglicher Rückenwirbel, der seine normale Position innerhalb der Wirbelsäule verlässt und dadurch Beschwerden verursacht. Man kann sich vorstellen, dass dies bei einem komplexen Konstrukt wie der Wirbelsäule, die bestimmte Bewegungen von Natur aus zulässt, aber an anderer Stelle auch wieder Beweglichkeit begrenzt, große Auswirkungen hat. Zumal die Wirbelsäule umgeben ist von Nerven, Muskeln, Sehnen und Bändern. Diese unnatürliche Beweglichkeit hat also unmittelbare Auswirkungen auf die Strukturen, die die Wirbelsäule umgeben.

Bei einem Gleitwirbel handelt es sich also um eine Instabilität der Wirbelsäule, bei der sich zwei Wirbel gegeneinander verschieben. In der Regel verschiebt sich der gesamte Wirbel, also auch der Wirbelbogen mit seinen Querfortsätzen und die oberen Gelenkfortsätze. Da in diesen Bereichen auch Nerven verlaufen, führt dies fast unweigerlich dazu, dass Nerven eingeklemmt werden. Das wiederum bedeutet, dass die Nerven geschädigt werden und im schlimmsten Fall in ihrer Funktion eingeschränkt sind oder ausfallen.

Die Ursachen eines Gleitwirbels

Es gibt unterschiedliche Ursachen für einen Gleitwirbel. Häufig handelt es sich um eine angeborene Verformung der Wirbelsäule. Es kann aber auch eine nicht angeborene Veränderung der Wirbelsäule vorliegen. Dazu gehören beispielsweise Verschleißerscheinungen der Wirbelgelenke (Facettenarthrose), Knochenabbau oder aber vorangegangene Brüche. Verschleißerscheinungen der kleinen Wirbelgelenke (Facettenarthrose) sind allerdings die häufigste Ursache.

Symptome – diese Probleme verursacht ein Gleitwirbel beim Hund

Ein Gleitwirbel verursacht vor allen Dingen Schmerzen. Durch die Reizung und auch das Ein- bzw. Abklemmen der Nerven kommt es auch zu neurologischen Problemen. Je nach Position des Gleitwirbels können das beispielsweise Lähmungserscheinungen der Hinterläufe, aber auch aller vier Läufe sein, Koordinationsstörungen oder Pfotenschleifen  sein. Auch die Blasen- und Darmfunktion kann gestört sein. In der Folge wird auch die Muskulatur schwächer.

Durch die unphysiologische Beweglichkeit der Wirbel kommt es auch zu einem übermäßigen Verschleiß der Bandscheiben. Bandscheibenvorfälle können somit eine Folge sein. Auch kann es durch die Reizung zu einem übermäßigen Verschleiß der Wirbelgelenke kommen und infolge dessen zu Spondylarthrose.

Diagnose der Spondylosisthesis

Um den Gleitwirbel von anderen Erkrankungen abzugrenzen, die ähnliche Beschwerden und Symptome verursachen, wird zunächst ein neurologisch-orthopädischer Untersuchungsgang und eine gründliche Anamnese durchgeführt. Bildgebende Verfahren wie ein MRT geben hier besonders gut Aufschluss darüber, oder der Hund unter einem Gleitwirbel oder einer anderen Erkrankung der Wirbelsäule leidet.

Differenzialdiagnose – welche anderen Erkrankungen müssen ausgeschlossen werden?

In jedem Fall müssen andere Wirbelsäulenerkrankungen wie beispielsweise Spondylose, ein Bandscheibenvorfall, das Wobbler Syndrom oder das Cauda Equina Compressions Syndrom ausgeschlossen werden.

Behandlung eines Gleitwirbels

Die Art der Behandlung hängt vor allem immer von der Ausprägung des Gleitwirbels und den Beschwerden des Patienten ab. Immer jedoch empfehle ich unbedingt eine Stärkung der Rückenmuskulatur, um die Wirbelsäule zu entlasten und zu stabilisieren. So kann eine weitere Schädigung der umliegenden Strukturen vermieden werden und auch Schmerzen genommen werden.  Zusätzlich empfiehlt sich bei der konservativen Behandlung eine Gabe entzündungshemmender und schmerzlindernde Medikamente. Auch Nahrungsergänzungsmittel können hier gute Dienste leisten. Zusätzlich kann eine Neuraltherapie für Schmerzlinderung sorgen.

Auch eine operative Stabilisierung des Gleitwirbels ist möglich. Hier findet die minimalinvasive Vertebralverblockung Anwendung. In jedem Fall sollte ein betroffener Hund durch Hundephysiotherapie begleitet werden.

Therapieziele der Physiotherapie

An erster Stelle steht hier immer ein gutes Schmerzmanagement. Das bedeutet, Schmerzen sollten so weit wie möglich gelindert werden und kontrolliert werden. Bei der Behandlung eines Patienten mit einem Gleitwirbel steht auch die Stärkung der Rückenmuskulatur ganz klar im Vordergrund, um der Wirbelsäule Stabilität zu geben und weiterer Schädigung der Nerven und umliegenden Strukturen vorzubeugen. Auch eine Verbesserung und Stärkung der Nervenfunktion durch gezieltes Training, ist immer Bestandteil der Behandlung. Gleitwirbel beim Hund

Sehr wichtig ist hier auch, dass der Hundehalter entsprechende Übungen zur Stärkung der Muskulatur, der Koordination und zum Erhalt der Beweglichkeit an die Hand bekommt, die er regelmäßig zwischen den physiotherapeutischen Sitzungen mit seinem Hund durchführt.

Verhaltenstipps im Alltag bei einem Gleitwirbel beim Hund

Ich empfehle dir, darauf zu achten, dass du in Hundebegegnungen unbedingt das Aufreiten anderer Hunde vermeidest. Auch wildes Spiel, Rempler etc. sollten in jedem Fall vermieden werden. Auch das Tätscheln des Hundes auf dem Rücken ist unbedingt zu vermeiden, da es sehr unangenehm ist.

Passe die Belastung deines Hundes immer seinem Krankheitszustand an. Das kann auch von Tag zu Tag unterschiedlich sein. Es ist besser, lieber mehrere kurze Spaziergänge zu machen, als zwei oder drei lange Gassirunden. Sprünge in das Auto oder heraus solltest du ebenfalls vermeiden, da sie eine große Belastung für die Wirbelsäule sind. Hier kannst du sehr gut eine Rampe fürs Auto nutzen. Liegt dein Hund gern auf dem Sofa oder im Bett? Dann gibt es tolle Hundetreppen, mit denen er Sofa und Bett leicht erreicht.

In Sachen Schlaf solltest du darauf achten, dass die Wirbelsäule möglichst druckentlastend gelagert ist. Wenn wir bedenken, dass unsere Hunde 17-20 Stunden schlafen und Ruhen, ist das ein besonders wichtiger Punkt. Hier lege ich dir unbedingt ein orthopädisches Hundebett ans Herz. Sportarten wie Agility sind absolut tabu. Enge Wendungen, kurze Stopps etc. sind Gift für die Wirbelsäule. Wenn dein Hund übergewichtig ist, dann ist eine Gewichtsreduktion unerlässlich, um seine Wirbelsäule nicht noch mehr zu belasten. Bei schlechtem Wetter macht es Sinn den Rücken deines Hundes mit einem Hundemantel warm zu halten.

Du siehst, es gibt eine Menge Möglichkeiten, deinen Hund im Alltag zu unterstützen und ihm mit einfachen Mitteln Erleichterung zu verschaffen. Dein Hund kann mit einem Gleitwirbel gut leben. Allerdings muss die Erkrankung entsprechend behandelt und begleitet werden und im alltäglichen Leben verschaffen schon einfach umzusetzende Tipps eine enorme Erleichterung für deinen Hund.

 

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