von Doggy | Aug 11, 2020 | Gelenkerkrankungen, Kreuzbandriss, Patellaluxation
Der Bänderriss beim Hund ist eine der häufigsten Verletzungen im Hundesport. Der Hundekörper verfügt über eine Vielzahl von Bändern, die Gelenken Stabilität geben und unter Belastung oder durch ein Trauma beschädigt werden können.
Bei Bandverletzungen gibt es drei verschiedene Schweregrade:
- Bandverletzung Grad eins: Bänderdehnung (einzelne Fasern des Bandes sind überdehnt)
- Grad zwei einer Bandverletzung : Bänderanriss (nur Teile der Bandfasern sind gerissen)
- Schweregrad drei: Bänderriss (kompletter Riss der Bandfasern)
Bei einer sehr schweren Bandruptur ist es möglich, dass ein Knochenfragment mit abgerissen wird. Zudem werden auch häufig die Gelenkkapsel beschädigt oder die Syndesmose reißt. Therapie und Heilungsdauer sind immer auch von der Schwere der Verletzung abhängig.
Welche Ursachen kann ein Bänderriss haben? Bänderriss beim Hund
Neben dem Verschleiß eines Bandes kann auch ein starkes Trauma, wie ein Sturz oder eine Verdrehung eines Gelenkes oder z.B. eine Luxation für einen Bänderriss verantwortlich sein.
Das passiert vor allem bei Sportarten, die enge Wendungen, kurze Stopps und Drehbewegungen beinhalten.
Bänderriss – die typischen Symptome
Vor allem ein plötzlich einsetzender und sehr starker Schmerz ist ein wesentliches Symptom eines Bänderrisses. Hinzu können folgende Anzeichen kommen:
- Druck- und Belastungsschmerz
- starke Schwellung
- Bluterguss (Hämatom)
- Entzündung
- Rötung
Zudem ist ein Bänderriss mit einem großen Instabilitätsgefühl im Gelenk verbunden.
Im ersten Schritt gilt die sogenannte PECH-Regel bei einem Verdacht auf einen Bänderriss:
P: Pausieren
E: Eis (Eisbeutel oder Kühlpad immer mit einem Tuch auf die Haut auflegen – sonst Erfrierungsgefahr)
C: Kompressionsverband (englisch: „compression“)
H: Hochlagerung
Die Diagnose
- klinische Untersuchung durch den Arzt
- Röntgenaufnahmen
- Kernspintomografie (MRT)
- Computertomographie
- Ultraschall
Auf einem Röntgenbild lassen sich zwar knöcherne Strukturen darstellen, aber Sehnen und Bänder sind nicht sichtbar. Im ersten Schritt wird dennoch meist eine Röntgenaufnahme gemacht, um knöcherne Verletzungen auszuschließen. Darüber hinaus können Röntgenbilder auch einen Hinweis auf weitere Verletzungen des Bandapparats liefern. Ist zum Beispiel der Abstand zwischen Schien- und Wadenbeinknochen zu groß, deutet dies auf einen Riss der Syndesmose (Verbindungsband zwischen Schien- und Wadenbein) hin. Weiterführend werden dann oft noch Untersuchungen mittels Ultraschall, MRT oder CT durchgeführt.
Die Behandlung eines Bänderrisses
In vielen Fällen ist bei einem Bänderriss eine konservative Behandlung ausreichend – also eine Behandlung ohne operativen Eingriff. Bei Sporthunden wird allerdings noch häufig operativ eingegriffen. Genauso bei Patienten, bei denen die Syndesmose verletzt ist oder knöcherne Teile betroffen sind.
Der Gesundungsprozess nach einem Bänderriss beim Hund
Sowohl mit als auch ohne OP ist im ersten Schritt Ruhe unverzichtbar. Das bedeutet, dass der vierbeinige Patient maximal ruhig gehalten werden sollte. Zunächst sind nur „5-Minuten-Pipirunden“ an der Leine und im Schritttempo indiziert. Dauer und Intensität der Belastung sind dann entsprechend des individuellen Heilungsverlaufes des Hundes zu gestalten. Das Bein darf benutzt werden, es sollten aber rutschige Böden, Treppen und jegliche Art von Sprüngen und unkontrollierten Bewegungen vermieden werden.
Die Aktivität kann langsam und kontrolliert über die nächsten 6 Wochen gesteigert werden. Ein realistisches Ziel sind 3x täglich 20-30 Minuten Spaziergänge an der Leine nach 6 Wochen. Mit physiotherapeutischen Maßnahmen sollte man zeitnah beginnen.
Kann man einem Bänderriss im Sport vorbeugen Bänderriss beim Hund
Durch gezielten Muskelaufbau können die von einem Riss gefährdeten Bänder gestärkt werden. Auch der richtige Untergrund ist wichtig. sollte man den Hund immer ausreichend aufwärmen.
Was sind mögliche Komplikationen?
In aller Regel verheilt ein Bänderriss gut und bleibt ohne dauerhafte Folgen. Wenn man allerdings zu früh mit der Belastung beginnt, kann es wesentlich länger dauern, bis die Bandverletzung abgeheilt ist. Zudem kann es passieren, dass Bänder zu locker wieder zusammenwachsen. Dann spricht man von einer mechanischen Instabilität.
Alles Liebe, deine Tina
von Doggy | Jul 16, 2020 | Gelenkerkrankungen, Pflege, Senior
Genau wie wir Menschen können sich auch Hunde eine Zerrung zuziehen. Vielleicht kennst du es, dass dein Hund gerade noch fröhlich und wild mit seinem Hundefreund gerannt ist und plötzlich humpelt und sein Bein nicht mehr belasten will? Eine Ursache hierfür kann eine Zerrung sein. Die ist auch für unsere Vierbeiner äußerst schmerzhaft. Da das Schmerzempfinden unserer Hunde dem menschlichen extrem ähnlich ist, kann man gut nachvollziehen, wie weh eine Zerrung unseren Hunden tut.
Was passiert bei einer Zerrung?
Bei einer Zerrung – auch Distension genannt – kommt es zu einer Verletzung von Muskeln, Sehnen oder Bändern. Dies passiert durch eine ruckartige Kontraktion, ein Trauma, eine plötzliche Überbelastung oder eine unphysiologische Dehnung. Je nach betroffener Region spricht man dann von einer Muskelzerrung, Sehnenzerrung, Bänderdehnung oder Leistenzerrung.
Mögliche Ursachen einer Zerrung beim Hund
Wie eingangs bereits beschrieben, kann eine Zerrung z.B. durch eine unglückliche Bewegung beim Spielen, Springen oder Laufen entstehen. Auch Übergewicht kann zu einer Zerrung führen. Aber auch falsch ausgeführte Stretching Bewegungen können im schlimmsten Fall Distensionen verursachen.
Welche Körperbereiche sind besonders betroffen?
Bei unseren Hunden sind besonders die Bereiche der Hüfte oder Oberschenkel betroffen.
Die Anzeichen einer Zerrung beim Hund
Folgende Symptome zeigen Hunde häufig, wenn sie sich eine Zerrung zugezogen haben:
- Schonung des betroffenen Laufs
- Aufjaulen
- Humpeln
- Anschwellung des betroffenen Bereichs
- Verändertes Verhalten
In jedem Fall ist es sinnvoll, wenn du deinen Hund dem Tierarzt vorstellst, um eine entsprechende Diagnose zu stellen. Zudem sollten grudnsätzlich schwerere Verletzungen am Bewegungsapparat ausgeschlossen werden. Dein Tierarzt wird deinen Hund entsprechend untersuchen, ihn abtasten und möglicherweise auch eine Röntgenaufnahme machen, um eine Fraktur auszuschließen.
Was du tun kannst, um deinen Hund bei einer Zerrung zu unterstützen
Wenn dein Hund sich eine Zerrung zugezogen hat, kannst du ihm beispielsweise mit kühlenden Wickeln, wie einem Quarkwickel Erleichterung verschaffen, seine Schmerzen lindern und dafür sorgen, dass die Schwellung im betroffenen Bereich schneller zurückgeht.
In jedem Fall solltest du deinen Hund schonen, bis die Verletzung auch wirklich abgeklungen ist. Wildes Spiel, Sprünge etc. sollten unbedingt vermieden werden. Belastet dein Hund sich zu früh wieder zu stark, kann es dazu führen, dass die Symptome sich wieder verstärken und die Heilung sich verzögert.
Erst wenn dein Hund mehrere Tage absolut beschwerdefrei läuft, solltest du die Bewegung und die Spaziergänge langsam und Schritt für Schritt wieder steigern. Zerrung beim Hund
Alles Liebe, Tina
von Doggy | Apr 27, 2017 | Arthrose, Ellbogendysplasie, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Kreuzbandriss, OCD, Senior, Spondylose
Wenn ich Hundehalter frage, ob sie Quarkwickel kennen, sagen die Meisten „Ja klar“. In der Regel haben sie aber nicht darüber nachgedacht, dass sie auch ihrem Hund damit etwas Gutes tun können. Dabei liegen die einfachsten Dinge meistens so nah. Ich liebe diese althergebrachten und in ihrer Wirkung erprobten „Hausmittel“, die von Generation zu Generation weitergetragen werden.
Das Beste daran ist, dass sie meistens sehr einfach anzuwenden sind und man alles im Haus hat, was dafür benötigt wirkt. Deshalb möchte ich dir heute den Quarkwickel empfehlen, den ich schon vielen Hundehaltern ans Herz gelegt habe. Der Quarkwickel ist ein kalter Wickel und kann zur akuten Schmerztherapie bei Entzündungen und Schwellungen eingesetzt werden. Am effizientesten wirkt er in den ersten 24 bis 72 Stunden einer Entzündung/Reizung. Ich setze ihn gern ein, wenn Hunde z.B. unter Bänderrissen leiden, bei einer Verstauchung, aber auch wenn der Rücken mal wieder akut wehtut aufgrund eines Spondyloseschubs. Quarkwickel beim Hund
Wie wirkt der Quarkwickel beim Hund?
Allgemein wird durch Kälte die Geschwindigkeit der Nervenfasern herabgesetzt, die den Schmerz leiten. Daher wirkt Kälte schmerzlindernd, vor allem bei akuten Schmerzen. Zusätzlich sorgt Kälte dafür, dass sich die Gefäße zusammenziehen. Damit wird die Durchblutung gebremst und der Zellstoffwechsel reduziert. Somit wirkt sie entzündungshemmend und abschwellend.
Quark selbst zeichnet noch eine Besonderheit aus:
Einer der Hauptbestandteile von Quark ist Kasein. Wenn Kasein über die Haut einwirkt, wirkt es entzündungshemmend. Dadurch das Quark einen sehr hohen Flüssigkeitsgehalt hat, verdunstet diese und erzeugt so eine angenehm kühlende Verdunstungskälte.
Wann hilft ein Quarkwickel deinem Hund?
Wie macht man ihn richtig?
Es geht wirklich sehr einfach. Nehme den Quark am Besten einige Minuten vor der Anwendung aus dem Kühlschrank, damit er nicht zu kalt ist. Streiche den Quark ca. 0,5 cm auf ein Leinentuch und schlage es wie ein flaches Päckchen zusammen. Lege das Päckchen auf die Stelle auf, die du behandeln möchtest. Lasse den Wickel 10-15 Minuten aufliegen. Wenn er Quark warm und bröselig wird, solltest du den Wickel runternehmen. Auch wenn der Quark keinen direkten Hautkontakt hat, entfaltet er seine volle Wirkung.
TIPP: Da der Quark die entzündlichen Stoffe aufnimmt, ist es wichtig, dass dein Hund den Quark nach der Anwendung nicht ableckt. Wenn dein Hund gerne Quark nascht, dann lasse ihm einen Löffel übrig, den er naschen kann.
Wann ist der Quarkwickel tabu? Quarkwickel beim Hund
Es gibt auch Erkrankungen, bei denen du auf die Anwendung eines Quarkwickels verzichten solltest. Dazu gehören:
- Offene Wunden
- Nieren- oder Blasenentzündung
- Schwere Herzerkrankungen
- Arterielle Durchblutungsstörungen
- Karzinom
- Überempfindlichkeit gegen Kälte
Bitte bleibe während der Anwendung bei deinem Hund
Wenn du deinen Hund behandelst, solltest du grundsätzlich an seiner Seite sein. Auch wenn du einen Quarwickel anwendest, solltest du ihn immer unter Beobachtung halten und schauen, ob er sich wohl fühlt. Auch wenn es unwahrscheinlich ist: Für den Fall, dass er in irgendeiner Form auf den Quark überreagiert, solltest du sofort reagieren können. Dein Hund muss jederzeit die Chance haben zu entweichen, wenn die Kälte unangenehm ist. Befestige den Wickel also bitte nicht auf ihm. Kontrolliere bitte auch in regelmäßigen Abständen die Stelle, die du mit dem Quarkwickel behandelst.
Wie oft kann man den Quarkwickel anwenden?
Nach Bedarf kannst du die Anwendungen beliebig oft wiederholen. Im Akutfall ohne Bedenken auch mehrmals täglich.
Alles Liebe, deine Tina
Im Webinar „Bewegungsschmerz beim Hund“ gehen wir noch einmal intensiv auf das Thema Gelenkschmerzen beim Hund ein, aber auch auf typische Auffälligkeiten in der Bewegung, die auf verschiedene Gelenkerkrankungen wie Hüftdysplasie, Patellaluxation o.ä. hindeuten können. Hier kannst du dabei sein: Zum Webinar „Bewegungsschmerz beim Hund“ anmelden. Übrigens mit dem Rabattcode: WEBINAR-FJI erhältst du 10% Rabatt!
Du hast noch Fragen zum Thema oder zum Webinar? Dann hinterlasse mir gern einen Kommentar oder schreibe mir eine Email an: tina@doggy-fitness.de .