von Doggy | Feb 7, 2023 | Arthrose, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Kreuzbandriss, Patellaluxation, Sporthund
Warum erleiden eigentlich so viele Hunde einen Kreuzbandriss? Was sind die Ursachen dafür? Und wie kann man ihn vermeiden? Das sind Fragen, die mir Hundemenschen immer wieder stellen. Bei uns Menschen ist es einfach: meist ist es ein Trauma, dass den Kreuzbandriss verursacht. Das passiert z.B. beim Sport, oder bei Stürzen. Beim Hund sieht das Ganze aber anders aus. Da ist sehr selten ein Trauma die Ursache für den Kreuzbandriss. Ursachen für einen Kreuzbandriss beim Hund
Häufige Ursachen für einen Kreuzbandriss beim Hund sind folgende:
- Eine genetische Vorbelastung – man geht davon aus, dass durch die genetische Prädisposition ein fortschreitender Verschleiß der Kreuzbänder begünstigt wird. Durch schwaches Bindegewebe entstehen im Laufe der Zeit kleine Risse im Kreuzband. Irgendwann reicht dann ein sogenanntes „Bagatelltrauma“, damit das Kreuzband reißt. Das kann eine falsche Bewegung, ein Stolperer oder ähnliches sein. Das Trauma ist also nur der Auslöser für den Riss des Kreuzbandes. Wenn man das betroffene Knie untersucht, stellt man sehr häufig bereits arthrotische Veränderungen fest. Diese deuten darauf hin, dass das Kniegelenk schon länger instabil war.
- Auch Übergewicht begünstigt den Verschleiß des Kreuzbandes, der schlussendlich zum Riss führt.
- Hunde mit einer Hüftdysplasie sind häufiger von einem Kreuzbandriss betroffen.
Die Größe des Hundes spielt ebenfalls eine Rolle. So sind häufiger mittelgroße bis große Hunde betroffen.
- Der Körperbau – je steiler die Hinterhand ist, desto ungünstiger ist die Krafteinwirkung auf die Kniegelenke, bzw. die Kreuzbänder.
- Weiterhin spielen Faktoren wie Überlastung und Fehlbelastung eine Rolle.
Du siehst, es gibt Ursachen, die wir nicht beeinflussen können, aber auch solche, die in unserer Hand liegen.
Wenn wir darauf achten, dass unser Hund nicht übergewichtig ist und wir Fehl- und Überlastung vermeiden, können wir schon viel tun, um einen Kreuzbandriss zu vermeiden. Genetische Vorbelastung und Körperbau, liegen natürlich nicht in unserer Hand.
Weitere wichtige Fakten zum Kreuzbandriss
- In sehr vielen Fällen reißt auch das vordere Kreuzband des anderen Kniegelenks nach kurzer Zeit.
- Ein Kreuzbandriss kann sowohl konservativ – das bedeutet ohne Operation – als auch operativ behandelt werden. Welche Behandlungsform gewählt wird, wird für jeden Hund individuell entschieden.
- Häufige Operationsmethoden sind die TPLO und die TTA.
Möchtest du mehr zum Kreuzbandriss beim Hund erfahren? Dann lege ich dir unbedingt diesen Artikel ans Herz: Der Kreuzbandriss beim Hund – die wichtigsten Fakten.
Wenn du mehr zum Aufbau des Kniegelenks erfahren möchtest, kannst du das in meinem Artikel zum Kniegelenk des Hundes. Hast du Fragen zum Kreuzbandriss beim Hund? Melde dich sehr gern bei mir oder hinterlasse mir einen Kommentar! Ursachen für einen Kreuzbandriss beim Hund
Alles Liebe, Tina
von Doggy | Dez 20, 2022 | Arthrose, Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Ellbogendysplasie, Gelenkerkrankungen, Kreuzbandriss, Muskelverletzungen, Neurologische Erkrankung, OCD, orthopädische Hilfsmittel, Pflege, Senior, Spondylose
Wenn dein Hund aufgrund einer Erkrankung des Bewegungsapparates wie z.B. einer Hüftdysplasie oder einem Bandscheibenvorfall operiert wird, kommen in der Regel in den ersten Wochen nach der Operation einige Besonderheiten und Veränderungen auf dich zu. Zumeist dürfen Hunde sich während der Gesundungsphase nicht so belasten, wie zuvor. Das bedeutet, alltägliche Spaziergänge können nicht wie gewohnt ablaufen. Der Einstieg und Ausstieg ins/aus dem Auto ist nicht mehr einfach so möglich, auch das Treppensteigen wird zur Herausforderung. Im Haus sind rutschige Untergründe wie Fliesen, Parkett oder Laminat für Hunde nach Operationen am Bewegungsapparat kaum zu bewältigen.
Wird die Operation akut vorgenommen, ist es natürlich schwierig, sich umfassend auf die Zeit danach vorzubereiten. Doch schon mit wenigen Tagen Vorlauf, kannst du so vorbereitet sein, dass dies die Zeit nach der Operation für deinen Hund und auch für dich wesentlich leichter und unkomplizierter gestaltet.
Hierzu fassen ich dir einige wichtige Punkte als Checkliste zusammen:
1. Den Boden im Haus rutschsicher machen hund wird operiert
Wenn du Fliesen, Parkett oder Laminat hast, ist dies nach einer Operation für deinen Hund schwierig zu bewältigen. Ich empfehle dir, Bereiche in denen dein Hund sich häufig bewegt, mit Läufern auszulegen, auf denen er sich bewegen kann. So verhinderst du, dass er ausrutscht und stürzt und gibst ihm zugleich mehr Sicherheit in seiner Bewegung.
2. Leckschutz, um die Wunde zu schützen
Ein Leckschutz ist längst nicht mehr nur die durchsichtige „Plastiktröte“, mit der dein Hund sich kaum bewegen kann und die ihn nicht nur daran hindert, an der Wunde zu lecken, sondern ihn zugleich auch noch in seiner Fortbewegung und alltäglichen Bewegungen hindert. Es gibt tolle aufblasbare Kragen oder jene aus Stoff, die ebenso funktionieren, aber für den Patienten wesentlich angenehmer zu tragen sind und er damit auch gut schlafen kann.
3. Tragehilfe für Treppen hund wird operiert
Wenn dein Hund so groß ist, dass du ihn nicht tragen kannst, empfehle ich dir zum Treppensteigen eine Tragehilfe. Diese gibt es für die Vorder- oder Hinterhand, oder zur Unterstützung des gesamten Körpers. Damit sicherst du deinen Hund, wenn er Treppen hinauf oder hinunter musst und nimmst zugleich die Belastung von den Gelenken.
4. Verhindere, dass dein Hund im Haus Treppen steigen kann
Du hast deinen Hund nur einen Moment aus den Augen gelassen und das hat er sofort genutzt, heimlich die Treppe hinauf zu klettern, Und das nach der OP. Hier kannst du ganz unkompliziert ein Babygitter montieren, dass deinen Hund daran hindert, Treppen hinaufzusteigen, wenn er es nicht darf.
5. Rampe fürs Auto
Auch hier gilt, wenn du deinen Hund nicht ins/aus dem Auto heben kannst, empfehle ich dir auf eine praktische Hunderampe zurückzugreifen, damit dein Hund sicher ins / aus dem Auto gelangt.
6. Boxenruhe – sei vorbereitet
Wenn dir schon bekannt ist, dass dein Hund nach der Operation Boxenruhe halten muss, wie es beispielsweise nach Rückenoperationen häufig der Fall ist, dann empfehle ich dir, eine Box in komfortabler Größe Zuhause z.B. im Wohnzimmer aufzustellen und mit dem gewohnten Liegeplatz – am besten mit einer orthopädischen Füllung – deines Hundes auszustatten. Gewöhne ihn nach Möglichkeit bereits vor der Operation Schritt für Schritt an die Box. Solltest du hier Hilfe benötigen, wende dich am besten vertrauensvoll an einen Hundetrainer. So kannst du die Box für deinen Hund als Wohlfühlort gestalten. Am besten sollte auch Platz für Wasser und Futter sein.
7. Angepasste Bewegung
Halte dich unbedingt daran, was der behandelnde Arzt als Pensum für die Bewegung angibt. Dies konsequent umzusetzen, hat einen großen Einfluss auf den Erfolg der Operation.
8. Suche nach einem passenden Physiotherapeuten
Vereinbare am besten schon zeitnah einen Termin bei einem Physiotherapeuten. Dadurch kann dein Hund von Beginn an begleitet werden. Auch wenn noch nicht aktiv mit Übungen oder ähnlichem begonnen werden kann, gibt es viele verschiedene passive Maßnahmen, um deinen Hund zu unterstützen, z.B. auch um überlastete Körperbereiche sanft zu entlasten. Zudem können dir Therapeuten auch viele hilfreiche Tipps speziell für eure Situation / Erkrankung geben.
9. Möglichkeiten zur Beschäftigung Hund wird operiert
Befasse dich damit, wie du deinen Hund in der Schonungsphase geistig auslasten kannst, damit Frustration vermieden wird. Sehr gut eignen sich z.B. Schnüffelteppiche und auch viele Intelligenzspiele, die sogar im Liegen gemacht werden können. Auch Leckerlis einfach in einer zerknüllten Decke zu verstecken und sie dann vom Hund heraussuchen zu lassen, bietet eine schöne Beschäftigung.
10. Plane Zeit ein für Nachuntersuchungen
In den Tagen bis zum Ziehen der Fäden wird es ein bis zwei Termine zur Wundkontrolle geben. Diese sind sehr wichtig und sollten von dir unbedingt wahrgenommen werden. Bitte manipuliere keinesfalls an der Wunde, solange noch Fäden darin sind und sie nicht verheilt ist. Es besteht ein hohes Infektionsrisiko.
11. Lasse deinen Hund nicht alleine
Besonders in den ersten Tagen nach der Operation sollte dein Hund keinesfalls alleine bleiben. Damit du nicht unnötig unter Stress stehst, empfehle ich dir, ein paar Tage Urlaub zu nehmen. Falls dies nicht möglich ist, solltest du unbedingt sicherstellen, dass dein Hund nicht alleine ist. Vielleicht kann deine Familie dir bei der Betreuung helfen oder ein Hundesitter.
12. Versuche Ruhe zu bewahren und notiere deine Fragen
Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Eine Operation birgt immer Risiken, geht an die Nerven und ist aufregend. Trotzdem lege ich dir ans Herz, dass du versuchst, möglichst ruhig zu bleiben. Denn das ist genau das, was dein Hund jetzt am dringendsten braucht: deine Ruhe und deine Unterstützung. Ich empfehle dir zudem, alle deine Fragen vor dem Tierarztbesuch zu notieren. Beim Arzt ist man meist aufgeregt und vergisst die Hälfte wieder. Ist man dann Zuhause, fallen einem die Fragen wieder ein. Deshalb notiere dir deine wichtigsten Fragen und nehme deine Notizen mit zum Arzt. Du kannst dir dann auch gleich Stichpunkte zu den Antworten notieren.
PS: Vielen Menschen hilft es in solchen Situationen, wenn sie jemanden zur Unterstützung an ihrer Seite haben, wenn es zum Tierarzt geht. Eine zweite Person, die mit zuhört und seelischen Support leistet, die Tasche hält, zur Hand geht und einfach da ist. Zögere nicht, hier jemanden, der dir hier gern beistehen wird, anzusprechen. hund wird operiert
Hast du noch Fragen zu dem Thema? Dann hinterlasse sie mir gern um Kommentar oder schreibe mir eine Email an tina@doggy-fitness.de.
Alles Liebe, Tina
von Doggy | Dez 8, 2022 | Arthrose, Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Ellbogendysplasie, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Kreuzbandriss, Muskelverletzungen, Neurologische Erkrankung, Senior, Spondylose
Schmerz an sich ist zwar unangenehm, hat aber im Körper des Hundes – und natürlich auch des Menschen – eine wichtige Funktion. Er ist ein Warnsignal und führt in der Regel dazu, dass man sich mit dem Bereich, in dem der Schmerz auftritt beschäftigt. Man schaut nach, prüft, behandelt und schont ggfs.. Wenn du dir beispielsweise den Ellbogen anstößt, dann nimmst du dies wahr, wendest deinen Blick und deine Aufmerksamkeit dorthin. Klassischerweise reiben wir dann über diese Stelle. Beobachte dich beim nächsten Mal einfach mal ganz bewusst dabei. Also ist der Schmerz eigentlich eine tolle Idee des Körpers. Doch der Schmerz kann seine wichtige Warnfunktion auch verlieren. Schmerzgedächtnis beim Hund
Wie kann das passieren? Schmerzgedächtnis beim Hund
Wenn ein Schmerz sehr stark ist, häufiger auftritt, oder bei einem Schmerz, der chronisch ist, kann es passieren, dass sich die Signalverarbeitung des zentralen Nervensystems verändert. Beispiele hierfür wären chronische Schmerzen, die nicht oder nicht ausreichend behandelt werden, nach Operationen oder bei akuten Verletzungen, die nicht oder nicht ausreichend schmerztherapeutisch behandelt werden.
Was passiert, wenn sich die Signalverarbeitung des zentralen Nervensystems verändert?
Die Funktion der Rezeptoren ist gestört und sie reagieren selbst bei schwachen Reizen oder wenn gar kein Reiz vorliegt. Ein Fehlalarm. Es wird ein Schmerzsignal an das Gehirn gesendet, obwohl kein schmerzauslösender Faktor vorhanden ist.
Der Schmerz selbst ist zum Krankheitsbild geworden. Der Hund hat ein Schmerzgedächtnis entwickelt.
Wie ist es für den Hund, wenn er ein Schmerzgedächtnis entwickelt hat?
Wenn ein Hund ein Schmerzgedächtnis entwickelt hat, sollte man sich bewusst sein, dass er den Schmerz tatsächlich so wahrnimmt, auch wenn es keinen schmerzauslösenden Faktor gibt. Der Schmerz ist für ihn real und belastend. Der Hund simuliert nicht.
Weisst du, woran du erkennst, ob dein Hund Schmerzen hat? Falls nicht, findest du im Artikel zum Thema Schmerzen die 21 häufigsten Schmerzanzeichen.
Was kann man tun, wenn der Hund ein Schmerzgedächtnis entwickelt hat?
Leider ist es nicht so einfach ein Schmerzgedächtnis zu löschen. Es ist nicht so, dass man einfach mal eine Schmerztablette gibt und dann ist der Schmerz „beseitigt“. In der Regel ist hier viel Geduld gefragt, da die Funktion der Rezeptoren Schritt für Schritt wieder normalisiert werden muss. Es ist sinnvoll, wenn man das Schmerzgedächtnis mit einem durchdachten Schmerzmanagement, das auf unterschiedliche Weise an der Behandlung des Schmerzes ansetzt, behandelt. Beispiel für eine sinnvolle multimodale Therapie wäre eine Kombination aus Hundephysiotherapie, Osteopathie, konventionelle Schmerzmedikation und natürliche schmerzlindernde Mittel. Der Vorteil an einer pflanzlichen Schmerzlinderung ist, dass diese ebenso wie die physiotherapeutische und osteopathische Behandlung auch langfristig nebenwirkungsfrei ist. Schmerzgedächtnis beim Hund
Dennoch sollte man nicht grundsätzlich konventionelle Schmerzmittel ablehnen, dass ein Schmerzgedächtnis eine starke Einschränkung für den Hund in seinem Alltag bedeutet und ihn körperlich, aber auch sozial beeinträchtigen und belastet. Ein pauschales „Behandlungsrezept“ kann man hierzu nicht aussprechen, da die Wahrnehmung von Schmerz individuell ist und auch die Intensität des Schmerzes variiert. Daher sollte für jeden Hund individuell geschaut werden, welche Maßnahmen für ihn passend sind.
Wie kann man die Entstehung eines Schmerzgedächtnis verhindern? Schmerzgedächtnis beim Hund
Grundsätzlich lege ich dir ans Herz, wenn dein Hund unter Schmerzen leidet, diese zu behandeln und etwas gegen die Schmerzen zu tun. Es gibt hierzu z.B. viele verschiedene Möglichkeiten aus der Physiotherapie oder der Naturheilkunde. Falls notwendig auch mit einem Schmerzmittel. Immer noch viel zu oft, wird die Behandlung eines Schmerzes abgelehnt, weil man der Meinung ist, dass der Hund sich dann nicht schonen würde oder man ihn nicht handeln könne. Zudem wird häufig auf die Nebenwirkungen konventioneller Schmerzmittel verwiesen und sie deswegen abgelehnt. Schmerzgedächtnis beim Hund
Man sollte hier allerdings gut abwägen. Vielfach ist eine kurzfristige Gabe einer Schmerzmedikation nicht schädigend für die Organe. Die Behandlung eines entstandenen Schmerzgedächtnis aus einem unbehandelten Schmerzsymptom heraus macht allerdings häufig die Anwendung konventioneller Schmerzmittel für einen längeren Zeitraum unvermeidbar. Zudem ist der Leidensweg bis zur Schmerzfreiheit für den Hund oft ungleich länger und wirkt sich signifikant auf die Lebensqualität aus.
Deshalb gilt: lasse deinen Hund keine Schmerzen leiden. Er simuliert sind und eine dem Schmerz angemessene Behandlung desselbigen ist unverzichtbar für Gesundheit und Lebensqualität.
PS: Mehr zum Schmerzempfinden des Hundes findest du im passenden Artikel zum Thema.
Alles Liebe, deine Tina
von Tina | Jan 3, 2022 | Arthrose, Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Ellbogendysplasie, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Hundefitness, Kreuzbandriss, Muskelverletzungen, Neurologische Erkrankung, Senior, Spondylose, Training, Übungen
Vielleicht hast du es bei deinem eigenen Hund bereits festgestellt oder aber bei anderen Hunden gesehen: Der Hund ist in einem oder mehreren Körperbereichen schlecht bemuskelt. In der hundephysiotherapeutischen Praxis ist es quasi „daily Business“, dass Hunde mit einer schlechten Bemuskelung vorgestellt werden. Doch nicht immer ist eine schwache oder ungleichmäßige Muskulatur auf den ersten Blick sichtbar. Zu Beginn ist sie meist erst einmal tastbar. Hund verliert Muskulatur
Läßt sich eine Muskelatrophie beim Hund genau definieren?
Ich rate immer dazu, sich bei dem Verdacht, dass die Muskulatur des Hundes ungleichmäßig sein könnte, nicht aufs Augenmaß zu verlassen. Licht ins Dunkle läßt sich ganz einfach bringen, indem man den Muskelumfang misst. Dies ist auch etwas, was ich im Training kontinuierlich beizubehalten, um im Umkehrschluss den Muskelaufbau zu dokumentieren und auf valide Daten zurückgreifen zu können.
Doch wie kommt es zu einer sogenannten Muskelatrophie? Hund verliert Muskulatur
Der Verlust von Muskulatur kann unterschiedliche Ursachen haben. Man unterscheidet zwischen einer Inaktivitätsatrophie und neurogene Muskelatrophie. Hund verliert Muskulatur
Bei einer Inaktivitätsatrophie entsteht der Verlust der Muskulatur durch eine verringerte oder nicht-Benutzung der Muskulatur. Die Muskulatur wird im betroffenen Körperbereich nicht mehr oder weniger bewegt. In der Folge verringert sich der Durchmesser der Muskelfasern. Diese Art von Atrophie tritt auf durch Schonhaltungen oder Ruhigstellung z.B. nach einer Operation.
Die neurogene Muskelatrophie entsteht dadurch, dass die Nervenweiterleitung nicht mehr korrekt funktioniert. Der Nervenreiz auf die Muskelfasern ist teils oder komplett unterbrochen. Dies ist typischerweise bei neurologischen Erkrankungen wie Bandscheibenvorfällen der Fall. Auch durch eine Spondylose z.B. kann es zu einer Kompression der Nerven kommen.
Was beide Typen eint ist, dass der Verlust der Muskulatur möglichst schnell gebremst werden sollte. Denn Muskulatur baut sich zwar sehr schnell ab, doch der Aufbau dauert umso länger. Zudem bedeutet eine geschwächte Muskulatur auch immer eine erhöhte Belastung für die Gelenke und in der Folge die Gefahr von z.B. Arthrose. Weiterhin kommt es zur Verkürzung der Muskulatur und zu einem Verlust der Funktion. Hund verliert Muskulatur
Wie behandelt man eine schwache Muskulatur beim Hund?
Optisch gibt es bei beiden Arten der Muskelatrophie keinen sichtbaren Unterschied. Doch die Herangehensweise in der der physiotherapeutischen Behandlung und demzufolge im Muskelaufbau sind in gewissen Punkten unterschiedlich. In der konkreten Behandlung ist das Vorgehen immer abhängig vom jeweiligen Patienten.
Behandlung einer Inaktivitätsatrophie Hund verliert Muskulatur
Doch allgemein und vereinfacht dargestellt, geht es beim Aufbau der Muskulatur verursacht durch eine Inaktivitätsatrophie z.B. nach einer Kreuzbandoperation zum einen darum, dass man das Vertrauen in den betroffenen Lauf stärkt. Die Nervenfunktion ist hier in der Regel nicht gestört. Über sanfte Bewegungsanbahnungen, z.B. passives Bewegen und aktive Bewegungsübungen, Training im Unterwasserlaufband etc. wird die Muskulatur sukzessive wieder gestärkt.
Behandlung einer neurogenen Muskelatrophie
Bei einer neurogenen Muskelatrophie ist es zusätzlich unverzichtbar, einen großen Fokus auf die Nervenfunktion zu setzen. Ohne funktionierende Nerven, ist bei dieser Art des Muskelverlustes kein Muskelaufbau möglich.
Hier werden also verschiedene physiotherapeutische Maßnahmen genutzt, um die Nervenfunktion zu stärken (ggfs. ist zuvor je nach Ursache und Krankheitsbild auch eine chirurgische Dekompression notwendig). Diese Maßnahmen können Stimulanz der Nervenfunktion z.B. durch Elektrotherapie, Lasertherapie, Bewegungsanbahnungen wie passives Bewegen, Ausstreichen der Zehenzwischenräume, Reizsetzungen z.B. mit dem Eislolly in den Zehenzwischenräumen etc. sein. Zusätzlich wird im Therapieverlauf die Muskulatur z.B. durch aktives Bewegungstraining und/oder Training im Unterwasserlaufband gestärkt. Hund verliert Muskulatur
Du siehst, eine geschwächte und ungleichmäßige Muskulatur beim Hund kann unterschiedliche Ursachen haben und so sollte auch die Behandlung entsprechend angepasst erfolgen. Daher ist es unverzichtbar, dass wenn du deinen Hund selbst aktiv z.B. mit Bewegungstraining unterstützen möchtest, du dies mit einem gut strukturierten Training tust, das „Hand und Fuß“ hat und nicht einfach mit ein paar Übungen, die man im Internet gefunden hat, drauflostrainiert.
Hat dein Hund schon einmal unter einer schwachen Muskulatur gelitten? Was war die Ursachen und was hast du dagegen getan? Teile deine Erfahrungen gern in den Kommentaren mit mir! Hund verliert Muskulatur
Alles Liebe, deine Tina
von Tina | Jul 7, 2021 | Arthrose, Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Gelenkerkrankungen, Kreuzbandriss, Muskelverletzungen, Neurologische Erkrankung, Patellaluxation, Pflege, Senior, Sporthund
Der orthopädische Bereich für Hunde entwickelt sich mehr und mehr weiter und so haben sich besonders die Bereiche der Orthesen und Bandagen für Hunde rasant entwickelt. Was eine Bandage kann und wo sie eingesetzt wird und was Orthesen beim Hund leisten können und wie sie unterstützen, habe ich dir hier verständlich zusammengefasst. Zudem erfährst du, was man bei der Auswahl beachten sollte und wann man nicht „von der Stange“ kaufen sollte.
Bandagen für Hunde – wann sie eingesetzt werden
Bandagen bieten Hunden, die unter einer altersbedingten Gelenkschwäche, Bänder- oder Muskelschwäche, degenerativen Gelenkerkrankung wie Arthrose, neurologischen Erkrankungen oder akuten Verletzungen leiden, eine gute Unterstützung und Sicherheit in der Bewegung. Aber auch im Hundesport oder bei intensiver Belastung wie Wanderungen, werden sie vermehrt zur Prävention eingesetzt. Orthesen für Hunde
So funktionieren Bandagen Orthesen für Hunde
In ihrer Funktion stabilisieren und/oder fixieren Bandagen Gelenke. Sie sind weicher, leichter und flexibler aufgebaut als Orthesen. Aufgrund der verwendeten Materialien behindern sie die Bewegung des Hundes nicht.
Diese Unterschiede gibt es bei Bandagen
Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen. So wird z.B. über die Dicke des Materials eine unterschiedlich stabilisierende Funktion erreicht. Weiterhin können auch Gelenkschienen zur weiteren Stabilisierung zum Einsatz kommen. In ihrer Form sind die Bandagen auf das entsprechende Gelenk angepasst. Orthesen für Hunde
Eine wichtige Passform ist sehr wichtig, damit die Bandage auch in ihrer Funktion wirken kann. So darf sie weder zu weit sein und rutschen, noch einschneiden. Druckstellen sollten vermieden werden und auf ein luftdurchlässiges Material geachtet werden. Hier wird gerne Neopren eingesetzt. Orthesen für Hunde
Viele Gelenkbandagen gibt es mittlerweile „vorgefertigt“ zu kaufen. Bei Kniebandagen beispielsweise empfehle ich, nach Möglichkeit auf eine Maßanfertigung zurückzugreifen. Sie können temporär aber auch dauerhaft eingesetzt werden.
Orthesen für Hunde – Unterstützung in der Reha, Stabilität für Gelenke und mehr
Im Gegensatz zur Bandage ist eine Orthese ist eine feste Schiene. Sie ist aus einer stabilen Rahmen- oder Schalenkonstruktion gefertigt. Dies ist besonders hilfreich, wenn der Hund unter Funktionseinschränkungen an einem Gelenk der auch der Wirbelsäule leidet. Auch Orthesen können sowohl temporär, als auch dauerhaft eingesetzt werden.
Der Unterschied zwischen Schalenorthesen und Zweischalenorthesen beim Hund und wie sie wirken
Man unterscheidet zwischen Schalenorthesen, bei denen die Schale mit Hilfe von Gurten am Lauf befestigt wird. Hierdurch erreicht man eine Stabilisierung eines Gelenkes. Dies ist hilfreich bei Erkrankungen wie Arthrose oder jenen, die Bänder und Sehnen betreffen. Auch Fehlstellungen können hiermit unterstützt werden. Schalenorthesen gibt es mit Gelenkfunktion, die z.B. in der Rehabilitation eine sukzessiv gesteigerte Gelenkbewegung ermöglicht. Gerne empfehle ich Orthesen auch für ältere Hunde, denen man eine Operation nicht mehr zumuten möchte, um möglichst physiologische Bewegungsabläufe zu erhalten, indem man mit Hilfe der Orthese zur Entlastung des betroffenen Laufes beiträgt und auch Schmerzen lindern kann. Auch nach einer Amputation kann eine Orthese am gegenüberliegenden Lauf gute Dienste zur Entlastung leisten.
Auf der anderen Seite gibt es Zweischalenorthesen, die den gesamten Lauf umschließen. Dadurch erreicht man eine intensive Stabilisierung. Sie kommt z.B. zum Einsatz bei Gelenkversteifungen, Lähmungen oder sehr großen Hunden.
Orthesen können vielfältig eingesetzt werden und werden in ihrer Funktionalität auf die Bedürfnisse des Hundes angepasst. Die genannten Anwendungsbeispiele bieten nur einen kleinen Überblick, wann Orthesen zum Einsatz kommen können. Ein Orthopädietechniker kann im individuellen Fall beraten und auf den Hund zugeschnitten eine Orthese anfertigen.
Hast du schon Erfahrungen mit Bandagen oder Orthesen bei deinem Hund gemacht? Teile deine Erfahrungen gern in den Kommentaren mit mir!
Alles Liebe, deine Tina
von Tina | Jan 5, 2021 | Arthrose, Gelenkerkrankungen, Kreuzbandriss, Patellaluxation, Senior, Training, Übungen
Das Kniegelenk des Hundes ist das wohl komplexeste Gelenk des Hundes. Hinzu kommt, dass es neben dem Ellbogen- und dem Hüftgelenk zu den Gelenken des Hundekörpers gehört, das der größten Belastung ausgesetzt ist. Du kannst dir sicher vorstellen, dass die Kombination aus Komplexität und Belastung es für Verletzungen und Verschleißerkrankungen anfällig macht. Kniegelenk Hund
Die Anatomie des Kniegelenks – so ist das Knie des Hundes aufgebaut Kniegelenk Hund
Das Kniegelenk des Hundes wird gebildet aus dem Oberschenkel, dem Schienbein, dem Wadenbein und der Kniescheibe. Soweit die knöchernen Bestandteile. Wenn man bedenkt, dass die meisten Gelenke nur aus zwei oder maximal drei Gelenkpartnern bestehen, erkennt man schon hier die Komplexität des Konstruktes „Kniegelenk“.
Um diesem komplexen Gelenk mit seinen verschiedenen Knochen Stabilität zu verleihen, wird es durch verschiedene Bestandteile stabilisiert. Dazu gehören die Gelenkkapseln, die Menisken, verschiedene Muskeln und das Kniescheibenband. Es gibt weiterhin zwei Seitenbänder, die ein seitliches Abknicken verhindern sowie zwei Kreuzbänder, die das Knie nach vorne und nach hinten stabilisieren.
Eine wichtige Rolle spielt die Kniescheibe. Sie ist ein Sesambein und in die Patellasehne eingelagert. Beim Strecken und Beugen des Knies gleitet sie in der Gleitrinne des Oberschenkelknochens.
Ein gesundes Bewegen des Kniegelenks setzt also ein reibungsloses Zusammenspiel dieser vielen gelenkbildenden und gelenkunterstützenden Bestandteile untereinander voraus.
Doch dies ist nicht immer der Fall. Das Knie des Hundes ist anfällig für Verletzungen und Gelenkerkrankungen. Zu den häufigsten gehören der Kreuzbandriss und die Patellaluxation. Auf diese beiden Krankheitsbilder möchte ich im Folgenden kurz eingehen, um dir einen Überblick über die wichtigsten Fakten zu geben.
Häufige Erkrankungen des Kniegelenks Kniegelenk Hund
Patellaluxation
Das wohl auffälligste Anzeichen der Patellaluxation hast du sicher selbst schon bei Rassen wie z.B. dem Jack Russel Terrier gesehen: das Schütteln des Hinterbeins während des Laufens. Häufig wird es als Tick des Hundes abgetan.
Was passiert bei der Patellaluxation?
In einem gesunden Kniegelenk gleitet die Kniescheibe beim Beugen und Strecken des Beins in der Gleitrinne. Bei der Patellaluxation hingegen rutscht sie in der Bewegung entweder seitlich oder mittig aus der Gleitrinne.
Ursächlich kann hier zum einen sein, dass die Gleitrinne nicht tief genug ausgeprägt ist. Weiterhin kann es vorkommen, dass die Kniescheibe zu klein oder zu groß ist. Dadurch passt sie nicht richtig in die Führung. Hinzu kommt dann oft noch, dass bindegewebige Strukturen wie Bänder, Sehnen und die Gelenkkapsel zu schwach sind und zu wenig Halt bieten.
Beim Hund ist es so, dass in 3/4 der Fälle die Kniescheibe medial rutscht. Das passiert in der Regel bei kleinen Hunden. Bei 1/4 rutscht sie nach außen, also lateral. Hiervon sind meist große Hunde betroffen.
Bei der Patellaluxation gibt es eine Einteilung in vier Schweregrade, die auch der Art der Behandlung beeinflusst.
Patellaluxation – die Ursachen
Die häufigste Ursache ist, dass sie vererbt wird. Sie kann aber auch in der Wachstumsphase des Junghundes durch falsche Ernährung oder übermäßige Bewegung entstehen und verschlimmert werden. In wenigen Fällen kann auch ein Trauma eine Patellaluxation verursachen. Kniegelenk Hund
Der Kreuzbandriss
Beim Kreuzbandriss handelt es sich um eine der häufigsten Erkrankungen des hündischen Kniegelenks und wird Dank fortschreitender Diagnostik im Veterinärbereich immer häufiger diagnostiziert. Bei einem Kreuzbandriss reißt meist das vordere Kreuzband.
Der Auslöser für den Kreuzbandriss: in der Regel ein Bagatelltrauma wie z.B. eine falsche Bewegung, ein Stolperer beim Spiel mit einem anderen Hund oder das Treten in ein Erdloch. Kniegelenk Hund
Wie entsteht ein Kreuzbandriss – die Ursachen Kniegelenk Hund
Man geht davon aus, dass es eine genetische Vorbelastung gibt, die den vorzeitigen und fortschreitenden Verschleiß der Kreuzbänder begünstigt. Diese sorgt durch schwaches Bandgewebe kontinuierlich kleine Risse im Kreuzband. Jetzt kommt wieder das Bagatelltrauma ins Spiel: irgendwann reicht eine falsche Bewegung und das Kreuzband ist gerissen. Somit ist das Trauma, wie ein Stolperer im Spiel nur der Auslöser.
Fatal ist, dass bei vielen Hunden auch am zweiten Knie im Laufe der Zeit durch Überlastung in der Heilungsphase das vordere Kreuzband ebenfalls reißt. Ist das Kreuzband eingerissen oder gerissen, wird das Kniegelenk instabil. In kürzester Zeit entsteht Arthrose und auch die Menisken werden beschädigt. Es kommt zu einer Entzündung im Kniegelenk. Die Gelenkkapsel schwillt an. Der Hund möchte den Lauf nicht mehr nutzen. Oft verbessert sich die Situation nach 2-3 Tagen Schonung wieder, gefolgt von einer weiteren Verschlimmerung und Lahmheit. Ein Kreuzbandriss ist eine Gelenkverletzung, die akut behandelt werden muss. Kniegelenk Hund
Welche Hunde sind häufig vom Kreuzbandriss betroffen?
Häufig sind mittelgroße bis große Hunde betroffen und eine genetische Vorbelastung begünstigt in vielen Fällen den vorzeitigen Verschleiß der Kreuzbänder. Aber auch Faktoren wie Überlastung und Fehlbelastung, sowie Übergewicht, fördern einen Kreuzbandriss beim Hund.
Extratipp für deinen Hund mit Kreuzbandriss
Dein Hund leidet unter einem Kreuzbandriss und möchte nach dem Kreuzbandriss partout seinen Hinterlauf nicht belasten? Es gibt einen sehr hilfreichen Tipp: lege ihm ein Haargummi um das betroffene Hinterbein (oberhalb der Pfote). Das macht ihm sein Bein bewusst und unterstützt so, dass er wieder alle vier Läufe gleichermaßen benutzt. Kniegelenk Hund
Gelenkschäden im Knie vermeiden – so geht es
Knieschäden sind meist komplex und langwierig in der Heilung. Daher sollte man nach Möglichkeit versuchen, sie zu vermeiden. Das bedeutet nicht, den Hund in Watte zu packen. Auch wenn bei einer Patellaluxation und dem Kreuzbandriss auch genetische Faktoren eine Rolle spielen, haben Faktoren wie Übergewicht, falsche Ernährung und übermäßige Belastung oder fehlendes Aufwärmen im Sport einen nicht zu unterschätzenden Einfluss. Auch eine ganz simple Arthrose kann hierdurch entstehen. So macht es durchaus Sinn Bewegungen, die eine große Belastung für die Knie sind, zu vermeiden. Dazu gehören Bewegungen, die Scherkräfte im Gelenk auslösen, wie enges Slalom oder enge Wendungen. Aber auch Sprünge ins Auto sind eine intensive Belastung für das Kniegelenk.
Auch Übergewicht sollte unbedingt vermieden werden, da dies zu einer unmittelbaren Überlastung und möglichen Schädigung des Gelenks führt. Achte beim heranwachsenden Hund auf eine optimale Zusammensetzung von Nährstoffen im Futter.
Möglichkeiten zur Stärkung des Kniegelenks Kniegelenk Hund
Wichtig ist eine stabile Muskulatur, die eine gute Entlastung für das Gelenk bietet und gleichzeitig Stabilität gibt. Gleichzeitig ist es wichtig, die Beweglichkeit dieses komplexen Gelenks zu erhalten. Es gibt einfache Übungen, die du als Hundehalter im Alltag leicht integrieren kannst, um dies zu gewährleisten. Kniegelenk Hund
Aktive Übungen für stabile Kniegelenke Kniegelenk Hund
Eine stabile Muskulatur bietet immer einen Schutz für die Strukturen eines Gelenks. Im aktiven Bewegungstraining gibt es eine Vielzahl an Übungen, mit denen man das Kniegelenk und die Hinterhand stärken kann. Dazu gehört z.B. das Cavalettitraining, dass du selbst mit deinem Hund durchführen kannst. In einer vereinfachten Variante kannst du dich hierzu auf den Boden setzen, die Beine leicht spreizen und deinen Hund dann im Schritt langsam über deine Beine steigen lassen. Beginne bei der Übung mit 2-3 Wiederholungen. Wichtiger als die Quantität ist, dass dein Hund die Übung langsam und möglichst korrekt durchführt. Beim Bewegungstraining ist rutschfester Untergrund unverzichtbar.
Nahrungsergänzungsmittel
Es ist grundsätzlich sinnvoll die Gelenke des Hundes durch Nahrungsergänzungsmittel zu unterstützen. Da es sich um Naturprodukte handelt, ist die Wirksamkeit bzw. ihre Intensität individuell. Um die Gelenke zu nähren, empfiehlt sich beispielsweise Grünlippmuschelextrakt.
Dein Hund leidet unter Knieproblemen? – so kannst du ihn unterstützen
Neben verschiedenen Nahrungsergänzungsmitteln wie Kollagenpeptiden o.ä. die die Genesung des Gelenks unterstützen, kannst du deinen Hund bei Knieschmerzen auch beispielsweise mit einem einfachen Quarkwickel unterstützen. Dieser lindert die Schmerzen und auch die Entzündung im Kniegelenk. Kniegelenk Hund
Wenn dein Hund unter Knieproblemen leidet, empfehle ich dir, ihn in jedem Fall deinem Tierarzt vorzustellen. Knieverletzungen sind häufig komplex und je später sie behandelt werden, desto größer ist das Risiko von Folgeschäden.
Alles Liebe, deine Tina!
von Doggy | Aug 11, 2020 | Gelenkerkrankungen, Kreuzbandriss, Patellaluxation
Der Bänderriss beim Hund ist eine der häufigsten Verletzungen im Hundesport. Der Hundekörper verfügt über eine Vielzahl von Bändern, die Gelenken Stabilität geben und unter Belastung oder durch ein Trauma beschädigt werden können.
Bei Bandverletzungen gibt es drei verschiedene Schweregrade:
- Bandverletzung Grad eins: Bänderdehnung (einzelne Fasern des Bandes sind überdehnt)
- Grad zwei einer Bandverletzung : Bänderanriss (nur Teile der Bandfasern sind gerissen)
- Schweregrad drei: Bänderriss (kompletter Riss der Bandfasern)
Bei einer sehr schweren Bandruptur ist es möglich, dass ein Knochenfragment mit abgerissen wird. Zudem werden auch häufig die Gelenkkapsel beschädigt oder die Syndesmose reißt. Therapie und Heilungsdauer sind immer auch von der Schwere der Verletzung abhängig.
Welche Ursachen kann ein Bänderriss haben? Bänderriss beim Hund
Neben dem Verschleiß eines Bandes kann auch ein starkes Trauma, wie ein Sturz oder eine Verdrehung eines Gelenkes oder z.B. eine Luxation für einen Bänderriss verantwortlich sein.
Das passiert vor allem bei Sportarten, die enge Wendungen, kurze Stopps und Drehbewegungen beinhalten.
Bänderriss – die typischen Symptome
Vor allem ein plötzlich einsetzender und sehr starker Schmerz ist ein wesentliches Symptom eines Bänderrisses. Hinzu können folgende Anzeichen kommen:
- Druck- und Belastungsschmerz
- starke Schwellung
- Bluterguss (Hämatom)
- Entzündung
- Rötung
Zudem ist ein Bänderriss mit einem großen Instabilitätsgefühl im Gelenk verbunden.
Im ersten Schritt gilt die sogenannte PECH-Regel bei einem Verdacht auf einen Bänderriss:
P: Pausieren
E: Eis (Eisbeutel oder Kühlpad immer mit einem Tuch auf die Haut auflegen – sonst Erfrierungsgefahr)
C: Kompressionsverband (englisch: „compression“)
H: Hochlagerung
Die Diagnose
- klinische Untersuchung durch den Arzt
- Röntgenaufnahmen
- Kernspintomografie (MRT)
- Computertomographie
- Ultraschall
Auf einem Röntgenbild lassen sich zwar knöcherne Strukturen darstellen, aber Sehnen und Bänder sind nicht sichtbar. Im ersten Schritt wird dennoch meist eine Röntgenaufnahme gemacht, um knöcherne Verletzungen auszuschließen. Darüber hinaus können Röntgenbilder auch einen Hinweis auf weitere Verletzungen des Bandapparats liefern. Ist zum Beispiel der Abstand zwischen Schien- und Wadenbeinknochen zu groß, deutet dies auf einen Riss der Syndesmose (Verbindungsband zwischen Schien- und Wadenbein) hin. Weiterführend werden dann oft noch Untersuchungen mittels Ultraschall, MRT oder CT durchgeführt.
Die Behandlung eines Bänderrisses
In vielen Fällen ist bei einem Bänderriss eine konservative Behandlung ausreichend – also eine Behandlung ohne operativen Eingriff. Bei Sporthunden wird allerdings noch häufig operativ eingegriffen. Genauso bei Patienten, bei denen die Syndesmose verletzt ist oder knöcherne Teile betroffen sind.
Der Gesundungsprozess nach einem Bänderriss beim Hund
Sowohl mit als auch ohne OP ist im ersten Schritt Ruhe unverzichtbar. Das bedeutet, dass der vierbeinige Patient maximal ruhig gehalten werden sollte. Zunächst sind nur „5-Minuten-Pipirunden“ an der Leine und im Schritttempo indiziert. Dauer und Intensität der Belastung sind dann entsprechend des individuellen Heilungsverlaufes des Hundes zu gestalten. Das Bein darf benutzt werden, es sollten aber rutschige Böden, Treppen und jegliche Art von Sprüngen und unkontrollierten Bewegungen vermieden werden.
Die Aktivität kann langsam und kontrolliert über die nächsten 6 Wochen gesteigert werden. Ein realistisches Ziel sind 3x täglich 20-30 Minuten Spaziergänge an der Leine nach 6 Wochen. Mit physiotherapeutischen Maßnahmen sollte man zeitnah beginnen.
Kann man einem Bänderriss im Sport vorbeugen Bänderriss beim Hund
Durch gezielten Muskelaufbau können die von einem Riss gefährdeten Bänder gestärkt werden. Auch der richtige Untergrund ist wichtig. sollte man den Hund immer ausreichend aufwärmen.
Was sind mögliche Komplikationen?
In aller Regel verheilt ein Bänderriss gut und bleibt ohne dauerhafte Folgen. Wenn man allerdings zu früh mit der Belastung beginnt, kann es wesentlich länger dauern, bis die Bandverletzung abgeheilt ist. Zudem kann es passieren, dass Bänder zu locker wieder zusammenwachsen. Dann spricht man von einer mechanischen Instabilität.
Alles Liebe, deine Tina
von Doggy | Jun 10, 2020 | Arthrose, Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Ellbogendysplasie, Fitness, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Kreuzbandriss, Neurologische Erkrankung, OCD, Patellaluxation, Physio-Training, Senior, Spondylose, Sporthund, Training, Übungen
In der letzten Zeit erleben Bewegungstraining und Hundefitness einen wahren Hype. Grundsätzlich freue ich mich natürlich darüber, dass Hundehalter sich mit der Gesundheit ihrer Hunde beschäftigen und sich aktiv einbringen möchten. Genau das ist es, was ich mit meinem Trainingsansatz erreichen möchte. Wenn du als Hundehalter mit deinem Hund trainierst – natürlich immer nach entsprechender fachlicher Anleitung – förderst du nicht nur die Gesundheit deines Hundes, hältst und machst ihn mobil, verzögerst den Alterungsprozess und vieles mehr. Auch dein Blick und deine Wahrnehmung für die Bewegungsabläufe deines Hundes verbessern sich. Fitnesstraining Hund Fitnesstraining Hund
Du siehst plötzlich, ob dein Hund korrekt sitzt, ob er im Passgang läuft, oder er eine andere Auffälligkeit in der Bewegung hat.
Natürlich sollst du hier nicht die Diagnose eines Tierarztes übernehmen. Aber deine Wahrnehmung ist sensibilisiert und so besteht die Chance, dass Erkrankungen des Bewegungsapparates früher erkannt und behandelt werden. So weit so gut.
Höher, schneller, weiter – zum Wohle der Gesundheit?
Das Ganze hat leider auch eine Kehrseite. Was mir in letzter Zeit immer häufiger aufgefallen ist, ist das das Gesundheitstraining seltsame Blüten treibt. Was mir in der Entwicklung des Hundefitness Trainings und des Bewegungstrainings nicht gefällt ist, dass es immer wieder Hundehalter gibt, die eindeutig überambitioniert sind.
Nicht nur, dass den Hunden abstruse Bewegungsabläufe abverlangt werden, die keinerlei gesundheitlichen Effekt haben. Denn wie soll z.B. ein Border Collie mit allen vier Läufen auf einem kleinen Balancepad platziert tatsächlich noch seine Muskulatur trainieren, wenn er sich eben auf diesem Balancepad völlig verkrampft hält?
Nein, es entsteht ein gefühlter Leistungsdruck. Und den halte ich so oder so im Leben mit unseren Hunden für unangebracht. Aber wenn es um eine Aktivität geht, die der Gesundheit förderlich sein soll und auch noch Spaß machen soll, dann erst Recht. Das, was bei uns Menschen schon lange Einzug gehalten hat, scheint sich mehr und mehr auch im Leben mit unseren Hunden niederzuschlagen. Der Hund muss funktionieren, Leistung bringen, egal wann wir es wollen.
Deshalb ist Leistungsdruck im Hundefitness-Training unangebracht
Ich sehe diese Entwicklung ausgesprochen kritisch. Wenn ich mit einem Hund eine Übung aufbauen möchte – und sei sie in meinen Augen – noch so einfach, dann funktioniert dies nur erfolgreich, wenn ich mit meinem Hund trainieren. Will heißen, so wie mein Hund es körperlich kann und wie er es geistig umsetzen kann.
Da sind Leistungsdruck, Funktionieren-Müssen und Ungeduld einfach fehl am Platze. Im Gegenteil. Ich halte es für extrem wichtig, um einen nachhaltigen Trainingseffekt zu haben, dass ich meinem Hund die Chance gebe, nachzudenken. Er soll sich die Übung in seinem Tempo und so kleinschrittig, wie er es benötigt, erarbeiten. Nur so haben wir die Chance, dass neue, gesunde Bewegungsabläufe tatsächlich im Gehirn manifestieren.
Und wenn der Hund nur eine oder zwei Wiederholungen schafft, ist das auch völlig in Ordnung. Es ist um Welten sinnvoller, wenn der Hund eine Übung 1-2 Mal wiederholt und dafür korrekt, als 5 Mal und dafür sind die letzten drei Wiederholungen nur so halb wirklich gelungen.
Kurzum: langsam ist die Devise und weniger ist mehr
Dein Hund ist nicht jeden Tag gleich leistungsfähig Fitnesstraining Hund
Kennst du das? Du stellst alles für die Trainingseinheit bereit, dein Hund steht zwar freudig da, aber irgendwie läuft es nicht wirklich rund. Ich gebe ehrlich zu: bei mir und Tessa kommt das vor. Sogar ziemlich regelmäßig. Genau wie wir Menschen sind unsere Hunde nämlich auch nicht jeden Tag gleich leistungsfähig. Und da gilt es nicht, dass Programm des Trainingsplanes stumpf abzuarbeiten, sondern Rücksicht auf die Bedürfnisse des Hundes zu nehmen. Ist der Hund nicht gut drauf, ist er auch nicht wirklich bei der Sache. Er kann sich schlechter konzentrieren und führt Bewegungen nicht präzise aus. Am Ende bleibe auf beiden Seiten nur Frust.
Was tun, wenn der Hund nicht in „Trainingslaune“ ist? Fitnesstraining Hund
Ganz einfach: akzeptieren! Wenn du spürst, dass dein Hund sich nicht konzentrieren kann oder er körperlich einfach nicht auf der Höhe ist, ist das der einzig vernünftige Weg. Wenn ich in dieser Situation bin, mache ich immer eines. Das Training positiv abschließen. Ist Tessa unkonzentriert und fahrig, gehe ich dazu über, eine Übung mit ihr zu machen, die garantiert immer sitzt und schließe das Training damit sofort wieder ab. Auch wenn es die einzige Übung sein wird. Bei Tessa ist das der Doggy Twist – dabei dreht sie sich rechtsherum und linksherum um ihre eigene Achse. Das klappt immer. Und damit ist es dann auch gut.
Ich möchte nicht, dass Tessa das Gefühl hat, „versagt“ zu haben
Für mich ist Leistungsdruck tabu, ich spule kein Programm ab – auch wenn es auf meinem Trainingsplan steht. Denn mein Trainingspartner ist mein Hund – ein Lebewesen. Da gilt es Rücksicht zu nehmen und zu respektieren, wenn mein Hund nicht leistungsfähig ist.
Neuer Tag, neues Glück Fitnesstraining Hund
Wenn du dein Training abschließt, wie ich es mit Tessa mache, wird auch dein Hund spüren, dass du seine Bedürfnisse wahrnimmst und respektierst. Nur so ist sichergestellt, dass er am nächsten Tag, wieder freudig bei der nächsten Trainingseinheit dabei ist und euer Training nicht mit Frust und Zwang verbunden ist, sondern mit Spaß. Nur so kannst du dauerhaft erfolgreich beim Bewegungstraining mit deinem Hund sein. Fitnesstraining Hund
Alles Liebe, deine Tina
von Doggy | Mai 26, 2020 | Arthrose, Ellbogendysplasie, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Kreuzbandriss, OCD, Patellaluxation, Senior, Spondylose, Training
Wenn Hundehalter die Diagnose Arthrose bei ihrem Hund erhalten, sind sie meist unsicher, was in Sachen Bewegung noch gut für ihren Hund ist. Der erste Gedanke ist in der Regel, dass man den Hund nun gänzlich schonen müsse, um ein Fortschreiten der Arthrose zu vermeiden. Dies ist aber so nicht richtig und kann sogar schädlich für deinen Hund sein.
Was passiert, wenn du deinen Hund bei Arthrose und anderen Gelenkerkrankungen komplett schonst
Gelenke brauchen Bewegung, damit die Ernährung des Knorpels gewährleistet ist. Das liegt daran, dass die Nährstoffe mittels einer Pumpbewegung über die Gelenkflüssigkeit in den Knorpel gelangt. Diese entsteht durch die Bewegung des Gelenks. Bleibt die Bewegung aus, wird der Knorpel nicht mehr ausreichend genährt. In der Folge entsteht weitere Arthrose.
Zudem verändert die Gelenkflüssigkeit ihre Konsistenz und wird zäh, wenn ein Gelenk nicht ausreichend bewegt wird. Auch die Bänder, Sehnen und Muskeln werden in Mitleidenschaft gezogen und die Gelenkbeweglichkeit ist eingeschränkt. Die Muskulatur baut ab, was wiederum eine zusätzliche Belastung für die Gelenke bedeutet. Du siehst, bei kompletter Schonung oder zu wenig Bewegung gerät dein Hund sehr schnell in einen Teufelskreis. Dieser zieht ein Fortschreiten der Arthrose nach sich.
Es ist also klar, dass eine komplette Schonung bei einer Gelenkarthrose nicht das Mittel der Wahl sein kann, um ein Fortschreiten der Arthrose zu verhindern und eine sinnvolle Unterstützung für den Hund zu bieten. Doch was ist der richtige Weg?
In Bewegung bleiben – aber dem Gesundheitszustand angepasst
Angepasste Bewegung ist das Zauberwort. Ich weiß, es ist ein dehnbarer Begriff und wenig greifbar, weil es nicht einfach eine Zahl ist, die man pauschal in den Raum werfen kann. Denn jeder Hund ist unterschiedlich.
Grundsätzlich sollte die tägliche Bewegung deines Hundes seinem Gesundheitszustand angepasst sein. So ist es bei Gelenkerkrankungen sinnvoll, dass dein Hund nicht mehr beispielsweise zweimal täglich lange Spaziergänge macht. Besser ist, über den Tag verteilt mehrere kürzere Spaziergänge zu machen. Das hat den positiven Effekt, dass dein Hund nicht so sehr erschöpft und zugleich die Erholungsphase deutlich verkürzt wird.
So schaffst du es trotz Arthrose, die nötige Bewegung zu gewährleisten. Wie gesagt kann man hier keinen Pauschalwert nennen, wie lang die einzelnen Spaziergänge sein dürfen. Hier muss man sich wirklich herantasten und schauen, was dem Hund gut tut.
„Aber mein Hund läuft doch trotz Arthrose seine große Runde und hat auch Spaß daran!“
Klar, dein Hund hat ja auch kein Vernunftsdenken! Die Aussage, dass Hunde trotz schwerer Gelenkprobleme förmlich bis zum Umfallen laufen und über ihre Grenzen hinausgehen höre ich gar nicht selten. Das liegt ganz einfach daran, dass unsere Hunde kein Vernunftsdenken haben. Dein Hund denkt sich nicht: „Ich sollte jetzt besser nach Hause gehen, sonst tut mir mein Knie morgen wieder weh.“ Oder „Nee, besser spiele ich nicht so wild mit meinem Hundekumpel, sonst kann ich morgen wieder kaum aufstehen.“.
Wir müssen diesen Job für unsere Hunde übernehmen und es ist die Verantwortung von uns als Hundehalter, für unsere Hunde vernünftig zu sein. Das bedeutet nicht, alles zu reglementieren und dem Hund nichts mehr zu gönnen. Ein gesundes Gleichgewicht ist immer wichtig. Dem Hund seine liebsten Aktivitäten gänzlich zu nehmen, um sicherzustellen, dass seiner Gesundheit hinreichend Genüge getan wird, ist auch nicht sinnvoll. Dann haben wir zwar einen Hund, der ganz sicher nichts macht, was ihm schaden könnte, aber wir haben einen auch einen Hund, der womöglich depressiv wird, weil seine Lebensqualität einfach sehr negativ beeinflusst wird.
Es gilt also immer entsprechend abzuwägen.
Reichen Spaziergänge alleine, um das Fortschreiten der Arthrose aufzuhalten?
Die Spaziergänge sind in jedem Fall ein sehr wichtiger Faktor. Zusätzlich ist es hilfreich, deinen Hund gezielt mit verschiedenen Bewegungsübungen zu unterstützen. Das ist wie ein regelmäßiges Gymnastizieren, um die Muskulatur und Beweglichkeit zu erhalten und zu fördern. So wie es auch ein Humanphysiotherapeut empfehlen würde, wenn du Gelenkprobleme hast. Hier kann ich dir übrigens meinen Arthrosfit Selbstlernkurs für Hundehalter ans Herz legen. Dort lernst du gezielt Bewegungsübungen für deinen Hund, die ihn bei Arthrose in Bewegung halten: ARTHROSEFIT BEWEGUNGSTRAINING.
Fazit – Arthrose = Schonen?!
Schonen ist keinesfalls die alleinige Lösung. Es ist wichtig, eine gewisse Bewegung und Beweglichkeit deines Hundes zu erhalten, um damit das Fortschreiten der Gelenkprobleme zu verhindern. Angepasste Spaziergänge – häufiger, dafür kürzer – und zusätzlich gezieltes Bewegungstraining sind optimal, um deinen Hund bei Gelenkproblemen richtig und ausreichend zu bewegen, ohne ihn zu überlasten und ohne die Gelenke durch übermäßiges Schonen „einrosten“ zu lassen.
Alles Liebe, deine Tina!
von Doggy | Feb 4, 2020 | Arthrose, Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Ellbogendysplasie, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Kreuzbandriss, Neurologische Erkrankung, OCD, Patellaluxation, Senior, Spondylose
Gelenkschmerzen beim Hund ist ein Thema, dass immer mehr an Wahrnehmung und Bedeutung gewinnt. Das war jedoch nicht immer so. Wenn man bedenkt, dass man bis in die 1980er Jahre davon ausgegangen ist, dass Hunde keinen oder sehr begrenzt überhaupt Schmerzen empfinden, kann man sich vorstellen, dass es lange dauerte, bis in den Köpfen der Menschen ein Umdenken stattgefunden hat.
Was passiert, wenn ein Gelenk schmerzt und nicht funktioniert
Dabei kennen wir Menschen es doch selbst: wenn das Knie schmerzt, dann vermeiden wir Bewegungen und Belastungen. Zusätzlich führt es zu einer Unsicherheit und fehlendem Vertrauen in das betroffene Gelenk. Ich selbst kann davon ein Lied singen. Ich bin mit hypermobilen Kniescheiben gesegnet und kann dir sagen: eine Patellaluxation ist eine schmerzhafte Angelegenheit. Aber nicht nur das. Jahrelang wäre ich niemals eine Treppe herunter gegangen, ohne mich am Geländer festzuhalten. Jeden Schritt habe ich mit äußerstem Bedacht gemacht. Einfach weil ich meinen Kniegelenken nicht vertraut habe.
Wie geht es unseren Hunden in dieser Situation
Wenn ein Hund Gelenkschmerzen hat und unter einer Erkrankung des Bewegungsapparates leidet, verändert das ebenfalls das Vertrauen in den Körper und beeinflusst das Körpergefühl signifikant. Grundsätzlich geht es unseren Hunden in einer solchen Situation nicht anders, als uns Menschen. Beim Vierbeiner mag es so sein, dass er durch externe Reize eher dazu tendiert, sein Handicap mal zu vergessen. Da setzt bei uns Menschen das Vernunftsdenken ein, das unseren Hunden fehlt.
Wie empfinden Hunde Schmerz?
Das Schmerzempfinden unserer Hunde ist so individuell wie die Hunde selbst. Charakter und Konstitution haben großen Einfluss darauf, wie stark oder schwach ein Schmerz empfunden wird und wie hoch die jeweilige Schmerztoleranz ist.
Gelenkschmerzen beim Hund und Auffälligkeiten in der Bewegung werden oft übersehen
Ein großes Problem ist, dass wir Menschen ganz klar artikulieren können, wenn uns etwas weh tut oder wir eine Schwäche im Gelenk spüren und das unsere Bewegung beeinflusst. Das kann unser Hund natürlich nicht so. Deshalb ist es immer noch in vielen Fällen so, dass Hunde Auffälligkeiten im Bewegungsablauf zeigen oder auch ganz klare Schmerzsymptome, die aber nicht erkannt werden. Häufig entgegen Hundehalter darauf angesprochen: „Der ist schon immer so gelaufen, das macht der so!“ oder „Er ist jetzt halt schon älter und deshalb läuft der so!“.
Dadurch das viele pathologischen Veränderungen in den Bewegungsabläufen schleichend vonstatten gehen, kommt es uns tatsächlich häufig so vor, als würde der Hund schon immer so laufen. Daher ist es sehr wichtig, dass wir als Hundehalter sensibilisiert sind, wie unsere Hunde uns zeigen, wenn sie unter Schmerzen leiden. Genauso wichtig ist es aber auch, dass wir in der Lage sind einige wichtige Auffälligkeiten im Bewegungsablauf unserer Hunde zu erkennen.
Was passiert, wenn ein Hund einen Gelenkschmerz hat?
Da wir nun wissen, dass er Schmerzen empfindet, wie wir Menschen, handelt er auch ähnlich: er schont das betroffene Gelenk. Er versucht Bewegungen nur so weit auszuführen, wie es für ihn erträglich ist. Um zu kompensieren, belastet er in der Folge andere Körperteile mehr.
Das hat natürlich Folgen. Weniger Belastung und Bewegung bedeuten einen Verlust der Muskulatur und schlechterer Ernährung des Gelenks und des Gelenkknorpels. Arthrose ist vorprogrammiert. Auch die anderen Gelenke, die nun überlastet werden, sind schnell gefährdet, eine Arthrose zu entwickeln. Zusätzlich kommt es zu Verspannungen in der Muskulatur. Der Hund befindet sich in einem Teufelskreis.
Gelenkschmerzen beim Hund haben Auswirkungen auf seine Lebensqualität
Schmerzen zu haben, beeinflusst die Lebensqualität und der Schmerz selbst wird zum Krankheitsbild. Hunde bewegen sich nicht mehr gern, werden unleidlich, ziehen sich zurück, sind schlecht gelaunt und reagieren bei sozialen Kontakten schneller gereizt. Und obwohl es den Menschen bekannt ist, dass Hunde Schmerz spüren, fehlt es in vielen Fällen zum einen daran, klar zu erkennen, dass der Hund Schmerzen hat, aber auch in der Konsequenz an einem adäquaten Schmerzmanagement.
Warum ist es wichtig, dass man etwas gegen die Schmerzen tut?
Wenn wir erkennen, dass unser Hund Gelenkprobleme hat und Anzeichen für Schmerzen zeigt, sollten wir frühzeitig handeln, damit der Hund gar nicht erst in den Teufelskreis aus Schmerz und potenzieller Arthrose kommt. Ein frühzeitiges Schmerzmanagement ist in jedem Fall angebracht. Das bedeutet nicht, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. Aber es bedeutet, dass es in unserer Verantwortung als Hundehalter liegt, dass wir die Anzeichen für Schmerzen beim Hund kennen und frühzeitig ernstnehmen und entsprechend – dem Schmerzgeschehen angemessen – handeln und behandeln lassen.
Muss es immer gleich Schmerzmittel sein?
Nicht zwangsläufig. Aber ein Hund sollte definitiv auch keine Schmerzen haben. Manchmal reicht schon eine Gabe von Medikamenten für wenige Tage oder im akuten Fall. Auch mit Maßnahmen wie Physiotherapie, Nahrungsergänzung, Bewegungstraining etc. kann ein erfolgreiches Schmerzmanagement gestaltet werden. Die Mittel der Wahl sind dabei immer individuell abhängig vom betroffenen Hund und sollte abgestimmt werden mit dem behandelnden Tierarzt oder/ Physiotherapeuten.
Typische Symptome eines Bewegungsschmerzes
Zwar ist die Wahrnehmung des Schmerzes immer individuell, doch gibt es diverse typische Anzeichen für Gelenkschmerzen beim Hund. In der Folge findest du eine kleine Auswahl an sehr häufigen Anzeichen für Schmerzen. Die Anzeichen des Hundes, die auf einen Gelenkschmerz hindeuten, sind sehr vielfältig und können in den unterschiedlichsten Kombinationen auftreten.
- Dauerhafte oder intermittierende Lahmheit
- Vermehrtes Ruhe- und Schlafbedürfnis
- Weniger Freude an Bewegung – der Hund geht ungern spazieren
- Der Gang des Hundes ist steifbeinig oder staksig
- Alltägliche Bewegungen werden vermieden oder fallen schwer
- Schwierigkeiten beim Aufstehen und Hinlegen
- Lautäußerungen wie Schmatzen oder Seufzen
- Es fällt dem Hund schwer eine Ruheposition zu finden und er zeigt Rastlosigkeit.
- Knabbern an den Gelenken
- Verlust der Muskulatur
- Warme Stellen an Gelenken oder am Rücken
- Berührungsempfindlichkeit
- Muskuläre Verspannungen
- Veränderungen am Fell des Hundes: es ist struppig, schuppig, fettig oder riecht
- Ein veränderter Gesichtsausdruck, er hat Ränder oder Vertiefungen unter den Augen
- Vermehrtes Hecheln, Schmatzen oder Gähnen
- Verändertes Sozialverhalten – z.B. Angst, Aggression oder Unsicherheit
Wenn du noch mehr Anzeichen für einen Gelenkschmerz beim Hund und auch die Symptome für akuten Schmerz kennenlernen möchtest, dann ist der Artikel 21 Anzeichen für Schmerzen beim Hund perfekt für dich!
Wenn dein Hund eines oder mehrere dieser Symptome zeigt, nehme sie bitte ernst und stelle deinen Hund dem Tierarzt vor, denn dein Hund simuliert niemals. Eher würde der Vierbeiner versuchen, einen Schmerz zu verbergen, da es sich um ein Zeichen von Schwäche handelt.
Im Webinar „Bewegungsschmerz beim Hund“ gehen wir noch einmal intensiv auf das Thema Gelenkschmerzen beim Hund ein, aber auch auf typische Auffälligkeiten in der Bewegung, die auf verschiedene Gelenkerkrankungen wie Hüftdysplasie, Patellaluxation o.ä. hindeuten können. Hier kannst du dabei sein: Zum Webinar „Bewegungsschmerz beim Hund“ anmelden. Übrigens mit dem Rabattcode: WEBINAR-FJI erhältst du 10% Rabatt!
Du hast noch Fragen zum Thema oder zum Webinar? Dann hinterlasse mir gern einen Kommentar oder schreibe mir eine Email an: tina@doggy-fitness.de .
von Doggy | Nov 21, 2019 | Arthrose, Bandscheibenvorfall, Cauda Equina, Ellbogendysplasie, Fitness, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Kreuzbandriss, Neurologische Erkrankung, Pflege, Physio-Training, Senior, Spondylose, Sporthund, Training, Übungen
Die Weihnachtstage und auch die Vorweihnachtszeit können auch für unsere Hunde stressig sein. Sie spüren einfach, dass auch wir Menschen im Jahresendspurt sind. Aber auch an den Feiertagen selbst, wenn die Familie zu Besuch ist und das Haus voll ist, kann das für unsere Hunde schnell eine stressige Angelegenheit werden. Wenn der Vierbeiner dann noch von Natur aus eher nervös, leicht erregbar oder ängstlich ist, dann wird es für ihn umso schwieriger.
Es gibt allerdings Möglichkeiten, wie du deinem Hund zu Entspannung verhelfen kannst, auch wenn es mal etwas trubeliger zugeht. Da auch Tessa schnell nervös wird, besonders wenn andere Menschen da sind und die Stimmung etwas „aufgeregter“ ist, unterstütze ich sie in diesen Situationen gern mit isometrischen Übungen.
Wie wirken isometrische Übungen?
Bei isometrischen Übungen haben wir eine gezielte Muskelan- und entspannung ohne eine aktive Muskelbewegung. Die An- und Entspannung wird über den leichten Druck der Hand des Menschen ausgelöst. Zudem wird hierbei die Eigenwahrnehmung des Körpers gefördert. Der Hund muss sich auf sich selbst und seinen Körper konzentrieren und fährt so seinen Erregungszustand sukzessive runter. Körper und Geist befinden sich immer in einem engen Zusammenspiel. Und so können wir mit isometrischen Übungen über die Bewusstmachung des Körpers auch eine geistige und seelische Entspannung herbeiführen.
Es ist übrigens sinnvoll, wenn du nicht erst im Stressmoment selbst mit dem Aufbau der isometrischen Übungen beginnst, sondern schon vorher. So kennt dein Hund sie bereits und sie können als konditionierte Entspannung genutzt werden. Ich stelle dir im Folgenden verschiedenen isometrische Handgriffe vor, die du sehr leicht mit deinem Hund umsetzen kannst.
Isometrische Übungen zur Stressreduktion deines Hundes
Für die Übungen sollte dein Hund immer auf einem rutschfesten, ebenen Untergrund stehen.
Die erste Position:
Hocke dich als erstes hinter deinen Hund. Lege nun deine Hände seitlich auf die Oberschenkel deines Hundes. Gebe mit deiner rechten Hand leichten Druck auf den Oberschenkel nach links. Du wirst spüren, dass dein Hund die Muskeln anspannt und gegenhält. Halte diese Position ca. 3 Sekunden und federe nicht nach. Lasse nun langsam wieder locker. Gebe jetzt mit der linken Hand leichten Druck nach rechts. Du wirst wieder spüren, dass dein Hund seine Muskeln anspannt und gegenhält.
Halte diese Position wieder für ca. 3 Sekunden und lasse dann langsam locker.
Die zweite Position:
Hocke dich nun vor deinen Hund, sodass ihr euch anschaut. Lege deine Hände seitlich auf die Schultern deines Vierbeiners. Als erstes übst du mit deiner rechten Hand leichten Druck auf die Schulter aus. Du wirst nun wieder spüren, dass dein Hund die Muskeln anspannt und gegenhält. Halte diese Position für die in der Trainingsempfehlung angegebene Zeit. Federe nicht nach und erhöhe auch nicht den Druck. Lasse langsam wieder locker und übe mit der linken Hand einen leichten Druck auf die andere Schulter aus. Wenn du spürst, dass dein Hund gegenhält, hältst du diese Position wieder für die in der Trainingsempfehlung angegebene Zeit und lasse dann langsam locker.
Für den nächsten Griff legst du deine Hände auf die Brust deines Hundes. Übe nun einen leichten Druck aus, als würdest du ihn von dir wegschieben. Halte den Druck wieder für die in der Trainingsempfehlung angegebene Zeit.
Achte darauf, dass der Druck, den du ausübst, nie stark oder ruckartig passiert. Gib deinem Hund zwischendurch die Möglichkeit, sich zu lockern.
Wie oft und wie lange?
Beginne mit einmal täglich 3 Wiederholungen á 3 Sekunden pro Übung.
Der große Vorteil an isometrischen Übungen ist, dass du sie immer und überall und in wirklich jeder Situation mit deinem Hund durchführen kannst. Welche Tipps hast du, damit dein Hund sich in stressigen Situationen entspannt? Teile sie gern in den Kommentaren mit anderen Hundefreunden!
von Doggy | Nov 11, 2019 | Arthrose, Ellbogendysplasie, Gelenkerkrankungen, Hüftdysplasie, Kreuzbandriss, OCD, Pflege, Senior, Spondylose
Bereits der Name Beinwell verrät uns, seine hauptsächliche Wirkung. Traditionell wurde er bei Knochenbrüchen eingesetzt. Ursprünglich stammt der Beinwell aus Osteuropa und Asien. Mit der Zeit hat er sich aber in Europa und Nordamerika verbreitet. Das die Pflanze recht robust und nicht besonders anspruchsvoll ist, tut da sicher ihr übriges. Den Namen Beinwell erhielt die Pflanze, weil ihr eine heilungsfördernde Wirkung auf Muskeln, Sehnen, Haut und Knochen nachgesagt wird.
Was genau ist Beinwell?
Der Beinwell ist eine Staude, mit rauhaarigen, stark geäderten herablaufenden Blättern, die bis zu 30 cm breit und 50 cm lang werden können. Die Blüten des Beinwells sind weißlich bis gelblich, rötlich bis blauviolett. Insgesamt kann die Pflanze bis zu 1,50 cm hoch werden. Sie wächst sehr schnell und man kann sie 5-6 Mal im Jahr schneiden. Die Wurzeln des Beinwells sind außen dunkelbraun und innen fleischig und weiß. Sie entwickeln ein weitläufiges Wurzelsystem und eine Wurzel kann sogar armdick werden und bis zu einem Meter lang werden.
Diese Stoffe sind in Beinwell enthalten
Im Beinwell finden sich Allantoin, Aspargin, Cholin, Flavonoide, Gerbstoffe, Phenolcarbonsäuren, Schleimstoffe und Triterpenoide. Auch der Anteil an Vitamin B12 ist extrem hoch. Weitere Bestandteile sind Panthothensäure, Niacin, Riboflavin, Vitamin A, Vitamin C, Kalium und Calcium.
Zusätzlich sind im Beinwell folgende Inhaltsstoffe enthalten: Chlorophyll, Phosphor und viele Spurenelemente.
Wie wirken die Stoffe des Beinwells?
Der Wirkstoff von dem wir beim Einsatz beim Mensch und Hund am meisten profitieren ist Allantoin. Er ist in allen Pflanzenteilen enthalten und es handelt sich um ein Stoffwechselprodukt, dass eine wundheilende und zellregenerierende Wirkung hat. Allantoin kann auch synthetisch hergestellt werden, aber man vermutet, dass das natürliche im Beinwell vorkommende Allantoin vor allem durch das Zusammenspiel mit den anderen enthaltenen Inhaltsstoffen synthetischen Produkten überlegen ist.
Extrawissen: Aufgrund lebertoxischer Inhaltsstoffe wird Beinwell nur äußerlich angewendet.
In der Naturheilkunde wird die Wurzel der Beinwellpflanze daher vor allem bei:
eingesetzt.
Aber auch bei Ekzemen, Stichen, Mastitis, Hautausschlägen, Krampfadern, Konjunktivitis, Hautgeschwüren oder Wunden kann es Linderung verschaffen und die Heilung fördern.
Extrawissen: ich empfehle dir, getrockneten Beinwell beim Krallenschneiden stets bereitzuhalten. Er ist ein sehr wirksamer Blutstiller. Wenn du ihn einfach auf die Wunde tupfst, wird die Blutung sofort gestoppt.
Wann solltest du auf Anwendungen bzw. Produkten mit Beinwell verzichten?
- bei Welpen
- für trächtige und laktierende Hündinnen ist er nicht geeignet
- bei Hunde mit Lebererkrankungen
So kannst du Beinwell bei deinem Hund einsetzen
Meistens wird die Wurzel als Umschlag oder in einer Salbe verwendet. Es können aber auch Blätter und die Wurzel verwendet werden. Ich selber setze Beinwell beim Hund sehr gern als Wickel ein. So lässt er sich sehr gut bei Gelenkerkrankungen wie Arthrose, Verstauchungen, Sehnen- und Bandverletzungen, Muskelverletzungen und Verspannungen, sowie Arthritis gezielt am „Ort des Geschehens“ einsetzen.
So stellst du einen Beinwell Wickel her
Wickel mit Wurzelpulver
Wenn du zur Herstellung eines Beinwell Wickels Wurzelpulver verwendest, rührst du das Pulver mit kaltem oder heißem Wasser zu einem Brei an. Diesen Wurzelbrei trägst du dann dick auf ein Leintuch auf. Schlage es dann ein und lege den Wickel dann auf die gewünschte Stelle. Du kannst den Wickel dann noch mit einem Außentuch befestigen, um ein verrutschen zu verhindern.
Wickel mit frischer oder getrockneter Wurzel
Wenn du die frische oder getrocknete Wurzel verwendest, dann solltest du die getrocknete Wurzel möglichst klein hacken oder auch mahlen. Dann kochst du sie 10-20 Minuten auf. Danach siebst du sie ab und trägst die feuchte Masse auf ein Leinentuch auf, schlägst es ein und legst den Wickel auf die betroffene Stelle auf.
Beinwell Wickel mit Blättern
Wenn du die Blätter des Beinwells für einen Wickel nutzen möchtest, dann musst du im ersten Schritt die frischen Blätter mit einem Nudelholz walzen. Dadurch werden die Fasern gebrochen. Nun legst du die Blätter kurz in schwach kochendes Wasser. Im Anschluss nimmst du die Blätter und legst sie auf ein Leinentuch. Schlage dies ein und lege es auf die Stelle, die du behandeln möchtest
Das solltest du bei der Anwendung des Beinwell Wickels beachten
Dein Hund sollte bei einer Anwendung mit einem Wickel ruhen. Achte darauf, dass er nicht friert. Wenn du einen Wickel beim Hund anwendest, solltest du nach wenigen Minuten die Reaktion auf seiner Haut überprüfen. Wenn die Haut stark errötet oder Pusteln auftreten, solltest du den Wickel sofort entfernen. Achte darauf, dass bei einem warmen Wickel die Temperatur des Wickels nicht zu hoch ist. Das kannst du leicht überprüfen, wenn du die Temperatur des Wickels an der Innenseite deines eigenen Handgelenks überprüfst. Wenn du den Wickel auflegst, solltest du immer schauen, dass du ihn faltenfrei auflegst. Gebe deinem Hund nach der Anwendung des Wickels etwas Zeit, nachzuruhen.
Wie lange und wie häufig?
Wenn dein Hund es toleriert, kannst du den warmen Wickel zwischen 15-30 Minuten aufliegen lassen, bis er kalt geworden ist. Bei kalten Wickeln im Gegenzug, kann er aufliegen, bis er warm geworden ist. Einen Wickel kannst du ohne weiteres auch 2 Mal täglich anwenden.
Wenn du deinen Hund gern mit naturheilkundlichen Produkten und Nahrungsergänzungsmitteln unterstützt, dann kann ich dir übrigens die SHOP APOTHEKE sehr ans Herz legen. Dort findest du eine Vielzahl an hochwertiger Produkte für die Gesundheit deines Hundes!
Hast du bereits Erfahrungen mit Beinwell im Einsatz beim Hund gesammelt? Teile sie gern mit mir und anderen Hundefreunden in den Kommentaren.
Im Webinar „Bewegungsschmerz beim Hund“ gehen wir noch einmal intensiv auf das Thema Gelenkschmerzen beim Hund ein, aber auch auf typische Auffälligkeiten in der Bewegung, die auf verschiedene Gelenkerkrankungen wie Hüftdysplasie, Patellaluxation o.ä. hindeuten können. Hier kannst du dabei sein: Zum Webinar „Bewegungsschmerz beim Hund“ anmelden. Übrigens mit dem Rabattcode: WEBINAR-FJI erhältst du 10% Rabatt!
Du hast noch Fragen zum Thema oder zum Webinar? Dann hinterlasse mir gern einen Kommentar oder schreibe mir eine Email an: tina@doggy-fitness.de .