Brennessel für Hunde – sanfte und effektive Linderung bei Gelenkerkrankungen wie Arthrose

Brennessel für Hunde – sanfte und effektive Linderung bei Gelenkerkrankungen wie Arthrose

Brennessel für Hunde? Echt jetzt?! Brennnessel kennen viele Menschen, weil sie fies weh tun, wenn man sie berührt. Ja, und als nerviges „Unkraut“, dass so ziemlich überall wächst, ist sie vielen bekannt. Doch die Brennessel kann viel mehr. So leistet sie gute Dienste bei Blasen- und Nierenerkrankungen. Aber hättest du gewusst, dass sie auch im Zusammenhang mit Erkrankungen des Bewegungsapparates eine wertvolle Heilpflanze ist? Sie kann hervorragend bei Gelenkerkrankungen wie Arthrose und Arthritis eingesetzt werden. Schon Paracelsus (1493-1494) beschrieb die Heilkraft von Brennnesseln bei Gelenkschmerzen.

Wie wirkt Brennessel? Brennessel für Hunde

Die Brennessel hat eine schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung. Sie hemmt z.B. die am Entzündungsprozess beteiligte Substanzen wie Zytokine, Cyclooxygenase und Lipoxygenase. Damit zeigt sie eine ähnliche Wirkung wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR). Allerdings ist die Brennessel besser verträglich, als synthetische NSAR. Die Studienlage ist immer noch dürftig, doch es gibt bereits zahlreiche Wirksamkeitsnachweise. Eine deutsche Studie z.B. zeigt, dass die Wirkstoffe der Brennnessel rheumaspezifische Blutwerte senken, Gelenkschmerzen, Gelenksteifigkeit und Bewegungseinschränkungen mildern und die Beweglichkeit verbessern können.

Wirksamkeit der Brennnessel bei Arthrose

Die Zytokine TNF-α und Interleukin-1ß regen die Bildung knorpelabbauender Enzyme an und fördern zugleich die Produktion entzündungsfördernder Botenstoffe wie Prostaglandin E2 in den Knorpel- und Bindegewebszellen. Experimentelle Untersuchten erbrachten Hinweise darauf, dass Brennnesselblätter-Extrakt beide Zytokine hemmt. Es wurde in einer Beobachtungsstudie überprüft, in wieweit diese Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind. Dazu erhielten 20 Patienten mit schmerzhafter Arthrose pro Tag zwei oder drei Kapseln Brennesselextrakt pro Tag.

Das Resultat Brennessel für Hunde

Im Verlauf der dreimonatigen Behandlung der Probanden nahmen die Gelenkschmerzen der Probanden bei zwei Kapseln pro Tag um 36% ab. Bei drei Kapseln pro Tag waren es 45%. Die Gelenkfunktionen und die Gelenksteifigkeit verbesserten sich um 32 respektive 35% (ermittelt mittels WOMAC-Fragebogen).

Da das Schmerzempfinden und das Krankheitsbild der Arthrose bei Mensch und Hund vergleichbar ist, kann man von ähnlichen Ergebnissen beim Hund ausgehen.

Die Brennnessel – kurzes Pflanzenportrait

Es gibt unterschiedliche Brennesselarten, die teils einjährig oder mehrjährig sind. Einige wachsen auch zu Halbsträuchern heran. Die in Europa beheimateten Brennnesseln können je nach Standort und Nährstoffsituation zwischen 10 Zentimetern und 3 Metern hoch werden.

Im deutschsprachigen Raum sind folgende vier Brennnesselarten von Bedeutung:

  • Große Brennnessel (Urtica dioica),
  • Kleine Brennnessel (Urtica urens),
  • Röhricht-Brennnessel (Urtica kioviensis),
  • Pillen-Brennnessel (Urtica pilulifera)

Letztere stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum.

Verwendung der Brennnessel für Hunde

Am besten entfalten Brennnesseln ihre Wirkung in Form frisch gepresster Säfte, kleingeschnitten oder gemahlen im Hundefutter.

Welche Produkte?

Da die Pflanze überall wächst, kannst du sie natürlich selbst sammeln und auch trocknen. Achte beim Ernten darauf, dass du nicht in stark befahrenen Bereichen sammelst und Flächen nicht komplett aberntest. Die Brennhärchen lassen sich nach dem Pflücken unschädlich machen, indem du die Brennnesselblätter auf ein Tuch legst, dieses umschlägst und mit einem Nudelholz  bearbeitest. Auch Mixen und Kochen zerstören die Nesselhärchen.

Natürlich kannst du auch bereits fertige Brennesselprodukte in Form von Pulver, getrockneten Blättern oder Säften verwenden.

Verzichten solltest du auf die Gabe von Brennessel bei: Brennessel für Hunde

  • Histaminintoleranz
  • Magengeschwüren
  • Niereninsuffizienz

Hast du deinem Hund schon einmal Brennessel verabreicht? Wie sind deine Erfahrungen? Teile sie gern in den Kommentaren mit uns!

Alles Liebe, deine Tina

Schwimmen beim Hund – ist es wirklich für jeden Hund gesund?

Schwimmen beim Hund – ist es wirklich für jeden Hund gesund?

Viele Hundemenschen halten es für eine tolle Aktivität für jeden Hund, dass er im Sommer schwimmen kann. Es ist erfrischend und schließlich trägt der Hund doch im Wasser nicht sein gesamtes Gewicht. Also MUSS es ja super für die Gelenke sein.

Doch Vorsicht!

Doch zunächst einmal: was passiert beim Schwimmen?

  • Der Hund muss gegen den Wasserwiderstand arbeiten.
  • Durch den hydrostatischen Druck wird der Druck auf den Brustkorb erhöht.

Was bedeutet das für den Hund? Schwimmen beim Hund

  1. Gegen den Wasserwiderstand anzuarbeiten, ist sehr anstrengend für das Herz-Kreislauf-System des Hundes, aber auch für den Bewegungsapparat.
  2. Natürliche Gewässer sind meist recht kalt, was zusätzlich für eine Erhöhung der Herzfrequenz sorgt. Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen führt das schnell zu einer starken Überlastung.
  3. Durch den hydrostatischen Druck, der auf den Brustkorb einwirkt, wird die Atmung erschwert. Bei Hunden mit Erkrankungen des Atmungsapparates ist dies unbedingt zu beachten.

Schwimmen eignet sich nicht für jede Hunde Schwimmen beim Hund

Aufgrund der oben genannten Punkte, empfehle ich bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf das Schwimmen zu verzichten. Auch bei älteren Hunden ist Vorsicht geboten, da diese häufig unter unterkannten Herzerkrankungen leiden.

Weiterhin sollte bei Hunden mit Erkrankungen des Atmungsapparates auf Schwimmen verzichtet werden.

Bei welchen Erkrankungen des Bewegungsapparates ist das Schwimmen schädlich?

Ellbogenerkrankungen und Knieerkrankungen – da nicht alle Hunde saubere und koordinierte Schwimmbewegungen haben, ist hier die Gefahr groß, dass die Gelenke unphysiologisch belastet werden. Bei Ellbogendysplasie oder Kreuzbandriss beispielsweise ist dies zu vermeiden. Auf Schwimmen in natürlichen Gewässern sollte daher unbedingt verzichtet werden.

Wirbelsäulenerkrankungen – insbesondere bei Erkrankungen der Halswirbelsäule wie dem Caninen Wobbler Syndrom ist schwimmen ungeeignet. Dadurch, dass der Hund seinen Kopf oben halten muss, wird die Hals-und Nackenmuskulatur stark beansprucht und der Druck auf die Wirbelsäule erhöht. Auch generell bei Rückenerkrankungen wie Spondylose, Cauda Equina Compressions Syndrom oder Bandscheibenvorfall ist eher Vorsicht geboten, da auch der Druck auf den Übergang von der Lendenwirbelsäule auf das Kreuzdarmbeingelenk intensiv ist. Daher rate ich eher davon ab. Falls du bei deinem Hund nicht darauf verzichten möchtest. sollte er unbedingt eine Schwimmweste tragen, die den Rücken in der Waagerechten hält.

Übrigens: auch Bei Fieber und Infektionserkrankungen, bei offenen Wunden und Entzündungen sollte dein Hund auf Schwimmen verzichten.

Auch wenn dein Hund (jung und) gesund ist, empfehle ich dir darauf zu achten, dass er immer genügend Pausen macht, um Erschöpfung oder auch eine Wasserrute zu vermeiden.

Mein Tipp für dich: Wenn dein Hund aus gesundheitlichen Gründen nicht Schwimmen darf, ist das Wassertreten eine tolle Alternative für ihn!

Ist dein Hund eine Wasserratte oder läuft er lieber um jede Pfütze herum? Erzähle es mir gern in den Kommentaren!

Alles Liebe, deine Tina

Lahmheit an der Vorderhand beim Hund – das sind die möglichen Ursachen

Lahmheit an der Vorderhand beim Hund – das sind die möglichen Ursachen

Wenn ein Hund an der Vorderhand lahmt, ist unser erster Gedanke, dass eine Gelenkerkrankung am Vorderlauf die Ursache ist. Das ist auch keinesfalls abwegig und hier sollte auch im ersten Schritt nach einer Ursache gesucht werden.

Mögliche Erkrankungen, die hier ursächlich sein können

  1. Eine der häufigsten Erkrankungen der Vorderhand ist die Ellbogendysplasie. Sie zeigt die ersten Symptome in der Regel innerhalb des ersten Lebensjahres. Doch natürlich können auch erst später erste Beschwerden auftreten.
  2. Weiterhin kann auch eine OCD der Schulter vorliegen. Dies ist eine typische Junghunderkrankung, die bereits zwischen dem 4.-9. Lebensmonat erste Beschwerden verursacht.
  3. Auch eine Bicepssehnenreizung oder -entzündung kann vorliegen. Diese ist sehr schmerzhaft und verursacht eine deutliche Lahmheit.
  4. Natürlich kann auch grundsätzlich jedes Gelenk im Vorderlauf – von der Schulter bis hin zum Zehengelenk – von einer Arthrose betroffen sein.

Nicht immer ist die Ursache sofort auszumachen und muss durch entsprechende Untersuchungen herausgefunden werden.

Doch was tun, wenn trotz Lahmheit an der Vorderhand beim Hund keine Ursache herauszufinden ist? Lahmheit an der Vorderhand beim Hund

Es besteht zudem die Möglichkeit, dass der Ursprung der Lahmheit gar nicht in der Vorderhand liegt. So kann eine Hüftproblematik wie eine Hüftarthrose oder Hüftdysplasie beispielsweise eine Lahmheit in der Vorderhand verursachen.

Wie kann das sein? Lahmheit an der Vorderhand beim Hund

Man fragt sich natürlich, ob der betroffene Hund dann nicht hinten eine Lahmheit und Beschwerden zeigen müsste. Möglicherweise tut er das sogar. Grundsätzlich ist das Geschehen aber so zu erklären, dass der Hund seine Hüfte – um bei diesem Beispiel zu bleiben – versucht zu entlasten, weil sie ihm Beschwerden bereitet. Dies tut er, indem er vermehrt Belastung auf die Vorderhand verlagert. Doch dazu später mehr. Lahmheit an der Vorderhand beim Hund

So funktioniert die Bewegung beim gesunden Hund

Erst einmal schauen wir zum Verständnis darauf, wie die Fortbewegung bei einem gesunden Hund funktioniert. Der Hund funktioniert – einfach formuliert – als „Heckantriebler“. Das bedeutet er nimmt den Schub aus der Hinterhand. Dieser wird über die Wirbelsäule nach vorne gegeben. Die Vorderhand, respektive der Schultergürtel sind vor allem da, um Stabilität zu geben.

Zurück zum lahmenden Hund

Wenn wir nun wieder auf unseren Hund mit Hüftproblemen schauen, versucht dieser seine Hinterhand zu entlasten, indem er mehr Last auf die Vorderhand gibt. Das Gleichgewicht der Lastenverteilung und auch der Funktion ist gestört. Denn nunmehr ist die Vorderhand nicht mehr vorrangig da, um Stabilität zu geben. Sie muss nun auch noch den Antrieb mitleisten.

Das geht nicht lange gut

Natürlich macht der Hundekörper einiges mit und kann dies auch eine gewisse Zeit „stemmen“. Doch irgendwann wird die Überlastung der Vorderhand erste Probleme bereiten. Der Hund beginnt zu lahmen. Im weiteren Verlauf jedoch entstehen durch die Überlastung muskuläre Verspannungen, es können aber sogar auch im Zweifelsfall Arthrose ausgelöst werden.

Wenn man also einen Hund hat, der dauerhaft oder auch immer wieder mal zwischendurch vorne lahmt, man aber keine Ursache dafür finden kann, sollte man unbedingt auch den restlichen Bewegungsapparat in Betracht ziehen. Denn nicht immer muss der Ursprung einer Lahmheit am lahmen Lauf zu finden sein. Ist die Ursache dann gefunden und wird behandelt, bzw. beseitigt, dann bekommt man in der Regel auch die Lahmheit an der Vorderhand wieder in den Griff.

Du siehst, es ist immer wichtig, den gesamten Hundekörper zu betrachten, wenn ein Körperbereich sich auffällig, schmerzhaft oder verändert zeigt. Lahmheit an der Vorderhand beim Hund

Alles Liebe, deine Tina

Arthrose beim Hund: Welche Pflanzen helfen gegen Schmerzen

Arthrose beim Hund: Welche Pflanzen helfen gegen Schmerzen

Arthrose spielt bei den Gelenkerkrankungen unserer Hunde eine sehr große Rolle. Wichtig ist es hier auch immer, sich damit auseinanderzusetzen, wie man mögliche Schmerzen bei unseren Hunden, die durch Arthrose, Hüftdysplasie oder andere Gelenkerkrankungen entstehen, lindern kann. Ich freue mich an dieser Stelle sehr, dass Anne Sasson, Tierheilpraktikerin, Ernährungsberaterin und Hundepsychologin, uns hierzu einen tollen Einblick in die Phytotherapie gibt und uns Möglichkeiten aufzeigt, Hunde bei Gelenkschmerzen aktiv mit Heilpflanzen zu unterstützen und Schmerzen zu lindern. Viel Freude mit dem Artikel!

Immer mehr Hunde leiden unter Schmerzen im Bewegungsapparat. Das liegt einerseits daran, dass Hunde länger leben. So erfreulich das ist, begünstigt das Verschleißerscheinungen in den Gelenken. Fütterungsfehler, genetische Veranlagung oder falsche Belastungen spielen dabei ebenfalls eine Rolle. Arthrose Schmerzen Hund

Doch egal, woher die Schmerzen kommen:  Sie dürfen niemals auf die leichte Schulter genommen werden. Schmerzen sind nicht nur unangenehm, sie haben auch schwerwiegende Auswirkungen auf  die Gesundheit deines Hundes.  Auch solche, die als „leicht“ eingestuft werden, bedürfen einer umgehenden Behandlung. Es ist unverantwortlich zu denken, ein wenig Schmerz sei gut auszuhalten und gehöre einfach dazu. Oftmals wird der Beginn der Behandlung verschoben, um den Hund nicht mit den Nebenwirkungen der schulmedizinischen Schmerzmittel zu belasten.

Hier kommt die Phytotherapie ins Spiel Arthrose Schmerzen Hund

Viele verschiedene Kräuter und Pflanzen können sehr erfolgreich in der Behandlung von Schmerzen eingesetzt werden. In vielen Fällen sind sie so wirksam, dass komplett auf Medikamente verzichtet werden kann. Bei stärkeren Schmerzen können diese zumindest herunterdosiert werden. Das ist vor allem bei chronischen Beschwerden sehr wichtig, da die Behandlung mit großer Wahrscheinlichkeit ein Leben lang andauern wird. Viele Pflanzen und Kräuter sind dafür bekannt, dass sie gut gegen Schmerzen helfen. Um sie gezielt einsetzen zu können, ist es sinnvoll zu wissen, wie die einzelnen Pflanzen wirken. Sie enthalten fast immer verschiedene Inhaltstoffe, die unterschiedlich wirken.

Es ist zwar möglich, den Fokus auf eine bestimmte Wirkung zu legen, doch oftmals ist es sinnvoll, Pflanzen aus den hier beschriebenen Kategorien zu kombinieren, um das Wirkspektrum zu erweitern.

Diese Kräuter und Pflanzen wirken besonders entzündungshemmend

Entzündungen machen sich dadurch bemerkbar, dass die schmerzhafte Stelle gerötet, warm und geschwollen ist. Das ist zum Beispiel bei Arthritis der Fall. Hier sind zwei Pflanzen, die sich in der Behandlung von Entzündungen bewährt haben.   .

  • Indischer Weihrauch (Boswellia serrata): Die Harze, die in der Rinde des Baums enthalten sind, wirken zuverlässig entzündungshemmend. Da die Dosierung des Wirkstoffs aus der Droge selbst nicht ganz einfach ist, empfiehlt es sich, auf Präparate mit standardisiertem Wirkstoffgehalt zurückzugreifen. Dabei ist besonders darauf zu achten, dass es sich um den indischen Weihrauch handelt. Bei manchen Hunden kann Weihrauch Übelkeit und Verdauungsbeschwerden verursachen.
  • Ingwer wirkt ebenfalls entzündungshemmend und kann frisch oder als Pulver gegeben werden. Wichtig ist es, die Behandlung mit ganz kleinen Mengen zu  beginnen. Da Ingwer bei empfindlichen Hunden den Magen reizen kann, ist nur die kurweise Anwendung zu empfehlen.

 Diese Kräuter und Pflanzen wirken besonders durchblutungsfördernd Arthrose Schmerzen Hund

Eine gute Durchblutung im Bereich der betroffenen Gelenke ist für die Linderung der Schmerzen sinnvoll. Behandlungen mit Wärme oder mit Phytotherapeutika, die Wärme erzeugen, dürfen aber nicht bei Entzündungen erfolgen: Das würde die Entzündung verschlimmern.

  • Cayennenpfefferfrüchte: Die Hauptkomponente Capsaicin wirkt stark durchblutungsfördernd. Hier wird nur äußerlich mit einer Tinktur und nur für eine kurze Dauer von einem oder zwei Tagen behandelt.
  • Heublumen haben eine sanftere Wirkung und können in Form von feucht-warmen Kompressen eingesetzt werden. Bekannt und hilfreich sind Heublumenkissen, die man über einen Dampftopf erwärmt und mit einem Zwischentuch auf die schmerzhafte Stelle fixiert.
  • Senfsamen: Sie werden als Senfmehl mit warmem Wasser zu einem Brei verarbeitet und auf die Stelle aufgetragen. Es sollte ein Verband angelegt werden, damit der Hund die Paste nicht ableckt.
  • Campher und Rosmarin fördern ebenfalls die Durchblutung und helfen besonders bei Muskelschmerzen. Allerdings ist die Behandlung mit Ölen aufgrund des Fells nicht immer möglich.

Diese Kräuter und Pflanzen wirken besonders schmerzlindernd

  • Brennnesselkraut/-blätter: Studien bei Menschen haben belegt, dass die Behandlung mit Brennnesselkrautpräparaten die Schmerzen bei Arthrosen deutlich lindern kann, sodass die Einnahme von Medikamenten reduziert werden konnte. Brennnesselkraut kann bei Hunden sehr einfach als Tee zubereitet werden, den man zum Futter gibt. Auch ein Mus aus gedämpften Brennnesselblättern bzw. roh pürierte Blätter können bei Arthrose sehr regelmäßig über das Futter gegeben werden.
  • Die Teufelskralle kann für die Behandlung von Schmerzen ebenfalls als Tee gegeben werden. Fertigpräparate garantieren aber einen konstanten Gehalt der Wirkstoffe. Ein Vorteil der Teufelskralle ist, dass sie gleichzeitig entzündungshemmend wirkt. Allerdings wird sie von Hunden mit einem empfindlichen Magen nicht gut vertragen.

 

  • Die Weidenrinde enthält Salicyl, das in Salicylsäure umgewandelt wird und ähnliche Wirkungen wie die synthetische Acetylsalicylsäure (ASS = Aspirin) hat. Sie wirkt sehr zuverlässig gegen Schmerzen und ist für Hunde gut verträglich. Sie hat nicht die blutverdünnenden Nachteile des Aspirins. Die Weidenrinde kann sehr einfach als Pulver zum Futter gegeben werden. Darüber hinaus sind zahlreiche Präparate erhältlich, die Weidenrinde enthalten.
  • Mädesüß hat eine ähnliche Wirkung wie die Weidenrinde. Die Blüten können ganz einfach im Sommer gesammelt und getrocknet werden, um später daraus einen Tee gegen Schmerzen zuzubereiten. Arthrose Schmerzen Hund

Diese Kräuter und Pflanzen wirken besonders entwässernd

Bei schmerzhaften Gelenkerkrankungen ist es sehr sinnvoll, auch den gesamten Organismus zu betrachten und ganzheitlich zu behandeln. Viele Hunde, die unter Gelenkschmerzen leiden, profitieren von einer Entgiftungskur. Alle Pflanzen, die den Stoffwechsel anregen und entwässern, können als Kur eingesetzt werden. Hierzu sind ganz herkömmliche Kräuter wie Brennnessel und Löwenzahn sehr gut geeignet. Sie können als Tee oder auch roh püriert über das Futter gegeben werden. Während dieser Detox-Kur ist es auch sinnvoll, die Leber z.B. mit Mariendistel zu unterstützen. Arthrose Schmerzen Hund

Und was ist mit akuten Schmerzschüben?

Da phytotherapeutische Maßnahmen einige Stunden oder mehrereTage brauchen, bis sie ihre komplette Wirkung entfalten, sind sie natürlich nicht optimal für die akute Behandlung von sehr starken Schmerzen geeignet. In diesen Fällen sollten sie begleitend gegeben werden, sodass die konventionelle Schmerzmedikation nach und nach herunterdosiert werden kann.

Viele schmerzlindernde Pflanzen wie z.B. Arnika oder Beinwell werden für die akute Anwendung vor allem äußerlich angewendet, was aufgrund des Fells bei Hunden meistens nicht möglich ist. Salben, die diese Pflanzen enthalten, können an Stellen mit wenig Fell als Kompresse angewendet werden, sofern die Haut an der Stelle nicht beschädigt ist. Arthrose Schmerzen Hund

Wenn die Gelenke schmerzen: Erkennen, Vorbeugen, Behandeln: Das ist das Thema im Interview mit Martina Flocken in GlücklicHundGesund – dem Online-Kongress für strahlende Hundeaugen.

Der Kongress findet vom 24. bis 30.3.2023 statt.

Hier kannst du dich kostenlos anmelden:

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Danke, liebe Anne Sasson, für diesen ausführlichen und hilfreichen Gastartikel!

Anne Sasson | GlücklicHundGesund

Anne Sasson | GlücklicHundGesund

Hi, ich bin Anne
Ich bin Tierheilpraktikerin, Ernährungsberaterin & Hundepsychologin aus Leidenschaft.
Ich helfe dir dabei, wichtige Entscheidungen für die Gesundheit deines Hundes zu treffen.
So werdet ihr mit Leichtigkeit und Verstand GlücklicHundGesund und mit viel Freude gemeinsam durchs Leben gehen.

Anne Sasson | GlücklicHundGesund

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http://www.berlin-tierhomoeopathie.de

Alles Liebe, deine Tina

Kaninchenhoppeln und Hüftschwung beim Hund – auf welche Gelenkerkrankung es hindeutet

Kaninchenhoppeln und Hüftschwung beim Hund – auf welche Gelenkerkrankung es hindeutet

Hast du auch schon mal einen Hund gesehen, der im Trab mit den Hinterläufen hoppelt wie ein Kaninchen? Auf den ersten Blick sieht das in jedem Fall süß aus. Ähnlich wie die Hunde, die einen ausgeprägten „Hüftschwung“ haben. Die Hundemenschen finden meist nichts Besonderes daran, denn der Hund hat das schon immer so gemacht. Sie deuten es als Angewohnheit. Beides tut den Hunden aber nicht gut und es hat auch nichts mit einer Angewohnheit zu tun.

Hüftschwung und Kaninchenhoppeln tun deinem Hund nicht gut

Beim Kaninchenhoppeln handelt es sich genauso wie beim Hüftschwung um eine Auffälligkeit im Gangbild des Hundes. Beide sind Symptome für eine häufige Gelenkerkrankung von denen unsere Hunde betroffen sind: die Hüftdysplasie.

Was ist eine Hüftdysplasie?

Bei der HD passen die Hüfgelenkspfanne und der Kopf des Oberschenkelknochens nicht optimal zusammen. Durch diese Inkongruenz des Gelenks entsteht eine Instabilität und auch eine Arthrose im Hüftgelenk. Es kann zu Schmerzen kommen.

Und wie kommt es nun zum Hüftschwung und dem Kaninchenhoppeln?

Den Hüftschwung, den Hunde bei einer Hüftdysplasie zeigen, bezeichnet man als LSÜ-Twist. Dieser entsteht durch die Verdrehung der Wirbelsäule im Bereich zwischen dem letzten Lendenwirbel und dem Kreuzbein. In der Vorwärtsbewegung kommt es zu einer Seitwärtsbewegung des Beckens. Während der LSÜ-Twist bei jungen Hunden durch die noch nicht fertig ausgebildeten Hüftgelenke durchaus auftreten darf, ist er bei einem erwachsenen Hund eine Auffälligkeit in der Bewegung und nicht physiologisch. Er ist eines der häufigsten Symptome für eine Hüftdysplasie.

Kaninchenhoppeln ist auch nicht niedlich?

Das „Kaninchenhoppeln“ ist ein weiteres sehr häufiges Anzeichen für eine Hüftdysplasie. Bevorzugt im Trab – manchmal auch im Galopp – stoßen die betroffenen Hunde sich mit beiden Hinterläufen gleichzeitig ab, was dann aussieht, als würden sie hoppeln wie ein Kaninchen. Hört sich nett und lustig an, ist es aber nicht und sollte als ein Symptom für die Gelenkerkrankung ernst genommen werden.

Was du tun solltest – meine Empfehlung an dich

Wenn du feststellst, dass dein Hund mit den Hinterläufen hoppelt wie ein Kaninchen oder einen Hüftschwung zeigt, dann stelle ihn am besten einem Tierarzt vor, damit ihr der Ursache auf den Grund gehen könnt. Eine HD sollte keinesfalls unbehandelt bleiben, da sie dann immer weiter fortschreitet und im Verlauf das Gelenk immer stärker geschädigt wird und auch Rücken und Vorderläufe überlastet und in Mitleidenschaft gezogen werden. Der Hüftschwung kann übrigens auch eher einseitig ausgeprägt sein. Beobachte hier immer auch die Rutenhaltung deines Hundes. Neben den beiden besonders typischen Anzeichen gibt es natürlich noch viele weitere Symptome, die auf eine Hüftdysplasie hindeuten können. Diese habe ich dir im Artikel zum Thema „typische Symptome der Hüftdysplasie“ zusammengefasst.

Alles Liebe, deine Tina

 

Kaninchenhoppeln beim Hund Kaninchenhoppeln beim Hund Kaninchenhoppeln beim Hund Kaninchenhoppeln beim Hund

Die Top 5 Ursachen für einen Kreuzbandriss beim Hund

Die Top 5 Ursachen für einen Kreuzbandriss beim Hund

Warum erleiden eigentlich so viele Hunde einen Kreuzbandriss? Was sind die Ursachen dafür? Und wie kann man ihn vermeiden? Das sind Fragen, die mir Hundemenschen immer wieder stellen. Bei uns Menschen ist es einfach: meist ist es ein Trauma, dass den Kreuzbandriss verursacht. Das passiert z.B. beim Sport, oder bei Stürzen. Beim Hund sieht das Ganze aber anders aus. Da ist sehr selten ein Trauma die Ursache für den Kreuzbandriss. Ursachen für einen Kreuzbandriss beim Hund

Häufige Ursachen für einen Kreuzbandriss beim Hund sind folgende:

  1. Eine genetische Vorbelastung – man geht davon aus, dass durch die genetische Prädisposition ein fortschreitender Verschleiß der Kreuzbänder begünstigt wird. Durch schwaches Bindegewebe entstehen im Laufe der Zeit kleine Risse im Kreuzband. Irgendwann reicht dann ein sogenanntes „Bagatelltrauma“, damit das Kreuzband reißt. Das kann eine falsche Bewegung, ein Stolperer oder ähnliches sein. Das Trauma ist also nur der Auslöser für den Riss des Kreuzbandes. Wenn man das betroffene Knie untersucht, stellt man sehr häufig bereits arthrotische Veränderungen fest. Diese deuten darauf hin, dass das Kniegelenk schon länger instabil war.
  2. Auch Übergewicht begünstigt den Verschleiß des Kreuzbandes, der schlussendlich zum Riss führt.
  3. Hunde mit einer Hüftdysplasie sind häufiger von einem Kreuzbandriss betroffen.
    Die Größe des Hundes spielt ebenfalls eine Rolle. So sind häufiger mittelgroße bis große Hunde betroffen.
  4. Der Körperbau – je steiler die Hinterhand ist, desto ungünstiger ist die Krafteinwirkung auf die Kniegelenke, bzw. die Kreuzbänder.
  5. Weiterhin spielen Faktoren wie Überlastung und Fehlbelastung eine Rolle.

Du siehst, es gibt Ursachen, die wir nicht beeinflussen können, aber auch solche, die in unserer Hand liegen.
Wenn wir darauf achten, dass unser Hund nicht übergewichtig ist und wir Fehl- und Überlastung vermeiden, können wir schon viel tun, um einen Kreuzbandriss zu vermeiden. Genetische Vorbelastung und Körperbau, liegen natürlich nicht in unserer Hand.

Weitere wichtige Fakten zum Kreuzbandriss

  • In sehr vielen Fällen reißt auch das vordere Kreuzband des anderen Kniegelenks nach kurzer Zeit.
  • Ein Kreuzbandriss kann sowohl konservativ – das bedeutet ohne Operation – als auch operativ behandelt werden. Welche Behandlungsform gewählt wird, wird für jeden Hund individuell entschieden.
  • Häufige Operationsmethoden sind die TPLO und die TTA.

Möchtest du mehr zum Kreuzbandriss beim Hund erfahren? Dann lege ich dir unbedingt diesen Artikel ans Herz: Der Kreuzbandriss beim Hund – die wichtigsten Fakten.   

Wenn du mehr zum Aufbau des Kniegelenks erfahren möchtest, kannst du das in meinem Artikel zum Kniegelenk des Hundes. Hast du Fragen zum Kreuzbandriss beim Hund? Melde dich sehr gern bei mir oder hinterlasse mir einen Kommentar! Ursachen für einen Kreuzbandriss beim Hund

Alles Liebe, Tina

Der Achillessehnenriss beim Hund – Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten

Der Achillessehnenriss beim Hund – Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten

Hast du schon einmal von einem Achillessehnenriss beim Hund gehört? Die Achillessehne ist die stärkste Sehne im Körper. Sie beinhaltet Sehnen von Beugern des Kniegelenks und Streckern des Sprunggelenks, sowie der Zehenbeuger. Ihre Aufgabe ist es, die Kraft der Wadenmuskulatur auf die Hinterpfote zu übertragen. Mit jedem Schritt, den der Hund tut, wird sie einer extremen Belastung ausgesetzt. Ganz besonders übrigens auch bei Sprüngen. Die Achillessehne zeichnet sich deshalb durch eine besondere Dicke und Reißfestigkeit aus.  Beschwerden der Achillessehne kommen oft schleichend.

Der Riss der Achillessehne ist beim Hund wie auch bei der Katze möglich, aber eher selten der Fall. Die Behandlung ist jedoch sehr gut möglich. Besonders wichtig ist die konsequente Ruhigstellung in der Heilungsphase, die meist die größte Herausforderung darstellt. Danach wiederrum ist die sanfte Mobilisierung für gesunde Bewegungsabläufe und Belastung des betroffenen Hinterlaufs sehr wichtig.

Wie kommt es zum Riss der Achillessehne beim Hund

Verursacht werden kann der Riss zum einen durch ein akutes Trauma. Aber auch durch chronische Überlastung und somit einen fortschreitenden Verschleiß. Die Sehne reißt sukzessive weiter, bis zum partiellen oder vollständigen Riss.

Die Symptome Achillessehnenriss beim Hund

Charakteristisch ist, dass betroffene Hunde den Lauf weniger belasten. Im Falle einer Belastung wird das Sprunggelenk deutlich stärker gebeugt. Wenn die Sehne komplett gerissen ist, spricht man auch von einer „Hasenpfote“, da nicht mehr nur die Pfote aufgesetzt wird, sondern der Mittelfußknochen mit abgesetzt wird.

Wie kann eine Achillessehnenruptur beim Hund diagnostiziert werden?

Ein klinischer und orthopädischer Untersuchungsgang sind unverzichtbar. Die Achillessehne wird kontrolliert, indem das Knie in gestreckter Position gehalten wird, das Sprunggelenk wird gebeugt. Dann wird die Achillessehne abgetastet. Du kannst sie selbst bei deinem Hund erfühlen. Sie ist ein fester tastbarer Strang. Bei einem Riss wird der behandelnde Arzt in der Untersuchung z.B. eine Schwellung spüren. Ist sie komplett gerissen, kann ist keine Spannung mehr auf dem Sehnenstrang. Bei einem Teilriss ist meist „nur“ eine Schwellung im Bereich der Rissstelle tastbar

Zur Diagnose werden in der Regel Röntgenuntersuchungen, Ultraschall oder eine CT genutzt.

Folgende Erkrankungen sind bei der Diagnosestellung auszuschließen:

  • Hypothyreose
  • diabetische Neuropathie
  • kongenitale Hyperflexion
  • Kalkaneusfraktur
  • Ischiadicusverletzung

Die Behandlung Achillessehnenriss beim Hund

Die Therapie der Achillessehne kann entweder konservativ oder chirurgisch erfolgen. Bei einem Teilriss ist die Chance auf Erfolg deutlich größer. Bei einem kompletten Riss sind eine Operation und Fixierung der Achillessehne meist unvermeidbar. Insbesondere, wenn auch Knochenfragmente mit abgelöst wurden. Achillessehnenriss beim Hund

Die konservative Behandlung sieht wie folgt aus:

Immobilisation des Sprunggelenks, Boxenruhe und Physiotherapie. Das bedeutet im Detail, dass der betroffene Lauf mittels Gipsverband, Schiene, einem externen Fixateur oder calcaneotibialer Stellschraube ruhiggestellt wird. Die Ruhigstellung ist meist 3-4 Wochen (teils auch länger) nötig, danach wird sukzessive physiotherapeutisch mobilisiert. In der Phase der Boxenruhe sollte der betroffene Hund absolut ruhig gehalten werden. Das bedeutet, kurz raus um sich zu lösen. Alles natürlich an der Leine im Schritt Tempo. Sprünge aufs Bett/Sofa, Spiel mit anderen Hunden und jegliche Form der Belastung sind tabu.

Physiotherapeutisch sollten überbelastete Strukturen und Verspannungen entspannt und gelockert werden, Beweglichkeit und Muskulatur der anderen drei Läufe erhalten werden. Zum Erhalt der Muskulatur eignen sich z.B. isometrische Übungen und auch Übungen mit Gewichtsverlagerungen. Achillessehnenriss beim Hund

Die operative Behandlung

Bei einer kompletten Ruptur ist es wie beschrieben zumeist notwendig, den Riss chirurgisch zu behandeln. Dazu gibt es unterschiedliche Verfahren, die gerissenen Sehnenenden wieder miteinander zu vernähen. Auch hier ist im Anschluss eine Ruhigstellung durch Fixateure, Gipsverband, Schiene o.ä. unverzichtbar. Weiterhin wird der Hund in der Genesungsphase mit Boxenruhe ruhiggehalten und mit Physiotherapie begleitet. Nach Abschluss der Heilung erfolgt die physiotherapeutische Mobilisierung. In der postoperativen Phase gilt dasselbe wie bei der konservativen Ruhigstellung.

Insbesondere die Phase der Ruhigstellung ist für die meisten Hundemenschen eine große Herausforderung. Wenn dein Hund von einem Achillessehnenriss betroffen ist, findest du in diesem Artikel hilfreiche Tipps für die Heilungsphase, die dir und deinem Hund diese Zeit deutlich erleichtern.

Alles Liebe,

deine Tina

Wie lange darf dein Hund spazieren gehen? – wieviel ist gut, wann wird es schädlich? Die wichtigsten Faktoren

Wie lange darf dein Hund spazieren gehen? – wieviel ist gut, wann wird es schädlich? Die wichtigsten Faktoren

Viele Hundemenschen fragen mich, wie lange ein Hund denn eigentlich spazieren gehen darf, bzw. welche Strecken er am Tag laufen darf. Die schlechte Nachricht: Wie lange Hund spazieren gehen

Ich kann darauf keine allgemeingültige Antwort geben. Gerne möchte ich auch erklären, weshalb das so ist.
Wenn wir einen kleinen Vergleich zum Menschen machen, wird uns schnell klar, warum. Fragt man sich, wie lange darf ein Mensch denn spazieren gehen, so wird recht schnell klar, dass es dafür gar keine allgemeingültige Aussage geben kann. Es gibt kleine Menschen, große Menschen, gesunde und kranke, sportliche und unsportliche, alte und junge. Kurzum jeder Mensch ist individuell zu betrachten. Genau so ist es auch mit unseren Hunden.

Welche Faktoren sind für die Länge des Spazierganges bei unseren Hunden ausschlaggebend? Wie lange Hund spazieren gehen

Alter

Es ist eigentlich ganz klar. Ein Welpe oder Junghund sollte nur altersgerechte Spaziergänge machen. Mehr zur Bewegung von Welpen und Junghunden erfährst du hier. Mit langen Spaziergängen riskierst du Erkrankungen des Bewegungsapparates, die sich ggfs. auch erst Jahre später zeigen können. Auch ältere Hunde bilden eine gesonderte Gruppe. Im Alter läßt die körperliche Kraft langsam nach. Passe die Bewegung entsprechend an, um eine Überlastung zu vermeiden. Dadurch würde sich die Erholungsphase des Körpers signifikant erhöhen. Was du bei einem älteren Hund beachten solltest, erfährst du in diesem Blogartikel.

Körperform, Größe und Gewicht

Langbeinige Hunde mit einer schlanken Körperform können in der Regel leichter, längere Strecken laufen, als Hunde mit einer stämmigen, bulligen Körperform. Auch die Größe des Hundes kann eine Rolle spielen. Man bedenke, wie viele Schritte ein Pinscher machen muss, um einen Schritt eines Irischen Wolfhundes mitzulaufen.

Kondition Wie lange Hund spazieren gehen

Die Kondition des Hundes ist unabhängig von der Bemuskelung des Hundes. Es gibt Hunde mit einem Muskelstatus, die allerdings keine sehr gute Kondition bzw. Ausdauer haben. Das bedeutet, dass ihre Spaziergänge nicht so lang ausfallen können, obwohl sie eine gute Muskulatur haben.

Fitness Wie lange Hund spazieren gehen

Die Muskulatur = Kraft hat ebenfalls einen entscheidenden Einfluss. Eine gute Bemuskelung, gute Gelenkbeweglichkeit, Koordination und Körpergefühl schaffen eine gute Basis für Spaziergänge. Doch wie bereits geschrieben, ist auch eine gute Kondition unverzichtbar.

Gesundheitsstatus

Hunde mit Erkrankungen des Bewegungsapparates können zumeist etwas weniger intensiv belastet werden, wie Hunde ohne Gelenkprobleme. Auf die Erkrankungen muss immer individuell Rücksicht genommen werden. Natürlich gilt selbiges, für jegliche organische Erkrankungen.

Tagesform Wie lange Hund spazieren gehen

Auch die Tagesform des Hundes sollte immer berücksichtigt werden. Wie wir Menschen, sind auch unsere Hunde nicht jeden Tag gleich gut drauf und gleich belastbar. Passe deshalb die Spaziergänge auch dahingehend an und schaue bevor ihr losgeht, wie sich dein Hund fühlt. Wie lange Hund spazieren gehen

Doch damit nicht genug. Es gibt weitere Faktoren, die einen Einfluss haben. Diese nenne ich jetzt einfach mal externe Faktoren.

Externe relevante Faktoren für die Länge des Spaziergangs

Temperatur & Luftfeuchtigkeit

Sehr kalte oder sehr hohe Temperaturen spielen eine wichtige Rolle für eure Spaziergänge. Beides ist sehr anstrengend für den Hundekörper und sollte berücksichtigt werden. Auch die Luftfeuchtigkeit hat Auswirkungen, wie lange man unterwegs sein sollte.

Bodenbeschaffenheit Wie lange Hund spazieren gehen

Angenehmer Waldboden, Rasen oder Feldwege sind super für die Gelenke. Asphalt und Schotter werden schnell unangenehm für unsere Hunde, insbesondere wenn sie unter Gelenkerkrankungen leiden. Aber auch sandiger Boden, oder Untergrund der sehr uneben oder stark nachgiebig ist, bedeutet eine erhöhte Anstrengung. Zudem ist Schnee und Glätte ebenfalls anstrengend und besonders Eis auch gefährlich. Passe hier die Länge des Spazierganges unbedingt an. 1 km über Waldboden ist etwas komplett anderes, als 1 km durch den Sand.

Streckenverlauf

3 km auf ebener Strecke sind etwas anderes, als 3 km bei denen es immer wieder bergauf und bergab geht. Die Anstrengung ist wesentlich höher und Höhenunterschiede sollten bei der Planung der Spazierroute immer berücksichtigt werden.

Vermeide bitte in jedem Fall, dass du deinen Hund auspowerst. Es herrscht leider immer noch häufig die Meinung vor, dass es wichtig ist, Hunde regelmäßig auszupowern. Das ist absolut falsch und bewirkt das Gegenteil: es kommt zur Überlastung und der Hundekörper wird über die Maßen gefordert. Dies hat Auswirkungen auf die Gesundheit des Hundes. Hier kannst du mehr zum Thema erfahren.

Hast du Fragen zum Thema Spaziergang? Dann hinterlasse mir gern einen Kommentar oder schreibe mir eine Email an tina@doggy-fitness.de . Wie lange Hund spazieren gehen

Alles Liebe, deine Tina

Dein Hund wird operiert? – 12 wichtige Tipps zur Vorbereitung und für die erste Zeit nach der Operation, die du kennen solltest

Dein Hund wird operiert? – 12 wichtige Tipps zur Vorbereitung und für die erste Zeit nach der Operation, die du kennen solltest

Wenn dein Hund aufgrund einer Erkrankung des Bewegungsapparates wie z.B. einer Hüftdysplasie oder einem Bandscheibenvorfall operiert wird, kommen in der Regel in den ersten Wochen nach der Operation einige Besonderheiten und Veränderungen auf dich zu. Zumeist dürfen Hunde sich während der Gesundungsphase nicht so belasten, wie zuvor. Das bedeutet, alltägliche Spaziergänge können nicht wie gewohnt ablaufen. Der Einstieg und Ausstieg ins/aus dem Auto ist nicht mehr einfach so möglich, auch das Treppensteigen wird zur Herausforderung. Im Haus sind rutschige Untergründe wie Fliesen, Parkett oder Laminat für Hunde nach Operationen am Bewegungsapparat kaum zu bewältigen.

Wird die Operation akut vorgenommen, ist es natürlich schwierig, sich umfassend auf die Zeit danach vorzubereiten. Doch schon mit wenigen Tagen Vorlauf, kannst du so vorbereitet sein, dass dies die Zeit nach der Operation für deinen Hund und auch für dich wesentlich leichter und unkomplizierter gestaltet.

Hierzu fassen ich dir einige wichtige Punkte als Checkliste zusammen:

1. Den Boden im Haus rutschsicher machen hund wird operiert

Wenn du Fliesen, Parkett oder Laminat hast, ist dies nach einer Operation für deinen Hund schwierig zu bewältigen. Ich empfehle dir, Bereiche in denen dein Hund sich häufig bewegt, mit Läufern auszulegen, auf denen er sich bewegen kann. So verhinderst du, dass er ausrutscht und stürzt und gibst ihm zugleich mehr Sicherheit in seiner Bewegung.

2. Leckschutz, um die Wunde zu schützen

Ein Leckschutz ist längst nicht mehr nur die durchsichtige „Plastiktröte“, mit der dein Hund sich kaum bewegen kann und die ihn nicht nur daran hindert, an der Wunde zu lecken, sondern ihn zugleich auch noch in seiner Fortbewegung und alltäglichen Bewegungen hindert. Es gibt tolle aufblasbare Kragen oder jene aus Stoff, die ebenso funktionieren, aber für den Patienten wesentlich angenehmer zu tragen sind und er damit auch gut schlafen kann.

3. Tragehilfe für Treppen hund wird operiert

Wenn dein Hund so groß ist, dass du ihn nicht tragen kannst, empfehle ich dir zum Treppensteigen eine Tragehilfe. Diese gibt es für die Vorder- oder Hinterhand, oder zur Unterstützung des gesamten Körpers. Damit sicherst du deinen Hund, wenn er Treppen hinauf oder hinunter musst und nimmst zugleich die Belastung von den Gelenken.

4. Verhindere, dass dein Hund im Haus Treppen steigen kann

Du hast deinen Hund nur einen Moment aus den Augen gelassen und das hat er sofort genutzt, heimlich die Treppe hinauf zu klettern, Und das nach der OP. Hier kannst du ganz unkompliziert ein Babygitter montieren, dass deinen Hund daran hindert, Treppen hinaufzusteigen, wenn er es nicht darf.

5. Rampe fürs Auto

Auch hier gilt, wenn du deinen Hund nicht ins/aus dem Auto heben kannst, empfehle ich dir auf eine praktische Hunderampe zurückzugreifen, damit dein Hund sicher ins / aus dem Auto gelangt.

6. Boxenruhe – sei vorbereitet

Wenn dir schon bekannt ist, dass dein Hund nach der Operation Boxenruhe halten muss, wie es beispielsweise nach Rückenoperationen häufig der Fall ist, dann empfehle ich dir, eine Box in komfortabler Größe Zuhause z.B. im Wohnzimmer aufzustellen und mit dem gewohnten Liegeplatz  – am besten mit einer orthopädischen Füllung – deines Hundes auszustatten. Gewöhne ihn nach Möglichkeit bereits vor der Operation Schritt für Schritt an die Box. Solltest du hier Hilfe benötigen, wende dich am besten vertrauensvoll an einen Hundetrainer. So kannst du die Box für deinen Hund als Wohlfühlort gestalten. Am besten sollte auch Platz für Wasser und Futter sein.

7. Angepasste Bewegung

Halte dich unbedingt daran, was der behandelnde Arzt als Pensum für die Bewegung angibt. Dies konsequent umzusetzen, hat einen großen Einfluss auf den Erfolg der Operation.

8. Suche nach einem passenden Physiotherapeuten

Vereinbare am besten schon zeitnah einen Termin bei einem Physiotherapeuten. Dadurch kann dein Hund von Beginn an begleitet werden. Auch wenn noch nicht aktiv mit Übungen oder ähnlichem begonnen werden kann, gibt es viele verschiedene passive Maßnahmen, um deinen Hund zu unterstützen, z.B. auch um überlastete Körperbereiche sanft zu entlasten. Zudem können dir Therapeuten auch viele hilfreiche Tipps speziell für eure Situation / Erkrankung geben.

9. Möglichkeiten zur Beschäftigung Hund wird operiert

Befasse dich damit, wie du deinen Hund in der Schonungsphase geistig auslasten kannst, damit Frustration vermieden wird. Sehr gut eignen sich z.B. Schnüffelteppiche und auch viele Intelligenzspiele, die sogar im Liegen gemacht werden können. Auch Leckerlis einfach in einer zerknüllten Decke zu verstecken und sie dann vom Hund heraussuchen zu lassen, bietet eine schöne Beschäftigung.

10. Plane Zeit ein für Nachuntersuchungen

In den Tagen bis zum Ziehen der Fäden wird es ein bis zwei Termine zur Wundkontrolle geben. Diese sind sehr wichtig und sollten von dir unbedingt wahrgenommen werden. Bitte manipuliere keinesfalls an der Wunde, solange noch Fäden darin sind und sie nicht verheilt ist. Es besteht ein hohes Infektionsrisiko.

11. Lasse deinen Hund nicht alleine

Besonders in den ersten Tagen nach der Operation sollte dein Hund keinesfalls alleine bleiben. Damit du nicht unnötig unter Stress stehst, empfehle ich dir, ein paar Tage Urlaub zu nehmen. Falls dies nicht möglich ist, solltest du unbedingt sicherstellen, dass dein Hund nicht alleine ist. Vielleicht kann deine Familie dir bei der Betreuung helfen oder ein Hundesitter.

12. Versuche Ruhe zu bewahren und notiere deine Fragen

Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Eine Operation birgt immer Risiken, geht an die Nerven und ist aufregend. Trotzdem lege ich dir ans Herz, dass du versuchst, möglichst ruhig zu bleiben. Denn das ist genau das, was dein Hund jetzt am dringendsten braucht: deine Ruhe und deine Unterstützung. Ich empfehle dir zudem, alle deine Fragen vor dem Tierarztbesuch zu notieren. Beim Arzt ist man meist aufgeregt und vergisst die Hälfte wieder. Ist man dann Zuhause, fallen einem die Fragen wieder ein. Deshalb notiere dir deine wichtigsten Fragen und nehme deine Notizen mit zum Arzt. Du kannst dir dann auch gleich Stichpunkte zu den Antworten notieren.

PS: Vielen Menschen hilft es in solchen Situationen, wenn sie jemanden zur Unterstützung an ihrer Seite haben, wenn es zum Tierarzt geht. Eine zweite Person, die mit zuhört und seelischen Support leistet, die Tasche hält, zur Hand geht und einfach da ist. Zögere nicht, hier jemanden, der dir hier gern beistehen wird, anzusprechen. hund wird operiert

Hast du noch Fragen zu dem Thema? Dann hinterlasse sie mir gern um Kommentar oder schreibe mir eine Email an tina@doggy-fitness.de.

Alles Liebe, Tina

Gewichtsbandagen für Hunde im Hundefitness Training – sinnvoll oder gefährlich?

Gewichtsbandagen für Hunde im Hundefitness Training – sinnvoll oder gefährlich?

Gewichtsbandagen für Hunde, die im Hundefitness Training eingesetzt werden, erfreuen sich immer größer werdender Beliebtheit. Allerdings sollte man den Einsatz von Gewichtsbandagen bei Hunden sehr gut abwägen und ich betrachte die Nutzung auch sehr kritisch. Ihr Einsatz sollte grundsätzlich nur unter Begleitung durch einen Profi erfolgen. Ich möchte dir auch gern erklären weshalb.

Was passiert, wenn man dem Hund im Training eine Gewichtsbandage anlegt?

Ganz gleich, ob man die Bandage gleich mit Gewichten bestückt oder ohne Gewichte trainiert, wirkt sie auf den Hundekörper ein. Zugleich wirkt sie auch auf die Psyche ein, und zwar dadurch, dass eine Bewusstmachung des Körperteils bzw. Körperbereiches erfolgt. Ein Beispiel, was diesen psychischen Effekt sehr gut verdeutlicht, ist z.B. der Einsatz von Körperbandagen oder auch Thundershirts. In diesem Fall ist die Wirkung ausgesprochen positiv. Gewichtsbandagen für Hunde

Was muss man beachten, wenn man das erste Mal Gewichtsbandagen einsetzt?

Wie gerade schon beschrieben, bewirken wir eine Bewusstmachung am Hund. Wir befestigen etwas an unserem Hund. Es handelt sich aber nicht nur um eine Bewusstmachung, sondern auch um eine Manipulation und so ist es unverzichtbar, dass wir unseren Hund sehr langsam daran gewöhnen und der Einsatz sollte immer nur erfolgen, wenn es für den Hund auch in Ordnung ist.

Ein „da muss der jetzt durch“ gibt es hier nicht. Man sollte den Hund Schritt für Schritt mit der Bandage vertraut machen. Hole dir sein Einverständnis. Dazu kannst du sie ihm zeigen, ihn daran schnüffeln lassen, an seinen Körper halten und diesen Prozess positiv verstärken. Wenn alles das für deinen Hund in Ordnung ist, kannst du die Bandage kurz anlegen und auch dies wieder positiv verstärken. Dies solltest du mehrmals wiederholen, bevor du ihm die Bandage – wohlgemerkt ohne Gewichte – auch mal für einige Minuten anlegst.

Ist auch dies für ihn in Ordnung, kannst du beginnen, diese im Training gezielt bei einzelnen Übungen einzusetzen. Gewichte sollten erst Schritt für Schritt eingesetzt werden. Dieser Gewöhnungsprozess kann je nach Hund unterschiedlich lange dauern. Wie eingangs schon beschrieben, sollte dieser immer von einem Profi begleitet werden, der vertraut damit ist, mit Gewichtsmanschetten am Hund zu arbeiten. Ich empfehle dir keinesfalls, auf eigene Faust mit Gewichten an deinem Hund zu arbeiten.

Warum gehört der Einsatz von Gewichtsbandagen am Hund in die Hand eines Fachmenschen? Gewichtsbandagen für Hunde

Wenn ein Hund unter einer ungleichmäßigen Bemuskelung oder Schonhaltungen leidet oder aber er einseitig belastet, hat dies immer auch eine körperliche Ursache. Körperliche Defizite entstehen nicht aus einer „Laune“ des Hundes heraus. Daher sollte immer bekannt sein, was die Fehlbelastung, die muskulären Defizite oder die Schonhaltung verursacht. Dem entsprechend sollte der Hund umfassend physiotherapeutisch und tierärztlich begleitet und behandelt werden. Gewichtsbandagen für Hunde

Erfolgt ein nicht angebrachter oder falsch umgesetzter Einsatz der Gewichtsbandagen, kann man das körperliche Problem im Zweifel noch verstärken. Es gilt also immer aus therapeutischer Sicht abzuwägen, ob ein Einsatz von Gewichtsmanschetten sinnvoll und angebracht ist, oder ob den körperlichen Defiziten durch entsprechende Übungen ohne Gewichte ein vergleichbarer Trainingseffekt erzielt werden kann.

Der Einsatz von Gewichtsmanschetten beim gesunden Hund zur Verstärkung des Trainingseffekt

Immer mehr werden sie auch bei trainierten Hunden eingesetzt, um den Trainingseffekt noch weiter zu intensivieren. Doch auch hier rate ich davon ab, die Bandagen willkürlich und in kompletten Trainingseinheiten am Hund anzulegen.

Ich empfehle stattdessen ebenso wie bei einem Hund mit körperlichen Problemen, die Nutzung immer unter Aufsicht und Beratung eines Profis zu machen. Er kann genau abwägen, welche Körperbereiche wie trainiert werden können und wie ein ausgewogenes Training gestaltet werden kann. Es gilt beim Einsatz der Gewichtsbandagen – wie auch im Training ohne – immer genau zu berücksichtigen, welche Körperbereiche eine Übung trainiert und wie (Muskulatur, Beweglichkeit, Koordination,…).  Dann muss man abwägen, bei welchen Übungen die Bandage Sinn macht und welche Gewichte beim Training eingesetzt werden, sowie in welchen Abständen diese verändert werden.

Du siehst, es gibt sehr viele verschiedene Faktoren beim Einsatz von Gewichtsbandagen zu berücksichtigen. Wenn dies etwas ist, was du für deinen Hund als sinnvoll siehst, dann lasse dich von einem Hundephysiotherapeuten beraten und beim Training begleiten.

Alles Liebe, deine Tina

Schmerzgedächtnis beim Hund – warum es so gefährlich ist und wie man es behandelt

Schmerzgedächtnis beim Hund – warum es so gefährlich ist und wie man es behandelt

Schmerz an sich ist zwar unangenehm, hat aber im Körper des Hundes – und natürlich auch des Menschen – eine wichtige Funktion. Er ist ein Warnsignal und führt in der Regel dazu, dass man sich mit dem Bereich, in dem der Schmerz auftritt beschäftigt. Man schaut nach, prüft, behandelt und schont ggfs.. Wenn du dir beispielsweise den Ellbogen anstößt, dann nimmst du dies wahr, wendest deinen Blick und deine Aufmerksamkeit dorthin. Klassischerweise reiben wir dann über diese Stelle. Beobachte dich beim nächsten Mal einfach mal ganz bewusst dabei. Also ist der Schmerz eigentlich eine tolle Idee des Körpers. Doch der Schmerz kann seine wichtige Warnfunktion auch verlieren. Schmerzgedächtnis beim Hund

Wie kann das passieren? Schmerzgedächtnis beim Hund

Wenn ein Schmerz sehr stark ist, häufiger auftritt, oder bei einem Schmerz, der chronisch ist, kann es passieren, dass sich die Signalverarbeitung des zentralen Nervensystems verändert. Beispiele hierfür wären chronische Schmerzen, die nicht oder nicht ausreichend behandelt werden, nach Operationen oder bei akuten Verletzungen, die nicht oder nicht ausreichend schmerztherapeutisch behandelt werden.

Was passiert, wenn sich die Signalverarbeitung des zentralen Nervensystems verändert?

Die Funktion der Rezeptoren ist gestört und sie reagieren selbst bei schwachen Reizen oder wenn gar kein Reiz vorliegt. Ein Fehlalarm. Es wird ein Schmerzsignal an das Gehirn gesendet, obwohl kein schmerzauslösender Faktor vorhanden ist.

Der Schmerz selbst ist zum Krankheitsbild geworden. Der Hund hat ein Schmerzgedächtnis entwickelt.

Wie ist es für den Hund, wenn er ein Schmerzgedächtnis entwickelt hat?

Wenn ein Hund ein Schmerzgedächtnis entwickelt hat, sollte man sich bewusst sein, dass er den Schmerz tatsächlich so wahrnimmt, auch wenn es keinen schmerzauslösenden Faktor gibt. Der Schmerz ist für ihn real und belastend. Der Hund simuliert nicht.

Weisst du, woran du erkennst, ob dein Hund Schmerzen hat? Falls nicht, findest du im Artikel zum Thema Schmerzen die 21 häufigsten Schmerzanzeichen.

Was kann man tun, wenn der Hund ein Schmerzgedächtnis entwickelt hat?

Leider ist es nicht so einfach ein Schmerzgedächtnis zu löschen. Es ist nicht so, dass man einfach mal eine Schmerztablette gibt und dann ist der Schmerz „beseitigt“. In der Regel ist hier viel Geduld gefragt, da die Funktion der Rezeptoren Schritt für Schritt wieder normalisiert werden muss. Es ist sinnvoll, wenn man das Schmerzgedächtnis mit einem durchdachten Schmerzmanagement, das auf unterschiedliche Weise an der Behandlung des Schmerzes ansetzt, behandelt. Beispiel für eine sinnvolle multimodale Therapie wäre eine Kombination aus Hundephysiotherapie, Osteopathie, konventionelle Schmerzmedikation und natürliche schmerzlindernde Mittel. Der Vorteil an einer pflanzlichen Schmerzlinderung ist, dass diese ebenso wie die physiotherapeutische und osteopathische Behandlung auch langfristig nebenwirkungsfrei ist. Schmerzgedächtnis beim Hund

Dennoch sollte man nicht grundsätzlich konventionelle Schmerzmittel ablehnen, dass ein Schmerzgedächtnis eine starke Einschränkung für den Hund in seinem Alltag bedeutet und ihn körperlich, aber auch sozial beeinträchtigen und belastet. Ein pauschales „Behandlungsrezept“ kann man hierzu nicht aussprechen, da die Wahrnehmung von Schmerz individuell ist und auch die Intensität des Schmerzes variiert. Daher sollte für jeden Hund individuell geschaut werden, welche Maßnahmen für ihn passend sind.

Wie kann man die Entstehung eines Schmerzgedächtnis verhindern? Schmerzgedächtnis beim Hund

Grundsätzlich lege ich dir ans Herz, wenn dein Hund unter Schmerzen leidet, diese zu behandeln und etwas gegen die Schmerzen zu tun. Es gibt hierzu z.B. viele verschiedene Möglichkeiten aus der Physiotherapie oder der Naturheilkunde. Falls notwendig auch mit einem Schmerzmittel. Immer noch viel zu oft, wird die Behandlung eines Schmerzes abgelehnt, weil man der Meinung ist, dass der Hund sich dann nicht schonen würde oder man ihn nicht handeln könne. Zudem wird häufig auf die Nebenwirkungen konventioneller Schmerzmittel verwiesen und sie deswegen abgelehnt. Schmerzgedächtnis beim Hund

Man sollte hier allerdings gut abwägen. Vielfach ist eine kurzfristige Gabe einer Schmerzmedikation nicht schädigend für die Organe. Die Behandlung eines entstandenen Schmerzgedächtnis aus einem unbehandelten Schmerzsymptom heraus macht allerdings häufig die Anwendung konventioneller Schmerzmittel für einen längeren Zeitraum unvermeidbar. Zudem ist der Leidensweg bis zur Schmerzfreiheit für den Hund oft ungleich länger und wirkt sich signifikant auf die Lebensqualität aus.

Deshalb gilt: lasse deinen Hund keine Schmerzen leiden. Er simuliert sind und eine dem Schmerz angemessene Behandlung desselbigen ist unverzichtbar für Gesundheit und Lebensqualität.

PS: Mehr zum Schmerzempfinden des Hundes findest du im passenden Artikel zum Thema.

Alles Liebe, deine Tina

Dein Hund kann nicht richtig sitzen? – Was die Sitzposition über den Bewegungsapparat deines Hundes aussagt

Dein Hund kann nicht richtig sitzen? – Was die Sitzposition über den Bewegungsapparat deines Hundes aussagt

Wenn es um die Befundung von Erkrankungen des Bewegungsapparates geht, wird hier zumeist das Gangbild des Hundes angeschaut. Nur selten wird ein Blick darauf geworfen, wie die Positionswechsel des Hundes aussehen. Doch auch anhand seiner Sitz Position kann man körperliche Probleme des Hundes erkennen. Daher sollte man – wenn man herausfinden möchte, ob der Hund möglicherweise unter einer Erkrankung des Bewegungsapparates leidet immer auch anschauen, wie er die verschiedenen Positionswechsel absolviert.

Auch für dich als Hundemensch ist es wertvoll zu wissen, welche Auffälligkeiten es bei der Position Sitz geben kann. Denn wenn dein Hund eine oder mehrere der aufgezählten Dinge zeigt, solltest du in jedem Fall einen Blick auf seinen Bewegungsapparat werfen lassen und der Ursache auf den Grund gehen. Hund kann nicht richtig sitzen

Auffälligkeiten in der Position Sitz des Hundes: Hund kann nicht richtig sitzen

– starke Krümmung des Rückens
– einseitiges auf die Seite kippen
– nach außen oder innen gedrückte Kniegelenke
– gestreckte Kniegelenke des Hundes
– der Kopf wird hängen gelassen
– Entlastung eines Vorderlaufes oder wechselseitiges Entlasten der Vorderläufe

Die Auffälligkeiten können auch in Kombination miteinander auftreten.

Nicht immer ist eine Krankheit ursächlich. Es kann auch über eine längere Zeit hin angewöhnt sein. In vielen Fällen ist dies allerdings der Fall. Durch eine orthopädische Untersuchung kann dies herausgefunden werden.

Welche Probleme können bestehen? Hund kann nicht richtig sitzen

Die gesundheitlichen Probleme können unterschiedlich sein. Häufig sind:

– Knieerkrankungen
– Hüfterkrankungen wir Hüftdysplasie oder Hüftarthrose
– Rückenerkrankungen wie Spondylose

die Ursache.

Warum ist eine korrekte Sitzposition beim Hund so wichtig?

Eine Fehlhaltung im Sitz hat auch Einfluss darauf, wie dein Hund sich bewegt. Wenn wir als Beispiel davon ausgehen, dass der Hund sich in der Position Sitz auf eine Seite rutschen läßt, und dann aufstehen möchte, kann diese Bewegung nicht „physiologisch“ also normal ablaufen. Er hat hier nicht die Möglichkeit, sich gleichmäßig aus der Hinterhand hochzustemmen, sondern nutzt unterstützend den Schultergürtel und die Vorderhand. Hund kann nicht richtig sitzen

Dauerhaft bleibt das nicht ohne Folgen

Es kommt zu einer Überlastung der Muskulatur der Vorderläufe und in der Folge Verspannungen der Muskulatur und möglicherweise auch Überlastungsschäden am Gelenkknorpel der Vorderläufe zur Folge. Die Muskulatur der Hinterläufe und des unteren Rückens werden schwächer. Auch Blockaden im Rücken sind möglich. In der Fortbewegung wird dein Hund mehr und mehr auf seine Vorderläufe setzen und die Hinterläufe laufen halt so mit.

Was kannst du tun?

Ob schlechte Angewohnheit oder eine Erkrankung des Bewegungsapparates als Ursache – es ist wichtig, eine gesunde Sitzposition zu trainieren. Hund kann nicht richtig sitzen

Dies kann man zum einen darüber, dass man den Steh Sitz Wechsel regelmäßig trainiert. In meinen Online Kursen z.B. ist der Steh Sitz Wechsel eine wichtige Übung, da es für viele Hunde eine Alltagsbewegung und somit eine wichtige Basis bedeutet. Der Positionswechsel selbst ist übrigens überhaupt nicht langweilig, sondern eine Übung, die sowohl die Gelenkbeweglichkeit der gesamten Hinterhand, als auch die Muskulatur des unteren Rückens und der Hinterhand fördert.

Sie allein ist allerdings in der Regel nicht ausreichend. Entsprechend der Diagnose etc.. ist es sinnvoll, eine Kombination aus verschiedenen aktiven Bewegungsübungen regelmäßig zu machen, um sukzessive die korrekte Position zu fördern und gesunde Bewegungsabläufe zu trainieren.

Kann dein Hund sich korrekt hinsetzen oder zeigt er Ausweichbewegungen? Teile deine Erfahrungen gern in den Kommentaren mit mir.

Alles Liebe, deine Tina

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