von Doggy | Mrz 12, 2023 | Arthrose, Ellbogendysplasie, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Senior, Spondylose
Arthrose spielt bei den Gelenkerkrankungen unserer Hunde eine sehr große Rolle. Wichtig ist es hier auch immer, sich damit auseinanderzusetzen, wie man mögliche Schmerzen bei unseren Hunden, die durch
Arthrose,
Hüftdysplasie oder andere Gelenkerkrankungen entstehen, lindern kann. Ich freue mich an dieser Stelle sehr, dass Anne Sasson, Tierheilpraktikerin, Ernährungsberaterin und Hundepsychologin, uns hierzu einen tollen Einblick in die Phytotherapie gibt und uns Möglichkeiten aufzeigt, Hunde bei Gelenkschmerzen aktiv mit Heilpflanzen zu unterstützen und Schmerzen zu lindern. Viel Freude mit dem Artikel!
Immer mehr Hunde leiden unter Schmerzen im Bewegungsapparat. Das liegt einerseits daran, dass Hunde länger leben. So erfreulich das ist, begünstigt das Verschleißerscheinungen in den Gelenken. Fütterungsfehler, genetische Veranlagung oder falsche Belastungen spielen dabei ebenfalls eine Rolle. Arthrose Schmerzen Hund
Doch egal, woher die Schmerzen kommen: Sie dürfen niemals auf die leichte Schulter genommen werden. Schmerzen sind nicht nur unangenehm, sie haben auch schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit deines Hundes. Auch solche, die als „leicht“ eingestuft werden, bedürfen einer umgehenden Behandlung. Es ist unverantwortlich zu denken, ein wenig Schmerz sei gut auszuhalten und gehöre einfach dazu. Oftmals wird der Beginn der Behandlung verschoben, um den Hund nicht mit den Nebenwirkungen der schulmedizinischen Schmerzmittel zu belasten.
Hier kommt die Phytotherapie ins Spiel Arthrose Schmerzen Hund
Viele verschiedene Kräuter und Pflanzen können sehr erfolgreich in der Behandlung von Schmerzen eingesetzt werden. In vielen Fällen sind sie so wirksam, dass komplett auf Medikamente verzichtet werden kann. Bei stärkeren Schmerzen können diese zumindest herunterdosiert werden. Das ist vor allem bei chronischen Beschwerden sehr wichtig, da die Behandlung mit großer Wahrscheinlichkeit ein Leben lang andauern wird. Viele Pflanzen und Kräuter sind dafür bekannt, dass sie gut gegen Schmerzen helfen. Um sie gezielt einsetzen zu können, ist es sinnvoll zu wissen, wie die einzelnen Pflanzen wirken. Sie enthalten fast immer verschiedene Inhaltstoffe, die unterschiedlich wirken.
Es ist zwar möglich, den Fokus auf eine bestimmte Wirkung zu legen, doch oftmals ist es sinnvoll, Pflanzen aus den hier beschriebenen Kategorien zu kombinieren, um das Wirkspektrum zu erweitern.
Diese Kräuter und Pflanzen wirken besonders entzündungshemmend
Entzündungen machen sich dadurch bemerkbar, dass die schmerzhafte Stelle gerötet, warm und geschwollen ist. Das ist zum Beispiel bei Arthritis der Fall. Hier sind zwei Pflanzen, die sich in der Behandlung von Entzündungen bewährt haben. .
- Indischer Weihrauch (Boswellia serrata): Die Harze, die in der Rinde des Baums enthalten sind, wirken zuverlässig entzündungshemmend. Da die Dosierung des Wirkstoffs aus der Droge selbst nicht ganz einfach ist, empfiehlt es sich, auf Präparate mit standardisiertem Wirkstoffgehalt zurückzugreifen. Dabei ist besonders darauf zu achten, dass es sich um den indischen Weihrauch handelt. Bei manchen Hunden kann Weihrauch Übelkeit und Verdauungsbeschwerden verursachen.
- Ingwer wirkt ebenfalls entzündungshemmend und kann frisch oder als Pulver gegeben werden. Wichtig ist es, die Behandlung mit ganz kleinen Mengen zu beginnen. Da Ingwer bei empfindlichen Hunden den Magen reizen kann, ist nur die kurweise Anwendung zu empfehlen.
Diese Kräuter und Pflanzen wirken besonders durchblutungsfördernd Arthrose Schmerzen Hund
Eine gute Durchblutung im Bereich der betroffenen Gelenke ist für die Linderung der Schmerzen sinnvoll. Behandlungen mit Wärme oder mit Phytotherapeutika, die Wärme erzeugen, dürfen aber nicht bei Entzündungen erfolgen: Das würde die Entzündung verschlimmern.
- Cayennenpfefferfrüchte: Die Hauptkomponente Capsaicin wirkt stark durchblutungsfördernd. Hier wird nur äußerlich mit einer Tinktur und nur für eine kurze Dauer von einem oder zwei Tagen behandelt.
- Heublumen haben eine sanftere Wirkung und können in Form von feucht-warmen Kompressen eingesetzt werden. Bekannt und hilfreich sind Heublumenkissen, die man über einen Dampftopf erwärmt und mit einem Zwischentuch auf die schmerzhafte Stelle fixiert.
- Senfsamen: Sie werden als Senfmehl mit warmem Wasser zu einem Brei verarbeitet und auf die Stelle aufgetragen. Es sollte ein Verband angelegt werden, damit der Hund die Paste nicht ableckt.
- Campher und Rosmarin fördern ebenfalls die Durchblutung und helfen besonders bei Muskelschmerzen. Allerdings ist die Behandlung mit Ölen aufgrund des Fells nicht immer möglich.
Diese Kräuter und Pflanzen wirken besonders schmerzlindernd
- Brennnesselkraut/-blätter: Studien bei Menschen haben belegt, dass die Behandlung mit Brennnesselkrautpräparaten die Schmerzen bei Arthrosen deutlich lindern kann, sodass die Einnahme von Medikamenten reduziert werden konnte. Brennnesselkraut kann bei Hunden sehr einfach als Tee zubereitet werden, den man zum Futter gibt. Auch ein Mus aus gedämpften Brennnesselblättern bzw. roh pürierte Blätter können bei Arthrose sehr regelmäßig über das Futter gegeben werden.
- Die Teufelskralle kann für die Behandlung von Schmerzen ebenfalls als Tee gegeben werden. Fertigpräparate garantieren aber einen konstanten Gehalt der Wirkstoffe. Ein Vorteil der Teufelskralle ist, dass sie gleichzeitig entzündungshemmend wirkt. Allerdings wird sie von Hunden mit einem empfindlichen Magen nicht gut vertragen.
- Die Weidenrinde enthält Salicyl, das in Salicylsäure umgewandelt wird und ähnliche Wirkungen wie die synthetische Acetylsalicylsäure (ASS = Aspirin) hat. Sie wirkt sehr zuverlässig gegen Schmerzen und ist für Hunde gut verträglich. Sie hat nicht die blutverdünnenden Nachteile des Aspirins. Die Weidenrinde kann sehr einfach als Pulver zum Futter gegeben werden. Darüber hinaus sind zahlreiche Präparate erhältlich, die Weidenrinde enthalten.
- Mädesüß hat eine ähnliche Wirkung wie die Weidenrinde. Die Blüten können ganz einfach im Sommer gesammelt und getrocknet werden, um später daraus einen Tee gegen Schmerzen zuzubereiten. Arthrose Schmerzen Hund
Diese Kräuter und Pflanzen wirken besonders entwässernd
Bei schmerzhaften Gelenkerkrankungen ist es sehr sinnvoll, auch den gesamten Organismus zu betrachten und ganzheitlich zu behandeln. Viele Hunde, die unter Gelenkschmerzen leiden, profitieren von einer Entgiftungskur. Alle Pflanzen, die den Stoffwechsel anregen und entwässern, können als Kur eingesetzt werden. Hierzu sind ganz herkömmliche Kräuter wie Brennnessel und Löwenzahn sehr gut geeignet. Sie können als Tee oder auch roh püriert über das Futter gegeben werden. Während dieser Detox-Kur ist es auch sinnvoll, die Leber z.B. mit Mariendistel zu unterstützen. Arthrose Schmerzen Hund
Und was ist mit akuten Schmerzschüben?
Da phytotherapeutische Maßnahmen einige Stunden oder mehrereTage brauchen, bis sie ihre komplette Wirkung entfalten, sind sie natürlich nicht optimal für die akute Behandlung von sehr starken Schmerzen geeignet. In diesen Fällen sollten sie begleitend gegeben werden, sodass die konventionelle Schmerzmedikation nach und nach herunterdosiert werden kann.
Viele schmerzlindernde Pflanzen wie z.B. Arnika oder Beinwell werden für die akute Anwendung vor allem äußerlich angewendet, was aufgrund des Fells bei Hunden meistens nicht möglich ist. Salben, die diese Pflanzen enthalten, können an Stellen mit wenig Fell als Kompresse angewendet werden, sofern die Haut an der Stelle nicht beschädigt ist. Arthrose Schmerzen Hund
Wenn die Gelenke schmerzen: Erkennen, Vorbeugen, Behandeln: Das ist das Thema im Interview mit Martina Flocken in GlücklicHundGesund – dem Online-Kongress für strahlende Hundeaugen.
Der Kongress findet vom 24. bis 30.3.2023 statt.
Hier kannst du dich kostenlos anmelden:
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Danke, liebe Anne Sasson, für diesen ausführlichen und hilfreichen Gastartikel!

Anne Sasson | GlücklicHundGesund
Hi, ich bin Anne
Ich bin Tierheilpraktikerin, Ernährungsberaterin & Hundepsychologin aus Leidenschaft.
Ich helfe dir dabei, wichtige Entscheidungen für die Gesundheit deines Hundes zu treffen.
So werdet ihr mit Leichtigkeit und Verstand GlücklicHundGesund und mit viel Freude gemeinsam durchs Leben gehen.
Anne Sasson | GlücklicHundGesund
Möchtest du mehr zu Anne Sasson und ihrer Arbeit erfahren? Dann schau unbedingt hier vorbei:
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Alles Liebe, deine Tina
von Doggy | Jan 9, 2023 | Fitness, Gelenkerkrankungen, Hundefitness, Physio-Training, Senior, Training
Viele Hundemenschen fragen mich, wie lange ein Hund denn eigentlich spazieren gehen darf, bzw. welche Strecken er am Tag laufen darf. Die schlechte Nachricht: Wie lange Hund spazieren gehen
Ich kann darauf keine allgemeingültige Antwort geben. Gerne möchte ich auch erklären, weshalb das so ist.
Wenn wir einen kleinen Vergleich zum Menschen machen, wird uns schnell klar, warum. Fragt man sich, wie lange darf ein Mensch denn spazieren gehen, so wird recht schnell klar, dass es dafür gar keine allgemeingültige Aussage geben kann. Es gibt kleine Menschen, große Menschen, gesunde und kranke, sportliche und unsportliche, alte und junge. Kurzum jeder Mensch ist individuell zu betrachten. Genau so ist es auch mit unseren Hunden.
Welche Faktoren sind für die Länge des Spazierganges bei unseren Hunden ausschlaggebend? Wie lange Hund spazieren gehen
Alter
Es ist eigentlich ganz klar. Ein Welpe oder Junghund sollte nur altersgerechte Spaziergänge machen. Mehr zur Bewegung von Welpen und Junghunden erfährst du hier. Mit langen Spaziergängen riskierst du Erkrankungen des Bewegungsapparates, die sich ggfs. auch erst Jahre später zeigen können. Auch ältere Hunde bilden eine gesonderte Gruppe. Im Alter läßt die körperliche Kraft langsam nach. Passe die Bewegung entsprechend an, um eine Überlastung zu vermeiden. Dadurch würde sich die Erholungsphase des Körpers signifikant erhöhen. Was du bei einem älteren Hund beachten solltest, erfährst du in diesem Blogartikel.
Körperform, Größe und Gewicht
Langbeinige Hunde mit einer schlanken Körperform können in der Regel leichter, längere Strecken laufen, als Hunde mit einer stämmigen, bulligen Körperform. Auch die Größe des Hundes kann eine Rolle spielen. Man bedenke, wie viele Schritte ein Pinscher machen muss, um einen Schritt eines Irischen Wolfhundes mitzulaufen.
Kondition Wie lange Hund spazieren gehen
Die Kondition des Hundes ist unabhängig von der Bemuskelung des Hundes. Es gibt Hunde mit einem Muskelstatus, die allerdings keine sehr gute Kondition bzw. Ausdauer haben. Das bedeutet, dass ihre Spaziergänge nicht so lang ausfallen können, obwohl sie eine gute Muskulatur haben.
Fitness Wie lange Hund spazieren gehen
Die Muskulatur = Kraft hat ebenfalls einen entscheidenden Einfluss. Eine gute Bemuskelung, gute Gelenkbeweglichkeit, Koordination und Körpergefühl schaffen eine gute Basis für Spaziergänge. Doch wie bereits geschrieben, ist auch eine gute Kondition unverzichtbar.
Gesundheitsstatus
Hunde mit Erkrankungen des Bewegungsapparates können zumeist etwas weniger intensiv belastet werden, wie Hunde ohne Gelenkprobleme. Auf die Erkrankungen muss immer individuell Rücksicht genommen werden. Natürlich gilt selbiges, für jegliche organische Erkrankungen.
Tagesform Wie lange Hund spazieren gehen
Auch die Tagesform des Hundes sollte immer berücksichtigt werden. Wie wir Menschen, sind auch unsere Hunde nicht jeden Tag gleich gut drauf und gleich belastbar. Passe deshalb die Spaziergänge auch dahingehend an und schaue bevor ihr losgeht, wie sich dein Hund fühlt. Wie lange Hund spazieren gehen
Doch damit nicht genug. Es gibt weitere Faktoren, die einen Einfluss haben. Diese nenne ich jetzt einfach mal externe Faktoren.
Externe relevante Faktoren für die Länge des Spaziergangs
Temperatur & Luftfeuchtigkeit
Sehr kalte oder sehr hohe Temperaturen spielen eine wichtige Rolle für eure Spaziergänge. Beides ist sehr anstrengend für den Hundekörper und sollte berücksichtigt werden. Auch die Luftfeuchtigkeit hat Auswirkungen, wie lange man unterwegs sein sollte.
Bodenbeschaffenheit Wie lange Hund spazieren gehen
Angenehmer Waldboden, Rasen oder Feldwege sind super für die Gelenke. Asphalt und Schotter werden schnell unangenehm für unsere Hunde, insbesondere wenn sie unter Gelenkerkrankungen leiden. Aber auch sandiger Boden, oder Untergrund der sehr uneben oder stark nachgiebig ist, bedeutet eine erhöhte Anstrengung. Zudem ist Schnee und Glätte ebenfalls anstrengend und besonders Eis auch gefährlich. Passe hier die Länge des Spazierganges unbedingt an. 1 km über Waldboden ist etwas komplett anderes, als 1 km durch den Sand.
Streckenverlauf
3 km auf ebener Strecke sind etwas anderes, als 3 km bei denen es immer wieder bergauf und bergab geht. Die Anstrengung ist wesentlich höher und Höhenunterschiede sollten bei der Planung der Spazierroute immer berücksichtigt werden.
Vermeide bitte in jedem Fall, dass du deinen Hund auspowerst. Es herrscht leider immer noch häufig die Meinung vor, dass es wichtig ist, Hunde regelmäßig auszupowern. Das ist absolut falsch und bewirkt das Gegenteil: es kommt zur Überlastung und der Hundekörper wird über die Maßen gefordert. Dies hat Auswirkungen auf die Gesundheit des Hundes. Hier kannst du mehr zum Thema erfahren.
Hast du Fragen zum Thema Spaziergang? Dann hinterlasse mir gern einen Kommentar oder schreibe mir eine Email an tina@doggy-fitness.de . Wie lange Hund spazieren gehen
Alles Liebe, deine Tina
von Doggy | Dez 20, 2022 | Arthrose, Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Ellbogendysplasie, Gelenkerkrankungen, Kreuzbandriss, Muskelverletzungen, Neurologische Erkrankung, OCD, orthopädische Hilfsmittel, Pflege, Senior, Spondylose
Wenn dein Hund aufgrund einer Erkrankung des Bewegungsapparates wie z.B. einer Hüftdysplasie oder einem Bandscheibenvorfall operiert wird, kommen in der Regel in den ersten Wochen nach der Operation einige Besonderheiten und Veränderungen auf dich zu. Zumeist dürfen Hunde sich während der Gesundungsphase nicht so belasten, wie zuvor. Das bedeutet, alltägliche Spaziergänge können nicht wie gewohnt ablaufen. Der Einstieg und Ausstieg ins/aus dem Auto ist nicht mehr einfach so möglich, auch das Treppensteigen wird zur Herausforderung. Im Haus sind rutschige Untergründe wie Fliesen, Parkett oder Laminat für Hunde nach Operationen am Bewegungsapparat kaum zu bewältigen.
Wird die Operation akut vorgenommen, ist es natürlich schwierig, sich umfassend auf die Zeit danach vorzubereiten. Doch schon mit wenigen Tagen Vorlauf, kannst du so vorbereitet sein, dass dies die Zeit nach der Operation für deinen Hund und auch für dich wesentlich leichter und unkomplizierter gestaltet.
Hierzu fassen ich dir einige wichtige Punkte als Checkliste zusammen:
1. Den Boden im Haus rutschsicher machen hund wird operiert
Wenn du Fliesen, Parkett oder Laminat hast, ist dies nach einer Operation für deinen Hund schwierig zu bewältigen. Ich empfehle dir, Bereiche in denen dein Hund sich häufig bewegt, mit Läufern auszulegen, auf denen er sich bewegen kann. So verhinderst du, dass er ausrutscht und stürzt und gibst ihm zugleich mehr Sicherheit in seiner Bewegung.
2. Leckschutz, um die Wunde zu schützen
Ein Leckschutz ist längst nicht mehr nur die durchsichtige „Plastiktröte“, mit der dein Hund sich kaum bewegen kann und die ihn nicht nur daran hindert, an der Wunde zu lecken, sondern ihn zugleich auch noch in seiner Fortbewegung und alltäglichen Bewegungen hindert. Es gibt tolle aufblasbare Kragen oder jene aus Stoff, die ebenso funktionieren, aber für den Patienten wesentlich angenehmer zu tragen sind und er damit auch gut schlafen kann.
3. Tragehilfe für Treppen hund wird operiert
Wenn dein Hund so groß ist, dass du ihn nicht tragen kannst, empfehle ich dir zum Treppensteigen eine Tragehilfe. Diese gibt es für die Vorder- oder Hinterhand, oder zur Unterstützung des gesamten Körpers. Damit sicherst du deinen Hund, wenn er Treppen hinauf oder hinunter musst und nimmst zugleich die Belastung von den Gelenken.
4. Verhindere, dass dein Hund im Haus Treppen steigen kann
Du hast deinen Hund nur einen Moment aus den Augen gelassen und das hat er sofort genutzt, heimlich die Treppe hinauf zu klettern, Und das nach der OP. Hier kannst du ganz unkompliziert ein Babygitter montieren, dass deinen Hund daran hindert, Treppen hinaufzusteigen, wenn er es nicht darf.
5. Rampe fürs Auto
Auch hier gilt, wenn du deinen Hund nicht ins/aus dem Auto heben kannst, empfehle ich dir auf eine praktische Hunderampe zurückzugreifen, damit dein Hund sicher ins / aus dem Auto gelangt.
6. Boxenruhe – sei vorbereitet
Wenn dir schon bekannt ist, dass dein Hund nach der Operation Boxenruhe halten muss, wie es beispielsweise nach Rückenoperationen häufig der Fall ist, dann empfehle ich dir, eine Box in komfortabler Größe Zuhause z.B. im Wohnzimmer aufzustellen und mit dem gewohnten Liegeplatz – am besten mit einer orthopädischen Füllung – deines Hundes auszustatten. Gewöhne ihn nach Möglichkeit bereits vor der Operation Schritt für Schritt an die Box. Solltest du hier Hilfe benötigen, wende dich am besten vertrauensvoll an einen Hundetrainer. So kannst du die Box für deinen Hund als Wohlfühlort gestalten. Am besten sollte auch Platz für Wasser und Futter sein.
7. Angepasste Bewegung
Halte dich unbedingt daran, was der behandelnde Arzt als Pensum für die Bewegung angibt. Dies konsequent umzusetzen, hat einen großen Einfluss auf den Erfolg der Operation.
8. Suche nach einem passenden Physiotherapeuten
Vereinbare am besten schon zeitnah einen Termin bei einem Physiotherapeuten. Dadurch kann dein Hund von Beginn an begleitet werden. Auch wenn noch nicht aktiv mit Übungen oder ähnlichem begonnen werden kann, gibt es viele verschiedene passive Maßnahmen, um deinen Hund zu unterstützen, z.B. auch um überlastete Körperbereiche sanft zu entlasten. Zudem können dir Therapeuten auch viele hilfreiche Tipps speziell für eure Situation / Erkrankung geben.
9. Möglichkeiten zur Beschäftigung Hund wird operiert
Befasse dich damit, wie du deinen Hund in der Schonungsphase geistig auslasten kannst, damit Frustration vermieden wird. Sehr gut eignen sich z.B. Schnüffelteppiche und auch viele Intelligenzspiele, die sogar im Liegen gemacht werden können. Auch Leckerlis einfach in einer zerknüllten Decke zu verstecken und sie dann vom Hund heraussuchen zu lassen, bietet eine schöne Beschäftigung.
10. Plane Zeit ein für Nachuntersuchungen
In den Tagen bis zum Ziehen der Fäden wird es ein bis zwei Termine zur Wundkontrolle geben. Diese sind sehr wichtig und sollten von dir unbedingt wahrgenommen werden. Bitte manipuliere keinesfalls an der Wunde, solange noch Fäden darin sind und sie nicht verheilt ist. Es besteht ein hohes Infektionsrisiko.
11. Lasse deinen Hund nicht alleine
Besonders in den ersten Tagen nach der Operation sollte dein Hund keinesfalls alleine bleiben. Damit du nicht unnötig unter Stress stehst, empfehle ich dir, ein paar Tage Urlaub zu nehmen. Falls dies nicht möglich ist, solltest du unbedingt sicherstellen, dass dein Hund nicht alleine ist. Vielleicht kann deine Familie dir bei der Betreuung helfen oder ein Hundesitter.
12. Versuche Ruhe zu bewahren und notiere deine Fragen
Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Eine Operation birgt immer Risiken, geht an die Nerven und ist aufregend. Trotzdem lege ich dir ans Herz, dass du versuchst, möglichst ruhig zu bleiben. Denn das ist genau das, was dein Hund jetzt am dringendsten braucht: deine Ruhe und deine Unterstützung. Ich empfehle dir zudem, alle deine Fragen vor dem Tierarztbesuch zu notieren. Beim Arzt ist man meist aufgeregt und vergisst die Hälfte wieder. Ist man dann Zuhause, fallen einem die Fragen wieder ein. Deshalb notiere dir deine wichtigsten Fragen und nehme deine Notizen mit zum Arzt. Du kannst dir dann auch gleich Stichpunkte zu den Antworten notieren.
PS: Vielen Menschen hilft es in solchen Situationen, wenn sie jemanden zur Unterstützung an ihrer Seite haben, wenn es zum Tierarzt geht. Eine zweite Person, die mit zuhört und seelischen Support leistet, die Tasche hält, zur Hand geht und einfach da ist. Zögere nicht, hier jemanden, der dir hier gern beistehen wird, anzusprechen. hund wird operiert
Hast du noch Fragen zu dem Thema? Dann hinterlasse sie mir gern um Kommentar oder schreibe mir eine Email an tina@doggy-fitness.de.
Alles Liebe, Tina
von Doggy | Dez 8, 2022 | Arthrose, Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Ellbogendysplasie, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Kreuzbandriss, Muskelverletzungen, Neurologische Erkrankung, Senior, Spondylose
Schmerz an sich ist zwar unangenehm, hat aber im Körper des Hundes – und natürlich auch des Menschen – eine wichtige Funktion. Er ist ein Warnsignal und führt in der Regel dazu, dass man sich mit dem Bereich, in dem der Schmerz auftritt beschäftigt. Man schaut nach, prüft, behandelt und schont ggfs.. Wenn du dir beispielsweise den Ellbogen anstößt, dann nimmst du dies wahr, wendest deinen Blick und deine Aufmerksamkeit dorthin. Klassischerweise reiben wir dann über diese Stelle. Beobachte dich beim nächsten Mal einfach mal ganz bewusst dabei. Also ist der Schmerz eigentlich eine tolle Idee des Körpers. Doch der Schmerz kann seine wichtige Warnfunktion auch verlieren. Schmerzgedächtnis beim Hund
Wie kann das passieren? Schmerzgedächtnis beim Hund
Wenn ein Schmerz sehr stark ist, häufiger auftritt, oder bei einem Schmerz, der chronisch ist, kann es passieren, dass sich die Signalverarbeitung des zentralen Nervensystems verändert. Beispiele hierfür wären chronische Schmerzen, die nicht oder nicht ausreichend behandelt werden, nach Operationen oder bei akuten Verletzungen, die nicht oder nicht ausreichend schmerztherapeutisch behandelt werden.
Was passiert, wenn sich die Signalverarbeitung des zentralen Nervensystems verändert?
Die Funktion der Rezeptoren ist gestört und sie reagieren selbst bei schwachen Reizen oder wenn gar kein Reiz vorliegt. Ein Fehlalarm. Es wird ein Schmerzsignal an das Gehirn gesendet, obwohl kein schmerzauslösender Faktor vorhanden ist.
Der Schmerz selbst ist zum Krankheitsbild geworden. Der Hund hat ein Schmerzgedächtnis entwickelt.
Wie ist es für den Hund, wenn er ein Schmerzgedächtnis entwickelt hat?
Wenn ein Hund ein Schmerzgedächtnis entwickelt hat, sollte man sich bewusst sein, dass er den Schmerz tatsächlich so wahrnimmt, auch wenn es keinen schmerzauslösenden Faktor gibt. Der Schmerz ist für ihn real und belastend. Der Hund simuliert nicht.
Weisst du, woran du erkennst, ob dein Hund Schmerzen hat? Falls nicht, findest du im Artikel zum Thema Schmerzen die 21 häufigsten Schmerzanzeichen.
Was kann man tun, wenn der Hund ein Schmerzgedächtnis entwickelt hat?
Leider ist es nicht so einfach ein Schmerzgedächtnis zu löschen. Es ist nicht so, dass man einfach mal eine Schmerztablette gibt und dann ist der Schmerz „beseitigt“. In der Regel ist hier viel Geduld gefragt, da die Funktion der Rezeptoren Schritt für Schritt wieder normalisiert werden muss. Es ist sinnvoll, wenn man das Schmerzgedächtnis mit einem durchdachten Schmerzmanagement, das auf unterschiedliche Weise an der Behandlung des Schmerzes ansetzt, behandelt. Beispiel für eine sinnvolle multimodale Therapie wäre eine Kombination aus Hundephysiotherapie, Osteopathie, konventionelle Schmerzmedikation und natürliche schmerzlindernde Mittel. Der Vorteil an einer pflanzlichen Schmerzlinderung ist, dass diese ebenso wie die physiotherapeutische und osteopathische Behandlung auch langfristig nebenwirkungsfrei ist. Schmerzgedächtnis beim Hund
Dennoch sollte man nicht grundsätzlich konventionelle Schmerzmittel ablehnen, dass ein Schmerzgedächtnis eine starke Einschränkung für den Hund in seinem Alltag bedeutet und ihn körperlich, aber auch sozial beeinträchtigen und belastet. Ein pauschales „Behandlungsrezept“ kann man hierzu nicht aussprechen, da die Wahrnehmung von Schmerz individuell ist und auch die Intensität des Schmerzes variiert. Daher sollte für jeden Hund individuell geschaut werden, welche Maßnahmen für ihn passend sind.
Wie kann man die Entstehung eines Schmerzgedächtnis verhindern? Schmerzgedächtnis beim Hund
Grundsätzlich lege ich dir ans Herz, wenn dein Hund unter Schmerzen leidet, diese zu behandeln und etwas gegen die Schmerzen zu tun. Es gibt hierzu z.B. viele verschiedene Möglichkeiten aus der Physiotherapie oder der Naturheilkunde. Falls notwendig auch mit einem Schmerzmittel. Immer noch viel zu oft, wird die Behandlung eines Schmerzes abgelehnt, weil man der Meinung ist, dass der Hund sich dann nicht schonen würde oder man ihn nicht handeln könne. Zudem wird häufig auf die Nebenwirkungen konventioneller Schmerzmittel verwiesen und sie deswegen abgelehnt. Schmerzgedächtnis beim Hund
Man sollte hier allerdings gut abwägen. Vielfach ist eine kurzfristige Gabe einer Schmerzmedikation nicht schädigend für die Organe. Die Behandlung eines entstandenen Schmerzgedächtnis aus einem unbehandelten Schmerzsymptom heraus macht allerdings häufig die Anwendung konventioneller Schmerzmittel für einen längeren Zeitraum unvermeidbar. Zudem ist der Leidensweg bis zur Schmerzfreiheit für den Hund oft ungleich länger und wirkt sich signifikant auf die Lebensqualität aus.
Deshalb gilt: lasse deinen Hund keine Schmerzen leiden. Er simuliert sind und eine dem Schmerz angemessene Behandlung desselbigen ist unverzichtbar für Gesundheit und Lebensqualität.
PS: Mehr zum Schmerzempfinden des Hundes findest du im passenden Artikel zum Thema.
Alles Liebe, deine Tina
von Doggy | Nov 25, 2022 | Arthrose, Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Neurologische Erkrankung, OCD, Senior, Spondylose
Wenn es um die Befundung von Erkrankungen des Bewegungsapparates geht, wird hier zumeist das Gangbild des Hundes angeschaut. Nur selten wird ein Blick darauf geworfen, wie die Positionswechsel des Hundes aussehen. Doch auch anhand seiner Sitz Position kann man körperliche Probleme des Hundes erkennen. Daher sollte man – wenn man herausfinden möchte, ob der Hund möglicherweise unter einer Erkrankung des Bewegungsapparates leidet immer auch anschauen, wie er die verschiedenen Positionswechsel absolviert.
Auch für dich als Hundemensch ist es wertvoll zu wissen, welche Auffälligkeiten es bei der Position Sitz geben kann. Denn wenn dein Hund eine oder mehrere der aufgezählten Dinge zeigt, solltest du in jedem Fall einen Blick auf seinen Bewegungsapparat werfen lassen und der Ursache auf den Grund gehen. Hund kann nicht richtig sitzen
Auffälligkeiten in der Position Sitz des Hundes: Hund kann nicht richtig sitzen
– starke Krümmung des Rückens
– einseitiges auf die Seite kippen
– nach außen oder innen gedrückte Kniegelenke
– gestreckte Kniegelenke des Hundes
– der Kopf wird hängen gelassen
– Entlastung eines Vorderlaufes oder wechselseitiges Entlasten der Vorderläufe
Die Auffälligkeiten können auch in Kombination miteinander auftreten.
Nicht immer ist eine Krankheit ursächlich. Es kann auch über eine längere Zeit hin angewöhnt sein. In vielen Fällen ist dies allerdings der Fall. Durch eine orthopädische Untersuchung kann dies herausgefunden werden.
Welche Probleme können bestehen? Hund kann nicht richtig sitzen
Die gesundheitlichen Probleme können unterschiedlich sein. Häufig sind:
– Knieerkrankungen
– Hüfterkrankungen wir Hüftdysplasie oder Hüftarthrose
– Rückenerkrankungen wie Spondylose
die Ursache.
Warum ist eine korrekte Sitzposition beim Hund so wichtig?
Eine Fehlhaltung im Sitz hat auch Einfluss darauf, wie dein Hund sich bewegt. Wenn wir als Beispiel davon ausgehen, dass der Hund sich in der Position Sitz auf eine Seite rutschen läßt, und dann aufstehen möchte, kann diese Bewegung nicht „physiologisch“ also normal ablaufen. Er hat hier nicht die Möglichkeit, sich gleichmäßig aus der Hinterhand hochzustemmen, sondern nutzt unterstützend den Schultergürtel und die Vorderhand. Hund kann nicht richtig sitzen
Dauerhaft bleibt das nicht ohne Folgen
Es kommt zu einer Überlastung der Muskulatur der Vorderläufe und in der Folge Verspannungen der Muskulatur und möglicherweise auch Überlastungsschäden am Gelenkknorpel der Vorderläufe zur Folge. Die Muskulatur der Hinterläufe und des unteren Rückens werden schwächer. Auch Blockaden im Rücken sind möglich. In der Fortbewegung wird dein Hund mehr und mehr auf seine Vorderläufe setzen und die Hinterläufe laufen halt so mit.
Was kannst du tun?
Ob schlechte Angewohnheit oder eine Erkrankung des Bewegungsapparates als Ursache – es ist wichtig, eine gesunde Sitzposition zu trainieren. Hund kann nicht richtig sitzen
Dies kann man zum einen darüber, dass man den Steh Sitz Wechsel regelmäßig trainiert. In meinen Online Kursen z.B. ist der Steh Sitz Wechsel eine wichtige Übung, da es für viele Hunde eine Alltagsbewegung und somit eine wichtige Basis bedeutet. Der Positionswechsel selbst ist übrigens überhaupt nicht langweilig, sondern eine Übung, die sowohl die Gelenkbeweglichkeit der gesamten Hinterhand, als auch die Muskulatur des unteren Rückens und der Hinterhand fördert.
Sie allein ist allerdings in der Regel nicht ausreichend. Entsprechend der Diagnose etc.. ist es sinnvoll, eine Kombination aus verschiedenen aktiven Bewegungsübungen regelmäßig zu machen, um sukzessive die korrekte Position zu fördern und gesunde Bewegungsabläufe zu trainieren.
Kann dein Hund sich korrekt hinsetzen oder zeigt er Ausweichbewegungen? Teile deine Erfahrungen gern in den Kommentaren mit mir.
Alles Liebe, deine Tina
von Doggy | Nov 14, 2022 | Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Fitness, Hundefitness, Neurologische Erkrankung, Physio-Training, Senior, Spondylose
Wenn Hunde unter Rückenerkrankungen leiden, wie z.B. einem Bandscheibenvorfall, dem Cauda Equina Compressions Syndrom, einer Spondylose, ist häufig die Nervenfunktion gestört. Ursache ist hier in der Regel eine Kompression der Nerven, wodurch die Nervenweiterleitung nicht wie gewohnt funktioniert. Doch auch bei Erkrankungen wie der Fibrokartilaginösen Embolie – dem Rückenmarksinfarkt kann es zu Störungen der Nervenfunktion kommen. Alle diese Erkrankungen können je nach Dauer und Intensität der Kompression zu kompletten Lähmungen führen. Nervenfunktion stärken beim Hund
Was sind weitere Symptome für eine gestörte Nervenfunktion?
Mögliche Anzeichen können beispielsweise sein: Nervenfunktion stärken beim Hund
- Gleichgewichts- und Koordinationsprobleme
- Pfotenschleifen
- schwächer werdende Muskulatur
- Unsicherheit bei bestimmten Bewegungen
- Einknicken mit der Hinterhand
- Inkontinenz
Warum funktioniert so oft der Muskelaufbau bei neurologischen Erkrankungen nicht oder nur unzureichend? Nervenfunktion stärken beim Hund
In der Rehabilitation ist dann ein wichtiges Therapieziel, die Muskulatur des Hundes zu erhalten und auch wieder zu stärken. Doch dies kann nur funktionieren, wenn wir eine ausreichende Nervenfunktion haben. Immer noch häufig höre ich von Fällen, in denen trotz intensiven Muskeltrainings keine oder nur sehr wenig Muskulatur aufgebaut wird. Dies ist dann vielfach ursächlich darin, dass in der Therapie nicht berücksichtigt wurde, dass die Nervenfunktion hinreichend gewährleistet ist.
Das bedeutet, dass in der Weiterleitung der Information vom Gehirn über das Rückenmark und den Nerv hin zum Muskel eine Unterbrechung oder mangelhafte Weiterleitung vorliegt. Die Information für den Muskel zur Anspannung kann vom Nerv nicht oder nur unzureichend weitergegeben werden. Ein Muskelaufbau über reines Krafttraining wird hier daher niemals funktionieren.
Wie kann man die Nervenfunktion fördern und verbessern? Nervenfunktion stärken beim Hund
- Sehr hilfreich und effektiv ist das Ausstreichen der Zehenzwischenräume. Dies sollte man am besten mehrmals täglich durchführen. Eine Anleitung zum Ausstreichen der Zehenzwischenräume findest du in diesem Artikel von mir.
- Zusätzlich helfen stimulierende Massagen, die Nervenfunktion zu verbessern. Du kannst diese mit einem weichen Gummistriegel für Pferde oder einem Massagehandschuh. Durchführen. Auch hierzu habe ich eine ausführliche Anleitung für dich erstellt, die du hier findest: Massage mit dem Massagehandschuh.
- Die Pfoten kannst du mit einer weichen Babybürste ausstreichen, damit die Nervenweiterleitung verbessert wird. Achte darauf, dass du weder mit zu viel, noch mit zu wenig Druck arbeitest.
- Auch das aktive Bewegungstraining darf natürlich nicht fehlen. Hier hilft es sehr, zusätzlich die Übungen auf stimulierenden Untergründen mit Noppen (Targets oder Sensimats) zu machen, oder einfach eine Kokosmatte zu nutzen. In diese Artikel erfährst du genau, was es beim aktiven Bewegungstraining bei neurologischen Erkrankungen zu beachten gibt, damit es erfolgreich ist.
Leidet dein Hund ebenfalls unter einer Erkrankung, die neurologische Störungen verursacht? Wenn auch du Probleme hast, seine Muskulatur zu stärken, melde dich gern bei mir und wir tauschen uns aus! (tina@doggy-fitness.de)
Alles Liebe, deine Tina Nervenfunktion stärken beim Hund
von Doggy | Okt 28, 2022 | Arthrose, Ellbogendysplasie, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Massage, Muskelverletzungen, Neurologische Erkrankung, OCD, Patellaluxation, Senior, Spondylose
Wenn unsere Hunde unter Gelenkerkrankungen wie Arthrose, Hüftdysplasie oder Spondylose leiden, dann schmerzen häufig die Gelenke. Insbesondere wenn der Gelenkverschleiß weit fortgeschritten ist und der Knorpel stark geschädigt ist, fallen viele Bewegungen schwer. Nach längeren Ruhephasen fällt es Hunden dann beispielsweise schwer, aufzustehen, sie sind steifbeinig und lahmen häufig. Auch bei Spaziergängen kann es zu Schmerzen und Lahmheit kommen. Verspannungen beim Hund
In der Folge versuchen die Hunde, die betroffenen Gelenke zu schonen. Ein völlig natürliches Verhalten. Es entsteht eine Schonhaltung. Diese führt allerdings dazu, dass die Beweglichkeit des Gelenks sich weiter einschränkt, die Arthrose weiter fortschreitet und auch andere Körperbereiche in Mitleidenschaft gezogen werden.
Es entstehen schmerzhafte Muskelverspannungen, die weitere Schonhaltungen und Bewegungseinschränkungen nach sich ziehen. Der Hund befindet sich in einem Teufelskreis, der nur schwer zu durchbrechen ist. Eine wichtige Basis in einem Behandlungskonzept bei Gelenkerkrankungen ist daher die Massage.
Wie kann Massage bei Gelenkerkrankungen helfen und warum darf sie nicht fehlen? Verspannungen beim Hund
Mittels Massage können muskuläre Verspannungen, die durch Schonhaltungen entstehen sanft gelöst werden. Der Hund kann sich so wieder leichter und mit weniger Schmerzen bewegen. In Kombination mit Maßnahmen, die die Gelenkbeweglichkeit fördern, wie z.B. aktive Bewegungsübungen, oder aber passives Bewegen, Lasertherapie, etc., kann dem Gelenkschmerz und dem Gelenkverschleiß der Kampf angesagt werden.
Wie genau wirkt eine Massage beim Hund?
Die verschiedenen Massagegriffe wirken unterschiedlich intensiv. Sie wirken je nach dem auf Haut, Unterhaut und Muskulatur ein. Es kommt zu einer gesteigerten Durchblutung der Muskulatur. Auch die Temperatur im Gewebe wird gesteigert. Schmerzstoffe werden abtransportiert. Es werden sanft Verspannungen gelockert und Schmerzen gelindert. Zugleich werden die Nerven stimuliert. Eine Massage wirkt auch lokal angewendet auf den gesamten Körper deines Hundes und beeinflusst, Stoffwechsel sowie Atmung, Herzschlag und Verdauung. Dein Hund entspannt zum einen körperlich und zum anderen seelisch.
Können Hundemenschen Massage am Hund auch selbst durchführen?
Nach fachlicher Anleitung auf jeden Fall! Ich halte es für eine sehr wertvolle Maßnahme, die Hundemenschen regelmäßig Zuhause an ihrem Hund anwenden können und damit maßgeblich zur Verbesserung des Gesundheitszustandes beitragen können. Und dies ist wirklich ein extrem wichtiger Punkt: Du solltest keinesfalls einfach „losmassieren“, sondern dich genau damit befassen, wie die verschiedenen Massagegriffe funktionieren und durchgeführt werden, damit du auch einen nachhaltigen Effekt hast und du deinem Hund nicht schadest. Es können bei der Massage verschiedene Massagegriffe wie z.B. Streichungen, Knetungen, Zirkelungen und Rollungen mit den Händen angewendet werden. Hinter den Links zu den Streichungen, Knetungen und Zirkelungen findest du übrigens genaue Anleitungen zu den Massagegriffen und erfährst alles zu ihrer Wirkung. Fühlt der Hundemensch sich hier allerdings unsicher, können wohltuende Massagen auch z.B. mit einem Massagehandschuh (auch hier ist eine genaue Anleitung verlinkt) angewendet werden.
Ergänzen kann man die Massage beispielsweise auch mit Wärmebehandlungen, wie z.B. Rotlicht, die ebenfalls sanft die Muskulatur lockern und zugleich auch Schmerzen lindern. Sie werden von Hunden in der Regel sehr gut toleriert.
Hast du schon einmal deinen Hund massiert? Teile deine Erfahrungen gern in den Kommentaren mit uns! Verspannungen beim Hund
Alles Liebe, deine Tina
von Doggy | Okt 24, 2022 | Fitness, Gelenkerkrankungen, Physio-Training, Senior, Sporthund, Training, Übungen
Hundefitness Training erfreut sich immer größer werdender Beliebtheit. Nicht ohne Grund. Es ist eine tolle Möglichkeit, als Hundemensch aktiv etwas für die Gesundheit seines Hundes zu tun. Die aktive Bewegungstherapie bzw. das Hundefitnesstraining hat zum Ziel Muskulatur aufzubauen, die Gelenkbeweglichkeit zu verbessern, Körpergefühl, Koordination, Ausdauer und Balance zu stärken. Auch Lähmungen können hiermit behandelt werden. Zum Einsatz können verschiedene Geräte, wie Cavaletti, Slalom, Balancekissen, etc. kommen. Doch auch ohne Equipment, gibt es viele Übungen, die eingesetzt werden können. Hier sind z.B. isometrische Übungen oder Alltagsbewegungen zu nennen.
Was sollte man wissen, wenn man in die Hundefitness einsteigen möchte?
Wer sich im Humanbereich schon einmal mit dem Thema Fitness beschäftigt hat, weiß, dass dies gar nicht so einfach ist.
Es gilt z.B. zu wissen: Training Hundefitness
- Welche Übung trainiert welchen Körperbereich auf welche Art?
- Wie komplex ist die Übung?
- Kann der Körper sie leisten?
- Gibt es Kontraindikationen für die Übung?
- Wie viele Wiederholungen machen Sinn?
- Wie kombiniere ich Übungen sinnvoll miteinander?
Alle diese Fragen sollte man sich auch stellen, wenn man Fitnesstraining mit dem Hund praktiziert. Für einen Laien sind diese nicht einfach zu beantworten. Es gilt hier, genau zu wissen, wie fit der Hund ist und was er leisten kann. Auch seine körperlichen Bedürfnisse gilt es zu bewerten.
Hole dir fachliche Unterstützung Training Hundefitness
Einschätzen kann diese Punkte eine Fachkraft. Damit meine ich einen Hundephysiotherapeuten, der sich auch im Bereich Hundefitness und Bewegungstraining auskennt. Deshalb möchte ich dir unbedingt davon abraten, einfach selbst wild drauflos zu experimentieren und dir Übungen zu überlegen. Besser ist es, wenn du mit einem Konzept, ja mit einem Trainingsplan an das Training herangehst. Zudem sollte ein solcher Plan von einer Fachkraft, also einem Physiotherapeuten erstellt worden sein. So wird dir ein strukturiertes Training ermöglicht, du kannst Ziele definieren und auch zugleich eine Messbarkeit gewährleisten.
Schütze deinen Hund vor Überforderung im Training
Auch in der Hundefitness gilt: Qualität vor Quantität und viel hilft nicht viel. Wenn du zu viel machst, sprich du deinen Hund überforderst, dann wird das das Trainingsergebnis deutlich verschlechtern. Über die Grenze zu gehen bedeutet aber nicht nur, dass dein Hund eine Übung nicht korrekt durchführen kann und ggfs. stolpert und scheitert. Es bedeutet, dass es zu körperliche Beschwerden kommen kann, wie Muskelkater, Verspannungen oder Gelenkschmerzen. Es bedeutet auch, dass das Training ihn frustriert. Der Spaß an der gemeinsamen Aktivität geht verloren, ebenso wie der gesundheitsfördernde Aspekt. Training Hundefitness
Selbiges gilt, wenn du Übungen einsetzt, denen dein Hund körperlich (noch) nicht gewachsen ist. Er wird sie nicht korrekt und sauber ausführen können. Der Trainingseffekt bleibt aus und es kann statt dessen zu Verspannungen oder Muskelkater kommen.
Fordern statt überfordern Training Hundefitness
Das bedeutet, immer bedürfnisgerecht zu trainieren. Übungen sollten immer von leicht zu komplex ausgewählt werden. Mit der Entwicklung des Hundes können diese sich dann in der Komplexität anpassen. Auch die Intensität des Trainings kann mit der körperlichen Entwicklung des Hundes wachsen.
Hinsichtlich des Trainingsuntergrundes rate ich dir, Übungen immer zunächst auf einem festen Untergrund durchzuführen und dann nachgiebigere Untergründe einzusetzen. Auch hier gibt es Unterschiede. Zunächst solltest du wenig nachgiebige Untergründe wählen und dann erst weichere.
Mein Tipp: Probiere für dich selbst einmal aus, wie intensiv es sich anfühlt, sich auf den verschiedenen Trainingstools zu bewegen. Spüre selbst einmal den Unterschied, Cavalettis zu überlaufen, die in einem niedrigen und gleichmäßigen Abstand sind und dann welche, die unterschiedlich hoch sind und in unterschiedlichen Abständen positioniert wurden. Ich bin mir sicher, du wirst selbst den Unterschied spüren. Training Hundefitness
Deinem Hund geht es genauso. Im Training neue Bewegungen und Übungen einzubringen darf deinen Hund fordern. Es sollte ihn aber immer vor lösbare Aufgaben stellen. Zu viel Ehrgeiz ist hier fehl am Platze. Es gilt, sich im Tempo des Hundes zu entwickeln und nicht so, wie der Hundemensch es sich wünschen würde.
PS: Regelmäßige Pausen gehören zum Training genauso wie eure Trainingseinheiten. Sie ermöglichen dem Hundekörper, das Trainierte zu verarbeiten und daran zu „wachsen“.
Ich wünsche dir und deinem Hund viel Freude bei eurem Training! Training Hundefitness
Du hast Fragen zum Training? Dann hinterlasse mir gern einen Kommentar oder schreibe mir an tina@doggy-fitness.de .
Alles Liebe, deine Tina
von Doggy | Okt 14, 2022 | Arthrose, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Senior, Spondylose, Sporthund
Unsere Hunde können wie wir Menschen auch Blockaden bekommen. Besonders häufig betroffen ist hier das Iliosakralgelenk, kurz ISG genannt.
Was ist das Iliosakralgelenk beim Hund? Blockaden beim Hund
Das Iliosakralgelenk, welches auch als Kreuz-Darmbein-Gelenk bzw. Art. Sacroiliaca bezeichnet wird, bildet die gelenkige Verbindung zwischen dem Rumpf und dem Beckengürtel des Hundes. Es ist paarig angelegt. In diesem Gelenk ist das Kreuzbein zwischen den beiden Darmbeinflügeln eingeschoben. Kreuz- und Darmbein bilden eine gelenkige Verbindung. Es ist ein sehr straffes Gelenk, dass nur wenig Bewegung zuläßt. Das Iliosakralgelenk ist nicht mit eigenständigen Muskeln ausgestattet. Die Muskeln, die über das ISG ziehen, wirken auf die Hüfte oder die Wirbelsäule ein. Das Gelenk ist mit vielen Bändern und Sehnen umgeben, die es stabil in ihrer Position halten.
Das Kreuzbein selbst besteht übrigens aus drei zusammengewachsenen Wirbeln – den Kreuzwirbeln.
Was ist die Funktion des Kreuz-Darmbeingelenks?
Das ISG hat verschiedene Funktionen. Es bildet zum einen die Verbindung zwischen Rumpf und Beckengürtel dar und wirkt hier stoßdämpfend. Zum anderen wirkt es bei der Lastenaufnahme des Rumpfes durch die Hintergliedmaßen auf den Rumpf und bilden ein Überbrückungsglied mit einer dämpfenden Funktion. Blockaden beim Hund
Was ist eine Blockade und wie entsteht sie?
Blockaden können in der Muskulatur und im Gelenk entstehen. So kann ein Muskel, der nah am Gelenk liegt eine Gelenkblockade auslösen, dadurch dass er sich verspannt und so eine Immobilität des Gelenks verursacht. Vorstellen kann man sich das so, dass wenn ein Muskel sehr stark belastet oder gedehnt wird, er sich ruckartig zusammenzieht. Dadurch soll das Gelenk geschützt werden. Wenn diese Muskelblockade nicht behandelt wird und sich verschlimmert, führt es dazu, dass das betroffene Gelenk aus seiner Position gerät und eine Gelenkblockade entsteht.
Das sind die Folgen
Das Gelenk kann nicht mehr normal – also physiologisch – bewegt werden. Dadurch ist die Pumpbewegung des Gelenks nicht mehr gegeben, über die der Knorpel genährt wird. Es kommt also zu einer Nährstoffunterversorgung und der Knorpel kann geschädigt werden. Auch die Viskosität der Gelenkschmiere verändert sich und die Gelenkkapsel „schrumpft“.
Arthrose entsteht. Doch auch für die umliegende Muskulatur bleibt dies nicht ohne Folgen. Durch die verminderte Belastung wird sie schwächer. Das wiederum bedeutet eine zusätzliche Belastung für das Gelenk. Der Hund befindet sich in einem Teufelskreis, der in seinem Verlauf auch Schmerzen für den Hund bedeuten.
Blockaden im Iliosakralgelenk des Hundes – was sind die Ursachen? Blockaden beim Hund
Mögliche Ursachen für eine Blockade im ISG des Hundes sind sehr häufig Probleme in der Wirbelsäule, der Hüfte oder Knie des Hundes. Sie sind also sekundär und gehen nicht direkt vom Kreuz-Darmbeingelenk aus. Doch auch intensive Belastungen wie Sprünge, ruckartige Bewegungen, wildes Spiel, Stürze oder andauernde Fehlhaltungen können eine ISG Blockade beim Hund verursachen. Weiterhin kann eine Überbelastung, ein asymmetrischer Körperbau zu Blockaden führen und auch das fortschreitende Alter begünstigt die Entstehung.
Was sind die Symptome für eine Blockade des Iliosakralgelenk des Hundes?
Wenn ein Hund unter einer Blockade des Iliosakralgelenk leidet, können die Symptome vielfältig sein.
- Vermeiden von Bewegungen wie Treppensteigen oder ins Auto springen
- Probleme bei Positionswechseln wie Hinsetzen, Hinlegen oder Aufstehen
- Schräges Hinsetzen mit abgewinkeltem Bein
- Lahmheit
- Schmerzen
- Schonhaltung und steifer Gang
Bitte beachte, dass die genannten Anzeichen immer auch auf andere Erkrankungen hindeuten können.
Wenn dein Hund eines oder mehrere der genannten Anzeichen zeigt, empfehle ich dir, ihn in jedem Fall deinem Physiotherapeuten und/oder Tierarzt vorzustellen, um ihn entsprechend behandeln zu lassen. Blockaden beim Hund
Alles Liebe, deine Tina
von Doggy | Okt 1, 2022 | Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Neurologische Erkrankung, Senior, Spondylose, Übungen
Bandscheibenvorfälle, Cauda Equina Compressions Syndrom, Wobbler Syndrom – das sind nur einige neurologische Erkrankungen beim Hund. Wir können sie heutzutage nicht nur diagnostizieren, sondern in vielen Fällen erfolgreich behandeln. Dennoch kontaktieren mich immer wieder Hundemenschen, die völlig verzweifelt sind, weil ihr Hund trotz intensiver Hundephysiotherapie keine Muskulatur aufbaut. Im Austausch stellt sich dann in sehr vielen Fällen heraus, dass die hundephysiotherapeutische Betreuung hinsichtlich dem Bewegungstraining um die Muskulatur wieder zu stärken im wahrsten Sinne am falschen Ende ansetzt.
Lass uns zum besseren Verständnis einen kleinen Exkurs machen: Wie kommt es zu einer Muskelanspannung?
Vereinfach dargestellt funktioniert Muskelanspannung wie folgt. Damit ein Muskel sich aktiv anspannt (kontrahiert), muss dazu vom Gehirn über das Rückenmark, weiter an den Nerv bis hin zum Muskel eine Information weitergeleitet werden. Der Muskel muss vom Nerv also zu einer Kontraktion/Anspannung „aufgefordert“ werden. Soweit so gut. Dann müsste es doch mit dem Muskelaufbau prima klappen, denn der Hund nach einer erfolgreichen Bandscheiben- oder Cauda Equina OP beim Hundephysio in Behandlung ist, oder? Im Prinzip schon. Es wurden operativ die Weichen dafür gestellt, dass die Kompression der Nerven aufgehoben ist.
Doch warum funktioniert es trotzdem nicht? Muskelaufbau bei neurologischen Erkrankungen
Ganz einfach. Bei neurologischen Erkrankungen kommt es z.B. durch eine Kompression durch Bandscheibenmaterial o.ä. zu einer Verletzung der Nerven. Hier entsteht in der Weiterleitung der Information vom Gehirn über das Rückenmark und den Nerv hin zum Muskel nun eine Unterbrechung. Die Information für den Muskel zur Anspannung kann vom Nerv nicht oder nur unzureichend weitergegeben werden. Wenn man nun einfach nur immer wieder versucht, über reines Krafttraining die Muskulatur aufzubauen, wird man scheitern.
Der richtige Behandlungsansatz für Muskelaufbau & Hundefitnesstraining bei neurologischen Erkrankungen
Bei vielen neurologischen Erkrankungen ist die Prognose gut, dass die Nervenfunktion ganz oder weitestgehend wieder hergestellt werden kann. Dies kann nur durch eine Stimulation der Nerven erfolgen. Der erste und wichtigste Schritt ist in diesem Fall also immer, die Nervenfunktion zu stärken. Hierzu gibt es unterschiedliche Möglichkeiten wie z.B.:
Richtige Stärkung der Nervenfunktion in der Hundefitness / dem Bewegungstraining für Hunde
Im aktiven Bewegungstraining ist es sehr wichtig, mit stimulierenden Untergründen zu arbeiten. Dies können zum Beispiel Targets mit Noppen sein, auf denen die Übungen durchgeführt werden. Weiterhin kann man hierzu z.B. Kokosmatten oder Gummimatten nutzen. Draußen ist es hilfreich, den Hund regelmäßig über wechselnde Untergründe laufen zu lassen, wie z.B. Rasen, Waldboden, Blätter, Sand, Moos, Kiesel, etc.. Hierdurch kommt es zu einer intensiven Stimulation der Nerven und in der Folge zu einer Stärkung der Nervenfunktion und einer Verbesserung der Nervenweiterleitung. Muskelaufbau bei neurologischen Erkrankungen
Die meisten dieser Maßnahmen kannst du als Hundemensch auch selbst mit deinem Hund durchführen. Am besten immer in Absprache mit dem behandelnden Therapeuten. Einhergehend mit einer sukzessiven Verbesserung der Nervenfunktion kann dann auch die Muskulatur wieder aufgebaut werden.
Hast du schon mal Erfahrung damit gemacht, dass der Muskelaufbau bei deinem Hund nach einer neurologischen Erkrankung nicht funktioniert hat? Teile deine Erfahrungen gern in den Kommentaren mit uns!
Alles Liebe, deine Tina Muskelaufbau bei neurologischen Erkrankungen
von Doggy | Sep 13, 2022 | Arthrose, Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Ellbogendysplasie, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Neurologische Erkrankung, Patellaluxation, Senior, Spondylose
Wetterfühligkeit beim Hund – gibt es das? Viele Hundehalter nehmen wahr, dass es ihrem Hund bei nasskaltem Wetter schlechter geht. Lahmheiten sind stärker, Bewegungen fallen schwerer. So scheint es zumindest. Aber ist das wirklich so, oder bilden sich überbesorgte Hundehalter das einfach nur ein? Ich wurde schon häufiger gefragt, ob auch unsere Hunde bei Gelenkerkrankungen wie Arthrose oder Hüftdysplasie wetterfühlig sein können.
Exkurs – was ist Arthrose genau?
Arthrose ist eine Gelenkerkrankung, die bei Hunden sehr häufig auftritt. Etwa 80% der Hunde erkranken im Verlaufe ihres Lebens an Arthrose. Bei einer Arthrose kommt es durch unterschiedliche Ursachen zu einer Ablösung von Knorpelteilchen. Der Knorpel verschleißt und die abgelösten Teilchen schwimmen dann frei in der Gelenkflüssigkeit umher und stören den Bewegungsablauf. Die Knorpeloberfläche ist nicht mehr glatt und auch die Dämmfunktion des Knorpels lässt nach. Im weiteren Verlauf kommt es zu einer Schädigung des Knochens und die Gelenkflüssigkeit wird dünner und schmiert schlechter. Ist die Arthrose weit fortgeschritten, kann es zur Bildung von Gelenklippen kommen, da der Körper versucht, Stabilität im Gelenk zu schaffen. Für den Hund bedeutet eine Gelenkarthrose eine Bewegungseinschränkung und ab einem gewissen Stadium auch Schmerzen.
Wie ist der Einfluss des Wetters auf die Gelenke?
Tatsächlich hat das Wetter einen signifikanten Einfluss auf Gelenkerkrankungen. Bei nasskaltem Wetter, niedrigen Temperaturen und auch bei Wind und Wetterumschwüngen mit starken Temperaturschwankungen kommt es zu Gelenkschmerzen.
Welche Erkrankungen führen zu Wetterfühligkeit?
Grundsätzlich kann man sagen, dass die meisten Gelenkerkrankungen bei widrigen Wetterbedingungen zu verstärkten Beschwerden führen können. Dazu gehören z.B. Ellbogendysplasie, Hüftdysplasie, Arthrose, Spondylose, Zehengelenksarthrose, etc.. Aber auch bei Erkrankungen wie Bandscheibenvorfälle und Cauda Equina Compressions Syndrom können Hunde Wetterfühligkeit zeigen.
Wie zeigt sich Wetterfühligkeit beim Hund?
Wenn Hunde im Herbst oder Winter unter nasskaltem Wetter und niedrigen Temperaturen leiden, dann kann sich das wie folgt zeigen:
- Lahmheit – andauernde, intermittierende oder Anlauflahmheit
- eingeschränkte Beweglichkeit
- Schmerz bei der Gelenkbewegung
- Vermeidung von alltäglichen Bewegungen
- weniger Bewegungsfreude
- vermehrtes Ruhebedürfnis
- staksiger oder steifer Gang
- nach Ruhepausen Schwierigkeiten beim Aufstehen, Hinlegen oder Positionswechseln
- schnelles Hinlegen oder Anlehnen
- Knabbern an den betroffenen Gelenken
- verstärkte Muskelverspannungen
- Berührungsempfindlichkeit
- Schmerzgesicht – angestrengter Gesichtsausdruck und Ränder unter den Augen
Wichtig: Auch das Sozialverhalten und die Stimmung deines Hundes kann verändert sein, wenn ihm aufgrund des Wetters die Gelenke schmerzen.
Was tun bei wetterfühligen Hunden?
Das Wetter gehört allerdings zu den Dingen, die wir nicht beeinflussen können. Dennoch gibt es eine ganze Reihe Dinge, mit denen du deinem Hund bei Wetterfühligkeit Erleichterung und Linderung verschaffen kannst. Dazu gehören beispielsweise:
Ausführliche Tipps dazu findest du übrigens im Blogartikel zum Thema Gelenkschmerzen im Herbst. Alle Maßnahmen sind natürlich nur Empfehlungen und Hunde reagieren immer individuell darauf. Was dem einen Hund sehr gut hilft, bietet dem anderen ggfs. weniger Unterstützung. Hier hilft nur, verschiedene Maßnahmen auszuprobieren und das passende für deinen Hund zu finden, womit du ihm gut helfen kannst. Auch im Blogartikel zum Arthrosemanagement findest du viele hilfreiche Tipps, um deinen Hund aktiv zu unterstützen.
Ist dein Hund wetterfühlig? Wenn ja, wie unterstützt du ihn dabei? Teile deine Tipps gerne in den Kommentaren mit uns!
Alles Liebe, deine Tina Wetterfühligkeit beim Hund
von Doggy | Aug 23, 2022 | Arthrose, Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Ellbogendysplasie, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Neurologische Erkrankung, Senior, Spondylose
Schmerzen generell und auch Gelenkschmerzen beim Hund ist ein Thema, dass immer bewusster von Hundehaltern wahrgenommen und ernstgenommen wird. Noch in den 1980er Jahren ist man fälschlicherweise davon ausgegangen, dass Hunde keinen oder nur sehr begrenzt Schmerzen empfinden. Erfreulicherweise wissen wir es heute besser und können grundsätzlich auch besser mit dem Thema umgehen. Doch wusstest du auch, dass sich das Verhalten vieler Hunde verändert, wenn sie Schmerzen haben? Hund spielt nicht mehr
Wie empfinden unsere Hunde Schmerz? Hund spielt nicht mehr
Das Schmerzempfinden unserer Hunde ist individuell. So haben beispielsweise Charakter und Konstitution haben großen Einfluss darauf, wie stark oder schwach ein Schmerz vom Hund empfunden wird und wie hoch die jeweilige Schmerztoleranz ist. Hund spielt nicht mehr
Wie geht es Hunden, wenn sie Schmerzen haben?
Ich als Hundephysiotherapeutin bin in meiner Betrachtung in erster Linie auf den Bewegungsapparat des Hundes fokussiert. Deshalb ist dies hier auch Schwerpunkt im Artikel. Grundsätzlich gilt dies aber natürlich für den gesamten Hundekörper. Wenn ein Hund (Gelenk-) Schmerzen hat und unter einer Erkrankung des Bewegungsapparates leidet, beeinflusst dies das körperliche Befinden, das Körpergefühl und das Vertrauen in den eigenen Körper stark. Unseren Hunden geht es in einer solchen Situation nicht anders, als uns Menschen.
Der Hund schont sich ab einer gewissen Schmerzintensität und versucht – wenn wir nun rein den Bewegungsapparat betrachten – Bewegungen nur so weit auszuführen, wie es für ihn erträglich ist. Um zu kompensieren, belastet er in der Folge andere Körperteile mehr.
Das hat natürlich Folgen. Weniger Belastung und Bewegung bedeuten einen Verlust der Muskulatur und schlechterer Ernährung des Gelenks und des Gelenkknorpels. Arthrose ist vorprogrammiert. Auch die anderen Gelenke, die nun überlastet werden, sind schnell gefährdet, eine Arthrose zu entwickeln. Zusätzlich kommt es zu Verspannungen in der Muskulatur. Der Hund befindet sich in einem Teufelskreis. Der Schmerz selbst wird zum Krankheitsbild. Hund spielt nicht mehr
Schmerzen beim Hund haben aber nicht nur physische Auswirkungen. Auch sein alltägliches Leben und seine Lebensqualität werden mehr oder weniger stark beeinflusst. So hat Schmerz nicht nur Einfluss auf den Körper, sondern auch auf das Verhalten und Routinen des Hundes.
Dein Hund spielt nicht mehr? Schmerzen können die Ursache sein!
Tut dem Hund etwas weh, insbesondere wenn wir von einem chronischen Schmerz sprechen, treten mit der Zeit Verhaltensveränderungen auf. Er wird möglicherweise unleidlich, zieht sich zurück, ist schlecht gelaunt und reagiert bei sozialen Kontakten schneller gereizt
Auch am Spielen geht oft der Spaß verloren Hund spielt nicht mehr
Bei Hunden, die immer gern gespielt haben – ganz gleich, ob mit anderen Hunden oder mit Menschen – und dies plötzlich einstellen, sollte man alarmiert sein. Klar, wenn Hunde jung sind, spielen sie meist mehr und mit fortschreitendem Alter lässt die Spielfreude nach. Doch wenn ein Hund recht plötzlich keine Freude mehr daran hat, mit anderen Hunden zu spielen, oder ihnen sogar aus dem Weg geht, solltest du dies ernst nehmen.
Häufig stecken Schmerzen dahinter. Es ist möglich, dass der Hund dauerhaft unter einem Schmerz leidet, oder bestimmte Bewegungen beim Spiel diese verursachen und er deshalb in ein Meideverhalten geht.
Die Ursachen können vielfältig sein. Wenn man nur den Bewegungsapparat betrachtet, kann es z.B. Arthrose, Spondylose oder Hüftdysplasie sein oder ein Nervenschmerz ausgelöst durch Bandscheibenprobleme oder Cauda Equina. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen und kann natürlich auch die Organe betreffen.
Ich empfehle dir, der Ursache in jedem Fall auf den Grund zu gehen und deinem Hund die Schmerzen zu nehmen, falls dies die Ursache für die Verhaltensveränderung ist.
PS; Hier findest du 21 verschiedene Anzeichen, die Hunde bei Schmerzen zeigen.
Hat dein Hund schon einmal Schmerzen gehabt oder leidet er gegebenenfalls chronisch darunter? Zeigt(e) er auch weniger oder kein Spielbedürfnis mehr oder andere Verhaltensveränderungen?
Teile deine Erfahrungen gern in den Kommentaren mit mir!
Alles Liebe, deine Tina