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Osteosarkom beim Hund – tückisch und unaufhaltsam

Ein Osteosarkom beim Hund ist die häufigste Krebserkrankung, die bei unseren Vierbeinern auftritt. Ich sage ehrlich, dass es ein Thema ist, dass mir nicht leicht von der Hand geht. In meiner Praxis habe ich mehrere Patienten mit einem Osteosarkom nach ihrer Amputation betreut. Es ist ein schwieriger Weg für Hund und Halter. Dennoch ist es mir wichtig, dir umfassende Informationen zur Erkrankung zu geben.

Er metastasiert frühzeitig in die Lunge. Ein Osteosarkom ist ein primärer Knochentumor. Das bedeutet, dass der Tumor im Knochen entsteht und nicht in ihn metastasiert.

Osteosarkom beim Hund – tückisch und unaufhaltsam

Wenn das Osteosarkom erkannt wird, hat es bei ca. 20 % der Patienten bereits Metastasen gebildet. Ein großer Teil der betroffenen Hunde hat bereits Mikrometastasen. Aufgrund der geringen Größe sind sie zum Zeitpunkt der Diagnose häufig noch nicht sichtbar. Der Tumor metastasiert sehr schnell und früh. Ein Osteosarkom bildet meist in Organen, vor allem der Lunge, Metastasen. Auch die Lymphknoten können befallen werden. Die Metastasen haben ein kugelähnliches Aussehen.

Ein Osteosarkom befällt meist zunächst die langen Röhrenknochen, wie den Oberschenkel oder Oberarm. Doch auch Wirbelsäule, Rippen, Brustbereich, Schulterblatt, Kopfknochen, Becken und Fussknochen können betroffen sein.

Was ist die Ursache und wer ist betroffen?

Es wird vermutet, dass es bei einigen Rassen erblich bedingt ist. Betroffen sind meist großwüchsige Rassen wie Deutsche Doggen und Irische Wolfshunde. Selten sind kleine Hunde betroffen. Meist tritt das Osteosarkom dann in kurzen und platten Knochen auf, beispielsweise im Schulterblatt.

Mögliche Symptome 

Da Osteosarkome überwiegend an den langen Röhrenknochen auftreten, gehört Lahmheit zu einem der ersten Symptome. Die kann auch nach vermeintlichen Bagatelltraumata wie Springen aus dem Auto auftreten. Häufig tritt parallel an der Stelle des Tumors auch schon eine Schwellung und Druckempfindlichkeit auf.

Betroffene Hunde zeigen starke Schmerzen in der Bewegung und vermeiden Bewegungen. Auch der Allgemeinzustand verschlechtert sich. Der Vierbeiner hat weniger Appetit, verliert Gewicht und ist kraftlos.

Prognose

Da der Tumor schnell wächst und metastasiert ist die Prognose sehr schlecht. Bei einem unbehandelten Osteosarkom liegt die durchschnittliche Überlebenszeit nach Diagnosestellung bei maximal drei Monaten.

Die Diagnose eines Osteosarkoms

Zu einer umfassenden Diagnostik beim Verdacht eines Osteosarkoms gehören folgende Maßnahmen:

  • Untersuchung der Lymphknoten
  • Komplette Blutuntersuchung und Organprofil
  • Röntgenaufnahmen der Knochenveränderungen sowie der Lunge in 3 Ebenen (ggfs. ergänzt durch ein CT bei fraglichem Befund
  • Biopsie der knöchernen Veränderung sowie eventuell des vergrößerter Lymphknotens

Möglichkeiten zur Behandlung

Bevor eine Behandlung geplant wird, muss festgestellt werden, in welchem Stadium der Erkrankung der Hund sich befindet und ob der Tumor bereits metastasiert hat. Bei einem Osteosarkom in einer Gliedmaße wird in der Regel nicht nur der lokale Tumor entfernt, sondern die gesamte Gliedmaße amputiert. Der Amputation nachgelagert wird meist eine Chemotherapie zur Vorbeugung oder Verlangsamung des Metastasenwachstums.

So liegt die Prognose bei Amputation und Chemotherapie zwischen einem und zwei Jahren. Bei einer bloßen Amputation liegt die Überlebenszeit deutlich niedriger. Nach einer Amputation und auch palliativ empfiehlt sich eine physiotherapeutische Behandlung.

Was bei der Physioherapie im Vordergrund stehen sollte

Nach einer Amputation verändern sich das Körpergefühl und der Körperschwerpunkt. Zudem können Phantomschmerzen und Missempfindungen auftreten. Damit ein Hund damit gut zurecht kommt, ist es wichtig ihn physiotherapeutisch zu begleiten. Schmerzlinderung für den Patienten ist das oberste Gebot. Weiterhin ist es wichtig, die Beweglichkeit und die Muskulatur zu erhalten. So sollte man verspannte und überbelastete Körperbereiche entspannen.

Man sollte sich immer bewusst sein, dass die Diagnose Osteosarkom schlechte Chancen auf Heilung hat. Dennoch kann die Physiotherapie gute Dienste leisten und eine palliative Begleitung äusserst wertvoll.

Der Fokus der Physiotherapie sollte im Sinne des Hundes immer auf Schmerzfreiheit und Lebensqualität liegen.

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5 Kommentare zu „Osteosarkom beim Hund – tückisch und unaufhaltsam“

  1. Pingback: Osteomyelitis beim Hund – Ursachen, Symptome & Behandlung

  2. Meine Hündin hat seit letzten Jahr Sommer an der Rippe eine Beule die stetig wächst und wäschst mittlerweile hat sie eine Größe einer Mandarine bekommen, zudem hat meine Hündin mehrere kleine kugelartige kleine Knubbel am Brustkorb, Hinterläufe am Innenschenkel, und am Gesäuge eins, zudem wächst am Kopf neben dem Ohr auch eine Beule heran … die Tierärztin konnte eine Gewebeprobe entnehmen aber eine konkrete Diagnose haben wir nicht bekommen nur eine Vermutung auf einen bösartigen Tumor. Morgen holen wir uns eine zweite Meinung ein und lassen direkt ein Röntgenbild machen und hoffen auf eine Diagnose. So geht es meiner Hündin 13 Jahre alt sehr gut, trinkt, frisst, spielt teilweise Ball, geht gerne spazieren ect also man merkt ihr nichts an, nur das sie keine 10 km Märsche mehr schafft aber das muss sie auch nicht mehr mit 13 Jahren.

    Liebe Grüße

    1. Liebe Nadine, wichtig ist es natürlich erst einmal,d ass es deiner Hündin aktuell gut geht. Ich finde es richtig, dass ihr der Ursache auf den Grund geht, damit sie dann auch entsprechend behandelt werden kann. Die Daumen sind gedrückt, dass es kein Osteosarkom ist. Liebe Grüße und gute Besserung für deine Hündin, Tina

  3. Bei unserer 6 Jahre alten Hündin wurde vor Weihnachten ein Osteosarkom am Hinterlauf diagnostiziert und durch eine Biopsie bestätigt. Ein CT der Lunge ergab, dass noch keine Metastasierung nachgewiesen werden kann.
    Mir wurde nun gesagt, dass weitere Tests nötig sind, um die genaue Krebsart zu bestimmen; eine von Drei kommt in Frage. Bei Krebsart 1 könne sie das Bein behalten und könnte noch ca. 2 Jahre leben, bei den anderen beiden Krebsarten müsse das Bein amputiert werden und die Lebenserwartung ist ungewiss. Ich kann das nicht wirklich verstehen.
    Sie bekommt eine Menge Schmerzmittel und man merkt ihr an, dass sie starke Schmerzen hat.
    Ich bin so unsicher, ob ich ihr eine Amputation zumuten soll, wenn man auch mit dieser Amputation ggf. nur von Monaten sprechen kann. Leider kann man uns in der Klinik und bei unserem Haustierarzt nicht sagen, wie viel Zeit ihr mit Amputation bleiben würde und wie diese Zeit für sie aussieht. Ich möchte nicht egoistisch sein, nur, weil ich sie nicht gehen lassen will. Sie darf auf keinen Fall leiden und es gibt nichts, was ich aktuell für sie tun kann, außer, sie mit Schmerzmitteln zu versorgen. Das tut mir so weh.

    1. Liebe Sonja, in der Regel empfiehlt man bei einem Osteosarkom den Lauf zu amputieren, und zwar früh, da ein Osteosarkom schnell streut. Daher empfehle ich dir, diese Test sehr schnell vornehmen zu lassen, um für deine Hündin die richtige Entscheidung treffen zu können (Amputation ja oder nein). Hunde kommen auf drei Beinen mit entsprechender Unterstützung sehr gut zurecht. Schau doc hhier auf dem Blog auch mal in der Suche nach „Amputation“. Da findest du viele Informationen zu dem Thema. Ich habe in der Praxis viele Hunde mit Osteosarkom gehabt, die auch auf drei Beinen noch eine wunderbare Zeit hatten voller Lebensqualität. Liebe Grüße, Tina

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