von Doggy | Apr 12, 2022 | Arthrose, Fitness, Gelenkerkrankungen, Senior, Sporthund, Training
Hoopers Agility auch bekannt unter N.A.D.A.C Hoppers oder einfach nur Hoopers, ist eine Hundesportart, die eigentlich aus den USA nach Europa kam. In Europa erfreuen sich immer mehr Hundehalter daran und die Sportart wird immer bekannter.
Doch was ist Hoopers Agility genau?
Im Hoopers Agility geht es darum, einen weitläufigen Geräteparcours in einer bestimmten Reihenfolge zu absolvieren. Dieser besteht aus Geräten wie z.B. Tonnen (Barrel), Tunnel, den sogenannten Zäunen (Gates) und Bögen (Hoops). Gesprungen wird beim Hoopers nicht. Dieser sollte möglichst fehlerfrei absolviert werden. Dafür bedarf es einer tollen Kommunikation zwischen Mensch und Hund, Timing und Geschicklichkeit.
Wie sind die Regeln für den Sport und was unterscheidet ihn vom Agility?
Wie viele Geräte auf dem Parcours absolviert werden, wie die Reihenfolge und die Distanz zwischen den Geräten sind, ist immer abhängig davon, in welcher Klasse die Mensch Hund Teams starten. Anders als im klassischen Agility läuft der Hundehalter beim Hoopers nicht mit. Der Hund wird an den Start und geht dann in einen Führbereich, der nicht verlassen werden darf. Das macht Hoopers natürlich zu einer genialen Hundesportart für Menschen, die selbst Gelenkprobleme haben oder anderweitig in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Der Hund wird über Distanz mittels Sicht- und Hörzeichen und der Körpersprache des Hundehalters geführt.
Warum finde ich als Hundephysiotherapeutin Hoopers Agility klasse?
Du fragst dich sicher, warum ich so begeistert über Hoopers schreibe. Ganz einfach: Es ist eine Sportart für Hunde, die ausgesprochen gelenkfreundlich ist. Der Parcours ist weitläufig, was bedeutet, dass es keine engen Wendungen und kurze Stopps gibt. Zudem gibt es keine Sprünge, die bekanntermaßen nicht besonders gelenkfreundlich sind. Das macht es zu einer Sportart, die sich wirklich für „Jederhund“ eignet. Ob klein oder groß, jung oder alt. Jeder kann sich hier entfalten. Auch für Hunde mit Gelenkerkrankungen wie Arthrose ist es eine Hundesportart, die sich sehr gut eignet, da sie gelenkschonend ist.
Hast du schon mal Hoopers mit deinem Hund probiert? Wie sind deine Erfahrungen? Teile sie gern in den Kommentaren mit mir!
Alles Liebe, deine Tina
von Doggy | Mrz 29, 2022 | Arthrose, Fitness, Gelenkerkrankungen, Muskelverletzungen, Sporthund, Training
Ob im Wald über Baumstämme oder mal über kleinere Gräben und Hindernisse – fast jeder Hundehalter hat seinen Hund schon mal springen lassen. Auch im Hundesport gehören regelmäßige Sprünge dazu. Aber wusstest du, dass Sprünge bei der Landung einen extrem großen Impact auf die Vorderhand des Hundes haben? Hund springt
Aber wie stark ist die Belastung wirklich? Hund springt
Grob kann man sagen, dass sämtliche Strukturen der Vorderhand, wie die Gelenke, Muskulatur, Sehnen, Bänder etc. bei der Landung nach einem Sprung mit dem 2,5 bis 5-fachen des Körpergewichts belastet werden (Quelle: Meermann/Gräff – Sportphysiotherapie für Hunde). Das ist eine ganzer Menge. Am Beispiel eines etwa 20 kg schweren Hundes bedeutet das, dass bis zu 100 kg auf die Vorderläufe einwirken. v
Diese Faktoren beeinflussen, wie stark die Belastung bei der Landung nach dem Sprung ist
Es gibt verschiedene Faktoren, die bei einem Sprung Einfluss auf die Belastung der Vorderhand hat. Dies ist zum einen die Geschwindigkeit, mit der der Hund unterwegs ist, wenn er springt. Doch auch die Höhe des Hindernisses spielt eine Rolle. Weiterhin hat es einen großen Einfluss, wir der Hund nach dem Sprung landet. Nach einem geraden Sprung kommen die Vorderläufe nacheinander auf und der Hund bewegt sich in der Vorwärtsbewegung flüssig weiter voran. Springt der Hund schief oder in einer Kurve, landet der Hund mit beiden Vorderläufen nahezu gleichzeitig. Es kommt zu einer intensiven Stauchung in den Gelenken. Eine besonders starke Belastung, die zugleich ein hohes Verletzungsrisiko birgt.
Darf ein Hund nicht springen?
Bei Gelenkerkrankungen wie Ellbogendysplasie oder OCD der Schulter sollten Sprünge unbedingt vermieden werden – keine Frage. Wenn ein gesunder Hund spielt und rennt, lässt es lässt sich manchmal kaum vermeiden, dass er auch mal springt. Im Spiel ist er allerdings in aller Regel aufgewärmt. Hund springt
Den gesunden Hund einfach mal aus Spaß springen lassen, würde ich eher nicht provozieren. Muskulatur, Gelenke und Bänder sind kalt und nicht auf die Belastung vorbereitet. Da kann er sich schnell eine Muskelzerrung oder eine Verstauchung zuziehen. Falls es bei Hunden „daily Business“ ist, dass sie dann und wann einfach mal aufgefordert werden zu springen, kann dies sogar die frühzeitige Entstehung von Gelenkerkrankungen wie Arthrose begünstigen. Etwas, was sich erst später bemerkbar macht,
Stichwort Warm Up
Um das Aufwärmen hier noch einmal aufzugreifen, möchte ich dir unbedingt ans Herz legen, deinen Hund im Hundesport nur nach dem Aufwärmen springen zu lassen. Völlig kalt „aus dem Stand“ heraus, sind Sprünge Gift für die Gelenke und eine ungünstige Belastung, die du leicht vermeiden kannst. Hund springt
Alles Liebe, deine Tina
von Doggy | Mrz 29, 2022 | Fitness, Sporthund, Training
In den letzten Jahren hat sich die Welt des Hundesport nicht nur sehr gewandelt, sondern ist auch stark gewachsen. Doch nicht nur die Anzahl an anerkannten Hundesportarten hat sich stark verändert. Hinzu kommt, dass viele Hundesportler mittlerweile großen Wert darauf legen, den Sport mit ihrem Vierbeiner gesund und nachhaltig zu betreiben. Es ist noch nicht lange her, da gab es nur zwei anerkannte Hundesportarten: Turnierhundsport und Schutzhundsport. Davon sind wir heute weit entfernt. Es gibt so viele verschiedene Sportarten und wirklich für jedes Hundeherz ist hier das passende dabei.
Was allerdings wichtig zu wissen ist, ist dass die körperliche Beanspruchung und Belastung je nach Sportart unterschiedlich intensiv ist. Während manche Sportarten nur von körperlich gesunden Hunden ausgeführt werden sollten, eignen sich andere auch für Hunde mit Gelenkproblemen und ältere Hunde.
Hundesportarten lassen sich in zwei Kategorien einteilen:
- High-Impact Sportarten
- Low-Impact Sportarten
High-Impact Sportarten
Dies sind Hundesportarten, die auf unterschiedliche Art und Weise für den Hundekörper stark belastend sind. Dazu gehören:
- Dog Frisbee
- Flyball
- Agility
- Turnierhundsport
- Canicross
- Zughundsport
- Hunderennen
- IGP
- Mondioring
- Rettungshundesport
- Jagdliche Arbeit
Was können Folgen von High-Impact Hundesportarten sein?
Es geht hierbei nicht darum High-Impact Hundesportarten „schlecht zu reden“. Allerdings ist es wichtig, sich bewusst zu sein, was sie mit sich bringen können.
Enge Wendungen, Sprünge, kurze Stopps etc.. bringen eine starke Belastung für den gesamten Hundekörper mit sich. Es besteht ein deutlich erhöhtes Verletzungsrisiko wie z.B. Muskelverletzungen, das Risiko eines verstärkten Gelenkverschleiß, bis hin zu chronischen Gelenkerkrankungen wie Arthrose. Wenn Hunde bereits unter Gelenkproblemen leiden empfehle ich, auf High Impact Sportarten zu verzichten.
Low-Impact Sportarten
Darunter fallen Hundesportarten, die körperlich nicht stark belastend sind. Dazu gehören:
- Mantrailing
- Hoopers Agility
- Fährtenarbeit
- Longieren
- Obedience
- Rally Obedience
- Dog Dancing
Für wen eignen sich Low-Impact Hundesportarten?
Wenn man mit Hunden sportlich aktiv sein möchte, die unter Gelenkproblemen leiden oder bereits älter sind empfehle ich auf eine dieser Sportarten zurückzugreifen. Sie belasten den Hundekörper und insbesondere den Bewegungsapparat nicht so stark und sind daher besser geeignet.
Natürlich gibt es bei beiden Kategorien auch Fälle, wo die Grenzen verschwimmen und stark belastende Sportarten abgemildert werden oder wenig belastende Sportarten zu belastenden werden. Dennoch ist es hilfreich, sich bewusst zu sein, ob und wie stark die Sportart für den Hund sind und was mögliche daraus resultierende Konsequenzen sein können.
Alles Liebe, deine Tina
von Doggy | Apr 28, 2020 | Cauda Equina, Fitness, Sporthund, Training, Übungen
Das Thema Hundesport – und vor allem gesunder Hundesport – begegnet mir als Hundephysiotherapeutin immer wieder und immer mehr. „Gott sei Dank!“ – muss ich sagen. Es zeigt mir, dass das Bewusstsein von Hundesportlern für die Gesundheit ihrer Hunde immer intensiver und auch wichtiger wird. Hunde sind für mich einfach kein „Sportgerät“ sondern Partner, mit denen man gemeinsam Sport betreibt.
Es wird sich immer genauer mit der Bewegung der Hunde und dem Bewegungsapparat beschäftigt, denn es zeigt sich nachhaltig, dass verantwortungsvoll betriebener Hundesport dazu führt, dass die Vierbeiner nicht nur leistungsfähiger sind, sondern auch Verletzungen vermieden und gemindert werden. Aber auch Gelenkerkrankungen als Folge von Über- und Fehlbelastung wird minimiert. Das ist gut so!
Gesunder Hundesport – Das Team von Hundesport Nubi hat mir Löcher in den Bauch gefragt – danke dafür!
Ich habe mich wirklich sehr gefreut, als unser schon seit langer Zeit bestehender Kontakt darin mündete, dass Mara und Tim vom Blog Hundesport Nubi mich zum Thema Hundesport interviewt haben. Beide sind, wie der Name des Blogs es schon sagt, absolut Hundesport-begeistert. Dabei ist es ihnen genauso wichtig, dass sie mit ihren beiden Hunden Wollie und Nubi, ihren Hundesport immer mit dem Blick auf die Gesundheit ihrer beiden Vierbeiner betreiben.
Diese Fragen lagen den Beiden besonders am Herzen:
- Was unseren Hunden beim Hundesport am meisten schadet – Stichworte: Warm Up, direkt aus dem Auto auf den Platz, kritische Bewegungen etc..
- Wo der Unterschied zwischen Hundefitness und Tricktraining liegt – ja eine sehr wichtige Frage – es gibt zwar ein paar Gemeinsamkeiten, aber grundsätzlich zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe.
- Das Thema Fußarbeit – wie es auf den Hundekörper wirkt, mit welchen Übungen man unterstützen und gegensteuern kann. Auch eine super Frage, man sieht nämlich viele Hund, die durch intensive Fußarbeit in den Passgang verfallen.
- Welche Gelenkerkrankungen man mit Fitnesstraining beim Hund vorbeugen kann. Das sind natürlich eine ganze Menge.
- Wie ich Tessa beim Training motiviere – es scheint, als sei auch zu ihnen durchgedrungen, dass Podencos manchmal etwas – sagen wir – autark in ihrem Handeln sind.
Ich bin mir sicher, dass alles das Fragen und Themen sind, die dich auch interessieren. Auch wenn sie hundesportspezifisch sind, so sind einige Fragen auch relevant für das ganz alltägliche Leben mit Hund. Wenn dich meine Antworten dazu interessieren, dann geht es hier zum Interview bei Hundesport Nubi mit Martina Flocken. Hundesport Nubi hält übrigens im Artikel auch noch einen exklusiven Rabattcode für die Doggy Fitness Kurse bereit. Danke an Tim & Mara, dass es euch eine Herzensache ist, dass die Gesundheit unserer Hunde beim Sport immer im Fokus steht!
Viel Freude wünsche ich dir mit dem Artikel!
Alles Liebe, Tina
von Doggy | Mrz 23, 2017 | Fitness, Gelenkerkrankungen, Sporthund, Training
Schon hier möchte ich die Frage ganz klar mit JA beantworten. Agility mit großen, schwerfälligen Hunden ist schlicht ungesund. Es entspricht nicht der Körperbeschaffenheit von z.B. Berner Sennenhunden oder Neufundländern, sich auf dem Agility Parcour zu bewegen.
Agility mit solchen Hunden – gibt´s nicht? Gibt´s doch! Denn die sehe ich erstaunlicherweise immer wieder auf Trainingsplätzen. Für viele Hunde ist es kein Problem den anspruchsvollen Hindernis-Parcours beim Agility zu bewältigen. Viele Border Collies, Australian Shepherds etc. gehen in diesem Sport oft auf und haben großem Spaß daran. Natürlich ist es bei jedem Hund wichtig, zuvor zu checken, ob der Hund gesund ist. Oder aber ob Erkrankungen wie Ellbogen- oder Hüftdysplasie, Rückenerkrankungen oder anderen Erkrankungen des Bewegungsapparates vorliegen.
Agility bedeutet „Flinkheit“
Der Körper eines Hundes wird beim Agility extrem gefordert. Das ist auch bei Agility mit großen, schwerfälligen Hunden nicht anders. Da macht es wenig Unterschied, ob man den Sport mit seinem Hund „nur“ just for Fun betreibt, oder als Leistungssport. Die Wirbelsäule wird beim Slalom extrem gebogen, die Sprünge und die A-Wand bedeuten eine massive Beanspruchung der Vorderläufe. Agility fordert hohes Tempo, scharfe Kurven, enge Wendungen, kurze Stopps. Der Hundekörper muss extrem elastisch, beweglich und wendig sein. Eine Menge Anforderungen an einen Hundekörper. Die kann noch lange nicht jede Rasse erfüllen. Das bedeutet gleichzeitig, dass nicht jeder Hund ohne weiteres für Agility geeignet ist.
Bei einem Neufundländer oder Molosser zum Beispiel ist es schwer vorstellbar, dass er flink, schnell und wendig einen Agility-Parcours absolviert, oder? Selbst wenn wir einen sportlichen Neufundländer oder eine Bordeaux Dogge haben. Es kommt einem weniger das Bild eines Hundes, der leicht wie eine Feder über die Hürden gleitet, oder biegsam und elastisch, wieselflink durch das Slalom fegt, in den Sinn.
Die Gefahr von Verletzungen und Gelenkerkrankungen ist besonders hoch!
Hunde mit dieser Art von Körperbau wurden ursprünglich für völlig andere Zwecke gezüchtet. Skelett und Muskulatur sind in ihrer Form und Funktionalität auf eben diese jeweiligen Zwecke hin ausgerichtet. Daher ist es für sehr große Hunde mit schweren Körpern nicht der optimale Sport. Zudem ist es extrem schwierig, die Anforderungen, die das Agility an den Hundekörper stellt, zu erfüllen. Wenn du dennoch beabsichtigst, Agility mit deinem Hund, der diese Art von Körperbau hat zu betreiben, setzt du ihn einem hohen gesundheitlichen Risiko aus. Die Gefahr von schweren Verletzungen und dauerhafter Schädigung der Gelenke sind dann extrem hoch.
Aktivität sollte auf den Hundekörper ausgerichtet sein – und nicht umgekehrt
Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass du daher im Sinne der Gesundheit deines Hundes eine Sportart auswählst, die den körperlichen Gegebenheiten deines Hundes entspricht. Versuche nicht, die Sportart auf den Körperbau deines Hundes anzupassen.
Grundsätzlich gilt für alle Sporthunde, dass du auch beim Agility nie auf ein Warm Up und Cool Down verzichtst. um das Verletzungsrisiko zu minimieren und Schäden am Bewegungsapparat zu vermeiden.
PS: Hier findest du übrigens noch Anleitung zu einem optimalen Warm Up mit vielen Übungen.
Agility mit großen Hunden Agility mit großen Hunden Agility mit großen Hunden