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Diese 19 wichtigsten Symptome des Cauda Equina Compressions Syndrom solltest du kennen!

Vor allem bei Schäferhunden, Boxern und Rottweilern kommt das Cauda Equina Compressions Syndrom (kurz: CECS) häufig vor. Aber Achtung: theoretisch kann jeder Hund betroffen sein! Als Cauda Equina bezeichnet man den hintersten Teil des Rückenmarks und das daraus entspringende Nervenbündel. Es ähnelt optisch einem Pferdeschweif. Daher der Name „Cauda Equina“. Diese Nerven haben eine sehr wichtige Funktion. Denn sie steuern den Kot- und Harnabsatz. Zudem innervieren die Schwanzmuskulatur und einen bedeutenden Anteil der Muskulatur der Hinterläufe.

Beim CECS handelt es sich um eine degenerative, angeborene oder traumatische Verengung des Wirbelkanals. Die Kompression betrifft die Nervenwurzeln vom letzten Lendenwirbel, sowie Kreuzbein- und Schwanzwurzeln. Sie ziehen als Cauda Equina (Pferdeschweif) durch die Region der unteren Lendenwirbelsäule und des Kreuzbeins. Die Nervenfasern werden durch den direkten Druck und durch die Unterversorgung der Blutgefäße beschädigt.

Die Kompression und auch die daraus resultierenden Folgen gehen oft schleichend vonstatten. Dabei gibt es eine ganze Reihe von Auslösern für die Kompression der Nerven. Dazu gehören neben der genetischen Vorbelastung, auch eine lumbosakrale Stenose (knöcherne Anlagerung), bindegewebige Anlagerungen und Bindegewebsschwächen.

Auch Übergangswirbel, Bandscheibenvorfall oder –Vorwölbung und Spondylose können Ursachen sein. Genauso kann eine Instabilität zwischen dem letzten Lendenwirbel und dem Kreuzbein eine Ursache sein. Seltenere Auslöser sind Neoplasien, Frakturen, Luxationen oder eine Diskospondylitis. Ebenfalls fördern Faktoren wie Übergewicht, Fehl- und Überlastung und auch der natürlich Alterungsprozess das Entstehen einer Kompression.

Die Folgen der Kompression können dramatisch sein

Die Folgen eines CECS sind stark abhängig vom Ausmaß der Kompression auf die Nerven. Das bedeutet, es kann im Krankheitsverlauf bei Nichtbehandlung zur kompletten Lähmung der Hinterläufe kommen. Auch Harn- und Kotinkontinenz können auftreten.

Die Symptome eines CECS

Eben weil ein CECS meist schleichend vonstatten geht, ist es sehr wichtig, die Symptome zu kennen. So kann man rechtzeitig handeln. Oft werden die ersten Anzeichen als „Hexenschuss“ oder Folge des Alterungsprozesses abgetan wird. Aber es steckt mehr dahinter.

Die Symptome sind sehr breit gefächert und sind abhängig vom Druck, der auf das Rückenmark ausgeübt wird. Das Fatale ist, dass sie sich meist langsam und schleichend entwickeln und erst spät wahrgenommen werden.

Die ersten Anzeichen treten durchschnittlich mit ca. 6 Jahren auf. Es gibt aber auch sehr junge Patienten oder sehr alte Patienten.

Die häufigsten Symptome für das Cauda Equina Compressions Syndrom:

      1. Druck- und Schmerzempfindlichkeit im Übergang von der Lendenwirbelsäule zum Kreuzbein
      2. Bewegungen, die einen erhöhten Druck auf den unteren Rücken bedeuten werden vermieden, beispielsweise Springen, ins Auto steigen und Treppensteigen. Nicht selten wird das als Sturheit abgetan.
      3. Betroffene Hunde zeigen oft eine Lämmerrute. Das bedeutet, die Rute hängt aufgrund mangelhafter Nervenweiterleitung schlaff herunter. Das Hochbiegen der Rute ist sehr schmerzhaft.
      4. Schwierigkeiten beim Aufstehen und Hinlegen. Auch oft mit Seufzen und Stöhnen verbunden.
      5. Beinchen heben oder Schütteln werden zum Problem
      6. Koordination und Gleichgewicht lassen deutlich nach. Der Vierbeiner ist wackelig auf den Beinen.
      7. Die Beweglichkeit ist eingeschränkt
      8. Auch die Bewegungsfreude geht verloren
      9. Die Muskulatur am Rücken verspannt
      10. Es entstehen warme Stellen am Rücken
      11. Der Hund ist sehr berührungsempfindlich
      12. Die Muskulatur an den Hinterbeinen nimmt kontinuierlich ab
      13. Zittern der Hintergliedmaßen durch Schwäche oder Schmerz
      14. Fortbewegung wird komplett aus den Vorderläufen gestemmt
      15. Einknicken auf der Hinterhand
      16. Neurologische Ausfallerscheinungen
      17. Pfotenschleifen
      18. Lähmungserscheinungen
      19. Harn- und Kotinkontinenz

    Die genannten Symptome können natürlich auch auf verschiedene andere Erkrankungen des Bewegungsapparates hindeuten. Wichtig ist allerdings in jedem Fall: wenn dein Vierbeiner eines oder mehrere Anzeichen zeigt, lasse ihn untersuchen.

     

    Falls bei deinem Hund bereits ein Cauda Equina Compressions Syndrom diagnostiziert wurde, findest du hier eine geniale Übung für deinen Vierbeiner.

    Kanntest oder hattest du schon einmal einen Hund mit einem Cauda Equina Compressions Syndrom? Wie sind deine Erfahrungen mit der Erkrankung? Das interessiert mich sehr, bitte hinterlasse mir einen Kommentar.

    Alles Liebe, deine Tina

Dieser Beitrag ist auch verfügbar auf: English (Englisch) Français (Französisch) Español (Spanisch)

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7 Kommentare zu „Diese 19 wichtigsten Symptome des Cauda Equina Compressions Syndrom solltest du kennen!“

  1. Hallo,
    ich habe einen noch nicht einmal mal 3 Jahre alten quirligen Golden Retriever-Rüden, der nachdem er 1 1/2 Jahre als HD-Hund galt. Jetzt nachdem er vor 3 Wochen nicht mehr ohne Fiepen sie Treppe hoch kam und Aufstehen konnte, wurde anhand der HD-Röntgenbilder der Verdacht auf einen Übergangswirbel und ein Cauda Equina-Syndrom laut. Wir müssen jetzt ins CT inklusive Kontrastmittel 🙁 er tut sich sehr schwer mit der Schonung (uns wurden 3x tgl eine halbe Stunde an der Leine verordnet), weil er bei jeder Gelegenheit Losspringen und Toben möchte. Jetzt bin ich gerade dabei mich zu belesen was auf und zu kommen wird. Der akute Schmerz hat sich mit Rimadyl und Schonung gegeben und ich trage ihn momentan die Treppen hoch.
    Aber er ist sehr empfindlich im Rücken- und Hüftbereich und arg verspannt.
    Ich hoffe ihm trotz allem ein lebenswertes Leben bieten zu können und bin für alle Tips dankbar! LG!

    1. Liebe Alexandra, vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar! Gibt es denn mittlerweile eine umfassende Diagnose? Ist es tatsächlich bei der HD geblieben, oder kommt auch eine Rückenerkrankung hinzu? Melde dich doch gern per Email bei mir, dann kann ich dir gezielt Tipps geben, wie du den Schatz unterstützen kannst: tina@doggy-fitness.de . Ganz liebe Grüße, Tina

      1. Hallo,

        nein er war noch nicht im CT. Ein weiterer Tierarzt hat wieder neurologische Beschwerden verneint und gesagt er habe eingebrochene Sprunggelenke. Momentan ist es aber wieder sehr schlimm: er hat diverse Schmerzmittel bekommen von Novalgin bis Meloxicam. Immer nur eine kurze Besserung, sie gehen ihm furchtbar auf den Magen und er wird eher immer instabiler hinten und immer aggressiver gegenüber anderen Hunden, weil er denkt die sind daran schuld. Das ist aber gar nicht immer der Fall. Heute wollte er mit einem quirligen Welpen spielen und dann bekam er beim Gehüppel Schmerzen und hat den Welpen unterworfen. Der war aber in keinster Weise an ihm dran gewesen. Und er ist eigentlich ein sehr gutmütiger Hund.
        Langsam zweifele ich doch daran, dass das „nur“ eine HD und Arthrose ist und nicht doch noch etwas neurologisches im Spiel ist. Die Symptome sind so ähnlich.
        Er kommt schlecht hoch. Nach längeren Ruhepausen ist es besser. Er mag keine Treppen mehr steigen und er ist hinten furchtbar schwach.
        Wahrscheinlich sollte ich doch dringend das Kontrastmittel-CT angehen. Er tut mir so leid.
        Ich melde mich wenn ich was neues weiss.

        LG,
        Alexandra

        1. Liebe Alexandra, das hört sich wirklich etwas diffus an. Ich würde wirklich eine umfassende Diagnostik empfehlen, damit ihr wisst, woran ihr seid und dann auch ganz gezielt handeln und behandeln könnt. Du kannst dich jederzeit bei mir melden, wenn du Fragen hast. Liebe Grüße

          1. Hallo, nachdem unser Süssen vor ein paar Wochen wieder vor Schmerzen hinten nicht hoch kam und sogar kaum auf seinen Beinen stehen konnte und die HD-Röntgenbilder diese massiven Beschwerden nicht erklären, waren wir gestern in der Tierklinik Lüneburg. Dr. Müller geht von ei em Gleitwirbel aus und die Beschwerden lassen ihn von einem Cauda Equina-Compressions-Syndrom ausgehen. Unsere Maus kann das linke Hinterbeinen gar nicht mehr richtig belasten und die Schmerzmittel bringen auch nicht wirklich viel. In 3 Wochen wird der Rücken jetzt durchgeröntgt auf der Suche nach dem Gleitwirbel und dann geht er eventuell ins CT/MRT wie es um die Nerven bestellt ist Rute und Co funktionieren, aber er kriegt die Hinterbeine nicht so wirklich gut hoch. Die Krallen sind ziemlich abgelaufen.
            Da könnte er gegebenenfalls auch direkt operiert werden mit dieser minimalinvasiven Methode.
            Ich hoffe so, dass er endlich wieder mehr Lebensqualität bekommt mit seinen gerade mal 3 1/2 Jahren

            LG, Alexandra

          2. Liebe Alexandra, 3 1/2 Jahre sind wirklich kein Alter und es hört sich nach sehr dramatischen Beschwerden an, die dein Hund hat. Da ist dringend Handlungsbedarf. Das sehe ich auch so. Hast du dich denn für die OP entschieden? Melde dich doch bitte sehr gern bei mir per Email an tina@doggy-fitness.de . Ich würde mich gern genauer mit dir austauschen! LG Tina

  2. Ganz lieben Dank für den super informativen Kommentar.
    Unser Ridgeback, 3,5 Jahre bremst in letzter Zeit immer so komisch ab. Im Rücken ist er nicht empfindlich, auch hat er genügend Spaß an Bewegung. Das abbremsen sieht aus, als würde er sich setzen oder kacki machen wollen.
    Und immer nur auf hartem Grund und aus recht vollem galopp. Noch haben wir keinen Tierarzttermin deswegen. Lg Britta Damm

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