Arthrose beim Hund: Welche Pflanzen helfen gegen Schmerzen

Arthrose beim Hund: Welche Pflanzen helfen gegen Schmerzen

Arthrose spielt bei den Gelenkerkrankungen unserer Hunde eine sehr große Rolle. Wichtig ist es hier auch immer, sich damit auseinanderzusetzen, wie man mögliche Schmerzen bei unseren Hunden, die durch Arthrose, Hüftdysplasie oder andere Gelenkerkrankungen entstehen, lindern kann. Ich freue mich an dieser Stelle sehr, dass Anne Sasson, Tierheilpraktikerin, Ernährungsberaterin und Hundepsychologin, uns hierzu einen tollen Einblick in die Phytotherapie gibt und uns Möglichkeiten aufzeigt, Hunde bei Gelenkschmerzen aktiv mit Heilpflanzen zu unterstützen und Schmerzen zu lindern. Viel Freude mit dem Artikel!

Immer mehr Hunde leiden unter Schmerzen im Bewegungsapparat. Das liegt einerseits daran, dass Hunde länger leben. So erfreulich das ist, begünstigt das Verschleißerscheinungen in den Gelenken. Fütterungsfehler, genetische Veranlagung oder falsche Belastungen spielen dabei ebenfalls eine Rolle. Arthrose Schmerzen Hund

Doch egal, woher die Schmerzen kommen:  Sie dürfen niemals auf die leichte Schulter genommen werden. Schmerzen sind nicht nur unangenehm, sie haben auch schwerwiegende Auswirkungen auf  die Gesundheit deines Hundes.  Auch solche, die als „leicht“ eingestuft werden, bedürfen einer umgehenden Behandlung. Es ist unverantwortlich zu denken, ein wenig Schmerz sei gut auszuhalten und gehöre einfach dazu. Oftmals wird der Beginn der Behandlung verschoben, um den Hund nicht mit den Nebenwirkungen der schulmedizinischen Schmerzmittel zu belasten.

Hier kommt die Phytotherapie ins Spiel Arthrose Schmerzen Hund

Viele verschiedene Kräuter und Pflanzen können sehr erfolgreich in der Behandlung von Schmerzen eingesetzt werden. In vielen Fällen sind sie so wirksam, dass komplett auf Medikamente verzichtet werden kann. Bei stärkeren Schmerzen können diese zumindest herunterdosiert werden. Das ist vor allem bei chronischen Beschwerden sehr wichtig, da die Behandlung mit großer Wahrscheinlichkeit ein Leben lang andauern wird. Viele Pflanzen und Kräuter sind dafür bekannt, dass sie gut gegen Schmerzen helfen. Um sie gezielt einsetzen zu können, ist es sinnvoll zu wissen, wie die einzelnen Pflanzen wirken. Sie enthalten fast immer verschiedene Inhaltstoffe, die unterschiedlich wirken.

Es ist zwar möglich, den Fokus auf eine bestimmte Wirkung zu legen, doch oftmals ist es sinnvoll, Pflanzen aus den hier beschriebenen Kategorien zu kombinieren, um das Wirkspektrum zu erweitern.

Diese Kräuter und Pflanzen wirken besonders entzündungshemmend

Entzündungen machen sich dadurch bemerkbar, dass die schmerzhafte Stelle gerötet, warm und geschwollen ist. Das ist zum Beispiel bei Arthritis der Fall. Hier sind zwei Pflanzen, die sich in der Behandlung von Entzündungen bewährt haben.   .

  • Indischer Weihrauch (Boswellia serrata): Die Harze, die in der Rinde des Baums enthalten sind, wirken zuverlässig entzündungshemmend. Da die Dosierung des Wirkstoffs aus der Droge selbst nicht ganz einfach ist, empfiehlt es sich, auf Präparate mit standardisiertem Wirkstoffgehalt zurückzugreifen. Dabei ist besonders darauf zu achten, dass es sich um den indischen Weihrauch handelt. Bei manchen Hunden kann Weihrauch Übelkeit und Verdauungsbeschwerden verursachen.
  • Ingwer wirkt ebenfalls entzündungshemmend und kann frisch oder als Pulver gegeben werden. Wichtig ist es, die Behandlung mit ganz kleinen Mengen zu  beginnen. Da Ingwer bei empfindlichen Hunden den Magen reizen kann, ist nur die kurweise Anwendung zu empfehlen.

 Diese Kräuter und Pflanzen wirken besonders durchblutungsfördernd Arthrose Schmerzen Hund

Eine gute Durchblutung im Bereich der betroffenen Gelenke ist für die Linderung der Schmerzen sinnvoll. Behandlungen mit Wärme oder mit Phytotherapeutika, die Wärme erzeugen, dürfen aber nicht bei Entzündungen erfolgen: Das würde die Entzündung verschlimmern.

  • Cayennenpfefferfrüchte: Die Hauptkomponente Capsaicin wirkt stark durchblutungsfördernd. Hier wird nur äußerlich mit einer Tinktur und nur für eine kurze Dauer von einem oder zwei Tagen behandelt.
  • Heublumen haben eine sanftere Wirkung und können in Form von feucht-warmen Kompressen eingesetzt werden. Bekannt und hilfreich sind Heublumenkissen, die man über einen Dampftopf erwärmt und mit einem Zwischentuch auf die schmerzhafte Stelle fixiert.
  • Senfsamen: Sie werden als Senfmehl mit warmem Wasser zu einem Brei verarbeitet und auf die Stelle aufgetragen. Es sollte ein Verband angelegt werden, damit der Hund die Paste nicht ableckt.
  • Campher und Rosmarin fördern ebenfalls die Durchblutung und helfen besonders bei Muskelschmerzen. Allerdings ist die Behandlung mit Ölen aufgrund des Fells nicht immer möglich.

Diese Kräuter und Pflanzen wirken besonders schmerzlindernd

  • Brennnesselkraut/-blätter: Studien bei Menschen haben belegt, dass die Behandlung mit Brennnesselkrautpräparaten die Schmerzen bei Arthrosen deutlich lindern kann, sodass die Einnahme von Medikamenten reduziert werden konnte. Brennnesselkraut kann bei Hunden sehr einfach als Tee zubereitet werden, den man zum Futter gibt. Auch ein Mus aus gedämpften Brennnesselblättern bzw. roh pürierte Blätter können bei Arthrose sehr regelmäßig über das Futter gegeben werden.
  • Die Teufelskralle kann für die Behandlung von Schmerzen ebenfalls als Tee gegeben werden. Fertigpräparate garantieren aber einen konstanten Gehalt der Wirkstoffe. Ein Vorteil der Teufelskralle ist, dass sie gleichzeitig entzündungshemmend wirkt. Allerdings wird sie von Hunden mit einem empfindlichen Magen nicht gut vertragen.

 

  • Die Weidenrinde enthält Salicyl, das in Salicylsäure umgewandelt wird und ähnliche Wirkungen wie die synthetische Acetylsalicylsäure (ASS = Aspirin) hat. Sie wirkt sehr zuverlässig gegen Schmerzen und ist für Hunde gut verträglich. Sie hat nicht die blutverdünnenden Nachteile des Aspirins. Die Weidenrinde kann sehr einfach als Pulver zum Futter gegeben werden. Darüber hinaus sind zahlreiche Präparate erhältlich, die Weidenrinde enthalten.
  • Mädesüß hat eine ähnliche Wirkung wie die Weidenrinde. Die Blüten können ganz einfach im Sommer gesammelt und getrocknet werden, um später daraus einen Tee gegen Schmerzen zuzubereiten. Arthrose Schmerzen Hund

Diese Kräuter und Pflanzen wirken besonders entwässernd

Bei schmerzhaften Gelenkerkrankungen ist es sehr sinnvoll, auch den gesamten Organismus zu betrachten und ganzheitlich zu behandeln. Viele Hunde, die unter Gelenkschmerzen leiden, profitieren von einer Entgiftungskur. Alle Pflanzen, die den Stoffwechsel anregen und entwässern, können als Kur eingesetzt werden. Hierzu sind ganz herkömmliche Kräuter wie Brennnessel und Löwenzahn sehr gut geeignet. Sie können als Tee oder auch roh püriert über das Futter gegeben werden. Während dieser Detox-Kur ist es auch sinnvoll, die Leber z.B. mit Mariendistel zu unterstützen. Arthrose Schmerzen Hund

Und was ist mit akuten Schmerzschüben?

Da phytotherapeutische Maßnahmen einige Stunden oder mehrereTage brauchen, bis sie ihre komplette Wirkung entfalten, sind sie natürlich nicht optimal für die akute Behandlung von sehr starken Schmerzen geeignet. In diesen Fällen sollten sie begleitend gegeben werden, sodass die konventionelle Schmerzmedikation nach und nach herunterdosiert werden kann.

Viele schmerzlindernde Pflanzen wie z.B. Arnika oder Beinwell werden für die akute Anwendung vor allem äußerlich angewendet, was aufgrund des Fells bei Hunden meistens nicht möglich ist. Salben, die diese Pflanzen enthalten, können an Stellen mit wenig Fell als Kompresse angewendet werden, sofern die Haut an der Stelle nicht beschädigt ist. Arthrose Schmerzen Hund

Wenn die Gelenke schmerzen: Erkennen, Vorbeugen, Behandeln: Das ist das Thema im Interview mit Martina Flocken in GlücklicHundGesund – dem Online-Kongress für strahlende Hundeaugen.

Der Kongress findet vom 24. bis 30.3.2023 statt.

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Danke, liebe Anne Sasson, für diesen ausführlichen und hilfreichen Gastartikel!

Anne Sasson | GlücklicHundGesund

Anne Sasson | GlücklicHundGesund

Hi, ich bin Anne
Ich bin Tierheilpraktikerin, Ernährungsberaterin & Hundepsychologin aus Leidenschaft.
Ich helfe dir dabei, wichtige Entscheidungen für die Gesundheit deines Hundes zu treffen.
So werdet ihr mit Leichtigkeit und Verstand GlücklicHundGesund und mit viel Freude gemeinsam durchs Leben gehen.

Anne Sasson | GlücklicHundGesund

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http://www.berlin-tierhomoeopathie.de

Alles Liebe, deine Tina

Kaninchenhoppeln und Hüftschwung beim Hund – auf welche Gelenkerkrankung es hindeutet

Kaninchenhoppeln und Hüftschwung beim Hund – auf welche Gelenkerkrankung es hindeutet

Hast du auch schon mal einen Hund gesehen, der im Trab mit den Hinterläufen hoppelt wie ein Kaninchen? Auf den ersten Blick sieht das in jedem Fall süß aus. Ähnlich wie die Hunde, die einen ausgeprägten „Hüftschwung“ haben. Die Hundemenschen finden meist nichts Besonderes daran, denn der Hund hat das schon immer so gemacht. Sie deuten es als Angewohnheit. Beides tut den Hunden aber nicht gut und es hat auch nichts mit einer Angewohnheit zu tun.

Hüftschwung und Kaninchenhoppeln tun deinem Hund nicht gut

Beim Kaninchenhoppeln handelt es sich genauso wie beim Hüftschwung um eine Auffälligkeit im Gangbild des Hundes. Beide sind Symptome für eine häufige Gelenkerkrankung von denen unsere Hunde betroffen sind: die Hüftdysplasie.

Was ist eine Hüftdysplasie?

Bei der HD passen die Hüfgelenkspfanne und der Kopf des Oberschenkelknochens nicht optimal zusammen. Durch diese Inkongruenz des Gelenks entsteht eine Instabilität und auch eine Arthrose im Hüftgelenk. Es kann zu Schmerzen kommen.

Und wie kommt es nun zum Hüftschwung und dem Kaninchenhoppeln?

Den Hüftschwung, den Hunde bei einer Hüftdysplasie zeigen, bezeichnet man als LSÜ-Twist. Dieser entsteht durch die Verdrehung der Wirbelsäule im Bereich zwischen dem letzten Lendenwirbel und dem Kreuzbein. In der Vorwärtsbewegung kommt es zu einer Seitwärtsbewegung des Beckens. Während der LSÜ-Twist bei jungen Hunden durch die noch nicht fertig ausgebildeten Hüftgelenke durchaus auftreten darf, ist er bei einem erwachsenen Hund eine Auffälligkeit in der Bewegung und nicht physiologisch. Er ist eines der häufigsten Symptome für eine Hüftdysplasie.

Kaninchenhoppeln ist auch nicht niedlich?

Das „Kaninchenhoppeln“ ist ein weiteres sehr häufiges Anzeichen für eine Hüftdysplasie. Bevorzugt im Trab – manchmal auch im Galopp – stoßen die betroffenen Hunde sich mit beiden Hinterläufen gleichzeitig ab, was dann aussieht, als würden sie hoppeln wie ein Kaninchen. Hört sich nett und lustig an, ist es aber nicht und sollte als ein Symptom für die Gelenkerkrankung ernst genommen werden.

Was du tun solltest – meine Empfehlung an dich

Wenn du feststellst, dass dein Hund mit den Hinterläufen hoppelt wie ein Kaninchen oder einen Hüftschwung zeigt, dann stelle ihn am besten einem Tierarzt vor, damit ihr der Ursache auf den Grund gehen könnt. Eine HD sollte keinesfalls unbehandelt bleiben, da sie dann immer weiter fortschreitet und im Verlauf das Gelenk immer stärker geschädigt wird und auch Rücken und Vorderläufe überlastet und in Mitleidenschaft gezogen werden. Der Hüftschwung kann übrigens auch eher einseitig ausgeprägt sein. Beobachte hier immer auch die Rutenhaltung deines Hundes. Neben den beiden besonders typischen Anzeichen gibt es natürlich noch viele weitere Symptome, die auf eine Hüftdysplasie hindeuten können. Diese habe ich dir im Artikel zum Thema „typische Symptome der Hüftdysplasie“ zusammengefasst.

Alles Liebe, deine Tina

 

Kaninchenhoppeln beim Hund Kaninchenhoppeln beim Hund Kaninchenhoppeln beim Hund Kaninchenhoppeln beim Hund

Die Top 5 Ursachen für einen Kreuzbandriss beim Hund

Die Top 5 Ursachen für einen Kreuzbandriss beim Hund

Warum erleiden eigentlich so viele Hunde einen Kreuzbandriss? Was sind die Ursachen dafür? Und wie kann man ihn vermeiden? Das sind Fragen, die mir Hundemenschen immer wieder stellen. Bei uns Menschen ist es einfach: meist ist es ein Trauma, dass den Kreuzbandriss verursacht. Das passiert z.B. beim Sport, oder bei Stürzen. Beim Hund sieht das Ganze aber anders aus. Da ist sehr selten ein Trauma die Ursache für den Kreuzbandriss. Ursachen für einen Kreuzbandriss beim Hund

Häufige Ursachen für einen Kreuzbandriss beim Hund sind folgende:

  1. Eine genetische Vorbelastung – man geht davon aus, dass durch die genetische Prädisposition ein fortschreitender Verschleiß der Kreuzbänder begünstigt wird. Durch schwaches Bindegewebe entstehen im Laufe der Zeit kleine Risse im Kreuzband. Irgendwann reicht dann ein sogenanntes „Bagatelltrauma“, damit das Kreuzband reißt. Das kann eine falsche Bewegung, ein Stolperer oder ähnliches sein. Das Trauma ist also nur der Auslöser für den Riss des Kreuzbandes. Wenn man das betroffene Knie untersucht, stellt man sehr häufig bereits arthrotische Veränderungen fest. Diese deuten darauf hin, dass das Kniegelenk schon länger instabil war.
  2. Auch Übergewicht begünstigt den Verschleiß des Kreuzbandes, der schlussendlich zum Riss führt.
  3. Hunde mit einer Hüftdysplasie sind häufiger von einem Kreuzbandriss betroffen.
    Die Größe des Hundes spielt ebenfalls eine Rolle. So sind häufiger mittelgroße bis große Hunde betroffen.
  4. Der Körperbau – je steiler die Hinterhand ist, desto ungünstiger ist die Krafteinwirkung auf die Kniegelenke, bzw. die Kreuzbänder.
  5. Weiterhin spielen Faktoren wie Überlastung und Fehlbelastung eine Rolle.

Du siehst, es gibt Ursachen, die wir nicht beeinflussen können, aber auch solche, die in unserer Hand liegen.
Wenn wir darauf achten, dass unser Hund nicht übergewichtig ist und wir Fehl- und Überlastung vermeiden, können wir schon viel tun, um einen Kreuzbandriss zu vermeiden. Genetische Vorbelastung und Körperbau, liegen natürlich nicht in unserer Hand.

Weitere wichtige Fakten zum Kreuzbandriss

  • In sehr vielen Fällen reißt auch das vordere Kreuzband des anderen Kniegelenks nach kurzer Zeit.
  • Ein Kreuzbandriss kann sowohl konservativ – das bedeutet ohne Operation – als auch operativ behandelt werden. Welche Behandlungsform gewählt wird, wird für jeden Hund individuell entschieden.
  • Häufige Operationsmethoden sind die TPLO und die TTA.

Möchtest du mehr zum Kreuzbandriss beim Hund erfahren? Dann lege ich dir unbedingt diesen Artikel ans Herz: Der Kreuzbandriss beim Hund – die wichtigsten Fakten.   

Wenn du mehr zum Aufbau des Kniegelenks erfahren möchtest, kannst du das in meinem Artikel zum Kniegelenk des Hundes. Hast du Fragen zum Kreuzbandriss beim Hund? Melde dich sehr gern bei mir oder hinterlasse mir einen Kommentar! Ursachen für einen Kreuzbandriss beim Hund

Alles Liebe, Tina

Dein Hund wird operiert? – 12 wichtige Tipps zur Vorbereitung und für die erste Zeit nach der Operation, die du kennen solltest

Dein Hund wird operiert? – 12 wichtige Tipps zur Vorbereitung und für die erste Zeit nach der Operation, die du kennen solltest

Wenn dein Hund aufgrund einer Erkrankung des Bewegungsapparates wie z.B. einer Hüftdysplasie oder einem Bandscheibenvorfall operiert wird, kommen in der Regel in den ersten Wochen nach der Operation einige Besonderheiten und Veränderungen auf dich zu. Zumeist dürfen Hunde sich während der Gesundungsphase nicht so belasten, wie zuvor. Das bedeutet, alltägliche Spaziergänge können nicht wie gewohnt ablaufen. Der Einstieg und Ausstieg ins/aus dem Auto ist nicht mehr einfach so möglich, auch das Treppensteigen wird zur Herausforderung. Im Haus sind rutschige Untergründe wie Fliesen, Parkett oder Laminat für Hunde nach Operationen am Bewegungsapparat kaum zu bewältigen.

Wird die Operation akut vorgenommen, ist es natürlich schwierig, sich umfassend auf die Zeit danach vorzubereiten. Doch schon mit wenigen Tagen Vorlauf, kannst du so vorbereitet sein, dass dies die Zeit nach der Operation für deinen Hund und auch für dich wesentlich leichter und unkomplizierter gestaltet.

Hierzu fassen ich dir einige wichtige Punkte als Checkliste zusammen:

1. Den Boden im Haus rutschsicher machen hund wird operiert

Wenn du Fliesen, Parkett oder Laminat hast, ist dies nach einer Operation für deinen Hund schwierig zu bewältigen. Ich empfehle dir, Bereiche in denen dein Hund sich häufig bewegt, mit Läufern auszulegen, auf denen er sich bewegen kann. So verhinderst du, dass er ausrutscht und stürzt und gibst ihm zugleich mehr Sicherheit in seiner Bewegung.

2. Leckschutz, um die Wunde zu schützen

Ein Leckschutz ist längst nicht mehr nur die durchsichtige „Plastiktröte“, mit der dein Hund sich kaum bewegen kann und die ihn nicht nur daran hindert, an der Wunde zu lecken, sondern ihn zugleich auch noch in seiner Fortbewegung und alltäglichen Bewegungen hindert. Es gibt tolle aufblasbare Kragen oder jene aus Stoff, die ebenso funktionieren, aber für den Patienten wesentlich angenehmer zu tragen sind und er damit auch gut schlafen kann.

3. Tragehilfe für Treppen hund wird operiert

Wenn dein Hund so groß ist, dass du ihn nicht tragen kannst, empfehle ich dir zum Treppensteigen eine Tragehilfe. Diese gibt es für die Vorder- oder Hinterhand, oder zur Unterstützung des gesamten Körpers. Damit sicherst du deinen Hund, wenn er Treppen hinauf oder hinunter musst und nimmst zugleich die Belastung von den Gelenken.

4. Verhindere, dass dein Hund im Haus Treppen steigen kann

Du hast deinen Hund nur einen Moment aus den Augen gelassen und das hat er sofort genutzt, heimlich die Treppe hinauf zu klettern, Und das nach der OP. Hier kannst du ganz unkompliziert ein Babygitter montieren, dass deinen Hund daran hindert, Treppen hinaufzusteigen, wenn er es nicht darf.

5. Rampe fürs Auto

Auch hier gilt, wenn du deinen Hund nicht ins/aus dem Auto heben kannst, empfehle ich dir auf eine praktische Hunderampe zurückzugreifen, damit dein Hund sicher ins / aus dem Auto gelangt.

6. Boxenruhe – sei vorbereitet

Wenn dir schon bekannt ist, dass dein Hund nach der Operation Boxenruhe halten muss, wie es beispielsweise nach Rückenoperationen häufig der Fall ist, dann empfehle ich dir, eine Box in komfortabler Größe Zuhause z.B. im Wohnzimmer aufzustellen und mit dem gewohnten Liegeplatz  – am besten mit einer orthopädischen Füllung – deines Hundes auszustatten. Gewöhne ihn nach Möglichkeit bereits vor der Operation Schritt für Schritt an die Box. Solltest du hier Hilfe benötigen, wende dich am besten vertrauensvoll an einen Hundetrainer. So kannst du die Box für deinen Hund als Wohlfühlort gestalten. Am besten sollte auch Platz für Wasser und Futter sein.

7. Angepasste Bewegung

Halte dich unbedingt daran, was der behandelnde Arzt als Pensum für die Bewegung angibt. Dies konsequent umzusetzen, hat einen großen Einfluss auf den Erfolg der Operation.

8. Suche nach einem passenden Physiotherapeuten

Vereinbare am besten schon zeitnah einen Termin bei einem Physiotherapeuten. Dadurch kann dein Hund von Beginn an begleitet werden. Auch wenn noch nicht aktiv mit Übungen oder ähnlichem begonnen werden kann, gibt es viele verschiedene passive Maßnahmen, um deinen Hund zu unterstützen, z.B. auch um überlastete Körperbereiche sanft zu entlasten. Zudem können dir Therapeuten auch viele hilfreiche Tipps speziell für eure Situation / Erkrankung geben.

9. Möglichkeiten zur Beschäftigung Hund wird operiert

Befasse dich damit, wie du deinen Hund in der Schonungsphase geistig auslasten kannst, damit Frustration vermieden wird. Sehr gut eignen sich z.B. Schnüffelteppiche und auch viele Intelligenzspiele, die sogar im Liegen gemacht werden können. Auch Leckerlis einfach in einer zerknüllten Decke zu verstecken und sie dann vom Hund heraussuchen zu lassen, bietet eine schöne Beschäftigung.

10. Plane Zeit ein für Nachuntersuchungen

In den Tagen bis zum Ziehen der Fäden wird es ein bis zwei Termine zur Wundkontrolle geben. Diese sind sehr wichtig und sollten von dir unbedingt wahrgenommen werden. Bitte manipuliere keinesfalls an der Wunde, solange noch Fäden darin sind und sie nicht verheilt ist. Es besteht ein hohes Infektionsrisiko.

11. Lasse deinen Hund nicht alleine

Besonders in den ersten Tagen nach der Operation sollte dein Hund keinesfalls alleine bleiben. Damit du nicht unnötig unter Stress stehst, empfehle ich dir, ein paar Tage Urlaub zu nehmen. Falls dies nicht möglich ist, solltest du unbedingt sicherstellen, dass dein Hund nicht alleine ist. Vielleicht kann deine Familie dir bei der Betreuung helfen oder ein Hundesitter.

12. Versuche Ruhe zu bewahren und notiere deine Fragen

Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Eine Operation birgt immer Risiken, geht an die Nerven und ist aufregend. Trotzdem lege ich dir ans Herz, dass du versuchst, möglichst ruhig zu bleiben. Denn das ist genau das, was dein Hund jetzt am dringendsten braucht: deine Ruhe und deine Unterstützung. Ich empfehle dir zudem, alle deine Fragen vor dem Tierarztbesuch zu notieren. Beim Arzt ist man meist aufgeregt und vergisst die Hälfte wieder. Ist man dann Zuhause, fallen einem die Fragen wieder ein. Deshalb notiere dir deine wichtigsten Fragen und nehme deine Notizen mit zum Arzt. Du kannst dir dann auch gleich Stichpunkte zu den Antworten notieren.

PS: Vielen Menschen hilft es in solchen Situationen, wenn sie jemanden zur Unterstützung an ihrer Seite haben, wenn es zum Tierarzt geht. Eine zweite Person, die mit zuhört und seelischen Support leistet, die Tasche hält, zur Hand geht und einfach da ist. Zögere nicht, hier jemanden, der dir hier gern beistehen wird, anzusprechen. hund wird operiert

Hast du noch Fragen zu dem Thema? Dann hinterlasse sie mir gern um Kommentar oder schreibe mir eine Email an tina@doggy-fitness.de.

Alles Liebe, Tina

Gewichtsbandagen für Hunde im Hundefitness Training – sinnvoll oder gefährlich?

Gewichtsbandagen für Hunde im Hundefitness Training – sinnvoll oder gefährlich?

Gewichtsbandagen für Hunde, die im Hundefitness Training eingesetzt werden, erfreuen sich immer größer werdender Beliebtheit. Allerdings sollte man den Einsatz von Gewichtsbandagen bei Hunden sehr gut abwägen und ich betrachte die Nutzung auch sehr kritisch. Ihr Einsatz sollte grundsätzlich nur unter Begleitung durch einen Profi erfolgen. Ich möchte dir auch gern erklären weshalb.

Was passiert, wenn man dem Hund im Training eine Gewichtsbandage anlegt?

Ganz gleich, ob man die Bandage gleich mit Gewichten bestückt oder ohne Gewichte trainiert, wirkt sie auf den Hundekörper ein. Zugleich wirkt sie auch auf die Psyche ein, und zwar dadurch, dass eine Bewusstmachung des Körperteils bzw. Körperbereiches erfolgt. Ein Beispiel, was diesen psychischen Effekt sehr gut verdeutlicht, ist z.B. der Einsatz von Körperbandagen oder auch Thundershirts. In diesem Fall ist die Wirkung ausgesprochen positiv. Gewichtsbandagen für Hunde

Was muss man beachten, wenn man das erste Mal Gewichtsbandagen einsetzt?

Wie gerade schon beschrieben, bewirken wir eine Bewusstmachung am Hund. Wir befestigen etwas an unserem Hund. Es handelt sich aber nicht nur um eine Bewusstmachung, sondern auch um eine Manipulation und so ist es unverzichtbar, dass wir unseren Hund sehr langsam daran gewöhnen und der Einsatz sollte immer nur erfolgen, wenn es für den Hund auch in Ordnung ist.

Ein „da muss der jetzt durch“ gibt es hier nicht. Man sollte den Hund Schritt für Schritt mit der Bandage vertraut machen. Hole dir sein Einverständnis. Dazu kannst du sie ihm zeigen, ihn daran schnüffeln lassen, an seinen Körper halten und diesen Prozess positiv verstärken. Wenn alles das für deinen Hund in Ordnung ist, kannst du die Bandage kurz anlegen und auch dies wieder positiv verstärken. Dies solltest du mehrmals wiederholen, bevor du ihm die Bandage – wohlgemerkt ohne Gewichte – auch mal für einige Minuten anlegst.

Ist auch dies für ihn in Ordnung, kannst du beginnen, diese im Training gezielt bei einzelnen Übungen einzusetzen. Gewichte sollten erst Schritt für Schritt eingesetzt werden. Dieser Gewöhnungsprozess kann je nach Hund unterschiedlich lange dauern. Wie eingangs schon beschrieben, sollte dieser immer von einem Profi begleitet werden, der vertraut damit ist, mit Gewichtsmanschetten am Hund zu arbeiten. Ich empfehle dir keinesfalls, auf eigene Faust mit Gewichten an deinem Hund zu arbeiten.

Warum gehört der Einsatz von Gewichtsbandagen am Hund in die Hand eines Fachmenschen? Gewichtsbandagen für Hunde

Wenn ein Hund unter einer ungleichmäßigen Bemuskelung oder Schonhaltungen leidet oder aber er einseitig belastet, hat dies immer auch eine körperliche Ursache. Körperliche Defizite entstehen nicht aus einer „Laune“ des Hundes heraus. Daher sollte immer bekannt sein, was die Fehlbelastung, die muskulären Defizite oder die Schonhaltung verursacht. Dem entsprechend sollte der Hund umfassend physiotherapeutisch und tierärztlich begleitet und behandelt werden. Gewichtsbandagen für Hunde

Erfolgt ein nicht angebrachter oder falsch umgesetzter Einsatz der Gewichtsbandagen, kann man das körperliche Problem im Zweifel noch verstärken. Es gilt also immer aus therapeutischer Sicht abzuwägen, ob ein Einsatz von Gewichtsmanschetten sinnvoll und angebracht ist, oder ob den körperlichen Defiziten durch entsprechende Übungen ohne Gewichte ein vergleichbarer Trainingseffekt erzielt werden kann.

Der Einsatz von Gewichtsmanschetten beim gesunden Hund zur Verstärkung des Trainingseffekt

Immer mehr werden sie auch bei trainierten Hunden eingesetzt, um den Trainingseffekt noch weiter zu intensivieren. Doch auch hier rate ich davon ab, die Bandagen willkürlich und in kompletten Trainingseinheiten am Hund anzulegen.

Ich empfehle stattdessen ebenso wie bei einem Hund mit körperlichen Problemen, die Nutzung immer unter Aufsicht und Beratung eines Profis zu machen. Er kann genau abwägen, welche Körperbereiche wie trainiert werden können und wie ein ausgewogenes Training gestaltet werden kann. Es gilt beim Einsatz der Gewichtsbandagen – wie auch im Training ohne – immer genau zu berücksichtigen, welche Körperbereiche eine Übung trainiert und wie (Muskulatur, Beweglichkeit, Koordination,…).  Dann muss man abwägen, bei welchen Übungen die Bandage Sinn macht und welche Gewichte beim Training eingesetzt werden, sowie in welchen Abständen diese verändert werden.

Du siehst, es gibt sehr viele verschiedene Faktoren beim Einsatz von Gewichtsbandagen zu berücksichtigen. Wenn dies etwas ist, was du für deinen Hund als sinnvoll siehst, dann lasse dich von einem Hundephysiotherapeuten beraten und beim Training begleiten.

Alles Liebe, deine Tina

Schmerzgedächtnis beim Hund – warum es so gefährlich ist und wie man es behandelt

Schmerzgedächtnis beim Hund – warum es so gefährlich ist und wie man es behandelt

Schmerz an sich ist zwar unangenehm, hat aber im Körper des Hundes – und natürlich auch des Menschen – eine wichtige Funktion. Er ist ein Warnsignal und führt in der Regel dazu, dass man sich mit dem Bereich, in dem der Schmerz auftritt beschäftigt. Man schaut nach, prüft, behandelt und schont ggfs.. Wenn du dir beispielsweise den Ellbogen anstößt, dann nimmst du dies wahr, wendest deinen Blick und deine Aufmerksamkeit dorthin. Klassischerweise reiben wir dann über diese Stelle. Beobachte dich beim nächsten Mal einfach mal ganz bewusst dabei. Also ist der Schmerz eigentlich eine tolle Idee des Körpers. Doch der Schmerz kann seine wichtige Warnfunktion auch verlieren. Schmerzgedächtnis beim Hund

Wie kann das passieren? Schmerzgedächtnis beim Hund

Wenn ein Schmerz sehr stark ist, häufiger auftritt, oder bei einem Schmerz, der chronisch ist, kann es passieren, dass sich die Signalverarbeitung des zentralen Nervensystems verändert. Beispiele hierfür wären chronische Schmerzen, die nicht oder nicht ausreichend behandelt werden, nach Operationen oder bei akuten Verletzungen, die nicht oder nicht ausreichend schmerztherapeutisch behandelt werden.

Was passiert, wenn sich die Signalverarbeitung des zentralen Nervensystems verändert?

Die Funktion der Rezeptoren ist gestört und sie reagieren selbst bei schwachen Reizen oder wenn gar kein Reiz vorliegt. Ein Fehlalarm. Es wird ein Schmerzsignal an das Gehirn gesendet, obwohl kein schmerzauslösender Faktor vorhanden ist.

Der Schmerz selbst ist zum Krankheitsbild geworden. Der Hund hat ein Schmerzgedächtnis entwickelt.

Wie ist es für den Hund, wenn er ein Schmerzgedächtnis entwickelt hat?

Wenn ein Hund ein Schmerzgedächtnis entwickelt hat, sollte man sich bewusst sein, dass er den Schmerz tatsächlich so wahrnimmt, auch wenn es keinen schmerzauslösenden Faktor gibt. Der Schmerz ist für ihn real und belastend. Der Hund simuliert nicht.

Weisst du, woran du erkennst, ob dein Hund Schmerzen hat? Falls nicht, findest du im Artikel zum Thema Schmerzen die 21 häufigsten Schmerzanzeichen.

Was kann man tun, wenn der Hund ein Schmerzgedächtnis entwickelt hat?

Leider ist es nicht so einfach ein Schmerzgedächtnis zu löschen. Es ist nicht so, dass man einfach mal eine Schmerztablette gibt und dann ist der Schmerz „beseitigt“. In der Regel ist hier viel Geduld gefragt, da die Funktion der Rezeptoren Schritt für Schritt wieder normalisiert werden muss. Es ist sinnvoll, wenn man das Schmerzgedächtnis mit einem durchdachten Schmerzmanagement, das auf unterschiedliche Weise an der Behandlung des Schmerzes ansetzt, behandelt. Beispiel für eine sinnvolle multimodale Therapie wäre eine Kombination aus Hundephysiotherapie, Osteopathie, konventionelle Schmerzmedikation und natürliche schmerzlindernde Mittel. Der Vorteil an einer pflanzlichen Schmerzlinderung ist, dass diese ebenso wie die physiotherapeutische und osteopathische Behandlung auch langfristig nebenwirkungsfrei ist. Schmerzgedächtnis beim Hund

Dennoch sollte man nicht grundsätzlich konventionelle Schmerzmittel ablehnen, dass ein Schmerzgedächtnis eine starke Einschränkung für den Hund in seinem Alltag bedeutet und ihn körperlich, aber auch sozial beeinträchtigen und belastet. Ein pauschales „Behandlungsrezept“ kann man hierzu nicht aussprechen, da die Wahrnehmung von Schmerz individuell ist und auch die Intensität des Schmerzes variiert. Daher sollte für jeden Hund individuell geschaut werden, welche Maßnahmen für ihn passend sind.

Wie kann man die Entstehung eines Schmerzgedächtnis verhindern? Schmerzgedächtnis beim Hund

Grundsätzlich lege ich dir ans Herz, wenn dein Hund unter Schmerzen leidet, diese zu behandeln und etwas gegen die Schmerzen zu tun. Es gibt hierzu z.B. viele verschiedene Möglichkeiten aus der Physiotherapie oder der Naturheilkunde. Falls notwendig auch mit einem Schmerzmittel. Immer noch viel zu oft, wird die Behandlung eines Schmerzes abgelehnt, weil man der Meinung ist, dass der Hund sich dann nicht schonen würde oder man ihn nicht handeln könne. Zudem wird häufig auf die Nebenwirkungen konventioneller Schmerzmittel verwiesen und sie deswegen abgelehnt. Schmerzgedächtnis beim Hund

Man sollte hier allerdings gut abwägen. Vielfach ist eine kurzfristige Gabe einer Schmerzmedikation nicht schädigend für die Organe. Die Behandlung eines entstandenen Schmerzgedächtnis aus einem unbehandelten Schmerzsymptom heraus macht allerdings häufig die Anwendung konventioneller Schmerzmittel für einen längeren Zeitraum unvermeidbar. Zudem ist der Leidensweg bis zur Schmerzfreiheit für den Hund oft ungleich länger und wirkt sich signifikant auf die Lebensqualität aus.

Deshalb gilt: lasse deinen Hund keine Schmerzen leiden. Er simuliert sind und eine dem Schmerz angemessene Behandlung desselbigen ist unverzichtbar für Gesundheit und Lebensqualität.

PS: Mehr zum Schmerzempfinden des Hundes findest du im passenden Artikel zum Thema.

Alles Liebe, deine Tina

Dein Hund kann nicht richtig sitzen? – Was die Sitzposition über den Bewegungsapparat deines Hundes aussagt

Dein Hund kann nicht richtig sitzen? – Was die Sitzposition über den Bewegungsapparat deines Hundes aussagt

Wenn es um die Befundung von Erkrankungen des Bewegungsapparates geht, wird hier zumeist das Gangbild des Hundes angeschaut. Nur selten wird ein Blick darauf geworfen, wie die Positionswechsel des Hundes aussehen. Doch auch anhand seiner Sitz Position kann man körperliche Probleme des Hundes erkennen. Daher sollte man – wenn man herausfinden möchte, ob der Hund möglicherweise unter einer Erkrankung des Bewegungsapparates leidet immer auch anschauen, wie er die verschiedenen Positionswechsel absolviert.

Auch für dich als Hundemensch ist es wertvoll zu wissen, welche Auffälligkeiten es bei der Position Sitz geben kann. Denn wenn dein Hund eine oder mehrere der aufgezählten Dinge zeigt, solltest du in jedem Fall einen Blick auf seinen Bewegungsapparat werfen lassen und der Ursache auf den Grund gehen. Hund kann nicht richtig sitzen

Auffälligkeiten in der Position Sitz des Hundes: Hund kann nicht richtig sitzen

– starke Krümmung des Rückens
– einseitiges auf die Seite kippen
– nach außen oder innen gedrückte Kniegelenke
– gestreckte Kniegelenke des Hundes
– der Kopf wird hängen gelassen
– Entlastung eines Vorderlaufes oder wechselseitiges Entlasten der Vorderläufe

Die Auffälligkeiten können auch in Kombination miteinander auftreten.

Nicht immer ist eine Krankheit ursächlich. Es kann auch über eine längere Zeit hin angewöhnt sein. In vielen Fällen ist dies allerdings der Fall. Durch eine orthopädische Untersuchung kann dies herausgefunden werden.

Welche Probleme können bestehen? Hund kann nicht richtig sitzen

Die gesundheitlichen Probleme können unterschiedlich sein. Häufig sind:

– Knieerkrankungen
– Hüfterkrankungen wir Hüftdysplasie oder Hüftarthrose
– Rückenerkrankungen wie Spondylose

die Ursache.

Warum ist eine korrekte Sitzposition beim Hund so wichtig?

Eine Fehlhaltung im Sitz hat auch Einfluss darauf, wie dein Hund sich bewegt. Wenn wir als Beispiel davon ausgehen, dass der Hund sich in der Position Sitz auf eine Seite rutschen läßt, und dann aufstehen möchte, kann diese Bewegung nicht „physiologisch“ also normal ablaufen. Er hat hier nicht die Möglichkeit, sich gleichmäßig aus der Hinterhand hochzustemmen, sondern nutzt unterstützend den Schultergürtel und die Vorderhand. Hund kann nicht richtig sitzen

Dauerhaft bleibt das nicht ohne Folgen

Es kommt zu einer Überlastung der Muskulatur der Vorderläufe und in der Folge Verspannungen der Muskulatur und möglicherweise auch Überlastungsschäden am Gelenkknorpel der Vorderläufe zur Folge. Die Muskulatur der Hinterläufe und des unteren Rückens werden schwächer. Auch Blockaden im Rücken sind möglich. In der Fortbewegung wird dein Hund mehr und mehr auf seine Vorderläufe setzen und die Hinterläufe laufen halt so mit.

Was kannst du tun?

Ob schlechte Angewohnheit oder eine Erkrankung des Bewegungsapparates als Ursache – es ist wichtig, eine gesunde Sitzposition zu trainieren. Hund kann nicht richtig sitzen

Dies kann man zum einen darüber, dass man den Steh Sitz Wechsel regelmäßig trainiert. In meinen Online Kursen z.B. ist der Steh Sitz Wechsel eine wichtige Übung, da es für viele Hunde eine Alltagsbewegung und somit eine wichtige Basis bedeutet. Der Positionswechsel selbst ist übrigens überhaupt nicht langweilig, sondern eine Übung, die sowohl die Gelenkbeweglichkeit der gesamten Hinterhand, als auch die Muskulatur des unteren Rückens und der Hinterhand fördert.

Sie allein ist allerdings in der Regel nicht ausreichend. Entsprechend der Diagnose etc.. ist es sinnvoll, eine Kombination aus verschiedenen aktiven Bewegungsübungen regelmäßig zu machen, um sukzessive die korrekte Position zu fördern und gesunde Bewegungsabläufe zu trainieren.

Kann dein Hund sich korrekt hinsetzen oder zeigt er Ausweichbewegungen? Teile deine Erfahrungen gern in den Kommentaren mit mir.

Alles Liebe, deine Tina

Verspannungen beim Hund durch Gelenkerkrankungen mit Massage lindern – sanfte Hilfe bei Schmerzen

Verspannungen beim Hund durch Gelenkerkrankungen mit Massage lindern – sanfte Hilfe bei Schmerzen

Wenn unsere Hunde unter Gelenkerkrankungen wie Arthrose, Hüftdysplasie oder Spondylose leiden, dann schmerzen häufig die Gelenke. Insbesondere wenn der Gelenkverschleiß weit fortgeschritten ist und der Knorpel stark geschädigt ist, fallen viele Bewegungen schwer. Nach längeren Ruhephasen fällt es Hunden dann beispielsweise schwer, aufzustehen, sie sind steifbeinig und lahmen häufig. Auch bei Spaziergängen kann es zu Schmerzen und Lahmheit kommen. Verspannungen beim Hund

In der Folge versuchen die Hunde, die betroffenen Gelenke zu schonen. Ein völlig natürliches Verhalten. Es entsteht eine Schonhaltung. Diese führt allerdings dazu, dass die Beweglichkeit des Gelenks sich weiter einschränkt, die Arthrose weiter fortschreitet und auch andere Körperbereiche in Mitleidenschaft gezogen werden.

Es entstehen schmerzhafte Muskelverspannungen, die weitere Schonhaltungen und Bewegungseinschränkungen nach sich ziehen. Der Hund befindet sich in einem Teufelskreis, der nur schwer zu durchbrechen ist. Eine wichtige Basis in einem Behandlungskonzept bei Gelenkerkrankungen ist daher die Massage.

Wie kann Massage bei Gelenkerkrankungen helfen und warum darf sie nicht fehlen? Verspannungen beim Hund

Mittels Massage können muskuläre Verspannungen, die durch Schonhaltungen entstehen sanft gelöst werden. Der Hund kann sich so wieder leichter und mit weniger Schmerzen bewegen. In Kombination mit Maßnahmen, die die Gelenkbeweglichkeit fördern, wie z.B. aktive Bewegungsübungen, oder aber passives Bewegen, Lasertherapie, etc., kann dem Gelenkschmerz und dem Gelenkverschleiß der Kampf angesagt werden.

Wie genau wirkt eine Massage beim Hund?

Die verschiedenen Massagegriffe wirken unterschiedlich intensiv. Sie wirken je nach dem auf Haut, Unterhaut und Muskulatur ein. Es kommt zu einer gesteigerten Durchblutung der Muskulatur. Auch die Temperatur im Gewebe wird gesteigert. Schmerzstoffe werden abtransportiert. Es werden sanft Verspannungen gelockert und Schmerzen gelindert. Zugleich werden die Nerven stimuliert. Eine Massage wirkt auch lokal angewendet auf den gesamten Körper deines Hundes und beeinflusst, Stoffwechsel sowie Atmung, Herzschlag und Verdauung. Dein Hund entspannt zum einen körperlich und zum anderen seelisch.

Können Hundemenschen Massage am Hund auch selbst durchführen?

Nach fachlicher Anleitung auf jeden Fall! Ich halte es für eine sehr wertvolle Maßnahme, die Hundemenschen regelmäßig Zuhause an ihrem Hund anwenden können und damit maßgeblich zur Verbesserung des Gesundheitszustandes beitragen können. Und dies ist wirklich ein extrem wichtiger Punkt: Du solltest keinesfalls einfach „losmassieren“, sondern dich genau damit befassen, wie die verschiedenen Massagegriffe funktionieren und durchgeführt werden, damit du auch einen nachhaltigen Effekt hast und du deinem Hund nicht schadest. Es können bei der Massage verschiedene Massagegriffe wie z.B. Streichungen, Knetungen, Zirkelungen und Rollungen mit den Händen angewendet werden. Hinter den Links zu den Streichungen, Knetungen und Zirkelungen findest du übrigens genaue Anleitungen zu den Massagegriffen und erfährst alles zu ihrer Wirkung. Fühlt der Hundemensch sich hier allerdings unsicher, können wohltuende Massagen auch z.B. mit einem Massagehandschuh (auch hier ist eine genaue Anleitung verlinkt) angewendet werden.

Ergänzen kann man die Massage beispielsweise auch mit Wärmebehandlungen, wie z.B. Rotlicht, die ebenfalls sanft die Muskulatur lockern und zugleich auch Schmerzen lindern. Sie werden von Hunden in der Regel sehr gut toleriert.

Hast du schon einmal deinen Hund massiert? Teile deine Erfahrungen gern in den Kommentaren mit uns! Verspannungen beim Hund

Alles Liebe, deine Tina

Blockaden beim Hund im Iliosakralgelenk – Entstehung, Ursachen & Symptome

Blockaden beim Hund im Iliosakralgelenk – Entstehung, Ursachen & Symptome

Unsere Hunde können wie wir Menschen auch Blockaden bekommen. Besonders häufig betroffen ist hier das Iliosakralgelenk, kurz ISG genannt.

Was ist das Iliosakralgelenk beim Hund? Blockaden beim Hund

Das Iliosakralgelenk, welches auch als Kreuz-Darmbein-Gelenk bzw. Art. Sacroiliaca bezeichnet wird, bildet die gelenkige Verbindung zwischen dem Rumpf und dem Beckengürtel des Hundes. Es ist paarig angelegt. In diesem Gelenk ist das Kreuzbein zwischen den beiden Darmbeinflügeln eingeschoben. Kreuz- und Darmbein bilden eine gelenkige Verbindung. Es ist ein sehr straffes Gelenk, dass nur wenig Bewegung zuläßt. Das Iliosakralgelenk ist nicht mit eigenständigen Muskeln ausgestattet. Die Muskeln, die über das ISG ziehen, wirken auf die Hüfte oder die Wirbelsäule ein. Das Gelenk ist mit vielen Bändern und Sehnen umgeben, die es stabil in ihrer Position halten.

Das Kreuzbein selbst besteht übrigens aus drei zusammengewachsenen Wirbeln – den Kreuzwirbeln.

Was ist die Funktion des Kreuz-Darmbeingelenks?

Das ISG hat verschiedene Funktionen. Es bildet zum einen die Verbindung zwischen Rumpf und Beckengürtel dar und wirkt hier stoßdämpfend. Zum anderen wirkt es bei der Lastenaufnahme des Rumpfes durch die Hintergliedmaßen auf den Rumpf und bilden ein Überbrückungsglied mit einer dämpfenden Funktion. Blockaden beim Hund

Was ist eine Blockade und wie entsteht sie?

Blockaden können in der Muskulatur und im Gelenk entstehen. So kann ein Muskel, der nah am Gelenk liegt eine Gelenkblockade auslösen, dadurch dass er sich verspannt und so eine Immobilität des Gelenks verursacht. Vorstellen kann man sich das so, dass wenn ein Muskel sehr stark belastet oder gedehnt wird, er sich ruckartig zusammenzieht. Dadurch soll das Gelenk geschützt werden. Wenn diese Muskelblockade nicht behandelt wird und sich verschlimmert, führt es dazu, dass das betroffene Gelenk aus seiner Position gerät und eine Gelenkblockade entsteht.

Das sind die Folgen

Das Gelenk kann nicht mehr normal – also physiologisch – bewegt werden. Dadurch ist die Pumpbewegung des Gelenks nicht mehr gegeben, über die der Knorpel genährt wird. Es kommt also zu einer Nährstoffunterversorgung und der Knorpel kann geschädigt werden. Auch die Viskosität der Gelenkschmiere verändert sich und die Gelenkkapsel „schrumpft“.

Arthrose entsteht. Doch auch für die umliegende Muskulatur bleibt dies nicht ohne Folgen. Durch die verminderte Belastung wird sie schwächer. Das wiederum bedeutet eine zusätzliche Belastung für das Gelenk. Der Hund befindet sich in einem Teufelskreis, der in seinem Verlauf auch Schmerzen für den Hund bedeuten.

Blockaden im Iliosakralgelenk des Hundes – was sind die Ursachen? Blockaden beim Hund

Mögliche Ursachen für eine Blockade im ISG des Hundes sind sehr häufig Probleme in der Wirbelsäule, der Hüfte oder Knie des Hundes. Sie sind also sekundär und gehen nicht direkt vom Kreuz-Darmbeingelenk aus. Doch auch intensive Belastungen wie Sprünge, ruckartige Bewegungen, wildes Spiel, Stürze oder andauernde Fehlhaltungen können eine ISG Blockade beim Hund verursachen. Weiterhin kann eine Überbelastung, ein asymmetrischer Körperbau zu Blockaden führen und auch das fortschreitende Alter begünstigt die Entstehung.

Was sind die Symptome für eine Blockade des Iliosakralgelenk des Hundes?

Wenn ein Hund unter einer Blockade des Iliosakralgelenk leidet, können die Symptome vielfältig sein.

  • Vermeiden von Bewegungen wie Treppensteigen oder ins Auto springen
  • Probleme bei Positionswechseln wie Hinsetzen, Hinlegen oder Aufstehen
  • Schräges Hinsetzen mit abgewinkeltem Bein
  • Lahmheit
  • Schmerzen
  • Schonhaltung und steifer Gang

Bitte beachte, dass die genannten Anzeichen immer auch auf andere Erkrankungen hindeuten können.

Wenn dein Hund eines oder mehrere der genannten Anzeichen zeigt, empfehle ich dir, ihn in jedem Fall deinem Physiotherapeuten und/oder Tierarzt vorzustellen, um ihn entsprechend behandeln zu lassen. Blockaden beim Hund

Alles Liebe, deine Tina

4 Gründe, weshalb viele Gelenkerkrankungen bereits im Welpenalter entstehen – und wie du sie vermeiden kannst!

4 Gründe, weshalb viele Gelenkerkrankungen bereits im Welpenalter entstehen – und wie du sie vermeiden kannst!

In der Welpen- und Junghundzeit denken die wenigsten Hundemenschen daran, dass ihr Hund Probleme mit seinen Gelenken bekommen könnte. Alles ist unbeschwert, der Hund ist gesund und steckt voller Lebensenergie und – freude. Allerdings ist es so, dass junge Hunde zum einen bereits an Gelenkerkrankungen erkranken können. Dazu gehören klassischer Weise Erkrankungen wie die OCD der Schulter, die Ellbogendysplasie und auch die Hüftdysplasie. Gelenkerkrankungen Welpenalter

Aber auch wenn der junge Hund gesund ist, kann im Welpen- und Junghundalter der Grundstein für Erkrankungen des Bewegungsapparates geschaffen werden, die dann erst zu einem späteren Zeitpunkt zum Tragen kommen, bzw. sich symptomatisch zeigen. Hierzu gehört beispielsweise die Arthrose. Etwa 80% aller Hunde erkranken im Verlaufe des Lebens an einer Gelenkarthrose. Oftmals auch erst im fortgeschrittenen Alter. Ihren Ursprung hat die Erkrankung vielfach allerdings im Junghundhalter.

Wie kann das sein? Gelenkerkrankungen Welpenalter

Es gibt Faktoren, die im Verlaufe eines Hundelebens die Entstehung von Gelenkproblemen wie Arthrose begünstigt. Dazu gehören vor allem:

  1. Übergewicht
  2. Belastungsgrenze wird nicht respektiert
  3. Fehlbelastung des Hundes
  4. Falsche Ernährung

Was kann man tun, um dies zu vermeiden?

  • Achte auf das Gewicht deines Hundes. Auch bei Übergewicht im Junghundalter, kann dies Arthrose, Spondylose und andere Erkrankungen des Bewegungsapparates im fortgeschrittenen Alter verursachen.
  • Altersgerechte Bewegung – Spaziergänge sollte immer dem Alter des Hundes angepasst sein.
  • Lange Wanderungen und zu unwegsames Gelände sind im der Wachstumsphase tabu.
  • Das Laufen am Fahrrad und auch die Begleitung beim Joggen sollte ebenfalls erst mit Abschluss der Wachstumsphase begonnen werden.
  • In den aktiven Hundesport solltest du erst starten, wenn dein Hund sein Wachstum abgeschlossen hat. Zuvor kannst du ihn spielerisch an die Sportart gewöhnen und mit junghundgerechtem Bewegungs- und Fitnesstraining seinen Körper darauf vorbereiten. Gelenkerkrankungen Welpenalter

Auch dieser Punkte sind wichtig:

  • Achte beim Spiel mit anderen Welpen und Junghunden, dass dein Hund diesem auch körperlich gewachsen ist. Er sollte am besten Spielpartner haben, die ihm körperlich ebenbürtig sind, um so Verletzungen durch Umrennen etc. zu vermeiden.
  • Enge Wendungen und kurze Stopps durch Bällchen Werfen ist Gift für die Gelenke und dies gilt es zu vermeiden.
  • Dein junger Hund sollte nicht übermäßig viel Treppen steigen. Wenige Stufen sind – langsam und bewusst absolviert – kein Problem. Dein junger Hund sollte aber nicht drei Mal täglich in die dritte Etage laufen müssen.
  • Respektiere die Belastungsgrenze deines Hundes. Es ist nicht notwendig, ihn körperlich auszupowern, damit er müde wird. Über die körperliche Belastungsgrenze zu gehen, strapaziert sofort die Gelenke unnötig.
  • Achte auf die richtige Ernährung. Dein Hund sollte weder zu nährstoffreich, noch einseitig ernährt werden. In diesem Artikel erfährst du weshalb. Wenn du unsicher bist, empfehle ich dir, eine/n Ernährungsberater/in zu Rate zu ziehen. Gelenkerkrankungen Welpenalter

War dir bereits bekannt, wie sehr du die Entstehung von Gelenkerkrankungen bereits im Junghundalter beeinflussen kannst?

Alles Liebe, deine Tina Gelenkerkrankungen Welpenalter

Wetterfühligkeit beim Hund – wenn Arthrose & Co. besonders schmerzen

Wetterfühligkeit beim Hund – wenn Arthrose & Co. besonders schmerzen

Wetterfühligkeit beim Hund – gibt es das? Viele Hundehalter nehmen wahr, dass es ihrem Hund bei nasskaltem Wetter schlechter geht. Lahmheiten sind stärker, Bewegungen fallen schwerer. So scheint es zumindest. Aber ist das wirklich so, oder bilden sich überbesorgte Hundehalter das einfach nur ein? Ich wurde schon häufiger gefragt, ob auch unsere Hunde bei Gelenkerkrankungen wie Arthrose oder Hüftdysplasie wetterfühlig sein können.

Exkurs – was ist Arthrose genau?

Arthrose ist eine Gelenkerkrankung, die bei Hunden sehr häufig auftritt. Etwa 80% der Hunde erkranken im Verlaufe ihres Lebens an Arthrose. Bei einer Arthrose kommt es durch unterschiedliche Ursachen zu einer Ablösung von Knorpelteilchen. Der Knorpel verschleißt und die abgelösten Teilchen schwimmen dann frei in der Gelenkflüssigkeit umher und stören den Bewegungsablauf. Die Knorpeloberfläche ist nicht mehr glatt und auch die Dämmfunktion des Knorpels lässt nach. Im weiteren Verlauf kommt es zu einer Schädigung des Knochens und die Gelenkflüssigkeit wird dünner und schmiert schlechter. Ist die Arthrose weit fortgeschritten, kann es zur Bildung von Gelenklippen kommen, da der Körper versucht, Stabilität im Gelenk zu schaffen. Für den Hund bedeutet eine Gelenkarthrose eine Bewegungseinschränkung und ab einem gewissen Stadium auch Schmerzen.

Wie ist der Einfluss des Wetters auf die Gelenke?

Tatsächlich hat das Wetter einen signifikanten Einfluss auf Gelenkerkrankungen. Bei nasskaltem Wetter, niedrigen Temperaturen und auch bei Wind und Wetterumschwüngen mit starken Temperaturschwankungen kommt es zu Gelenkschmerzen.

Welche Erkrankungen führen zu Wetterfühligkeit?

Grundsätzlich kann man sagen, dass die meisten Gelenkerkrankungen bei widrigen Wetterbedingungen zu verstärkten Beschwerden führen können. Dazu gehören z.B. Ellbogendysplasie, Hüftdysplasie, Arthrose, Spondylose, Zehengelenksarthrose, etc.. Aber auch bei Erkrankungen wie Bandscheibenvorfälle und Cauda Equina Compressions Syndrom können Hunde Wetterfühligkeit zeigen.

Wie zeigt sich Wetterfühligkeit beim Hund?

Wenn Hunde im Herbst oder Winter unter nasskaltem Wetter und niedrigen Temperaturen leiden, dann kann sich das wie folgt zeigen:

  • Lahmheit – andauernde, intermittierende oder Anlauflahmheit
  • eingeschränkte Beweglichkeit
  • Schmerz bei der Gelenkbewegung
  • Vermeidung von alltäglichen Bewegungen
  • weniger Bewegungsfreude
  • vermehrtes Ruhebedürfnis
  • staksiger oder steifer Gang
  • nach Ruhepausen Schwierigkeiten beim Aufstehen, Hinlegen oder Positionswechseln
  • schnelles Hinlegen oder Anlehnen
  • Knabbern an den betroffenen Gelenken
  • verstärkte Muskelverspannungen
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Schmerzgesicht – angestrengter Gesichtsausdruck und Ränder unter den Augen

Wichtig: Auch das Sozialverhalten und die Stimmung deines Hundes kann verändert sein, wenn ihm aufgrund des Wetters die Gelenke schmerzen.

Was tun bei wetterfühligen Hunden?

Das Wetter gehört allerdings zu den Dingen, die wir nicht beeinflussen können. Dennoch gibt es eine ganze Reihe Dinge, mit denen du deinem Hund bei Wetterfühligkeit Erleichterung und Linderung verschaffen kannst. Dazu gehören beispielsweise:

Ausführliche Tipps dazu findest du übrigens im Blogartikel zum Thema Gelenkschmerzen im Herbst. Alle Maßnahmen sind natürlich nur Empfehlungen und Hunde reagieren immer individuell darauf. Was dem einen Hund sehr gut hilft, bietet dem anderen ggfs. weniger Unterstützung. Hier hilft nur, verschiedene Maßnahmen auszuprobieren und das passende für deinen Hund zu finden, womit du ihm gut helfen kannst. Auch im Blogartikel zum Arthrosemanagement findest du viele hilfreiche Tipps, um deinen Hund aktiv zu unterstützen.

Ist dein Hund wetterfühlig? Wenn ja, wie unterstützt du ihn dabei? Teile deine Tipps gerne in den Kommentaren mit uns!

Alles Liebe, deine Tina Wetterfühligkeit beim Hund

Dein Hund spielt nicht mehr? Schmerzen können die Ursache sein!

Dein Hund spielt nicht mehr? Schmerzen können die Ursache sein!

Schmerzen generell und auch Gelenkschmerzen beim Hund ist ein Thema, dass immer bewusster von Hundehaltern wahrgenommen und ernstgenommen wird. Noch in den 1980er Jahren ist man fälschlicherweise davon ausgegangen, dass Hunde keinen oder nur sehr begrenzt Schmerzen empfinden. Erfreulicherweise wissen wir es heute besser und können grundsätzlich auch besser mit dem Thema umgehen. Doch wusstest du auch, dass sich das Verhalten vieler Hunde verändert, wenn sie Schmerzen haben? Hund spielt nicht mehr

Wie empfinden unsere Hunde Schmerz? Hund spielt nicht mehr

Das Schmerzempfinden unserer Hunde ist individuell. So haben beispielsweise Charakter und Konstitution haben großen Einfluss darauf, wie stark oder schwach ein Schmerz vom Hund empfunden wird und wie hoch die jeweilige Schmerztoleranz ist. Hund spielt nicht mehr

Wie geht es Hunden, wenn sie Schmerzen haben?

Ich als Hundephysiotherapeutin bin in meiner Betrachtung in erster Linie auf den Bewegungsapparat des Hundes fokussiert. Deshalb ist dies hier auch Schwerpunkt im Artikel. Grundsätzlich gilt dies aber natürlich für den gesamten Hundekörper. Wenn ein Hund (Gelenk-) Schmerzen hat und unter einer Erkrankung des Bewegungsapparates leidet, beeinflusst dies das körperliche Befinden, das Körpergefühl und das Vertrauen in den eigenen Körper stark. Unseren Hunden geht es in einer solchen Situation nicht anders, als uns Menschen.

Der Hund schont sich ab einer gewissen Schmerzintensität und versucht – wenn wir nun rein den Bewegungsapparat betrachten – Bewegungen nur so weit auszuführen, wie es für ihn erträglich ist. Um zu kompensieren, belastet er in der Folge andere Körperteile mehr.

Das hat natürlich Folgen. Weniger Belastung und Bewegung bedeuten einen Verlust der Muskulatur und schlechterer Ernährung des Gelenks und des Gelenkknorpels. Arthrose ist vorprogrammiert. Auch die anderen Gelenke, die nun überlastet werden, sind schnell gefährdet, eine Arthrose zu entwickeln. Zusätzlich kommt es zu Verspannungen in der Muskulatur. Der Hund befindet sich in einem Teufelskreis. Der Schmerz selbst wird zum Krankheitsbild. Hund spielt nicht mehr

Schmerzen beim Hund haben aber nicht nur physische Auswirkungen. Auch sein alltägliches Leben und seine Lebensqualität werden mehr oder weniger stark beeinflusst. So hat Schmerz nicht nur Einfluss auf den Körper, sondern auch auf das Verhalten und Routinen des Hundes.

Dein Hund spielt nicht mehr? Schmerzen können die Ursache sein!

Tut dem Hund etwas weh, insbesondere wenn wir von einem chronischen Schmerz sprechen, treten mit der Zeit Verhaltensveränderungen auf. Er wird möglicherweise unleidlich, zieht sich zurück, ist schlecht gelaunt und reagiert bei sozialen Kontakten schneller gereizt

Auch am Spielen geht oft der Spaß verloren Hund spielt nicht mehr

Bei Hunden, die immer gern gespielt haben – ganz gleich, ob mit anderen Hunden oder mit Menschen – und dies plötzlich einstellen, sollte man alarmiert sein. Klar, wenn Hunde jung sind, spielen sie meist mehr und mit fortschreitendem Alter lässt die Spielfreude nach. Doch wenn ein Hund recht plötzlich keine Freude mehr daran hat, mit anderen Hunden zu spielen, oder ihnen sogar aus dem Weg geht, solltest du dies ernst nehmen.

Häufig stecken Schmerzen dahinter. Es ist möglich, dass der Hund dauerhaft unter einem Schmerz leidet, oder bestimmte Bewegungen beim Spiel diese verursachen und er deshalb in ein Meideverhalten geht.

Die Ursachen können vielfältig sein. Wenn man nur den Bewegungsapparat betrachtet, kann es z.B. Arthrose, Spondylose oder Hüftdysplasie sein oder ein Nervenschmerz ausgelöst durch Bandscheibenprobleme oder Cauda Equina. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen und kann natürlich auch die Organe betreffen.

Ich empfehle dir, der Ursache in jedem Fall auf den Grund zu gehen und deinem Hund die Schmerzen zu nehmen, falls dies die Ursache für die Verhaltensveränderung ist.

PS; Hier findest du 21 verschiedene Anzeichen, die Hunde bei Schmerzen zeigen.

Hat dein Hund schon einmal Schmerzen gehabt oder leidet er gegebenenfalls chronisch darunter? Zeigt(e) er auch weniger oder kein Spielbedürfnis mehr oder andere Verhaltensveränderungen?

Teile deine Erfahrungen gern in den Kommentaren mit mir!

Alles Liebe, deine Tina

 

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