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Muskelaufbau bei neurologischen Erkrankungen – so funktioniert er richtig – und was häufig falsch gemacht wird!

Muskelaufbau bei neurologischen Erkrankungen – so funktioniert er richtig – und was häufig falsch gemacht wird!

Bandscheibenvorfälle, Cauda Equina Compressions Syndrom, Wobbler Syndrom – das sind nur einige neurologische Erkrankungen beim Hund. Wir können sie heutzutage nicht nur diagnostizieren, sondern in vielen Fällen erfolgreich behandeln. Dennoch kontaktieren mich immer wieder Hundemenschen, die völlig verzweifelt sind, weil ihr Hund trotz intensiver Hundephysiotherapie keine Muskulatur aufbaut. Im Austausch stellt sich dann in sehr vielen Fällen heraus, dass die hundephysiotherapeutische Betreuung hinsichtlich dem Bewegungstraining um die Muskulatur wieder zu stärken im wahrsten Sinne am falschen Ende ansetzt.

Lass uns zum besseren Verständnis einen kleinen Exkurs machen: Wie kommt es zu einer Muskelanspannung?

Vereinfach dargestellt funktioniert Muskelanspannung wie folgt. Damit ein Muskel sich aktiv anspannt (kontrahiert), muss dazu vom Gehirn über das Rückenmark, weiter an den Nerv bis hin zum Muskel eine Information weitergeleitet werden. Der Muskel muss vom Nerv also zu einer Kontraktion/Anspannung „aufgefordert“ werden. Soweit so gut. Dann müsste es doch mit dem Muskelaufbau prima klappen, denn der Hund nach einer erfolgreichen Bandscheiben- oder Cauda Equina OP beim Hundephysio in Behandlung ist, oder? Im Prinzip schon. Es wurden operativ die Weichen dafür gestellt, dass die Kompression der Nerven aufgehoben ist.

Doch warum funktioniert es trotzdem nicht? Muskelaufbau bei neurologischen Erkrankungen

Ganz einfach. Bei neurologischen Erkrankungen kommt es z.B. durch eine Kompression durch Bandscheibenmaterial o.ä. zu einer Verletzung der Nerven. Hier entsteht in der Weiterleitung der Information vom Gehirn über das Rückenmark und den Nerv hin zum Muskel nun eine Unterbrechung. Die Information für den Muskel zur Anspannung kann vom Nerv nicht oder nur unzureichend weitergegeben werden. Wenn man nun einfach nur immer wieder versucht, über reines Krafttraining die Muskulatur aufzubauen, wird man scheitern.

Der richtige Behandlungsansatz für Muskelaufbau & Hundefitnesstraining bei neurologischen Erkrankungen

Bei vielen neurologischen Erkrankungen ist die Prognose gut, dass die Nervenfunktion ganz oder weitestgehend wieder hergestellt werden kann. Dies kann nur durch eine Stimulation der Nerven erfolgen. Der erste und wichtigste Schritt ist in diesem Fall also immer, die Nervenfunktion zu stärken. Hierzu gibt es unterschiedliche Möglichkeiten wie z.B.:

Richtige Stärkung der Nervenfunktion in der Hundefitness / dem Bewegungstraining für Hunde

Im aktiven Bewegungstraining ist es sehr wichtig, mit stimulierenden Untergründen zu arbeiten. Dies können zum Beispiel Targets mit Noppen sein, auf denen die Übungen durchgeführt werden. Weiterhin kann man hierzu z.B. Kokosmatten oder Gummimatten nutzen. Draußen ist es hilfreich, den Hund regelmäßig über wechselnde Untergründe laufen zu lassen, wie z.B. Rasen, Waldboden, Blätter, Sand, Moos, Kiesel, etc.. Hierdurch kommt es zu einer intensiven Stimulation der Nerven und in der Folge zu einer Stärkung der Nervenfunktion und einer Verbesserung der Nervenweiterleitung. Muskelaufbau bei neurologischen Erkrankungen

Die meisten dieser Maßnahmen kannst du als Hundemensch auch selbst mit deinem Hund durchführen. Am besten immer in Absprache mit dem behandelnden Therapeuten. Einhergehend mit einer sukzessiven Verbesserung der Nervenfunktion kann dann auch die Muskulatur wieder aufgebaut werden.

Hast du schon mal Erfahrung damit gemacht, dass der Muskelaufbau bei deinem Hund nach einer neurologischen Erkrankung nicht funktioniert hat? Teile deine Erfahrungen gern in den Kommentaren mit uns!

Alles Liebe, deine Tina Muskelaufbau bei neurologischen Erkrankungen

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4 Kommentare zu „Muskelaufbau bei neurologischen Erkrankungen – so funktioniert er richtig – und was häufig falsch gemacht wird!“

  1. Hallo, ich habe eine dreizehnjährige Border Collie Hündin. Sie hat vor drei Wochen den ersten Anfall gehabt und ich bin mit ihr gleich in die Klinik. Blutwerte waren ok und beim Röntgen wurde auch nichts festgestellt. Der Anfall ist nicht typisch für Epilepsie, sie ist ansprechbar. Peps taumelt , ihr Kopf ist steif und schief. War beim Tierarzt der Tabletten gegen Durchblutungsstörungen mir mit gab. Peps hatte heute den sechsten Anfall, der schon schlimmer war auch von der Zeit her. Es könnte dieses Vestibularsyndrom sein wenn ich die Symtome lese. Ich möchte ihr keine Vollnarkose antun die sie braucht wegen eines MRT. Morgen fahre ich noch mal zum Tierarzt. Für mich sieht es nach Gleichgewichtsstörungen aus. Lg Birgit Bethmann

    1. Liebe Birgit, das ist aus der Ferne natürlich sehr schwierig zu beurteilen. Es ist aber möglich, dass es ein Vestibularsyndrom ist. Ich hoffe, dass es deinem Hund bereits besser geht. Liebe Grüße, Tina

  2. Guten Abend und ein frohes neues Jahr. Auf der Suche nach neuen Übungen für meinen Hund bin ich auf Ihre Seite gestoßen und habe die Berichte interessiert gelesen. Vieles kenne ich bereits von meiner Physiotherapeutin. Ich habe eine französische Bulldogge, die an ihrem 5. Geburtstag plötzlich gelähmt war und in der Klinik wurde sie an 2 BSV im Lendenwirbelbereich operiert, das ist nun 16 Monate her und sie kann leider noch immer nicht laufen.
    Sie kann aber stehen und so mache ich viele auch hier beschriebenen Übungen im Stehen. Massage der Beine, Zehen bürsten, sie tritt dann sogar aus wie ein Pferd, das war anfangs alles nicht da. Die Muskulatur in den hinteren Oberschenkeln ist natürlich verschwunden über die Zeit, Anabolika haben wir eine Zeit lang spritzen lassen, setzte aber eher vorne an, wo die Muskulatur ja auch viel mehr benutzt wird.
    Gibt es noch Ideen und Anregungen? Ich möchte sie so gerne wieder auf alle 4Pfoten bekommen….
    Liebe Grüße, Judith mit Bluna

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